Inländische Unternehmen:
Neuer Lufthansa-Chef zieht Reißleine - Aktie stürzt ab
Der neue Lufthansa-Chef (Deutsche Lufthansa) Carsten Spohr streicht die von seinem Vorgänger Christoph Franz ausgegebenen Gewinnziele für 2014 und 2015 deutlich zusammen. Wegen mehrerer Streiks und einer überraschend schwachen Umsatzentwicklung im Passagier- und Frachtgeschäft dürfte der operative Gewinn im laufenden Jahr statt 1,3 bis 1,5 Milliarden lediglich rund 1 Milliarde Euro erreichen, teilte Europas größte Fluggesellschaft am Mittwoch in Frankfurt mit.
Auch das für 2015 und damit für das Ende des Sanierungsprogramms "Score" ausgegebene Gewinnziel von 2,65 Milliarden Euro sei nicht mehr zu halten. Spohr peilt nun lediglich noch einen operativen Gewinn von rund 2 Milliarden Euro an. Selbst dieser sei nur bei stabilen Rahmenbedingungen und der Umsetzung zusätzlicher struktureller Veränderungen erreichbar. Diese will Spohr im Juli vorstellen.
AKTIE VERLIERT ZEHN PROZENT
Zudem hätten sich leider die Risiken auf der Umsatzseite realisiert, sagte Finanzchefin Simone Menne. Die Erlöse seien sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben. So leide das Geschäft in Europa und nach Nordamerika unter Überkapazitäten, was zu Preisrückgängen geführt habe. Lufthansa werde im Winterflugplan ihr Angebot "spürbar reduzieren".
Auf der Kostenseite seien Belastungen von jeweils 60 Millionen Euro durch den Pilotenstreik im April und durch Wertberichtigungen auf Forderungen in Venezuela hinzugekommen. Die Lufthansa-Aktie stürzte nach den Nachrichten um mehr als zehn Prozent in die Tiefe. Die Gewinnwarnung habe den Markt auf dem falschen Fuß erwischt, nachdem die Stimmung für die Papiere der Fluggesellschaft zuletzt positiv gewesen, sagte ein Händler.
Deutsche Telekom: Aktiendividende erneut gut angekommen
Die Deutsche Telekom ist bei ihrer Gewinnbeteiligung über neue Aktien anstelle von Bargeld erneut erfolgreich gewesen. Die Annahmequote habe bei 45 Prozent gelegen, nach knapp 38 Prozent im vergangenen Jahr, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Es würden 84,4 Millionen neue Aktien ausgegeben. Die verbleibende Barausschüttung betrage 1,2 Milliarden Euro.
"Wie schon 2013 verbleiben dank des Vertrauens unserer Aktionäre in die Strategie der Deutschen Telekom erhebliche Mittel im Konzern", sagte Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt laut Mitteilung. Seit der Finanzkrise haben vor allem Banken die Möglichkeit genutzt, statt einer Dividendenauszahlung neue Aktien an die Anleger auszugeben. Zuletzt nutzen etwa auch die Energie- sowie aus die Telekom-Branche diese Möglichkeit. In Zeiten großer Schuldenberge gilt die Aktiendividende als adäquates Mittel, die Gewinne im Haus und die Aktionäre trotzdem bei Laune zu halten.
'BöZ': Siemens steht vor Beschluss zu Alstom
Das Ringen um die Energiesparte des französischen Industriekonzerns Alstom geht einem Zeitungsbericht zufolge in die entscheidende Runde. Siemens werde am nächsten Sonntag über das weitere Vorgehen entscheiden, berichtet die "Börsen-Zeitung" (Mittwochausgabe). Offen sei aber, ob die Münchner tatsächlich eine Gegenofferte zum Angebot des US-Konzerns General Electric (General Electric (GE)) (GE) bringen oder sich aus dem Bieterwettstreit zurückziehen.
GE bietet derzeit 12,35 Milliarden Euro für den Alstom-Unternehmensbereich und will zudem 1 000 neue Arbeitsplätze in Frankreich schaffen. Siemens-Chef Joe Kaeser werde am Sonntag Details seines Konzepts dem Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Gremiumsitzung vorstellen, hieß es weiter.
