Inländische Unternehmen:
Postchef Appel stimmt Aktionäre auf Wachstumsschübe ein
Postchef Frank Appel hat die Aktionäre des Unternehmens auf höhere Gewinne und mehr Wachstum in den kommenden Jahren eingestimmt. "Wir sind bereit für den nächsten Schritt", sagte er am Dienstag auf der Hauptversammlung in Frankfurt. Im Fokus steht dabei vor allem der Ausbau der Logistik und die internationale Expansion des Paketgeschäftes. "Wir haben uns viel für die Zukunft vorgenommen", betonte Appel mit Blick auf die Strategie des Unternehmens bis 2020. Nach einem guten Start ins Geschäftsjahr 2014 mit Zuwächsen beim Umsatz und Gewinn bekräftigte der Bonner Konzern seine Prognosen für dieses Jahr. Für 2013 sollen die Aktionäre der Post eine um 0,10 Euro auf 0,80 Euro erhöhte Dividende erhalten.
Insider - Siemens bietet weniger als 7 Mrd Euro in bar für Alstom
Das Siemens -Bargebot für die Alstom-Energiesparte dürfte Insidern zufolge niedriger ausfallen als von den Franzosen erhofft. Demnach planen die Münchner, weniger als sieben Milliarden Euro und die Mehrheit an ihrem Zuggeschäft anzubieten, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Siemens bereite womöglich schon für Mittwoch ein sehr ausgefeiltes Angebot vor, das auch einige Bereiche der bestehenden Alstom-Energietechnik ausschließe. So gelte der Hochspannungsleitungsbau der Franzosen als Verhandlungsmasse, da dort Kartellprobleme drohten. Das Bargebot werde zudem um etwa 800 Millionen Euro geschmälert, weil Alstom noch erhebliche Strafen im Zuge laufender Korruptionsermittlungen in USA, Brasilien und Großbritannien drohten. Siemens und Alstom wollten sich zu den Angaben nicht äußern.
Im Umfeld der Franzosen wurde klargemacht, dass Alstom sich angesichts des gut zwölf Milliarden Euro schweren GE -Angebots nicht unter Wert verkaufen wolle. "Wenn sie weniger Bares anbieten und einen geringeren Umfang als GE, wird das nicht die Zustimmung der Gremien finden", sagte ein Insider.
"Wenn sie Alstom nicht zusichern, die Kartellbedenken aus dem Weg zu räumen, brauchen sie erst gar kein Angebot vorzulegen." Siemens werde daher jene Bereiche mit den größten Überlappungen ausklammern. Dazu gehöre auch das Stromübertragungsgeschäft (T&D). Auf die Nukleartechnik und die Windenergiesparte wolle Siemens ohnehin verzichten. Hier könnte es aber Probleme geben: Einer dem französischen Lager nahestehenden Person zufolge gilt es als schwierig, das Nuklear-Turbinengeschäft vom konventionellen Stromerzeugungsgeschäft zu trennen.
Das Bargebot der Münchner fällt auch deshalb geringer aus, weil sie Alstom zusätzlich dazu zumindest die Mehrheit an ihrer Zugsparte anbieten. Offen ist noch die Zukunft der Bahnsignaltechnik, für das Geschäft komme etwa ein Joint Venture in Frage. Auch hier könnte ein Konflikt drohen, denn Alstom dürfte an einer Mehrheitsposition in diesem Bereich interessiert sein. Bei Siemens wird davon ausgegangen, dass GE-Chef Jeffrey Immelt am Mittwoch mit Frankreichs Präsident Francois Hollande über die Offerte der Amerikaner spricht. Der US-Konzern hatte sein Angebot, das von Alstom-Chef Patrick Kron bevorzugt wird, bis 23. Juni verlängert, um mehr Zeit für Verhandlungen mit der französischen Politik zu haben.
BASF will Forschung in Nordamerika und Asien deutlich ausbauen
Der Chemiekonzern BASF will in den kommenden Jahren deutlich mehr in Nordamerika und Asien forschen. Im Jahr 2020 solle die Hälfte der Forschung außerhalb von Europa angesiedelt sein, bekräftigte Forschungsvorstand Andreas Kreimeyer am Dienstag in Ludwigshafen bestehende Pläne. Damit will die im Dax notierte Gesellschaft einen stärkeren Zugang zu Kunden, aber auch zu Talenten und Innovationszentren in den jeweiligen Regionen bekommen. 2013 hatte BASF den Anteil der Forschung außerhalb des Heimatkontinents leicht auf 28 Prozent erhöht. Unter anderem hatte BASF im vergangenen Jahr sechs neue Labore in Asien und den USA eröffnet.
