Inländische Unternehmen:
BMW hält stabil Rekordkurs - Neuer 7er bekommt Karbon-Teile
BMW sieht sich trotz wachsender Herausforderungen weiter auf Rekordkurs. "2014 wird ein Jahr der Wachstumschancen für die Automobilindustrie. Die Nachfrage steigt", sagte Konzernchef Norbert Reithofer am Donnerstag auf der Hauptversammlung des Oberklasseherstellers in München. Das gelte vor allem für die USA und Asien, aber auch der Automarkt in Europa beginne sich zu erholen. Dennoch gebe es eine wachsende Zahl von Risiken und Unsicherheiten.
Den Aufgaben, die BMW selbst anpacken könne, stelle sich der Konzern. Das Unternehmen habe gelernt, sich auf Schwankungen der Konjunktur oder Währungsturbulenzen einzustellen. "Wir stellen uns auch dem rasanten technologischen Fortschritt", sagte Reithofer. BMW investiere Milliarden, etwa um sparsamere Antriebe zu entwickeln. "Doch bei politische Konflikten sind wir auf andere angewiesen". Unternehmen setzten angesichts solcher Krisen auf die Diplomatie.
Bei den Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA stützte Reithofer den Kurs der Bundesregierung. Das geplante Abkommen werde für die Autoindustrie nur positive Folgen haben. "Handelsbarrieren verursachen hohe Kosten." Allein die deutschen Hersteller zahlten pro Jahr eine Milliarde Euro an Zöllen. "Wer in Europa eine starke industrielle Basis und Beschäftigung erhalten will, der braucht einen freien Warenverkehr."
Die USA sind inzwischen der zweitgrößte Einzelmarkt für die Münchner. Auch die Produktion dort baut der Konzern aus und überlegt derzeit auch ein weiteres Werk in Nordamerika zu errichten, möglicherweise in Mexico, wo auch der Rivale Audi derzeit eine neue Fabrik errichtet. In den USA stellt BMW zudem Bauteile aus Karbon für die Elektromodelle i3 und i8 her. Aber auch in der nächsten Generation des 7er-Flaggschiffs soll der besonders leichte Werkstoff verbaut werden, wie Reithofer bestätigte. "In Bezug auf sein geringes Gewicht wird er die Messlatte in seinem Segment sehr hoch legen", sagte der Konzernchef.
Insgesamt setze BMW weiter auf eine möglichst ausgewogene Verteilung des Absatzes auf Asien, Europa und Amerika, um möglichst immun gegen wirtschaftliche Schwankungen auf den einzelnen Märkten zu sein. Bisher geht diese Rechnung auf. BMW hat im vergangenen Jahr nicht nur Rekordverkäufe vermeldet, sondern auch beim Umsatz und Gewinn neue Bestwerte erreicht. Für dieses Jahr peilt BMW ebenfalls ein Rekordjahr an und will erstmals mehr zwei Millionen Autos im Jahr verkaufen. "Wer an der Spitze steht, für den gibt es nur eine Option: an der Spitze zu bleiben. Angesichts der Zahlen will der Konzern auch seine Aktionäre über eine Rekorddividende an dem Erfolg beteiligen.
Nach der als sicher geltenden Zustimmung der Hauptversammlung wird der Konzern je Stammaktie 2,60 Euro zahlen. Vor allem für die Familie Quandt bringt das eine stolze Zahlung. Die drei Großaktionäre Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten halten zusammen 46,7 Prozent der Stammaktien und werden gemeinsam knapp 731 Millionen Euro kassieren. Damit brachte die Beteiligung der Familie Quandt in den vergangenen drei Jahren mehr als zwei Milliarden Euro ein.
Allenfalls bei den Wahlen zum Aufsichtsrat, die für fünf Mitglieder der Aktionärsseite anstehen, könnte es am Donnerstag Kritik geben. Die Anlegerschützer DSW wollen zumindest der Wahl von Wolfgang Mayrhuber und Franz Haniel nicht zustimmen, da auch Sicht der DSW beide zu viele derartige Mandate innehätten. Mayrhuber ist unter anderem bei der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) und Infineon (Infineon Technologies) Aufsichtsratschef. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse müssen beide aber kaum um ihre Wahl bangen.
Expressgeschäft treibt Deutsche Post an - Erwartungen verfehlt
Die starke Nachfrage nach zeitgenauen Expresssendungen hat der Deutschen Post zum Jahresstart etwas mehr Gewinn verschafft. Im ersten Quartal stand dank des internationalen Geschäfts unter dem Strich ein Überschuss von 502 Millionen Euro und damit knapp ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern (DAX) am Donnerstag in Bonn mitteilte. Der Umsatz legte gebremst von ungünstigen Wechselkursen um ein Prozent auf 13,6 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) wuchs um zwei Prozent auf 726 Millionen Euro. Damit schnitt das das Unternehmen jedoch merklich schwächer ab als von Analysten erwartet.