Ende Mai hatte Siemens angekündigt, bis spätestens am 16. Juni ein Angebot für die Alstom-Energiesparte vorzulegen. Allerdings schränkte das Unternehmen ein, Siemens müsse gegenüber dem US-Konkurrenten gleich behandelt werden. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen fühlten sich die Deutschen zuletzt benachteiligt. Siemens prüft derzeit die Bücher von Alstom. Sowohl der US-Mischkonzern GE als auch die deutsche Konkurrenz haben Interesse an Teilen des Alstom-Konzerns, der unter anderem den Schnellzug TGV baut.
Presse: Eon-Tochter droht Millionen-Strafe in Brasilien
Der Energiekonzern Eon hat einem Pressebericht zufolge neuen Ärger in Brasilien zu befürchten. Der brasilianischen Tochter Eneva drohe eine Strafe im hohen zweistelligen Millionen-Bereich, weil ihr Gaskraftwerk Parnaiba nicht rechtzeitig ans Netz gehen konnte, berichtet die "Rheinische Post" (Mittwoch). Eigentlich sollte der 500-Megawatt-Block ab Frühjahr 2014 Strom liefern, wegen Verzögerungen werde es frühestens Ende des Jahres so weit sein, schreibt das Blatt und bezieht sich dabei auf Konzernkreise.
Eneva streite mit dem brasilianischen Regulierer, ob die Gesellschaft die Kosten für die teure Ersatzbeschaffung bei Wettbewerbern übernehmen und zudem eine Vertragsstrafe zahlen müsse. Beides drohe sich auf einen hohen zweistelligen Millionen-Betrag zu addieren. "Eneva ist in konstruktiven Gesprächen mit dem brasilianischen Regulierer. Bis auf weiteres sind Zahlungen ausgesetzt. Wir sind zuversichtlich, bis Jahresende zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen", sagte ein Eon-Sprecher der Zeitung.
Osram kündigt weitere Sparrunde und Stellenabbau an
Der Leuchtenhersteller Osram hat einen weiteren Stellenabbau angekündigt. "Es wird weitere Kapazitätsanpassungen im traditionellen Lichtgeschäft geben. Stellenabbau ist in solchen Fällen ein bedauerlicher, aber notwendiger Teil", sagte Vorstandschef
Wolfgang Dehen der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). Eine konkrete Zahl gebe es derzeit aber noch nicht. Standorte würden weltweit entsprechend der Marktentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit überprüft. Osram müsse noch schneller und effizienter werden.
Derzeit werde eine Strategie für die nächsten fünf Jahre entwickelt. Verkündet werden solle das Konzept mit dem Titel "Osram 2019" spätestens im kommenden Jahr. Ziel sei es, neue Technologien und Anwendungsmöglichkeiten für Licht zu entwickeln. Man könnte künftig beispielsweise auch in das Geschäft mit Infrarot-Systemen einsteigen.
Heidelberger Druck treibt Konzernumbau voran
Der Maschinenbauer Heidelberger Druck (Heidelberger Druckmaschinen) treibt seinen Konzernumbau voran. Die Hauptverwaltung soll bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014/2015 aus dem bisherigen Hauptquartier in Heidelberg zum Produktionsstandort Wiesloch-Walldorf verlagert werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Demnach sollen Vorstand und rund 500 Mitarbeiter den Standort wechseln. Durch die Zusammenlegung sollen pro Jahr Betriebskosten im niedrigen einstelligen Millionen-Bereich eingespart werden.
Vorstandschef Gerold Linzbach kündigte zudem an, in der nächsten Stufe des Konzernumbaus stünden Akquisitionen in Wachstumssegmenten, der Abbau margenschwacher Geschäfte sowie "Strukturkostensenkungen" auf der Agenda. Damit solle die Profitabilität gesteigert werden.
Dank eines strikten Sparkurses hatte sich Heidelberger Druck im Geschäftsjahr 2013/2014 (31. März) in die schwarzen Zahlen gearbeitet. Unterm Strich standen vier Millionen Euro Gewinn, nach einem Minus von 117 Millionen Euro im Vorjahr.
