Inländische Unternehmen:
Siemens-Aktie legt zu - Positive Citi-Studie treibt
Siemens haben am Montag von einem positiven Analystenkommentar profitiert. Die Aktie verteuerte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 97,32 Euro und gehörte damit zur Dax-Spitzengruppe. Die Aktie verteuerte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 97,32 Euro und gehörte damit zur Dax-Spitzengruppe. Die Citigroup hatte die Bewertung des Titels mit "Buy" wiederaufgenommen und das Kursziel mit 110 Euro beziffert. Zugleich setzten die Experten den Wert auf eine Empfehlungsliste.
Siemens bleibe in der europäischen Kapitalgüter-Branche ein Favorit. Konzernchef Jo Kaeser werde den Gewinn nicht nur in diesem Jahr, sondern auch langfristig steigern. Dabei werde das Umbauprogramm "Siemens 2020" helfen. Zugleich verbessere sich das konjunkturelle Umfeld, erklärte die Citigroup.
Post-Konkurrenten planen eigene Paketbox noch 2014
Die vier größten Post-Mitbewerber wollen einem Medienbericht zufolge noch in diesem Jahr eine Alternative zum kürzlich eingeführten Paketkasten des Marktführers anbieten. GLS, DPD, Hermes und UPS (United Parcel Service) wollen Ende 2014 mit einem eigenen System starten, wie die Zeitung "Welt" (Montag) berichtete. Alle Paketdienste, die in Deutschland Sendungen ausfahren, sollen demnach Zugang dazu bekommen. Anfang dieser Woche solle eine Gruppe aus den Unternehmen einen Projektplan ausarbeiten und beschließen. Die Deutsche Post hatte es abgelehnt, ihre Paketkästen für Konkurrenten zu öffnen.
Seit Anfang Mai vermarktet der Bonner Konzern bundesweit die Paketkästen, die sich vor allem für Eigenheime mit Vorgarten eignen. Sie sind eine weitere Zustelloption, um die wachsende Paketflut durch den boomenden Onlinehandel zu bewältigen. Postvorstand Jürgen Gerdes hatte sie als "größte Revolution seit dem Briefkasten" bezeichnet, eine Mitnutzung durch Wettbewerber aber strikt ausgeschlossen.
Lufthansa plant Billiganbieter auf Langstrecke
Die Lufthansa prüft einem Zeitungsbericht zufolge die Einführung eines Billig-Angebots auf ausgewählten Langstrecken-Verbindungen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr habe entsprechende Analysen in Auftrag gegeben, berichtete das "Handelsblatt" (Montagausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Nach früheren Aussagen der Lufthansa erwägt die Airline dafür auf touristischen Strecken den Einsatz von bereits abgeschriebenen Jets. Zudem ist beabsichtigt, die Flughafengebühren und die Personalkosten zu drücken. Lufthansa lehnte eine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht ab und verwies auf den 9. Juli. Dann will Spohr seine Pläne für den Konzernumbau vorstellen.
Europas größte Fluggesellschaft hatte wegen des härteren Preiskampfs in Europa und auf den lukrativen Langstrecken nach Amerika Mitte Juni ihre Gewinnziele für dieses und nächstes Jahr gekippt. Der Vorstand will beim Konzernumbau als Antwort auch auf die zunehmende Konkurrenz staatlicher Airlines aus der Golfregion jetzt noch mehr Gas geben und stellt alles auf den Prüfstand.
Vor zwei Wochen hatte das Magazin "Der Spiegel" berichtet, die Lufthansa wolle neben ihrer Tochter Germanwings einen weiteren Billiganbieter an den Start bringen und so der Konkurrenz wie Ryanair oder Easyjet Paroli bieten. Die Flotte der Tochter Eurowings solle um Maschinen vom Typ Airbus A320 erweitert werden und von Deutschland aus Ziele in ganz Europa anfliegen.
ThyssenKrupp verkauft Werften in Schweden an Saab
ThyssenKrupp gibt den Schiffbau in Schweden auf. Wie der Stahlkonzern am Sonntag mitteilte, geht die Werft ThyssenKrupp Marine Systems AB (ehemals Kockums) an den Rüstungskonzern SAAB AB. Der Kaufpreis beträgt demnach 340 Millionen schwedische Kronen (rund 37 Millionen Euro). Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den Vorstand und die Aufsichtsgremien von ThyssenKrupp sowie durch die schwedische Wettbewerbsbehörde.
ThyssenKrupp hatte den Verkaufswunsch der Tochter Mitte April angekündigt. Grund waren Differenzen über U-Boot-Aufträge der schwedischen Regierung. Bei der Schiffbautochter in dem nordeuropäischen Land arbeiteten an den drei Standorten Malmö, Karlskrona und Muskö zuletzt rund 900 Beschäftigte.