Zudem will BASF künftig mehr mit neuen Produkten umsetzen und verdienen. 2015 wollen die Ludwigshafener mit Produkten, die weniger als fünf Jahre auf dem Markt sind, den Umsatz auf rund 10 Milliarden Euro und den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf gut 2,5 Milliarden Euro steigern. 2013 setzte BASF mit diesen Produkten rund acht Milliarden Euro um. 2020 soll dann mit diesen Produkten der Umsatz auf 30 Milliarden Euro und das Ebitda auf rund sieben Milliarden Euro steigen.
Springer-Chef Döpfner: EU sollte bei Google eingreifen
Springer-Chef Mathias Döpfner verlangt von der EU-Kommission, die Medienbranche besser vor einer Wettbewerbsverzerrung durch Internet-Giganten wie Google zu schützen. Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia unternehme nichts dagegen, dass Google seine Monopol-Stellung als Suchmaschine ausnutze und in den Ergebnislisten seine eigenen Dienstleistungen gegenüber Angeboten von Konkurrenten bevorzuge, sagte Döpfner am Montag bei der Mediendozentur von Universität Tübingen und SWR. "Ein solches Vorgehen nennt man Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung."
Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt hatte den Presseverlagen in Deutschland Anfang April eine Zusammenarbeit bei der Online-Werbung und anderen Themen angeboten, von der beide Seiten profitieren könnten. Daran orientiere sich Almunia und wolle Google lediglich vorschreiben, seinen Konkurrenten als Ausgleich für die Benachteiligung Werbefenster zu verkaufen. "Das ist die EU-behördlich sanktionierte Einführung eines Geschäftsmodells, das man in weniger ehrenwerten Kreisen Schutzgeld nennt", kritisierte Döpfner.
Der Medienkonzern Axel Springer (Axel Springer SE vinkuliert) ("Bild", "Die Welt") und andere europäische Verlage gehen seit Monaten gegen Google vor. Sie kritisieren, dass der kalifornischen Internet-Konzern seinen Marktanteil von über 90 Prozent bei Suchmaschinen in der EU ausnutze, um weitere Dienstleistungen zu vermarkten.
Trotzdem zeigte sich Döpfner überzeugt, dass es Internetkonzernen wie Google, Amazon (Amazoncom) oder Facebook nicht gelingen werde, die Hoheit über journalistische Inhalte in der digitalen Welt zu gewinnen. Leser suchten zunehmend nach Orientierung. Deshalb stoße unabhängig und kritisch recherchierter Journalismus gerade bei jungen Leuten wieder auf Interesse. "Die junge Generation ist kritischer, anspruchsvoller und medienkompetenter geworden", sagte er. Dieses Bedürfnis könnten Internet-Konzerne aber nicht bedienen. Die Zukunft in der digitalen Welt gehöre Journalisten und Verlegern, die genau wie bei gedruckten Zeitungen an Qualität festhielten. "Wir dürfen nicht alles anders machen als bisher - sonst gehen wir wirklich unter."
Prozesse um VW-Übernahme bestimmen Hauptversammlung der Porsche SE
Die Prozesse rund um die gescheiterte Übernahme des Autobauers Volkswagen (Volkswagen vz) 2008/2009 werden auch in diesem Jahr die Diskussionen auf der Hauptversammlung der Porsche SE am Dienstag (10.00 Uhr) bestimmen. Investoren fordern insgesamt rund fünf Milliarden Euro Schadenersatz, weil sie sich rückblickend von Porsche getäuscht fühlen. Neben den Prozessen dürfte das zweite Thema sein, ob die Porsche-Holding ihre bereits 2013 angekündigten Investitionen rund um das Thema Auto und Mobilität demnächst umsetzen wird. Sie saß zuletzt auf liquiden Mitteln von rund 2,6 Milliarden Euro.
Eine spannende Abstimmung ist in der Porsche Arena in Stuttgart indes nicht zu erwarten. Die stimmberechtigten Stammaktien liegen nach dem Ausstieg von Katar im vergangenen Jahr komplett in den Händen der Familien Porsche und Piëch, die sich üblicherweise einig sind. Institutionelle Anleger und Kleinaktionäre im Besitz von Vorzugsaktien haben kein Stimmrecht, können aber kritische Fragen stellen.
SMA Solar hofft auf China
Der Solartechnikhersteller SMA Solar (SMA Solar Technology) hofft angesichts der Nachfrageeinbrüche in Europa auf das Geschäft in China. "Wir rechnen in diesem Jahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis, wenn uns das Umsatzwachstum in China gelingt", sagte Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon am Dienstag bei der Hauptversammlung des TecDax-Unternehmens (TecDAX) in Kassel. Innerhalb eines Jahres hätten sich China und Japan zu den weltweit größten Solarmärkten entwickelt. Beide Länder weisen jedoch hohe Barrieren für einen Markteintritt auf. Handelsbarrieren passten nicht ins 21. Jahrhundert, sagte Urbon.