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Ausländische Unternehmen:
S&P droht Österreichs Banken mit Abstufung
Der geplante Schuldenschnitt bei der Krisenbank Hypo Alpe Adria belastet auch die anderen österreichischen Banken. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) drohte am Dienstag mit schlechteren Bonitätsnoten für sieben österreichische Banken. Zu den betroffenen Banken zählen mit der Erste Group, Raiffeisen Bank International sowie die UniCredit-Tochter Bank Austria auch die drei größten Banken des Landes.
Grund für die Warnung von S&P ist ein Gesetz, mit dem Österreich ausgewählte Hypo-Gläubiger an den Kosten für Abwicklung der notverstaatlichten Bank beteiligen will. Von dem Schuldenschnitt sind Investoren betroffen, die mit Garantien des Landes Kärnten versehene Nachrang-Anleihen im Gesamtvolumen von 900 Millionen Euro im Portfolio haben. Details will Finanzminister Michael Spindelegger am Mittwoch präsentieren.
Es wäre das erste Mal in Europa, dass ein zahlungsfähiges Bundesland das Versprechen bricht, im Notfall für die Verluste der Gläubiger aufzukommen. Am Finanzmarkt sind die Pläne daher bereits im Vorfeld auf Kritik gestoßen - auch wegen möglicher negativer Folgen für andere mit Landesgarantien besicherte Papiere und deren Emittenten.
Auch S&P schlägt nun in diese Kerbe. Der von Österreich geplante Schritt komme unerwartet, erklärten die Experten. Die Pläne könnten auf "eine schwächer werdende staatliche Unterstützung für systemrelevante Banken" hindeuten. Wie die Hypo Alpe Adria haben auch andere österreichische Institute jahrelang von staatlichen Garantien profitiert, mit deren Hilfe sie sich günstig Geld am Kapitalmarkt beschaffen konnten. Zudem hatte Österreich den Banken in der Krise milliardenschwere Kapitalspritzen zukommen lassen.
Von dieser in der Vergangenheit gewährten - und von den Ratingexperten auch für die Zukunft erwarteten - Unterstützung profitierten die Banken auch bei ihren Bonitätsnoten. Nun will S&P innerhalb von drei Monaten über eine Rückstufung entscheiden. Die Bonitätsnoten von Erste, RBI, sowie deren Mutter Raiffeisen Zentralbank und Bank Austria waren bereits zuvor mit einem sogenannten "negativen Ausblick" versehen, der auf eine Verschlechterung hindeutet. Diese könne nun jedoch innerhalb von 90 Tagen eintreten, sagte eine Sprecherin. Neben den drei größten Instituten des Landes sind auch KA Finanz sowie die Hypo-Niederösterreich -Gruppe und die Oberösterreichische Landesbank betroffen.
Airbus: Emirates storniert alle bestellten A350-Großraumflieger
Schwerer Rückschlag für Airbus (Airbus Group (ehemals EADS)) : Die Fluggesellschaft Emirates hat ihre komplette Bestellung des neuen Langstreckenjets A350 storniert. Die Airline wird keine der insgesamt 70 bestellten Maschinen dieses Typs abnehmen, teilte Airbus am Mittwoch mit. Die Entscheidung sei in den laufenden Gesprächen mit der Airline über die Anforderungen an ihre Flotte gefallen, hieß es weiter. Die Abbestellung trifft Airbus wenige Monate vor der Auslieferung der ersten A350-Flugzeuge.
Zwar hatte Emirates erst im vergangenen Jahr seine Bestellungen für den Superjumbo A380 erhöht, gleichzeitig aber das A350 Konkurrenzmodell Boeing 777x geordert. Emirates-Manager Tim Clark gilt bereits seit geraumer Zeit als Kritiker des nun abbestellten Airbus-Modells. Die Entwicklungskosten der A350 liegen nach Schätzungen bei mehr als zehn Milliarden Euro. Das Flugzeug soll Ende des Jahres den Weg zu seinen ersten Kunden finden. Laut Airbus liegt die Zahl der fest bestellten A350 nun bei 742.