Während das Expressgeschäft von DHL deutlich zulegte, konnte die unter dem Namen "Post - E-Commerce - Parcel" (Pep) neu formierte Briefsparte ihren operativen Gewinn stabil halten. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Frank Appel den operativen Gewinn des Konzerns weiterhin auf 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro steigern.
Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck mit kräftigem Gewinnanstieg
Die dynamische Nachfrage aus den Schwellenländern und geringere Kosten für den Konzernumbau haben den Gewinn des Pharma- und Chemiekonzerns Merck deutlich in die Höhe getrieben. Unter dem Strich sei der Konzerngewinn im ersten Quartal um 22,2 Prozent auf 325 Millionen Euro gestiegen, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag mit. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte auf 807 Millionen Euro (VJ: 801) zu und übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Beim Umsatz bekam Merck allerdings erneut den starken Euro zu spüren. Der Erlös ging auf 2,6 (VJ: 2,7) Milliarden Euro zurück.
Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley gab sich vor dem Hintergrund der anhaltend negativen Wechselkurseffekte weiterhin vorsichtig. Angesichts der erfolgreichen Übernahme der britischen AZ Electronic Materials rechnet der Konzern aber nun 2014 mit einem moderaten Anstieg von Umsatz und Ebitda vor Sondereinflüssen. Bisher hatte Merck wegen der Belastungen durch die Euro-Stärke bei beiden Kennziffern das Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.<
Milliarden-Auftrag: Siemens baut Windräder für Nordsee-Park
Siemens hat einen milliardenschweren Auftrag für Windräder gewonnen und liefert 150 Turbinen für einen Windpark vor der niederländischen Nordseeküste. Insgesamt sei die Bestellung 1,5 Milliarden Euro wert, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag mit. Dazu gehört auch ein Auftrag für Service- und Wartungsarbeiten über 15 Jahre - der größte, den die Sparte bislang an Land ziehen konnte. Der Gemini-Windpark, rund 85 Kilometer vor der Küste Groningens gelegen, soll mit einer Gesamtleistung von 600 Megawatt rund 1,5 Millionen Menschen mit Strom versorgen können.
Künftig will sich Siemens unter dem neuen Konzernchef Joe Kaeser weniger bei Großprojekten mit hohen Risiken engagieren. Verzögerungen bei der Anbindungen von Offshore-Windparks hatten in den vergangenen Jahren zu großen Sonderkosten für die Projekten geführt und bei Siemens immer wieder auf den Gewinn gedrückt.
Telekom-Chef Höttges: Fusion in USA hängt von Regulierern ab
Telekom-Chef (Deutsche Telekom) Tim Höttges hat den Aktionären leise Hoffnung auf eine Fusion des US-Mobilfunkgeschäfts gemacht. "Entscheidend ist jetzt die Sicht der amerikanischen Wettbewerbsbehörden", sagte Höttges auf seiner ersten Hauptversammlung als Telekom-Chef am Donnerstag in Köln. Komme es zu einem Zusammenschluss auf dem US-Markt, sei die Tochter T-Mobile US dafür gut positioniert. In den USA stünden enorme Investitionen in Netzausbau und Funkfrequenzen bevor.
"Experten sagen daher, es wäre langfristig die beste Lösung, wenn es neben AT&T und Verizon noch einen dritten großen Anbieter auf dem US-Markt gäbe", sagte Höttges. Dadurch könnten Kosten gesenkt und eine bessere Netzabdeckung gewährleistet werden. Laut Medienberichten arbeitet der drittgrößte US-Mobilfunker Sprint an einer Offerte für T-Mobile US.
Fresenius-Tochter FMC erwartet weiter steigende Patientenzahlen
Die zum Fresenius-Konzern gehörende Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC (Fresenius Medical Care)) geht in den kommenden Jahren von einer weiter wachsenden Patientenzahl aus. Ende 2013 waren mehr als 2,5 Millionen Patienten mit chronischen Nierenversagen in Dialysebehandlung. "Wir erwarten ein Wachstum von 6 Prozent in den kommenden Jahren", sagte FMC-Chef Rice Powell am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Frankfurt. Im Jahr 2020 werden beinahe 4 Millionen Menschen auf eine Behandlung ihrer Nierenkrankheit durch Dialyse angewiesen sein, so der DAX-Konzern. Gründe dafür lägen in der immer älter werdenden Bevölkerung und der Zunahme von Risikofaktoren für Nierenversagen wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes.
Powell bekräftigte zugleich die Prognosen für das laufende wie das Jahr 2020. Der Umsatz soll sich von 14,6 Milliarden Dollar im Jahr 2013 auf rund 28 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 nahezu verdoppeln. Wegen staatlicher Kürzungen in den USA will FMC zudem das Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Dialyse weiter ausbauen.
