Inländische Unternehmen:
Telekom geht strategische Partnerschaft mit Salesforce.com ein
Die Deutsche Telekom hat mit dem amerikanischen Cloud-Anbieter Salesforce.com eine strategische Vertriebspartnerschaft beschlossen. Die Telekom-Tochter T-Systems werde als bevorzugter Partner künftig die Kundenverwaltungsplattform von Salesforce in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreiben, teilten die Unternehmen am Donnerstag in München mit. Künftig könnten Kunden die Salesforce-Plattform direkt aus der gesicherten Cloud der Telekom nutzen.
Die Telekom werde künftig auch intern die Plattform für die Verwaltung der Kundenbeziehungen (Customer Relation Management) einsetzen. Die T-Systems, die für die Geschäftskunden der Telekom zuständig ist, will ihren Kunden zudem die Nutzung des für 2015 geplanten Rechenzentrums von Salesforce.com in Deutschland anbieten. Für die Telekom sei die Partnerschaft ein wichtiger Baustein, um das Geschäft mit Cloud-Diensten zu erweitern, hieß es. "Unternehmen, die von den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters profitieren wollen, müssen ein immer breiteres technologisches Spektrum beherrschen, sagte Telekom-Chef Tim Höttges.
Bayer kooperiert mit britischer Oxford-Universität
Bayer will zusammen mit der britischen Oxford-Universität nach neuen Medikamenten gegen Krankheiten der Gebärmutter forschen. Die Kooperation sei auf zwei Jahre angelegt, könne aber auf bis zu fünf Jahre verlängert werden, teilte der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern am Donnerstag mit. Im Zentrum der Kooperation stünden neue Therapien gegen gutartige Gewebewucherungen und Tumore der Gebärmutter - sogenannte Endometriosen und Myome. Bayer erwirbt dabei Lizenzrechte für neue Wirkstoffe und soll für die klinischen Tests und die spätere Vermarktung von Medikamenten verantwortlich sein. Die britische Universität erhält Gelder, die an das Erreichen von Entwicklungs- und Zulassungszielen für die neuen Wirkstoffe geknüpft sind. Weitere finanzielle Angaben machte Bayer nicht.
Merck übernimmt restliche Aktien von britischer AZ
Merck hat die restlichen Kleinaktionäre der britischen AZ Electronic aus dem Unternehmen gedrängt und damit die Milliardenübernahme endgültig unter Dach und Fach gebracht. Merck habe am 27. Juni das Recht auf Enteignung ausgeübt, nachdem bereits 98,84 Prozent der AZ-Aktien gehalten wurden, teilte der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern am Donnerstag mit. Alle wichtigen Integrationsschritte will Merck bis Ende des Jahres vollzogen haben. Die Darmstädter hatten AZ Electronic für rund zwei Milliarden Euro übernommen.
Die ehemalige Hoechst-Tochter AZ Electronic liefert unter anderem Komponenten für das iPad von Apple. AZ stellt Chemikalien für integrierte Schaltkreise her, die in Tablet-Computern, Smartphones, MP3-Spielern und Spielekonsolen zum Einsatz kommen. Merck erhofft sich mit AZ künftig noch mehr Geschäft mit Elektronikkonzernen wie Samsung oder Sony. Merck ist weltweit die Nummer eins bei Flüssigkristallen, die in Flachbildschirm-Fernsehern, Laptops und Handy-Displays zum Einsatz kommen.
Deutsche Bank will Immobilienfonds von BNY Mellon verwalten lassen
Die Deutsche Bank will ihre Immobilienfonds künftig von einem externen Dienstleister verwalten lassen. Die Depotbank BNY Mellon teilte am Donnerstag mit, sie führe exklusive Verhandlungen mit der Vermögensverwaltungs-Sparte der Deutschen Bank über die Übernahme der Verwaltung von deren Immobilienfonds im Volumen von 47,6 Milliarden Dollar. Es gehe um die Fonds- und die Vermögensverwaltungs-Buchhaltung und das Reporting. Wenn es zu einem Vertragsabschluss komme, sollten rund 80 Mitarbeiter von Deutsche Asset & Wealth Management zu BNY Mellon wechseln. Mit der Unterzeichnung eines Vertrages werde noch vor dem Jahresende gerechnet. Aufsichtsbehörden und Betriebsräte müssten aber noch zustimmen
Fresenius macht mit Verkauf von Rhön-Aktien Gewinn
Der Verkauf der Beteiligung an Rhön-Klinikum hat dem Gesundheitskonzern Fresenius rund 34 Millionen Euro Gewinn in die Kasse gespült. Dieser Nachsteuergewinn sei im Ergebnisausblick für das laufende Jahr noch nicht berücksichtigt, teilte Fresenius am Mittwoch mit. Fresenius hatte die fünfprozentige Beteiligung am Montagabend auf den Markt geworfen. Insgesamt nimmt der Konzern mit dem Verkauf der rund 6,9 Millionen Rhön-Papiere 160 Millionen Euro ein, bestätigte Fresenius frühere Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Finanzkreisen. Die Mittel sollen zur Schuldentilgung verwendet werden.