Spanischer Textilkonzern Inditex mit weniger Gewinn - Starker Euro belastet
Der spanische H&M-Konkurrent Inditex (Internolix) ist mit einem Gewinnrückgang ins neue Geschäftsjahr (2014/2015) gestartet. Der Umsatz legte zwar von Februar bis April um 4 Prozent auf 3,748 Milliarden Euro zu, wie der Textilkonzern am Mittwoch mitteilte. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) musste die Gruppe jedoch einen Rückgang um 2,3 Prozent auf 732 Millionen Euro hinnehmen. Der Nettogewinn ging mit 7,3 Prozent auf 406 Millionen Euro sogar noch stärker zurück. Der starke Euro belastet das Geschäft, zudem sorgen eine Vielzahl von Neueröffnungen sowie der Ausbau des Onlinegeschäfts für hohe Kosten./
Hochtief-Chef Fernandez Verdes konsolidiert Macht bei Leighton
Der spanische HOCHTIEF-Chef Marcelino Fernández Verdes konsolidiert seine Macht bei der gewinnträchtigen australischen Tochter Leighton (LEIFHEIT). Der Geschäftsführer wurde am Mittwoch auch Chef des Verwaltungsrates. Sein Vorgänger Bob Humphris geht in den Ruhestand, wie das Unternehmen mitteilte. Leighton holte gleichzeitig die Australier Russell Chenu und Trevor Gerber in den Aufsichtsrat.
Das Unternehmen erwartet im laufenden Jahr 540 bis 620 Millionen australischen Dollar (bis 425 Mio Euro) Gewinn. Hochtief, vom spanischen Konzern ACS kontrolliert, hatte seinen Anteil an Leighton in jüngster Zeit von 58,77 auf 69,62 Prozent ausgebaut.
Braas-Monier-Börsengang soll mehr als halbe Milliarde Euro bringen
Der Dachziegel-Hersteller Braas Monier will bei seinem Börsengang deutlich mehr als eine halbe Milliarde Euro erlösen. Der Löwentanteil mit bis zu 521 Millionen Euro geht dabei an die bisherigen Eigentümer - die Beteiligungsgesellschaften Apollo Management und TowerBrook sowie die französische Großbank BNP Paribas. Rund 100 Millionen Euro sollen durch den Verkauf neuer Aktien in die Kasse des Unternehmens gespült werden. Das Geld soll vor allem für den weiteren Abbau von Schulden verwendet werden. Sollte der Börsengang gelingen, wäre es einer der größten in Deutschland in den vergangenen Jahren.
Die Papiere werden für 23 bis 28 Euro je Stück angeboten. Das gesamte Volumen des Börsengangs liege beim Erreichen des Mittelwerts der Preisspanne und der vollständigen Ausübung der Mehrzuteilungsoption bei 571 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag in Luxemburg mit. Die Marktkapitalisierung läge in diesem Fall bei knapp einer Milliarde Euro. Der Streubesitz soll nach der Platzierung bei rund 57,5 Prozent liegen. Angeboten werden die Anteilscheine vom 11. bis zum 24. Juni. Der erste Handelstag an der Frankfurter Börse im Prime Standard soll der 25. Juni sein.
Das Unternehmen hat seinen Sitz in Luxemburg und ist nach eigenen Angaben bei Dachziegeln und -steinen in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Skandinavien die Nummer Eins nach Volumen. Nach einem regelrechten Einbruch des Bausektors wegen der Finanzkrise hat Braas Monier zwei Sanierungsrunden hinter sich, in denen unter anderem die Zahl der Mitarbeiter zusammengestrichen wurde.
2013 erzielten die Luxemburger mit 7400 Beschäftigten einen Umsatz von 1,23 Milliarden Euro, die Gewinnspanne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag den Angaben zufolge bei 13 Prozent. Wegen des guten Wetters hätten Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) im ersten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zugelegt, hieß es in der Mitteilung weiter.
Remy Cointreau bekommt neue Chefin
Eine neue Chefin soll die Katerstimmung bei dem französischen Edel-Cognac-Hersteller Remy Cointreau vertreiben. Valerie Chapoulaud-Floquet übernimmt Mitte September die Führung des Konzerns, wie Remy Cointreau am Dienstag mitteilte. Die Managerin hat sich bereits einen Namen in der Luxusbranche gemacht. Sie arbeitete unter anderem für den Kosmetikkonzern L'Oreal und die Luxusmarke Louis Vuitton. Ihre Aufgabe dürfte es vor allem sein, den massiven Absatzschwund im wichtigen China-Geschäft wettzumachen. Chapoulaud-Floquet folgt auf Frederic Pflanz, der bereits im Januar nach einer Gewinnwarnung sein Amt aufgab.