Deutsche Börse sieht sich als Profiteur von Finanzregulierung
Die Deutsche Börse sieht sich als Profiteur der schärferen Regeln für die internationalen Finanzmärkte. "Aufgrund von neuen regulatorischen Anforderungen und Kundenbedürfnissen rechnen wir auch mit einem dauerhaften Anstieg der Nachfrage nach Dienstleistungen für das Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement", sagte Konzernchef Reto Francioni laut Redetext am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Frankfurt. "Darüber hinaus werden wir den Ausbau unseres Geschäfts in Wachstumsregionen weiter stärken - insbesondere in Asien." Im laufenden Jahr will die Börse weitere 30 Millionen Euro in Wachstumsinitiativen investieren.
Auslaufende Zuckermarktordnung setzt Südzucker unter Druck
Das Auslaufen der EU-Zuckermarktordnung im Jahr 2017 setzt Europas größten Zuckerkonzern Südzucker unter Druck. "Die Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen fordern uns in unserem Stammgeschäft heraus", sagte Vorstandschef Wolfgang Heer am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahreszahlen in Mannheim. Unter anderem sollten deshalb die Personalkosten auf den Prüfstand kommen. Die Mitarbeiterzahl lag zuletzt bei 18 459.
"Wir haben uns ein internes Ziel gesetzt und wir werden versuchen, das im Laufe des Jahres zu konkretisieren und auch umzusetzen." Kündigungen stünden momentan nicht auf der Agenda, seien für die Zukunft aber auch nicht auszuschließen.
Die Zuckermarktordnung, die in ihrer jetzigen Form 2017 ausläuft, regelt den Import von Rohrzucker und wirkt somit preisregulierend auf den europäischen Zuckermarkt.
Im Geschäftsjahr 2013/14 schnürten dem Konzern unter anderem fallende Zuckerpreise das Wachstum ab. Südzucker musste zudem eine Millionen-Strafe wegen Preisabsprachen zahlen. Der Jahresüberschuss sank im Vergleich zum Vorjahr von 734 Millionen auf 390 Millionen Euro. Südzucker hatte zuletzt einen operativen Ergebniseinbruch von fast 70 Prozent für das laufende Jahr angekündigt. Die Jahreszahlen hatte der Konzern weitgehend bereits im April veröffentlicht.
MAN-Chef: Anzeichen für heitere Geschäftsaussichten 2014 mehren sich
Der Lastwagen- und Maschinenbauer MAN rechnet für die nächsten Monate mit einer wachsenden Zahl günstiger Vorzeichen. "Wir sehen dem Geschäftsjahr verhalten optimistisch entgegen, auch wenn wir von eitel Sonnenschein noch etwas entfernt sind", sagte MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen am Donnerstag bei der Hauptversammlung vor den Aktionären in Hannover. "Es deutet vieles darauf hin, dass sich die dunklen Wolken am Himmel zumindest ein wenig lichten und hie und da ein wenig die Sonne durchkommt."
MAN hat ein bitteres Jahr hinter sich: Unterm Strich stand 2013 ein Verlust von 513 Millionen Euro. Steuereffekte und Sonderbelastungen waren dabei der Hauptgrund, unter anderem gab es Trübungen durch die frühere Tochter Ferrostaal und die Übernahme durch Volkswagen (Volkswagen vz).
GfK leidet unter der Stärke des Euro
Das international tätige Marktforschungsunternehmen GfK (GfK SE) hat im ersten Quartal unter Wechselkurseffekten gelitten, den Gewinn aber deutlich steigern können. Der Umsatz ging vor allem wegen der Kursentwicklung lateinamerikanischer und asiatischer Währungen sowie aufgrund der Stärke des Euro zum Dollar um 3,7 Prozent auf 335 Millionen Euro zurück. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte hingegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um gut 7 Prozent auf rund 20 Millionen Euro zu, wie das in einer Phase der Neuausrichtung steckende SDAX-Unternehmen am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Unterm Strich blieben 10 Millionen Euro übrig, das sind gut 13 Prozent mehr als im Vorjahr.
Immobilienunternehmen LEG startet gut ins neue Jahr
Steigende Mieten und sinkende Leerstandsquoten haben LEG Immobilien einen guten Start ins Jahr gebracht. Das in Nordrhein-Westfalen aktive Immobilienunternehmen steigerte die Mieteinnahmen im ersten Quartal um 5,7 Prozent auf 94,3 Millionen Euro, wie der im MDAX notierte Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Das Plus gehe auf höhere Nettokaltmieten, eine leicht rückläufige Leerstandsquote sowie auf Zukäufe zurück. Der Gewinn verdoppelte sich fast auf 22,4 Millionen Euro. Neben dem Anstieg der Mieterlöse trieben niedrigere Instandhaltungskosten das Ergebnis nach oben. Zudem waren die Zinszahlungen geringer als im Vorjahr. Den Ausblick bekräftigte LEG.
"Wir sind gut in das neue Jahr gestartet", sagte Unternehmenschef Thomas Hegel. Der für die Ausschüttung relevante Betriebsgewinn (Funds from Operations) stieg um gut ein Fünftel auf 41 Millionen Euro im ersten Quartal. Analysten hatte hier etwas weniger erwartet. Die LEG besitzt rund 95.000 Mietwohnungen und hat über 260.000 Mieter.