BASF steigt für 1,1 Milliarden Euro aus Kunststoff-Firma Styrolution aus
Der Chemiekonzern BASF trennt sich von seinem Anteil am Kunststoff-Unternehmen Styrolution. BASF werde seine Hälfte an den Schweizer Partner Ineos für 1,1 Milliarden Euro verkaufen, teilte die im DAX notierte Gesellschaft am Montag mit. Beide Unternehmen hätten einen entsprechenden Vertrag geschlossen. Der Verkauf soll im vierten Quartal vollzogen sein. Die Kartellbehörden müssen aber noch zustimmen. BASF und Ineos hatten vor drei Jahren ihre weltweiten Geschäfte mit Styrolkunststoffen in einem Gemeinschaftsunternehmen gebündelt.
Osram springen nach Hochstufung an MDax-Spitze
Osram-Aktien haben sich am Montag nach einem positiven Analystenkommentar an die MDax -Spitze gesetzt. Der Kurs kletterte um bis zu 3,5 Prozent auf 35,62 Euro.
JP Morgan hatte die Aktien des Leuchtmittel-Herstellers nach den jüngsten Kursverlusten auf "Neutral" von "Underweight" hochgenommen, das Kursziel lag unverändert bei 35 Euro. Die strukturellen Probleme in der Branche bestünden zwar weiter, allerdings seien die kurzfristigen Risiken angesichts der Kurskorrektur ausgewogener. Der Markt verstehe die Probleme beim Übergang im LED-Geschäft besser.
Metro verkauft Real-Märkte in der Türkei - 'Fokus auf Deutschland'
Der Metrokonzern konzentriert sich mit seiner Supermarktkette Real weiter auf den deutschen Heimatmarkt und verkauft nun auch seine Real-Märkte in der Türkei. Real Türkei mit zwölf Märkten sowie der Unternehmenszentrale und insgesamt rund 1800 Mitarbeitern gehe an den türkischen Geschäftsmann Haci Duran Begendik, teilte Metro am Montag mit. Begendik war bis vor kurzem Generalmanager einer türkischen Supermarktkette mit rund 2700 Mitarbeitern. Ende 2012 hatte Metro bereits seine Real-Märkte in Osteuropa an die französische Handelskette Auchan verkauft.
Der Verkauf von Real Türkei werde voraussichtlich im Sommer abgeschlossen, wenn die türkische Wettbewerbsbehörde zugestimmt habe. Die Metro Group bleibe mit der Kette Cash & Carry und mit Media-Saturn in der Türkei engagiert, betonte der Konzern. Zum Verkaufspreis gab es keine Angaben. Die Real-Türkeimärkte hatten 2012/2013 knapp 260 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Für die Real-Märkte in Osteuropa mit zusammen rund rund 2,6 Milliarden Euro Umsatz hatte Metro einen Preis von 1,1 Milliarden Euro erzielt.
Stada übernimmt Hand- und Fußpflegemittel Flexitol für Großbritannien und Irland
Der Pharmakonzern Stada (STADA Arzneimittel) hat auf seiner angekündigten Einkaufstour bei Hand- und Fußpflegemitteln zugeschlagen. Für 10 Millionen britische Pfund (12,5 Mio Euro) übernimmt der Arzneimittelhersteller die Produktions- und Vertriebsrechte für die Flexitol-Reihe in Großbritannien und Irland von der australischen LaCorium-Gruppe, wie Stada am Montag in Bad Vilbel bei Frankfurt/Main mitteilte. Das Produktpaket umfasst den Angaben zufolge 15 verschreibungsfreie und verschreibungsfähige Mittel.
Stada-Chef Hartmut Retzlaff hatte die Übernahme eines Hautpflegeprodukts in Großbritannien bereits vergangene Woche angekündigt. Dabei übernimmt die Gesellschaft keinerlei Produktionsstätten. Ein Großteil der Mittel soll künftig bei der britischen Stada-Tochter Thornton & Ross hergestellt werden.
Die Flexitol-Mittel erbrachten den Angaben zufolge 2013 in Großbritannien und Irland einen Nettoumsatz von 3,3 Millionen britischen Pfund. Die operative Marge, gemessen am Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), habe deutlich über dem Durchschnitt des Stada-Konzerns gelegen.
Beate Uhse platziert erfolgreich Anleihe über 30 Millionen Euro
Der Kapitalmarkt hat offenbar großes Vertrauen in den Handel mit Erotikprodukten. Eine Anleihe über 30 Millionen Euro der Beate Uhse AG war am Montag gleich nach Zeichnungsbeginn schon ausverkauft, teilte der Erotikhändler in Flensburg mit. Damit werde das Orderbuch vorzeitig geschlossen und die Anleihe bereits am Dienstag in den Börsenhandel eingeführt. Ursprünglich sollte das Angebot über die ganze Woche laufen. Beate Uhse zahlt den Gläubigern der fünfjährigen Anleihe 7,75 Prozent Zinsen. Das frische Geld dient der Rückführung von Bankkrediten und weiteren Investitionen in die Marke Beate Uhse.