SMA bestätigte seine Ziele für 2014, Konzernchef Urbon trug sie jedoch mit mehr Vorsicht vor. Der Umsatz soll 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro und das operative Ergebnis 20 Millionen Euro erreichen - "im allerbesten Fall", wie Urbon sagte. Die regulatorischen Risiken hätten deutlich zugenommen. "Die insbesondere auf den Leitmessen in China und Deutschland geplanten Kundengespräche werden für uns ein wichtiger Indikator für die Bewertung unser Umsatz- und Ergebnisprognose sein", sagte der Vorstandschef.
KWS Saat reduziert nach Gewinnrückgang die Jahresziele
Der Saatguthersteller KWS Saat kappt nach einem Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten die Geschäftsziele für das laufende Geschäftsjahr. Der Betriebsgewinn werde wegen negativer Währungseffekte um elf Prozent auf rund 134 (Vorjahr 150,7) Millionen Euro schrumpfen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen aus dem niedersächsischen Einbeck am Dienstag mit. Bislang war das Management lediglich von einem Ebit-Rückgang um acht Prozent auf 140 Millionen ausgegangen.
Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr 2013/2014 (bis 30. Juni) um bis drei Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro klettern. Hier hatte KWS bisher ein Plus von fünf Prozent in Aussicht gestellt. Die Ebit-Rendite werde voraussichtlich bei 11,4 Prozent liegen nach 13,1 Prozent im Vorjahr.
In den ersten neun Monaten sank der Betriebsgewinn auf 167,8 Millionen Euro von 186 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um rund fünf Prozent auf 922 Millionen Euro. Negative Währungseinflüsse hätten Umsatz und Ertrag belastet.
Im Gesamtjahr will KWS gut 13 Prozent des Umsatzes für Forschung und Züchtung ausgegeben. Im Vorjahr waren es 11,6 Prozent. Im kommenden Geschäftsjahr werde ein zweiter Forschungsstandort in den USA eröffnet. "Damit stärken wir unsere Position in der globalen Pflanzenforschung und bauen gleichzeitig unsere Präsenz in einem der wichtigsten Saatgutmärkte weiter aus", erläuterte Vorstandschef Philip von dem Bussche. In China könne KWS im Geschäftsjahr 2015/2016 mit dem operativen Geschäft beginnen, da das Landwirtschaftsministerium die Genehmigung für das Gemeinschaftsunternehmen dort erteilt habe.
Aixtron verkleinert Führungsgremium - Finanzvorstand geht
Der Spezialanlagenbauer Aixtron verkleinert sein Führungsgremium. Der bisherige Finanzvorstand Wolfgang Breme verlasse das Unternehmen zum 31. Mai, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Der Schritt erfolge in gegenseitigem Einvernehmen, der Manager wolle sich einer neuen beruflichen Aufgabe außerhalb von Aixtron widmen. Wieder besetzt wird die freigewordene Position nicht, die Aufgaben von Breme übernimmt der Vorstandsvorsitzende Martin Goetzeler. Zudem wurde der Vertrag des für das operative Geschäft zuständigen Vorstands Bernd Schulte um drei Jahre bis zum 31. März 2018 verlängert.
Baumarktkonzern Hornbach profitiert von Praktiker-Pleite
Der Baumarktkonzern Hornbach (HORNBACH vz) hat nach der Pleite des Branchenkonkurrenten Praktiker beim Gewinn deutlich zugelegt. Im Geschäftsjahr 2013/2014 (28. Februar) verdiente das Unternehmen unter dem Strich 86,2 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte die Hornbach Holding AG am Dienstag in Frankfurt mit. Der Umsatz stieg um 4,3 Prozent auf rund 3,37 Milliarden Euro. Nach dem Aus der Praktiker-Gruppe habe Hornbach von einer Umsatzumverteilung in der Branche profitiert, hieß es. Sechs Standorte seien übernommen worden, im laufenden Geschäftsjahr sei eine weitere Expansion geplant. Die Dividende bei der Hornbach Holding AG und bei der Hornbach Baumarkt (HORNBACH-Baumarkt-AG) AG soll um je rund 20 Prozent erhöht werden.