Talanx profitiert von guten Geschäften an Finanzmärkten
Steigende Kurse an den Finanzmärkten haben Talanx zum Jahresauftakt geholfen. Mit einem höheren Gewinn aus Kapitalanlagen konnte Deutschlands drittgrößter Versicherungskonzern den Rückgang beim operativen Ergebnis abfedern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei um vier Prozent auf 509 Millionen Euro gefallen, teilte der Mutterkonzern des Rückversicherers Hannover Rück am Donnertag in Hannover mit.
Unter dem Strich stand ein Gewinn von 192 (Vorjahr: 208) Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte der Konzern allerdings einen Sonderertrag auf dem Verkauf von Swiss-Life-Aktien verbuchen können. Ohne diesen Effekt wäre der Überschuss um drei Prozent gestiegen.
Talanx bestätigte die Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll Konzerngewinn im laufenden Jahr mindestens 700 Millionen Euro betragen. 2013 hatte der Versicherer 762 Millionen Euro verdient und damit so viel wie noch nie. Konzern-Chef Herbert Haas hatte im März angedeutet, dass er im laufenden Jahr mit einem deutlich über 700 Millionen Euro liegenden Gewinn rechnet.
Salzgitter arbeitet an der Trendwende - Verlust reduziert
Nach zwei verlustreichen Jahren wächst beim zweitgrößten deutschen Stahlhersteller Salzgitter allmählich die Hoffnung auf eine Trendwende. Im ersten Quartal reduzierte der Konzern seinen Nettoverlust verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp ein Viertel auf 13,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Salzgitter mitteilte. Dabei profitierte es von der anziehenden Wirtschaft in Europa, den gesunkenen Rohstoffpreisen und vor allem den eigenen Sparanstrengungen. Bereits vor einer Woche hatte der Konzern einen überraschend niedrigen Vorsteuerverlust von 8,7 Millionen Euro für das erste Quartal gemeldet. Der Umsatz ging leicht vom 2,4 auf 2,3 Milliarden Euro zurück.
An seiner Prognose hielt der Vorstand fest, warnte aber erneut davor, dass diese weiter von "hoher Unsicherheit geprägt" ist. Der Umsatz soll von 9,2 Milliarden Euro 2013 auf fast 10 Milliarden Euro steigen. Das Vorsteuerergebnis soll nahezu ausgeglichen sein. 2013 hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 478 Millionen Euro eingefahren, was neben dem starken Preisdruck vor allem an hohen Abschreibungen auf die Langstahltochter Peiner Träger und an den Kosten für das eingeleitete Sparprogramm lag. Der Konzern will 1500 der 25 000 Stellen im Konzern streichen.
Manz bleibt trotz Verlust optimistisch - Hoffnung auf Solarauftrag
Der Maschinenbauer Manz bleibt trotz eines Verlusts in den ersten drei Monaten zuversichtlich für das Gesamtjahr. Zwar konnte das Geschäft mit Maschinen für Smartphone- und Tablet-Displays die Kosten im Solarbereich nicht kompensieren. Ein volles Orderbuch gibt Manz aber Optimismus für den Jahresverlauf, wie das im TecDAX notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Sogar in der zuletzt quasi brachliegenden Solarsparte könnte es wieder vorwärts gehen. Die Prognose wurde bestätigt.
In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz um 9 Prozent auf 54,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis belief sich auf minus 5,7 Millionen Euro, nach minus 1,4 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Unter dem Strich stand ein Verlust von 6,6 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es minus 3,0 Millionen Euro. Neben Wachstum in den beiden Sparten Display und Battery hofft Manz auch auf eine Wiederbelebung des Solarbereichs: "Wir sehen gute Chancen für den Verkauf einer schlüsselfertigen CIGS Produktionslinie in diesem Jahr", sagte der Vorstandsvorsitzende Dieter Manz. Eine komplette Anlage hat ein Umsatzvolumen von mindestens 50 Millionen Euro.
Trotz den schwachen Jahresstarts geht Manz somit weiterhin davon aus, im Geschäftsjahr 2014 ein starkes Umsatzwachstum (Vorjahr: 266,2 Millionen Euro) und ein verbessertes operatives Ergebnis (3,1 Mio Eur) zu erzielen.
SMA Solar wegen schwacher Nachfrage in Europa erneut mit Verlust
Das neue Jahr hat für den Solartechnikhersteller SMA Solar (SMA Solar Technology)mit Verlusten begonnen. Der hohe Preisdruck und ein rückläufiger Absatz in Europa sorgen weiter für Druck, wie das Unternehmen aus Niestetal bei Kassel am Donnerstag mitteile. Im Projektgeschäft gab es zudem Verschiebungen. Der Umsatz ging im ersten Quartal um 17 Prozent auf 176,3 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis (Ebit) rutschte mit minus 22,4 Millionen Euro noch tiefer in die Verlustzone. Im vergangenen Jahr waren es noch minus 8,4 Millionen Euro gewesen. Unter dem Strich weitete sich der Verlust von minus 5,8 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 16,7 Millionen Euro aus.
