Inländische Unternehmen:
Kompaktmodelle und E-Klasse treiben Daimlers Absatz
Die Kompaktmodelle und die im vergangenen Jahr eingeführte neue E-Klasse haben dem Autobauer Daimler im Mai zu einem weiteren Absatzschub verholfen. Weltweit seien 141 688 Autos der Marken Mercedes-Benz und Smart verkauft worden, teilte der Hersteller am Freitag mit. Das seien neun Prozent mehr als im Vorjahr. Der Absatz der Marke Mercedes-Benz war getrieben von den Kompaktmodellen (plus 19,3 Prozent) sowie der E-Klasse (plus 24,5 Prozent), die im April 2013 auf den Markt kam. Die neue C-Klasse, die seit Mitte März in Europa im Handel ist, wurde im Mai bislang 20 696 Mal verkauft. Der Start in den wichtigen Märkten USA und China ist für die zweite Jahreshälfte vorgesehen.
In Europa legte Daimler im Mai um 4,8 Prozent zu, auf dem deutschen Heimatmarkt gingen die Verkäufe im vergangen Markt dagegen zurück. Im wichtigen US-Markt schaffte Daimler ein Plus von 7,7 Prozent. Einen weitaus deutlicheren Schub von 30,1 Prozent verbuchte Daimler in China, wo die Schwaben in der Verfolgerposition hinter Audi und BMW sind. In den ersten fünf Monaten des Jahres kam der Stuttgarter Autobauer auf 680 865 verkaufte Pkw - ein Plus von 14 Prozent.
Allianz und Deutsche Telekom bauen Zusammenarbeit aus
Der Versicherer Allianz und die Deutsche Telekom bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus. Beide Unternehmen wollen unter anderem angesichts wachsender Gefahren durch digitale Bedrohungen neue Produkte für Firmenkunden entwickeln, um den Schutz etwa vor Cyber-Attacken zu verbessern, wie beide Konzerne am Freitag in München mitteilten. Auch im Privatkundenbereich erhoffen sich beide Unternehmen zusätzliche Geschäfte mit gebündelten Serviceangeboten, beispielsweise durch die sensorgesteuerte Überwachung von Wohnungen, die etwa im Brandfall für die Alarmierung der Feuerwehr sorgt, aber auch gleich die Schadensabwicklung startet.
Commerzbank: Blessing sieht bei Stresstest keine größeren Probleme
Commerzbank-Chef Martin Blessing sieht beim Banken-Stresstest keine großen Probleme für sein Haus. Der "Neuen Zürcher Zeitung" (Freitagausgabe) sagte er auf die Frage, ob die Bank für den Test gut gerüstet sei: "Ich habe zumindest noch keine Signale erhalten, dass wir an irgendeiner Stelle größere Themen hätten." Als mögliche Problembereiche nannte er die Schiffsfinanzierung und die gewerblichen Immobilien.
Die Bank habe sich zwar mit Blick auf die bilanziellen Anforderungen der Europäischen Zentralbank einen Kapitalpuffer aufgebaut, sagte Blessing. "Es wäre jedoch illusorisch zu denken, man könne sich für jede erdenkliche Eventualität rüsten."
Finanzkreise: Deutsche Börse erwägt US-Tochter loszuschlagen
Die Deutsche Börse erwägt Finanzkreisen zufolge einen milliardenschweren Verkauf ihrer US-Tochter ISE. Sieben Jahre nach der Übernahme der amerikanischen Derivateplattform habe das Geschäft für Deutschlands größten Börsenbetreiber deutlich an Attraktivität verloren, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur Reuters. Seit der Finanzkrise fahren viele Banken ihre Risiken zurück und handeln weniger. Hinzu kommt, dass der Wettbewerb am US-Derivatemarkt wesentlich härter ist, weil es dort mehr Anbieter gibt als in Europa. "Diese Nische ist nicht mehr so attraktiv, wie sie einmal aussah", sagte der Insider.
Die Deutsche Börse hatte die ISE 2007 für 2,8 Milliarden Dollar gekauft, musste den Buchwert der Tochter im Zuge der Finanzkrise jedoch zwei Mal abschreiben. Nun erwartet das Frankfurter Unternehmen durch einen möglichen Verkauf Finanzkreisen zufolge nur noch Einnahmen von 1,0 bis 1,5 Milliarden Dollar. Konkrete Vorhaben oder Übernahmeziele, für die das Unternehmen das Geld brauche, gebe es nicht. Börsen-Chef Reto Francioni hat nach der geplatzten Fusion mit der New York Stock Exchange 2012 das Ziel ausgegeben, künftig vor allem aus eigener Kraft und durch Kooperationen zu wachsen.
