Inländische Unternehmen:
Aktien von BMW profitieren von UBS-Studie - Daimler am Dax-Ende
Analystenstudien der UBS haben die Kurse von BMW und Daimler am Dienstag bewegt. Die Aktie des Münchner Autobauers verteuerte sich an der Dax-Spitze um zwei Prozent auf 93,33 Euro. Die Schweizer Großbank hatte den Titel auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 105 von 92 Euro gesetzt. Die Experten hoben den positiven Start der "i"-Elektroautos hervor. Zudem dürfte der Absatz im zweiten Halbjahr wegen Modellwechseln und neuer Fahrzeuge anziehen. BMW werde die Probleme in der Branche besser umfahren als seine Konkurrenten.
Kritischer bewerteten die UBS-Experten hingegen die Daimler-Aktie, die sie auf "Neutral" von "Buy" abstufen. Das Kursziel senkten sie zugleich auf 75 (77) Euro. Der Markt für Nutzfahrzeuge in Europa sei mit Vorsicht zu bewerten, daher stünden die Ziele der Schwaben für das Lkw-Geschäft auf dem Spiel. Viele Anleger nahmen die kritischen Kommentare zu Verkäufen zum Anlass. Die Daimler-Aktie rutschte mit minus 0,9 Prozent auf 68,82 Euro an das Dax-Ende.
Übernahmephantasien treiben Aktien von Bayer und K+S
Übernahmespekulationen in der Agrochemie haben die deutschen Branchengrößen Bayer und K+S am Dienstag angetrieben. Der US-Konzern Monsanto führte einem Bloomberg-Bericht zufolge Gespräche mit der Schweizer Syngenta über eine Akquisition, die inzwischen aber beendet seien.
"Diese Meldung hilft auch den deutschen Konkurrenten", sagte ein Börsianer. So stieg die Bayer-Aktie um ein Prozent und zählte zu den größten Gewinnern im Leitindex Dax. K+S verteuerten sich um bis zu 1,3 Prozent. Yara legten an der Osloer Börse um 1,6 Prozent zu. In Zürich schossen Syngenta in der Spitze um sieben Prozent in die Höhe.
Bei Analysten stieß die Nachricht auf geteiltes Echo. Der Übernahmeversuch zeige, wie viel an verstecktem Wert in Syngenta enthalten sei, kommentierte die Privatbank Mainfirst. In Börsenkommentaren von J.Safra Sarasin und Merrill Lynch hieß es dagegen, es sei unwahrscheinlich, dass es zu einer solchen Transaktion komme.
CAToil sichert sich Aufträge von Gazprom bis 2016
Der österreichische Ölfeldausrüster CAToil hat sich von seinem russischen Kunden Gazprom langfristige Aufträge bei der Öl- und Gasförderung gesichert. Die beiden Unternehmen hätten einen Rahmenvertrag geschlossen, der neue Bohranlagen von CAToil bis Ende 2016 voll auslaste, teilte das Wiener Unternehmen am Dienstag mit. "Die Vereinbarung schafft Planungssicherheit", erklärte CAToil-Chef Manfred Kastner. Sie zeige, dass sich Kunden Kapazitäten über einen längeren Zeitraum sichern wollten. CAToil erwarte zudem Anschlussaufträge von Gazprom-Tochtergesellschaften. Mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent auf 18,89 Euro waren die Aktien die größten Gewinner im Kleinwertesegment SDAX.
CAToil bohrt im Auftrag von Kunden mit verschiedenen Technologien in Öl- und Gasfeldern in Russland und Kasachstan. Zu den Kunden gehören neben Gazprom auch Rosneft und Lukoil. Zuletzt hatte dem Unternehmen der zum Euro schwache russische Rubel und widrige Wetterbedingungen in Westsibirien zu schaffen gemacht. Dennoch will CAToil in diesem und den kommenden zwei Jahren 390 Millionen Euro in neue Bohrausrüstungen investieren. Die Umsetzung des Investitionsprogramms und die Fertigung der bestellten neuen Anlagen lägen voll im Plan, teilte das Unternehmen mit. Vorstandschef Kastner sprach von einem vielversprechenden Branchentrend: "Wir erwarten ein erfolgreiches Jahr 2014". Früheren Angaben zufolge rechnet CAToil in diesem Jahr mit einem Umsatz von 420 bis 450 (2013: 427) Millionen Euro und einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 113 bis 121 (115) Millionen Euro.