Rubel-Talfahrt belastet Ölfeldausrüster CAToil
Dem österreichischen Ölfeld-Ausrüster CAToil machen im Auftaktquartal der zum Euro schwache russische Rubel und widrige Wetterbedingungen in Westsibirien zu schaffen. Der operative Gewinn (Ebitda) fiel um 13,1 Prozent auf 20,9 Millionen Euro, wie das im Nebenwerte-Segment SDax notierte Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Erlöse schrumpften um 8,3 Prozent auf 90,7 Millionen Euro. Der Rückgang fiel damit stärker aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich stieg der Gewinn dank eines deutlich geringeren Steueraufwands jedoch um 32,1 Prozent auf 9,5 Millionen Euro. Beim Überschuss schnitt der Konzern besser ab als von Experten erwartet.
Nach anfänglichen Kursverlusten von fünf Prozent pendelten sich die CAToil-Papiere bei 19 Euro auf dem Niveau des Vortages ein.
Firmenchef Manfred Kastner sprach von einem herausfordernden, aber erfolgreichen ersten Quartal. "Mit dem klaren Ziel vor Augen, nachhaltig profitabel zu wachsen, halten wir an unserem Ausblick für 2014 fest", sagte er. Bei einem Umsatz von 420 bis 450 Millionen Euro werde unverändert mit einem Ebitda von 113 bis 121 Millionen Euro gerechnet. Der Prognose liegt ein durchschnittlicher Rubel-Euro-Wechselkurs von 48 zugrunde. Aktuell bekommt man für einen Euro knapp 47 Rubel. CAToil bohrt für große Ölkonzerne wie Gazprom, Lukoil oder Rosneft hauptsächlich in Russland und Kasachstan Ölfelder an. Die Nachfrage der Kunden sei solide und die Orderbücher gut gefüllt.
Zu schaffen macht der Firma die Abwertung der russischen Währung gegenüber dem Euro, da dies die Einnahmen in den Schlüsselmärkten nach der Umrechnung schmälert. "Die Entwicklung des Rubel ist etwas, was ich mir sehr genau ansehe", räumte Finanzchef Ronald Harder bereits Ende April in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters ein.. Darüber hinaus machten CAToil im Januar und Februar auch extrem niedrige Temperaturen in Westsibirien zu schaffen, die zu einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Ausfalltagen führten.
JJ Auto senkt Preisspanne für Börsengang in Frankfurt
Der chinesische Fahrzeugteile-Hersteller JJ Auto hat die Preisspanne für seinen geplanten Börsengang in Frankfurt gesenkt. Die Aktien sollen nur noch zwischen 6,75 und 7,50 Euro kosten, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Bisher hatten die Asiaten mit 6,75 bis 9,00 Euro je Anteilsschein kalkuliert. Die Angebotsfrist werde voraussichtlich bis zum 03. Juni verlängert. Der Sprung auf das Parkett werde nun für den 16. Juni anvisiert. Zeitgleich geht JJ Auto auch an die Warschauer Börse. Das Unternehmen wollte mit dem Börsengang ursprünglich zwischen 12 und 16 Millionen Euro einsammeln. Mit der neuen Preisspanne liegt der Höchstbetrag bei 13,3 Millionen Euro.
Begleitet wird die Emission von der Acon Aktienbank. JJ Auto setzte im vergangenen Jahr 108,5 Millionen Euro um. Der Nettogewinn lag bei 17 Millionen Euro. Mit JJ Auto strebt das zweite chinesische Unternehmen in diesem Jahr an die Frankfurter Börse. Der aus China stammende Textilfabrikant Tintbright war im Januar der erste Börsenneuling in Frankfurt. Er gab dabei aber keine neuen Aktien aus. Die Deutsche Börse hatte in den vergangenen Jahren heftig um Firmen aus China gebuhlt, an den Frankfurter Handelsplatz zu gehen. Anleger haben mit den dort gelisteten Werten aus der Volksrepublik haben allerdings gemischte Erfahrungen gemacht. Einige dieser Firmen wurden von Skandalen erschüttert.
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Ausländische Unternehmen:
Presse: Apple entwickelt Plattform für vernetztes Zuhause
Apple will laut einem Zeitungsbericht seine iPhones und iPads zur Fernbedienung für den vernetzten Haushalt machen. Es gehe darum, Beleuchtung, Hausgeräte und Sicherheitsanlagen zu steuern, berichtete die "Financial Times" am späten Montag. Die Plattform solle bei Apples Entwicklerkonferenz WWDC angekündigt werden, die am kommenden Montag beginnt, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Der große Rivale Google hatte bereits eine ähnliche Initiative für sein Betriebssystem Android gestartet, die allerdings bisher nur wenige vernetzte Hausgeräte zu Tage brachte. Zugleich kaufte Google für 3,2 Milliarden Dollar den Hersteller elektronischer Thermostate und Rauchmelder Nest. Die südkoreanischen Technikriesen Samsung (Samsung Electronics GDRS) und LG treiben die Entwicklung eigener Plattformen für das vernetzte Zuhause voran.