Fresenius hatte die Beteiligung an dem Krankenhauskonzern 2012 im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot für Rhön-Klinikum erworben. Ein Komplettverkauf von Rhön an Fresenius war aber gescheitert. Stattdessen hatte Fresenius Anfang dieses Jahres für drei Milliarden Euro einen Großteil der Rhön-Krankenhäuser übernommen.
Volkswagen weist Bericht über Paccar-Übernahmepläne zurück
Volkswagen hat einen Bericht über angebliche Pläne zur Übernahme des US-Lkw-Bauers Paccar zurückgewiesen. "Klares Dementi", sagte ein VW-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage. Die Analysten von Bernstein Research hatten zuvor unter Berufung auf Daimler-Lkw-Vorstand Wolfgang Bernhard berichtet, der Wolfsburger Konzern bereite den Kauf von Paccar vor, der in Europa durch die niederländische Marke DAF bekannt ist. Bernhard habe den Analysten auf einer Veranstaltung am Mittwoch gesagt, die Wolfsburger planten den Schritt im kommenden Jahr. Bernhard habe betont, dass mehrere ernstzunehmende Quellen ihm über die VW-Pläne berichtet hätten.
Daimler wollte sich nicht zu dem Bericht äußern, Paccar war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Siemens kann sich weitere Zukäufe im Energiebereich vorstellen
Siemens ist nach den Worten von Konzernchef Joe Kaeser vorbereitet, um mit Zukäufen vom Erdgasboom in den USA zu profitieren. In der Prozessautomatisierung für die Öl- und Gasbranche seien Akquisitionen möglich, sagte Kaeser in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Details nannte er nicht. Der Münchner Technologie- und Industriekonzern hatte zuletzt für 950 Millionen Euro das Gasturbinen- und Kompressorengeschäft der britischen Firma Rolls-Royce gekauft.
Bei K+S drohen 2016 wegen Kali-Krise Entlassungen
Beim Dünger- und Salzhersteller K+S könnten die Verwerfungen an den Kalimärkten 2016 zu Entlassungen führen. "Es geht nicht ohne Personalanpassungen", sagte Konzernchef Norbert Steiner in Philippsthal. 2016 seien betriebsbedingte Kündigungen möglich. Das Ende einer Exportallianz in Russland hatte im Juli 2013 für Turbulenzen an den Kali-Märkten gesorgt und einen Preisrutsch ausgelöst. Seit Herbst steuert Steiner mit einem Sparprogramm gegen. Bis 2016 will er insgesamt eine halbe Milliarde Euro einsparen. Davon sollen im laufenden Jahr gut 150 Millionen Euro erzielt werden.
Während zunächst Sachkosten im Mittelpunkt standen, will Steiner nun verstärkt die Prozesse in allen Teilen des Konzerns optimieren. So solle ermittelt werden "wie viel Personal für die zukünftigen Aufgaben nicht mehr gebraucht wird", erklärte der Manager. Wie viele Stellen insgesamt wegfallen, solle aber erst 2016 feststehen. Mit den Gewerkschaften sei ein Sozialplan ausgehandelt worden. Schon heute stelle der Konzern laut Steiner kaum noch neue Mitarbeiter ein. Es gebe einen weitgehenden Einstellungsstopp. Durch natürliche Fluktuation seien so weltweit Stellen "im dreistelligen Bereich" weggefallen. Ende März beschäftigte der Konzern insgesamt 14 330 Mitarbeiter.
Hoffnung schöpft der Konzern angesichts der hohen Kali-Nachfrage und der deutlichen Stabilisierung der Weltmarktpreise. "Die Talsohle bei den Kalipreisen ist durchschritten", sagte Andreas Radmacher, K+S-Vorstand für Kali- und Magnesium. Der Markt habe sich beruhigt. K+S registriere eine "starke Nachfrage", die die Kapazitäten übersteige. Dennoch werde es sicher noch dauern, bis die Preise sich wieder erholten. Die Branche hatte im vergangenen Jahr einen schweren Schlag erlebt und sich seither nicht davon erholt. Im Juli 2013 war der russische Kaligigant Uralkali aus einer der weltweit zwei Vertriebsallianzen ausgestiegen und hatte damit einen Preisverfall ausgelöst.
An den Prognosen für das laufende Jahr hielt Steiner fest. Im Durchschnitt dürften die Kali- und Magnesiumpreise trotz der jüngsten Stabilisierung unter dem Niveau von 2013 liegen. Das operative Ergebnis (Ebit I) dürfte deshalb 2014 im Vergleich zum Vorjahreswert von 656 Millionen Euro deutlich zurückgehen, während der Umsatz von 3,95 Milliarden Euro im Vorjahr "moderat" sinken dürfte.