Daimler-Betriebsrat fordert Milliarden-Investitionen in Sindelfingen
Der Daimler-Betriebsrat fordert im größten Pkw-Werk des Autobauers weitere Investitionen in Milliardenhöhe. "Der Standort Sindelfingen hat immer einen großen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit der Daimler AG geleistet", erklärte der Betriebsratschef des Werks, Ergun Lümali, am Montag nach einer Betriebsversammlung in Sindelfingen bei Stuttgart. "Ich appelliere an den Vorstand, dies nicht aus den Augen zu verlieren und vertraue darauf, dass nicht die Kuh geschlachtet wird, die am meisten Milch gibt."
Daimler selbst zeigte sich offen für weitere Investitionen. Das Unternehmen sei bereit, "signifikant" in das Werk Sindelfingen zu investieren, teilte der Produktionsvorstand der Marke Mercedes-Benz, Markus Schäfer, am Abend mit. "Gleichzeitig brauchen wir auch in Zukunft wettbewerbsfähige Arbeitskosten. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten", betonte der Manager.
Konkret ging es den Betriebsrats-Angaben zufolge unter anderem um eine neue Montagehalle sowie weitere Flächen. Demnach würden durch die Investitionen Belastungen in Milliardenhöhe entstehen.
Daimler hatte erst vor einem Jahr angekündigt, eine Milliarde Euro in den Standort Sindelfingen zu stecken. Die deutschen Werke gelten allerdings als deutlich zu teuer. Dem Betriebsrat zufolge erwägt Daimler, mögliche weitere Investitionen in Sindelfingen durch Einsparungen in anderen Bereichen an dem Standort ausgleichen. Der Konzern selbst wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern.
Möbelkonzern Steinhoff will an die Frankfurter Börse
Der südafrikanisch-deutsche Möbelkonzern Steinhoff will mit einem Börsengang in Deutschland zurück zu seinen Wurzeln. Rund 16 Jahre nach dem Sprung aufs Börsenparkett in Johannesburg ist nun eine Zweitnotierung in Frankfurt geplant, wie Steinhoff International am Montag mitteilte. Der Konzern erzielt rund die Hälfte seiner Erlöse auf dem europäischen Kontinent. Hier ist er mit Möbelmarken wie Polsteria, Andante und PoCo sowie Handelsmarken wie Bruno Steinhoff und S-Prix präsent und deckt die Spanne von Designer- bis zu Discountmöbeln ab. Das Unternehmen ist sowohl als Händler als auch als Hersteller von Möbeln aktiv.
Die Vorbereitungen für den Börsengang in Frankfurt will das Unternehmen den Angaben zufolge nach der Vorlage der Jahresbilanz Anfang September angehen. Er solle dann "so schnell wie möglich" stattfinden. In Johannesburg war Steinhoff nach mehreren Fusionen im Jahr 1998 an die Börse gegangen. Die Papiere des Konzerns haben im laufenden Jahr fast 26 Prozent an Wert gewonnen. Zuletzt war Steinhoff an der Börse damit 120,35 Milliarden südafrikanische Rand (8,3 Milliarden Euro) wert.
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WSJ: Google plant Untersee-Datenkabel im Pazifik
Google will laut einem Medienbericht mehrere Millionen Dollar in ein privates Unterseekabel im Pazifik investieren. Damit könne sich der Internet-Konzern mehr Kontrolle über die Behandlung der Datenströme und deren Qualität sichern, heißt es in einem Bericht des "Wall Street Journal". Mit der Investition würde sich Google einen Anteil an einem neuen Seekabel durch den Pazifik sichern, das das eigene Datencenter in Oregon mit Japan verbinde. Die Zeitung beruft sich dabei auf zwei mit den Plänen vertraute Personen.
Softwarekonzerne wie Google und Facebook seien derzeit für den Löwenanteil des Datenwachstums weltweit verantwortlich. Investitionen in eigene Datenkabel illustrierten vor diesem Hintergrund einen Trend, der auch aus der Debatte um die Netzneutralität entstanden sei. Inzwischen würden Internetfirmen, Banken und Forschungsinstitute rund ein Viertel der weltweit verfügbaren Bandbreite bereits über private Netzwerke schicken. Im Atlantik liefen den Marktforschern von TeleGeography zufolge bereits 40 Prozent des Datenverkehrs in privaten Netzen. In der Regel teilen sich dabei mehrere Unternehmen die Leitungen.