Apples System könnte zum Beispiel automatisch das Licht einschalten, wenn ein Bewohner mit seinem iPhone nach Hause kommt, schrieb die "FT". Der Konzern habe bereits mit einer Reihe von Herstellern von Geräten für das "Smart Home" gesprochen. Apple wolle besonders einen strikten Datenschutz in den Vordergrund stellen, da das Unternehmen nicht mit Nutzerdaten Geld verdienen wolle.
Pfizer legt im Milliarden-Poker um AstraZeneca nicht nach
Die größte Fusion in der Geschichte der Pharma-Branche ist vorerst gescheitert. Der US-Konzern Pfizer kündigte am Montag an, keine neue Offerte für den britischen Rivalen AstraZeneca vorlegen zu wollen. Die Briten hatten zuletzt auch das aufgestockte Angebot von rund 118 Milliarden Dollar abgelehnt. Pfizer hatte nur bis Montag Zeit, noch einmal nachzulegen. Die Amerikaner schlossen auch eine feindliche Übernahme aus. Der Viagra-Hersteller wäre zusammen mit AstraZeneca zum weltgrößten Pharma-Konzern aufgestiegen und hätte damit den Schweizer Konkurrenten Novartis vom Thron gestoßen.
Pfizer zeigte sich nach monatelangem Werben für einen Zusammenschluss enttäuscht: "Wir denken weiterhin, dass unser letztes Angebot auf Basis der uns vorliegenden Informationen gut war", sagte Pfizer-Chef Ian Read. Nach geltendem britischen Recht gibt es nun zunächst eine Abkühlungsphase von sechs Monaten, nach der Pfizer erneut an AstraZeneca mit einem Gebot herantreten darf. AstraZeneca hat wiederum die Möglichkeit, Pfizer nach Ablauf von drei Monaten zu Gesprächen einzuladen.
AstraZeneca begrüßte den Rückzug der Amerikaner. Das Unternehmen werde auch ohne eine Fusion den Umsatz in den nächsten Jahren deutlich steigern können, bekräftigte der AstraZeneca-Verwaltungsratsvorsitzende Leif Johansson. Außerdem habe der Konzern genüg potenzielle Kassenschlager in der Pipeline. Pfizer hatte sich von dem Zukauf vor allem Steuervorteile und signifikante Kostensenkungen versprochen. AstraZeneca hat auch vielversprechende Krebsmittel in der Entwicklung.
Es gab zuletzt nicht nur vom AstraZeneca-Management Widerstand, sondern auch von Politikern und Wissenschaftlern. Pfizer ist bekannt dafür, nach Übernahmen im großen Stil Stellen zu streichen. Das wurde auch dieses Mal in den USA, Großbritannien und Schweden befürchtet. Außerdem könnte die Forschung in Großbritannien an Bedeutung verlieren.
Pfizer wäre eine große Übernahme im Ausland gelegen gekommen, weil der Konzern mehrere zehn Milliarden Dollar in der Kasse hat, die von ausländischen Töchtern verdient wurden. Wenn Pfizer dieses Geld in die USA zurückführt, werden hohe Steuern fällig.
Derzeit rollt eine Fusionswelle durch die Pharma-Branche, weil sich die Firmen wegen Patentabläufen der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte stellen müssen und sie sich auch wegen der Kürzungen im staatlichen Gesundheitswesen umorientieren. Novartis hat Spartenkäufe und -verkäufe im Wert von rund 27 Milliarden Dollar angekündigt. Bayer erhielt Anfang Mai den Zuschlag für das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln und Gesundheitspräparaten des US-Konzerns Merck & Co für 10,4 Milliarden Dollar. Der letzte Mega-Deal in Deutschland geht auf das Jahr 2006 zurück. Damals schluckte Bayer für 17 Milliarden Euro Schering.
Vienna Insurance mit etwas weniger Gewinn im ersten Quartal
Der österreichische Versicherer Vienna Insurance hat im ersten Quartal weniger Gewinn gemacht. Vor Steuern sei das Ergebnis um 4,7 Prozent auf 152 Millionen Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Montagabend mit, ohne konkrete Gründe dafür zu nennen. Bereinigt um Sonderfaktoren ergebe sich ein Zuwachs von 2,8 Prozent. Die Prämieneinnahmen seien um ein Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gestiegen.
dpa-AFX und Reuters