Damit traf das Unternehmen allerdings die eigenen Erwartungen für den Jahresauftakt. SMA hatte für das erste Quartal einen Umsatz von 170 bis 200 Millionen Euro und einen operativen Verlust (Ebit) von 20 bis 25 Millionen Euro veranschlagt. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte SMA und geht somit weiterhin von einer Umsatzerhöhung auf 1 bis 1,3 Milliarden Euro aus, das operative Ergebnis soll "im besten Fall" wieder mit bis zu 20 Millionen Euro in die Gewinnzone drehen. Die Prognose setze ein stabiles regulatorisches Umfeld voraus - vor allem in Europa.
MLP sieht leichte Belebung bei Altersvorsorge
Zum Jahresstart haben wieder mehr Kunden Altersvorsorge-Verträge bei dem Finanzdienstleister MLP abgeschlossen. "Die Marktbelastungen sind nach wie vor hoch und verlangen uns viel ab", sagte der Vorstandsvorsitzende Uwe Schroeder-Wildberg am Donnerstag im baden-württembergischen Wiesloch. "Dennoch haben wir in den ersten Wochen des Jahres einige positive Signale gesehen, die sich nun weiter verstetigen müssen."
Im Vorjahresvergleich stieg der Konzernüberschuss im ersten Geschäftsquartal um 6 Prozent auf 3,4 Millionen Euro. Bei den Gesamterlösen verzeichnete MLP einen Zuwachs um 3 Prozent auf 119,8 Millionen Euro. Im ersten Quartal konnte der Finanzdienstleister 6000 Neukunden gewinnen, 1000 mehr als Anfang vergangenen Jahres. Den größten Teil seines Umsatzes macht MLP mit Provisionseinnahmen aus Vermittlungen von Finanzdienstleistungen. Die Zurückhaltung vieler Kunden bei der Altersvorsorge macht MLP seit Jahren zu schaffen. 2013 gab es einen herben Gewinneinbruch.
Sixt startet schwungvoll ins Jahr
Deutschlands größter Autovermieter Sixt ist vor allem dank guter Geschäfte im Ausland mit steigenden Gewinnen ins Jahr gestartet. Unter dem Strich fuhr der Konzern nach eigenen Angaben im ersten Quartal einen Gewinn von knapp 19 Millionen Euro ein und damit gut ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte um vier Prozent auf fast 383 Millionen Euro zu. "Wir sind deshalb für den weiteren Jahresverlauf optimistisch", sagte Konzernchef Erich Sixt am Donnerstag am Firmensitz in Pullach bei München. Er rechnet auch für das Gesamtjahr mit Wachstum.
Air Berlin fliegt zum Jahresstart tiefer in die roten Zahlen
Die Fluggesellschaft Air Berlin ist zu Jahresbeginn erneut tiefer in die roten Zahlen geflogen. Trotz weiterer Einsparungen fiel der Nettoverlust im saisonbedingt schwachen ersten Quartal mit rund 210 Millionen Euro um sieben Prozent höher aus als ein Jahr zuvor, wie Deutschlands zweitgrößte Fluglinie überraschend am Mittwochabend mitteilte. Da die reisestarken Osterferien 2014 im Gegensatz zum Vorjahr komplett in den April fielen, ging der Umsatz in den ersten drei Monaten um vier Prozent auf 762 Millionen Euro zurück. Den Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) konnte Air Berlin um drei Prozent auf 183 Millionen eindämmen.
Damit sackte das Eigenkapital kurz vor der inzwischen vereinbarten Finanzspritze der arabischen Großaktionärin Etihad noch weiter ins Minus. Ende März lag es bei minus 399 Millionen Euro nach minus 186 Millionen zum Jahreswechsel. Etihad schießt nun über eine Wandelanleihe schrittweise 300 Millionen Euro frisches Kapital zu, wie beide Seiten Ende April vereinbart hatten. Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer kündigte nun erneut deutliche Veränderungen im Unternehmen an. Konkrete Schritte müssen allerdings noch erarbeitet werden.
Maschinenbauer Singulus mit schwächerem Jahresauftakt
Der Spezialmaschinenbauer Singulus (Singulus Technologies) ist mit Umsatzeinbußen ins neue Jahr gestartet und steckt weiter in den roten Zahlen. Das Unternehmen aus Kahl am Main erwirtschaftete im ersten Quartal 16,7 Millionen Euro, fast 27 Prozent weniger als Anfang 2013. Der Verlust lag unter dem Strich mit 6 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (5,9 Millionen Euro), wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die Entwicklung liege im Rahmen der Erwartungen, vor allem der weiter schwache Solarmarkt und das saisonal geringere Geschäft im Blu-ray-Bereich hätten das Ergebnis beeinflusst.