Microsoft kämpft um Hoheit in der Cloud: Preise runter, Speicher rauf
Microsofts neuer Chef Satya Nadella heizt den Kampf um die Vormachtstellung im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft an. Er senkt die Preise für Online-Speicher und räumt den Nutzern zugleich mehr Platz auf den Servern des Konzerns ein. Die Aktion zielt gegen die Rivalen Apple, Google und Amazon (Amazoncom). Die Neuerungen würden ab dem kommenden Monat gelten, hieß es am Montag im Firmen-Blog.
Der kostenlose Speicherplatz in Microsofts Online-Dienst OneDrive steigt demnach von 7 auf 15 Gigabyte. Der Preis für 100 Gigabyte wird in Deutschland auf 1,99 Euro halbiert, der für 200 Gigabyte sinkt auf 3,99 Euro. Wer ein Abo für die Bürosoftware Office 365 abschließt, bekommt künftig als Bonus 1 Terabyte an Speicher dazu statt der bisherigen 20 Gigabyte. Laufende Verträge würden automatisch umgestellt, erklärte Microsoft.
Der seit Jahresbeginn amtierende Nadella will Microsoft vor dem Hintergrund eines geschrumpften PC-Markts unabhängiger vom Betriebssystem Windows machen. Dazu hat er die Devise "mobile-first, cloud-first" ausgegeben. Daten und Anwendungen sollen über das Netz von jedem Gerät aus erreichbar sein - auch von solchen, die von der Konkurrenz stammen. Wichtig ist Nadella vielmehr, dass die Dienste im Hintergrund auf Microsoft-Servern laufen.
Zuvor hatten bereits Google und Apple die Preise für Online-Speicher gesenkt. Auch Amazon stellt Privatkunden Platz auf seinen Servern zur Verfügung, macht den Großteil des Geschäfts aber mit Firmenkunden, die Rechenleistung und Speicher für ihre Websites brauchen. Der Preiskampf der Technologie-Schwergewichte setzt dabei spezialisierte Speicherdienste wie Dropbox oder Box unter Druck.
Übernahmespekulation treiben Syngenta in die Höhe
Übernahmespekulationen haben die Aktie des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta kräftig angeschoben. Der Titel kletterte am Dienstag zur Börseneröffnung um 6,7 Prozent auf 349,30 Franken.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg führte Konkurrent Monsanto mit dem Agrochemiekonzern Übernahmegespräche, die inzwischen beendet seien. Die an der Wall Street gehandelten Syngenta-Titel legten am Montag sieben Prozent zu. Bei Syngenta in Basel war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Syngenta-Aktie hat dieses Jahr rund acht Prozent verloren. Derzeit wird Syngenta an der Böse mit rund 34 Milliarden Dollar bewertet.
"Monsantos Annäherung zeigt, dass das Agrochemiegeschäft von Syngenta erheblichen versteckten Wert enthält", hiess es in einem Kommentar von Mainfirst. Ein Zusammengehen der beiden Firmen würde Sinn ergeben. Ein Übernahmepreis von rund 40 Milliarden Dollar scheine aber tief, hiess es weiter. In Börsenkommentaren von J.Safra Sarasin und Merrill Lynch hiess es, es sei unwahrscheinlich, dass es zu einer solchen Transaktion komme.
Börsenkandidat FACC platziert Aktien zu 9,50 Euro
Der österreichische Luftfahrtzulieferer FACC hat seine Aktien im Zuge des Börsengangs bei 9,50 Euro platziert, genau in der Mitte der Preisspanne von acht bis elf Euro. Die Transaktion habe damit ein Volumen von bis zu 213 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Es ist der größte Börsengang in Wien seit über drei Jahren. Die Erstnotiz der jungen FACC-Aktien im breit gefassten Wiener Börsenindex ATX prime ist für Mittwoch geplant.
FACC mit Sitz im oberösterreichischen Ried im Innkreis fertigt leichte Faserverbundstoffe, die in Flugzeugen an den Tragflächen, dem Rumpf oder im Innenraum zum Einsatz kommen. Damit beliefert die Firma Flugzeugbauer wie Airbus, Boeing, Embraer oder Bombardier. Mit dem Börsengang holt sich das Unternehmen nun frisches Kapital, um mit dem raschen Wachstumskurs der Industrie Schritt halten zu können: 150 Millionen Euro fließen der Firma über eine Kapitalerhöhung zu.
Darüber hinaus gibt der Altaktionär - die chinesische Luftfahrtfirma AVIC - Anteile ab. Er hatte FACC im Zuge der Finanzkrise 2009 übernommen und möchte längerfristig 30 bis 35 Prozent an der Firma mit zuletzt knapp 3000 Mitarbeitern behalten. Zunächst beträgt der Streubesitz bis zu 49 Prozent - vorausgesetzt, die Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) wird voll ausgeübt. Der Rest gehört AVIC.