Remy Cointreau hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark auf die boomende Nachfrage in der Volksrepublik verlassen und steht dort nun vor großen Schwierigkeiten. Neben der konjunkturellen Abkühlung macht internationalen Spirituosenproduzenten vor allem das verschärfte Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Korruption zu schaffen. Viele Staatsbedienstete dürfen keine Geschenke mehr annehmen. Das drückt auf den Verkauf edler Cognac-Marken wie Remys "Louis XIII". Die Flasche kostet 2500 Euro. Auch den Rivalen Diageo und Pernod Ricard macht dies Probleme.
Polizeikreise - Verfahren wegen Zinswucher gegen UniCredit-Chef
Italienische Ermittler haben bei einem Verfahren wegen Zinswucher Polizeikreisen zufolge unter anderen zwei frühere Notenbank-Manager und UniCredit -Chef Federico Ghizzoni im Visier. Insgesamt werde gegen 62 Personen ermittelt, darunter auch UniCredit-Verwaltungsratschef Alessandro Profumo, verlautete aus den Kreisen am Dienstag. Demnach geht es um die Höhe von Zinssätzen, die für Firmendarlehen verlangt wurden. Neben UniCredit seien auch die Banca Monte dei Paschi di Siena, die Banca Nazionale del Lavoro und die Banca Popolare di Bari betroffen. Die vier Institute und die italienische Zentralbank waren zunächst nicht für Stellungnahmen erreichbar.
Google kauft Satellitenbild-Spezialisten für 500 Millionen Dollar
Google stärkt seine digitalen Kartendienste mit dem Kauf des Satelliten-Spezialisten Skybox Imaging, der Bilder aus dem All in hoher Auflösung bietet. Der Preis liegt bei 500 Millionen Dollar in bar, wie der Internet-Konzern am Dienstag mitteilte. Skybox bietet seinen Kunden das Beobachten gewünschter Gebiete mit detailreichen Fotos und 90 Sekunden langen Videos an. Als Dienstleistungen werden zum Beispiel die Überwachung von Feldern auf Schädlingsbefall und die Aufsicht über Energieleitungen angeboten. Auch die Auswertung der Container-Bewegungen in Häfen oder der Bestände auf Parkplätzen von Autohändlern ist möglich.
Die Satelliten von Skybox sollen helfen, die Google-Karten auf aktuellem Stand zu halten, erklärte der Internet-Konzern. Außerdem hoffe Google, damit die Versorgung mit Internet-Zugängen und die Hilfe bei Unglücken und Naturkatastrophen zu verbessern. Google ist selbst bei der Entwicklung digitaler Satellitenkarten mit seinem Projekt Google Earth weit vorangekommen.
Amazon plant Vermittlung von lokalen Dienstleistungen
Amazon will Insidern zufolge noch dieses Jahr ein neues Angebot auf den Markt bringen. Wie mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen am Dienstag sagten, plant der Onlinehändler die Vermittlung von lokalen Dienstleistungen wie Babysitter oder Handwerker. Damit tritt Amazon nicht nur in direkte Konkurrenz zu Bewertungsseiten und Empfehlungsdiensten wie Yelp oder Angie's List, sondern auch Heimwerkermärkten wie Home Depot oder Lowe's, die ebenfalls ihren Kunden vor Ort Klempner oder Anstreicher vermitteln.
In den vergangenen Monaten habe Amazon bereits Kontakt zu einigen Dienstleistungsunternehmen sowie Startups in Seattle und San Francisco aufgenommen, die über das Internet oder mobilen Geräten Kunden und Anbieter zusammenbringen, sagten die Personen. Mindestens eines der Startups konzentriert sich auf Handwerksarbeiten. Andere habe ein breiteres Angebot, das auch Massagen und Friseure umfasst. Amazon wollte zu den Informationen keine Stellung nehmen.