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Ausländische Unternehmen:
BNP vor Rekordstrafe in USA - 'FT': Verwaltungsrat akzeptiert Buße
Die letzten Details der historischen US-Strafe gegen die französische Großbank BNP Paribas sind offenbar geklärt. Das Institut werde sich wie vorgesehen am (heutigen) Montag für schuldig erklären, bei Geschäften mit Staaten wie Sudan, Iran und Kuba über Jahre gegen US-Handelssanktionen verstoßen zu haben, berichten die Nachrichtenagentur Bloomberg und mehrere andere Medien. In der "Financial Times" hieß es, dass der BNP-Verwaltungsrat der ausgehandelten Strafe von 8,9 Milliarden US-Dollar zugestimmt habe. Es wäre die höchste jemals verhängte Strafe der USA gegen eine ausländische Bank.
Die Höchststrafe, den Verlust der Banklizenz in den USA, wird BNP vermeiden können. Stattdessen wird sie aber von diversen Dollar-Geschäften zeitweise ausgeschlossen. Darüber hatte es offenbar zuletzt noch den meisten Abstimmungsbedarf zwischen der Bank und den US-Behörden gegeben. Ein Insider sagte Bloomberg, dass BNP nun ein halbes Jahr Zeit bekommen soll, um den Bann vorzubereiten. Unter Experten gilt es als unklar, welche Folgen ein Verbot von Dollar-Abwicklungen für die Bank tatsächlich hat. Möglich ist, dass BNP Kundenaufträge zwischenzeitlich von einem Konkurrenten abwickeln lässt. Damit riskiert sie aber, dass die Kunden gleich ganz dorthin wechseln.
Die Strafzahlung will BNP ohne Kapitalerhöhung stemmen. Zuletzt sickerte aus Kreisen der Bank durch, dass sie dafür aber möglicherweise eine neue Anleihe ausgeben wird. Zudem wird es für die Aktionäre des Instituts wohl keine Dividende für dieses Jahr geben. Im vergangenen Jahr hatte die Bank insgesamt 4,8 Milliarden Euro verdient.
Die US-Justiz hatte die Bank mit immer höheren Strafandrohungen in die Ecke getrieben. Zwischenzeitlich lag die Forderung bei über zehn Milliarden Dollar. Bei der Vorlage des jüngsten Quartalsberichts hatte die BNP darauf hingewiesen, die Bußgelder könnten die bisherigen Rückstellungen von 1,1 Milliarden US-Dollar "weit" überschreiten. Die USA werfen den Franzosen vor, Transaktionen mit sogenannten Schurkenstaaten im Umfang von 30 Milliarden US-Dollar so versteckt zu haben, dass sie die US-Sanktionen umgehen konnten.
Über das Wochenende hatte Bankchef Jean-Laurent Bonnafe die Mitarbeiter bereits auf die empfindliche Bestrafung vorbereitet. "Wir werden sehr hart bestraft", hieß es in einem Schreiben, über das mehrere Medien berichteten. Darin räumte der Manager auch ein, dass es Fehler gegeben habe. Dennoch sei die bevorstehende Einigung eine gute Nachricht, da damit endlich Unsicherheiten ausgeräumt würden. An seine Strategie für den Konzern ändere sich nichts, erklärte Bonnafe. "Die schwierige Zeit, durch die wir gehen, wird nichts an unserem Fahrplan ändern." BNP-Aktien haben in diesem Jahr über 13 Prozent an Wert verloren.
Philips stellt Geschäft mit LED-Bauteilen und Autolicht auf eigene Füße
Der Elektrokonzern Philips (Philips Electronics) will im Geschäft mit Bauteilen für LED-Lampen und Autolicht kürzer treten. Die beiden Sparten mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro Umsatz sollen in ein eigenständiges Unternehmen ausgelagert werden, teilte Philips am Montag mit. Zwar wollen die Niederländer Anteilseigner an der neuen Firma bleiben - allerdings sind sie auf der Suche nach Investoren. In der ersten Hälfte 2015 soll die Ausgründung abgeschlossen sein, für das laufende Jahr rechnet der Konzern dafür mit Kosten von 30 Millionen Euro. Philips fährt seit einiger Zeit ein Spar- und Umbauprogramm, um die Rendite zu erhöhen.
Eben die läuft im übergeordneten Lichtgeschäft, das zuletzt mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes ausmachte, dem Konzernschnitt hinterher. Es gehe nun darum, das Sparten-Portfolio aktiv anzupassen, sagte Konzernchef Frans van Houten. Philips hatte sich kürzlich schon vom Geschäft mit Unterhaltungselektronik getrennt. Höhere Margen werfen die Sparten für Medizintechnik und Haushaltsgeräte ab. Philips wolle sich im Lichtmarkt künftig stärker auf hochwertige verbundene LED-Systeme und das Servicegeschäft konzentrieren, kündigte van Houten an. Im Lichtgeschäft konkurriert Philips unter anderem mit der früheren Siemens-Tochter Osram.
dpa-AFX und Reuters