Singulus stellt Maschinen zur Produktion von Blu-ray-Scheiben, CDs, DVDs, Halbleitern und Solarzellen her. Das Unternehmen verbuchte neue Aufträge im Wert von 14,1 Millionen Euro, etwas weniger als vor einem Jahr (15,6 Millionen Euro). Auch das Auftragspolster schrumpfte. Der Konzern setzt nun auf einen Schub im Solarbereich: Studien gingen von einem langsam beginnenden Aufschwung aus.
Singulus war im vergangenen Jahr nach einem Sparprogramm operativ ins Plus gekommen, unter dem Strich stand aber erneut ein Verlust. Für 2014 erwartet das Management leichte Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis, Finanzierungskosten könnten das Konzernergebnis letztlich aber erneut ins Minus drücken.
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Raues Wetter verhagelt Wal-Mart den Start ins neue Jahr
Dem Discountriesen Wal-Mart (Wal-Mart Stores) hat das raue Wetter den Jahresauftakt verhagelt. Von Februar bis April fiel der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 3,59 Milliarden Dollar (2,62 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag am Sitz in Bentonville mittelte. Auf die einzelne Aktie bezogen waren es 1,11 Dollar. Das lag im Rahmen der eigenen Erwartungen. Der Umsatz stieg um 0,8 Prozent auf 114,96 Milliarden Dollar. Analysten hatten etwas bessere Zahlen erwartet. Vorbörslich gaben die Aktien um mehr als drei Prozent nach.
Neben einer Zurückhaltung der Verbraucher auf dem Heimatmarkt belasteten Wal-Mart auch hohe Kosten im Ausland. Auch für das zweite Quartal sind die Aussichten des Einzelhändlers für die Analysten enttäuschend. Wal-Mart geht nun von einem Gewinn je Aktie von 1,15 bis 1,25 Dollar aus - Marktbeobachter hatten bisher auf 1,28 Dollar gehofft.
Sparkurs hilft Thomas Cook durch den Winter - Ägypten-Krise belastet
Der Reiseveranstalter Thomas Cook hat im Winterhalbjahr trotz Ägypten-Krise und der späten Osterferien im laufenden Geschäft weniger Verlust eingefahren. Angesichts der Erfolge beim Sparprogramm legte Unternehmenschefin Harriet Green am Donnerstag daher die Latte für das kommende Jahr höher, wie der Konzern mit Marken wie Neckermann Reisen, Öger Tours und Condor am Donnerstag im britischen Peterborough mitteilte. Im Winter musste Thomas Cook mit einem deutlichen Rückgang der Ägypten-Reisen zurechtkommen: Laut Green wollten rund eine Viertelmillion weniger Urlauber ins Land der Pyramiden als ein Jahr zuvor.
Durch den Einbruch bei dem wichtigen Reiseziel schrumpfte Thomas Cooks Umsatz im Winterhalbjahr bis Ende März um sieben Prozent auf 3,0 Milliarden britische Pfund (3,7 Mrd Euro). Der um Sondereffekte bereinigte operative Verlust ging jedoch um 5 Prozent auf 187 Millionen Pfund zurück. Unter dem Strich wuchs das Minus um 26 Prozent auf 364 Millionen Pfund, nachdem Thomas Cook ein Jahr zuvor von einer Steuergutschrift profitiert hatte. Zudem fiel die Osterreisezeit 2014 im Gegensatz zum Vorjahr in den April, sodass sie sich erst im dritten Geschäftsquartal für Thomas Cook auszahlt.
Der Veranstalter fährt seit seiner Schieflage im Jahr 2011 einen umfassenden Sanierungskurs, der nun erneut verschärft wird. Bis 2015 sollen die jährlichen Kosten nun um 460 Millionen britische Pfund sinken, mindestens 20 Millionen mehr als bisher vorgesehen. Eine zweite Welle soll bis zum Jahr 2018 eine Ergebnisverbesserung um mehr als 400 Millionen Euro bringen.
Unternehmenschefin Green zeigte sich trotz rückläufiger Buchungspreise für den Sommer zuversichtlich. Während Thomas Cook im Winter im Schnitt ein Prozent mehr pro Buchung einnahm als im Vorjahr, gaben die Kunden für den Sommer bislang im Schnitt ein Prozent weniger für ihren Urlaub aus als 2013. In Deutschland haben sich bereits vier Prozent mehr Kunden für einen Sommerurlaub mit den Veranstaltern aus dem Thomas-Cook-Konzern entschieden.
Luxusgüterhersteller Richemont mit Umsatzwachstum
Der Uhren- und Schmuckkonzern Richemont hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 dank steigender Nachfrage ein Umsatzplus verbucht. Die Erlöse stiegen um fünf Prozent auf 10,65 Milliarden Euro, wie der Anbieter von Marken wie Cartier, Piaget und Montblanc am Donnerstag in Genf mitteilte. Allerdings kostete der starke Euro die Schweizer fünf Prozentpunkte Zuwachs. Der Gewinn kletterte um drei Prozent auf 2,07 Milliarden Euro. Allerdings profitierte Richemont hier von einem positiven Effekt aus einem Geschäft zur Währungsabsicherung. Die Aktionäre sollen durch eine höhere Dividende am Erfolg teilhaben: Die Ausschüttung steigt auf 1,40 Franken. An der Börse kam das gut an: Die Aktie legte nach Handelsstart um über 4 Prozent zu.