Der ISE-Verkaufsprozess befinde sich noch in einem frühen Stadium, sagte der Insider. Eine schnelle Veräußerung sei derzeit eher unwahrscheinlich, da die Bewertung von Börsenbetreibern aktuell nicht sonderlich attraktiv seien. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge beschäftigt sich die Deutsche Börse schon mehrere Monate mit einem Verkauf der ISE, habe bisher jedoch noch keinen potenziellen Käufer kontaktiert. Die Deutsche Börse wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
Als die Deutsche Börse die ISE 2007 schluckte, hatte sie große Pläne in den USA und wollte dort kräftig wachsen. Die Hoffnungen haben sich jedoch nie erfüllt - nicht nur wegen der Finanzkrise, sondern auch, weil die ISE keine Erlaubnis bekam, Optionen auf wichtige US-Indizes aufzulegen. In der Folge blieb die Bedeutung der US-Derivatebörse für den Gesamtkonzern Deutsche Börse relativ gering.
Air Berlin mit mehr Fluggästen im Mai - Mehr Sitze bleiben leer
Der Mai hat der Fluggesellschaft Air Berlin etwas mehr Passagiere beschert. Dennoch blieben mehr Sitzplätze in den Fliegern leer als ein Jahr zuvor. Dank eines ausgeweiteten Angebots wuchs die Zahl der Fluggäste im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent auf 2,97 Millionen, wie Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft am Freitag mitteilte. Der Ticketverkauf entwickelte sich jedoch weitaus schwächer als das Flugangebot. Die Auslastung der Flugzeuge reduzierte sich daher um 2,8 Prozentpunkte auf 79,5 Prozent.
Air Berlin bietet in diesem Jahr mehr Verbindungen über das ganze Jahr hinweg an, die jedoch nicht zu jeder Jahreszeit gleich stark gefragt sind.
Auf Seite 2: Ausländische Unternehmen
Ausländische Unternehmen:
Presse: BNP will US-Justiz mit Konsequenzen im Top-Management besänftigen
Mit der Drohung von Milliardenstrafen hat die US-Justiz die BNP Paribas in die Ecke getrieben. Um die Behörden zu besänftigen ist die französische Großbank nun laut Presseberichten sogar bereit, Top-Manager zu opfern: Das Institut sei bereit, sich von dem langjährigen Vorstand Georges Chodron de Courcel zu trennen, schreiben "New York Times" und "Financial Times" (Freitag) übereinstimmend. Die US-Justiz hatte in den Vergleichsverhandlungen zuletzt den Druck auf das Geldhaus deutlich erhöht. Neben einer Rekordstrafe von mehr als zehn Milliarden Dollar wollen die Finanzaufseher angeblich auch personelle Konsequenzen sehen. BNP wollte sich nicht äußern.
Inwiefern Chodron de Courcel selbst in das mutmaßliche Fehlverhalten seines Hauses involviert war, ist unklar. Er ist unter anderem für das Firmenkundengeschäft zuständig und hätte laut "New York Times" möglicherweise einige der verdächtigen Transaktionen verhindern können. Das Geldhaus steht im Verdacht, bei Geschäften mit Staaten wie Iran, Kuba und Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben.
Ob der Abschied des 64-Jahrigen, der möglicherweise vorzeitig in den Ruhestand versetzt wird, ausreicht, um die Ermittler zu besänftigen, ist den Berichten zufolge noch offen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg fordert etwa der oberste New Yorker Finanzaufseher Benjamin Lawsky einen weiteren Rücktritt im Top-Management.
Zudem solle mindestens ein Dutzend Mitarbeiter entlassen werden, wie auch die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Finanzkrise berichtete. Lawsky wolle damit ein abschreckendes Beispiel schaffen, um Banken künftig von Fehlverhalten abzuhalten. Eine Sprecherin Lawskys lehnte eine Stellungnahme ab.
Valeo steigt in CAC 40 auf - Vallourec muss weichen
Im CAC 40 notieren ab dem 23. Juni die Aktien des Automobilzulieferers Valeo. Das teilte der Indexanbieter Euronext am Donnerstag mit. Den französischen Leitindex verlassen müssen dafür die Papiere des Stahlunternehmens Vallourec.
dpa-AFX und Reuters