Es ist das größte Kapitalmarktdebüt in Österreich seit dem Börsengang des Aluminiumkonzerns AMAG, der vor mehr als drei Jahren 420 Millionen Euro eingesammelt hatte. Begleitet wird der Deal von JP Morgan, Morgan Stanley, UBS und Erste Group.
Fast drei Wochen lang hatte FACC Investoren in Österreich und - im Rahmen einer Privatplatzierung - auch im Ausland seine knapp 24 Millionen Aktien angeboten. Institutionelle Investoren wie Versicherungen oder Pensionsfonds hätten 86 Prozent der Aktien gekauft, teilte FACC mit. Die restlichen 14 Prozent lägen bei Privatinvestoren.
Seinen neuen Aktionären hatte das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr bereits eine Steigerung des Nettogewinns von zuletzt 28,9 Millionen Euro in Aussicht. Davon sollen sie künftig 20 bis 30 Prozent als Dividende erhalten.
Rosneft-Chef regt russisch-deutsche 'Energiebrücke' für Strom an
Der Chef des russischen Öl- und Energieriesen Rosneft, Igor Setschin, hat direkte Stromlieferungen seines Landes in die Bundesrepublik angeregt. "Eine Energiebrücke von Kaliningrad nach Deutschland könnte interessant sein. Es ist durchaus möglich, Strom von Kaliningrad über Land oder auch per Seekabel nach Deutschland zu liefern", sagte der Manager laut einem Bericht der "Welt" (Dienstag) auf einer Berliner Fachtagung der Deutschen Energieagentur (Dena).
Dabei erwog Setschin auch die Versorgung mit Elektrizität aus einem geplanten Kernkraftwerk in der russischen Ostsee-Exklave. Zum schwierigen Ausbau erneuerbarer Energien sagte er nach Informationen der Zeitung: "Wir werden Ihnen immer helfen, seien Sie unbesorgt."
Im Energiesektor sorgen derzeit vor allem mögliche Lieferengpässe bei russischem Erdgas, das durch das Transitland Ukraine fließt, für Unruhe. Für Gas gibt es aber auch eine direkte russisch-deutsche Verbindung über die Ostsee-Pipeline des Nord-Stream-Konsortiums. Der anhaltende Konflikt zwischen der Regierung in Kiew und prorussischen Separatisten in der Ost-Ukraine heizt zudem die Debatte um harte Wirtschaftssanktionen der EU gegen Moskau an.
"Wir sollten pragmatisch sein" warnte Setschin. "Wenn die Energiewirtschaft mit Sanktionen belegt wird, dann werden Millionen völlig Unbeteiligter in den Konflikt hineingezogen."
Die EU-Staaten drängen Russland zu einer konkreten Unterstützung des Friedensplans des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko - und behalten sich weiter Strafmaßnahmen vor. "Weitere Schritte könnten folgen, falls dies die Ereignisse in der Ost-Ukraine erfordern", hieß es am Montag in einer Erklärung der EU-Außenminister.
Citigroup verkauft spanisches Filialgeschäft an Banco Popular
Die US-Bank Citigroup verkauft ihr Filialgeschäft in Spanien an die Banco Popular. Rund 950 Mitarbeiter und 45 Geschäftsstellen wechselten unter das Dach des Madrider Instituts, teilte Citigroup am Montag mit. Der US-Konzern will sich künftig auf die wichtigsten 150 Städte der Welt konzentrieren und trennt sich daher von Unternehmensteilen. Zum Kaufpreis wollten sich die Amerikaner nicht äußern. Der Verkauf soll im dritten Quartal abgeschlossen sein. Unterdessen will die Citigroup ihr Geschäft mit Unternehmen, staatlichen Kunden und vermögenden Privatkunden in Spanien ausbauen.
Höhere Chip-Preise bescheren Micron Gewinn- und Umsatzanstieg
Höhere Preise für Speicherchips haben dem Halbleiterhersteller Micron Technology einen Gewinn- und Umsatzanstieg beschert. Im dritten Quartal kletterte der Überschuss auf 806 Millionen Dollar von 43 Millionen Dollar vor einem Jahr, wie das US-Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz wuchs um 72 Prozent auf 3,98 Milliarden Dollar und übertraf damit die durchschnittlichen Analystenerwartungen. Micron profitierte auch von einer Erholung am PC-Markt und von der Übernahme des japanischen Rivalen Elpida im vorigen Jahr.
dpa-AFX und Reuters