Richemont habe ein zufriedenstellendes Jahr erzielt. Vor allem in der Region Asien Pazifik, Nord- und Süd-Amerika sowie Japan war die Nachfrage hoch. Auch in Europa konnte der Konzern gut zulegen. Dort erzielten die Schweizer rund 37 Prozent und in Asien Pazifik 40 Prozent ihrer Erlöse. Die Schwäche von Montblanc sowie einiger anderer Marken konnte der Konzern mit den gut laufenden Schmuckhäusern und seiner starken Position im Uhrenbereich wettmachen. Im operativen Ergebnis, das unverändert war, seien Restrukturierungskosten von 25 Millionen Euro für Montblanc enthalten. Richemont hat beim Umsatz besser abgeschnitten als Analysten erhofft hatten, beim Gewinn lagen die Geschäftszahlen im Bereich der Erwartungen.
In einer Telefonkonferenz wiederholte der Konzern frühere Aussagen, wonach keine Unternehmensteile der Gruppe abgestoßen werden sollen. Bei der Prognose blieb das Management zurückhaltend. Es sei zum Beispiel noch zu früh zu sagen, ob sich die Ukraine-Krise auf den wichtigen russischen Tourismus negativ auswirken werde. Zufrieden zeigte man sich derweil mit China, wo der Tiefpunkt vor zwei Jahren erreicht worden sei und man jetzt wieder wachse.
Zudem kündigte Richemont ein neues Aktienrückkaufprogramm über 10 Millionen Aktien über die nächsten drei Jahr an, nachdem das bisherige mit dem heutigen Tag beendet wurde.
Medienkonzern Vivendi verdient mehr als erwartet
Der französische Medienkonzern Vivendi hat im ersten Quartal mehr verdient und dabei unter anderem von seinem florierenden Bezahlfernsehgeschäft profitiert. Bereinigt legte der Gewinn um ein Fünftel auf 161 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Damit schnitt Vivendi besser ab als von Analysten erwartet. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn ging allerdings um ein Fünftel auf 431 Millionen Euro zurück. Auch der Umsatz sank um 3,7 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro. Grund war auch der Verkauf von Unternehmensteilen. So hatten die Franzosen jüngst ihren Anteil an Maroc Telecom verkauft und im vergangenen Herbst den Videospieleentwickler Activision. Auch den Verkauf der gebeutelten Mobilfunktochter SFR hatte Vivendi jüngst besiegelt. Der Konzern will sich auf Pay-TV und Musik konzentrieren.
Versicherer Generali verdient deutlich mehr
Der italienische Versicherer Generali (Assicurazioni Generali) hat zum Jahresauftakt weiter vom Konzernumbau profitiert. Zudem spielte dem Konzern die Erholung an den Finanzmärkten in die Karten. Probleme gab es dagegen im Geschäft mit Lebensversicherungen in Deutschland. Hier gingen die Prämien deutlich zurück. Konzernweit legten die Einnahmen dagegen um 1,5 Prozent auf 18 Milliarden Euro zu. Der Gewinn sei in den ersten drei Monaten um 9,4 Prozent auf 660 Millionen Euro gestiegen, teilte der Allianz-Konkurrent (Allianz) am Donnerstag in Triest mit. Damit übertraf Generali die Erwartungen der Experten deutlich.
Konzernchef Mario Greco will den Umbau des Versicherers unverändert vorantreiben. Im Jahr 2014 sollen die Schulden weiter sinken und das operative Ergebnis und der Gewinn weiter steigen. Generali trennte sich im vergangenen Jahr schrittweise von Randbereichen und will sich künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren. So will sich der Versicherer zum Beispiel von seiner Schweizer Privatbank BSI trennen. Die Italiener führen derzeit mit der brasilianischen Bank Banco BTG Pactual exklusive Gespräche über einen Verkauf.
In Deutschland ist der italienische Konzern mit Generali Deutschland (AachenerMünchner, Cosmos Direkt, Advocard) vertreten. Die Tochter ist nach der Allianz der zweitgrößte Versicherer des Landes. Im ersten Quartal gingen im deutschen Lebensversicherungsgeschäft die Prämien um fast ein Fünftel zurück. Generali kämpft hier wie die Konkurrenz mit einer Zurückhaltung der Kunden infolge der niedrigen Zinsen.