Amazon investiert seit längerem viel Geld in neue Technologien, Inhalte und zusätzliche Logistikzentren. Zuletzt schürte der Konzern selbst mit einem Video auf dem Internetkanal Youtube Spekulationen auf ein eigenes Smartphone. In dem Spot wirbt das Unternehmen für eine Veranstaltung am 18. Juni in Seattle, auf der Amazon-Chef Jeff Bezos ein neues Produkt vorstellen will. Wegen der hohen Investitionen kann Amazon seine rasant steigenden Einnahmen aber kaum zu Geld machen.
EU untersucht laut Bericht Apples Steuerpraxis in Irland
Die EU-Kommission wird einem Medienbericht zufolge eine offizielle Untersuchung der Steuerpraxis von Apple in Irland einleiten. Der Schritt werde für Mittwoch angepeilt, berichtete der irische Sender RTE am Dienstag ohne Quellenangabe. Sprecher der Kommission und von Apple äußerten sich dazu nicht. Aus dem irischen Finanzministerium verlautete, dass man über einen solchen Schritt nicht informiert worden sei.
Der in Kalifornien ansässige Elektronik-Konzern nutzt ein Schlupfloch im Steuerrecht, um dem US-Fiskus zu entkommen. Seinen Bilanzen zufolge zahlte der iPhone-Hersteller in den vergangenen drei Jahren auf im Ausland erzielte Gewinne von insgesamt 74 Milliarden Dollar einen Steuersatz von zwei Prozent. Möglich ist dies, weil einige Apple-Tochtergesellschaften in Irland weder dort noch in den USA steuerpflichtig sind. Sie sind zwar auf der Insel registriert. Weil aber der Verwaltungsrat in den USA tagt, entsteht in Irland Experten zufolge kein Steuerwohnsitz.
Solche Vermeidungsstrategien von Konzernen gelten als legal, haben aber in Europa für Empörung gesorgt. Entsprechende Schlupflöcher gibt es auch in den Niederlanden und Luxemburg. Die großen Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen die Praxis verbieten, weil ihnen dadurch Experten zufolge jährlich dreistellige Milliardensummen verloren gehen.
Irland lockt seit den 60er Jahren US-Konzerne mit günstigen Steuersätzen. Die Regierung verteidigt das System als transparent. Die vergleichsweise niedrigen Unternehmenssteuern gerieten in die Kritik, als das Land im Jahr 2010 mit einem internationalen Kreditpaket vor der Pleite gerettet wurde.
AIG tauscht Chef aus - Eigengewächs übernimmt ab 1. September
Der vom Staat gerettete US-Versicherer AIG holt sich seinen neuen Chef aus den eigenen Reihen. Peter Hancock werde zum 1. September Nachfolger von Robert Benmosche, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der künftige Vorstandsvorsitzende leitet derzeit die Immobilienhaftpflicht-Sparte des Konzerns.
Chinas Internetriese Alibaba übernimmt Browserhersteller UCWeb
Kurz vor seinem Börsengang will der chinesische Internetriese Alibaba die Onlinefirma UCWeb übernehmen. Nachdem Alibaba bereits 66 Prozent der Firmenanteile besaß, kündigte Alibaba am Mittwoch die komplette Übernahme des Herstellers von mobilen Internetbrowsern an. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua nannte den Schritt die wohl größte Übernahme in Chinas Internetgeschichte. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Zuvor galt der Kauf der Smartphone-Plattform 91 Wireless Websoft durch Chinas Suchmaschine Baidu für 1,9 Milliarden US-Dollar als größter Deal in Chinas Internetgeschichte.
Toyota ruft weitere 650.000 Autos wegen Airbag-Problemen zurück
Toyota hat weitere 650.000 Autos in Japan wegen Airbag-Problemen in die Werkstätten beordert. Damit werde ein Rückruf von 2,1 Millionen Fahrzeugen aus dem vergangenen Jahr ausgeweitet, teilte der japanische Weltmarktführer am Mittwoch mit. Der Generator des Zulieferers Takata, der den Airbag im Notfall mit Gas befüllt, könnte explodieren. Auch Honda und Nissan prüfen, ob sie weitere Fahrzeuge deswegen zurückrufen müssen. Die drei japanischen Autobauer und BMW hatten wegen der Probleme mit dem Gasgenerator des Zulieferers 2013 insgesamt 3,6 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordert.
dpa-AFX und Reuters