Kreise: Brüssel erleichtert E-Plus-Übernahme für Telefonica
Brüssel macht Telefonica die E-Plus-Übernahme laut Kreisen einfacher. Die EU-Kartellwächter haben die Hoffnung auf ein viertes Schwergewicht im hart umkämpften deutschen Telekommunikationsmarkt aufgegeben und wollen nun stattdessen kleinere Wettbewerber aufpäppeln. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch mit Bezug auf Insider. Für Telefonica dürfte die Genehmigung des Milliarden-Deals damit näher rücken.
Damit Telefonica die derzeit noch zum niederländischen Telekom-Konzern KPN (Koninklijke KPN) gehörende Marke E-Plus schlucken kann, würde es wohl reichen, wenn kleinere Konkurrenten im deutschen Markt - beispielsweise United Internet oder Freenet - wettbewerbsfähiger gemacht würden, heißt es in dem Bericht. Bislang gingen Beobachter davon aus, dass Brüssel die Möglichkeit eines neuen, dann vierten Netzbetreibers in Deutschland schaffen wolle. Doch die Kommission findet sich laut Bloomberg damit ab, dass sich keinen Käufer für die von Telefonica angebotenen Lizenzen finden würde.
Durch den Zusammenschluss von E-Plus und Telefonica Deutschland (O2) würden der dritt- und viertgrößte Anbieter hinter Marktführer Telekom (Deutsche Telekom) und Vodafone verschmolzen. Die Aufseher fürchten beim Wegfall eines von vier Konkurrenten deutlich höhere Preise auf dem deutschen Markt. Der Kauf ist damit auch ein Test für den europäischen Telekomsektor, ob die Behörden eine weitere Konzentration der Branche erlauben. Weder die EU-Kommission noch die betroffenen Unternehmen wollten sich auf Anfrage äußern.
Zurich steigert Gewinn deutlich - Kapitalanlageergebnis zieht an
Der Schweizer Versicherer Zurich (Zurich Insurance Group) hat im ersten Quartal von einer Normalisierung an den Finanzmärkten profitiert. Der Überschuschss sei um ein Fünftel auf 1,27 Milliarden US-Dollar (rund 925 Mio Euro) geklettert, teilte der Allianz-Konkurrent (Allianz) am Donnerstag in Zürich mit. Dabei profitierte der Versicherer vor allem von fallenden Renditen bei Staatsanleihen, die zu einem deutlichen Anstieg beim Kapitalanlageergebnis führten. Operativ trat der Konzern dagegen auf der Stelle. Hier stieg der Gewinn um zwei Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar. Das Ergebnis fiel etwas besser aus als von Experten erwartet.
Cisco wird weniger Netzwerk-Technik los
Die Nachfrage nach der Netzwerk-Technik von Cisco (Cisco Systems) bleibt schwach. Das kalifornische Konzern musste in seinem dritten Geschäftsquartal bis Ende April einen Umsatzrückgang von annähernd 6 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar (8,4 Mrd Euro) hinnehmen. Der Gewinn schmolz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf unterm Strich 2,2 Milliarden Dollar.
Konzernchef John Chambers zeigte sich am Mittwoch dennoch zufrieden. "Unsere Finanzergebnisse haben unsere Erwartungen übertroffen", erklärte er am Sitz in San Jose. Cisco mache "klare Fortschritte auf dem Weg zurück zu Wachstum". Auch die Börsianer waren zufrieden. Die Aktie stieg nachbörslich um 7 Prozent.
Cisco stellt Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Die Technik steckt in vielen Firmen-Netzwerken und sorgt auch dafür, dass das Internet läuft. Unklar ist, in welchem Ausmaß die Enthüllungen zur Spionage des US-Geheimdienstes NSA das Geschäft zuletzt belasteten. Zwischenzeitlich hatte Cisco eingeräumt, dass insbesondere chinesische Kunden der US-Technik misstrauten. In China sitzen mit Huawei oder ZTE überdies starke Rivalen.
Insider: Google benötigt nach EuGH-Urteil "Löschexperten-Armee"
Google hat in Folge des Urteils des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zum Schutz der Privatsphäre im Internet nach Angaben von Insidern bereits eine ganze Reihe von Anfragen zur Löschung von Suchergebnissen erhalten. Der Suchmaschinenbetreiber habe jedoch noch gar nicht entschieden, wie er die erwartete Flut von solchen Anträgen bewältigen soll, berichtete eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Der EuGH hatte am Dienstag entschieden, dass Google unter bestimmten Umständen Verweise auf Internetseiten mit sensiblen persönlichen Daten aus der Liste der Suchergebnisse löschen muss. Personen können sich künftig unmittelbar an den Suchmaschinenbetreiber wenden, um die Entfernung von Links aus der Ergebnisliste zu erwirken.
Google werde in jedem der 28 EU-Mitgliedsländer eine ganze "Armee von Löschexperten" aufbauen müssen, erklärte die Person weiter. Dies gelte auch für die Länder, in denen Google gar keine Niederlassung habe. Ob diese Experten lediglich umstrittene Links löschen oder jeden einzelnen Antrag auf seine Berechtigung prüfen, sei eine von vielen Fragen, die Google noch klären müsse.
dpa-AFX und Reuters