Auch an den Ausbauplänen in Kanada rüttelt Steiner nicht. Er baut dort derzeit für umgerechnet rund drei Milliarden Euro ein neues Kali-Werk, das im Sommer 2016 den Betrieb aufnehmen soll. So wollen die Kasseler die Wachstumsmärkte in Asien und Südamerika erschließen. Auch im Salzgeschäft gebe es in den Wachstumsregionen Südostasiens noch Potenzial, sagte Steiner. Umsetzungsreife Ideen seien vorhanden. Doch zunächst wolle man sich auf das neue Kali-Werk in Kanada konzentrieren. "Wir wollen uns einfach nicht übernehmen", sagte Steiner. Die Expansion solle "Schritt für Schritt" erfolgen.
Spekulationen um Verkauf von Media-Saturn treiben Metro
Spekulationen über einen Verkauf von Media-Saturn haben Metro am Donnerstag Kursgewinne beschert. Die im MDax gelisteten Aktien des Handelsriesen stiegen in der Spitze um 1,8 Prozent 32,51 Euro, den höchsten Stand seit Mitte Februar. Zwar dementierte ein Metro-Sprecher, dass der Konzern einen Verkauf von Europas größter Elektrohandelskette erwäge. Dennoch hielten sich die Spekulationen im Markt. "Diese Geschichten um den Verkauf der Saturn-Anteile läuft ja schon eine ganze Zeit und wo Rauch ist, ist auch Feuer", sagte ein Händler. Die "Welt" hatte nach einem Gespräch mit Metro-Vorstand Pieter Haas berichtet, dass der Konzern eine Trennung von Media-Saturn nicht mehr ausschließe. Der Metro-Sprecher sagte dazu: "Wir haben nur gesagt, dass wir ein Angebot allein schon aus rechtlichen Gründen prüfen müssten."
Fielmann-Aktie nach Zahlen auf Talfahrt
Die Optikerkette Fielmann hat Anleger mit ihren jüngsten Gewinnzuwächsen nicht überzeugen können. Die Aktien fielen am Donnerstag nach Veröffentlichung der Quartalsbilanz in der Spitze um 5,5 Prozent auf 100,30 Euro. "Das zweite Quartal zeigt im Vergleich zum sehr starken ersten Quartal eine klare Verlangsamung", kommentierte Equinet-Analyst Konrad Lieder. Vor allem das sich abschwächende Wachstum des operativen Gewinns lade zu Gewinnmitnahmen ein. Seit Jahresanfang haben die Papiere rund 25 Prozent zugelegt und gehören damit zu den Top-Performern im MDax. "Aus unserer Sicht sind das krisenfeste Geschäftsmodell und die guten Perspektiven mehr als ausreichend auf dem aktuellen Bewertungsniveau reflektiert", schrieb Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Er beließ sein Anlageurteil bei "Halten", ebenso wie Analyst Lieder.
Porsche erhöht Anteil an Autozulieferer Bertrandt
Der Sportwagenbauer Porsche stockt seine Beteiligung an dem Ingenieur-Dienstleister Bertrandt auf. Die Porsche AG übernehme von Bertrandt-Chef Dietmar Bichler einen knapp vierprozentigen Anteil an dem Autozulieferer und erhöhe ihre Beteiligung damit auf knapp 29 Prozent, teilte die Volkswagen-Tochter am Donnerstag in Stuttgart mit. Porsche plane keinen Erwerb weiterer Stimmrechte und wolle auch weiterhin keinen Einfluss auf das Management von Bertrandt nehmen, erklärte Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke. Bei einer Beteiligung von mehr als 30 Prozent müsste Porsche nach deutschem Recht ein Übernahmeangebot unterbreiten.
Auch aus Sicht von Bertrandt-Chef Bichler soll sich der Verkauf im Volumen von gut 30 Millionen Euro nicht auf das operative Geschäft von Bertrandt auswirken. "Die Transaktion hat keinen Bezug zu meiner Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstands", erklärte Bichler. Die Kontinuität des Managements und die Unabhängigkeit der Bertrandt AG bleibe gewahrt. Bichler und seine Familie halten nun noch knapp vier Prozent. Der Ingenieur ist seit 2001 Vorstandschef von Bertrandt. Sein Vertrag läuft noch bis Mitte 2015. Bichler hatte bereits erklärt, die Geschicke des Unternehmens weiter lenken zu wollen. Der im SDax notierte Zulieferer entwickelt für die Autoindustrie Bauteile wie Antriebe und Fahrgestelle.
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Ausländische Unternehmen:
Versicherer Zurich verkauft Russland-Geschäft mit Verlust
Die Schweizer Versicherer Zurich Insurance Group hat sein Geschäft mit Privatkunden in Russland mit Verlust veräußert. Der Käufer OLMA Group zahle rund 30 Millionen Dollar, teilte Zurich am Donnerstag mit. Allerdings seien nicht realisierte Währungsverluste zu verbuchen, weswegen die Transaktion den Gewinn der Gruppe voraussichtlich um rund 300 Millionen Dollar schmälern werde. Der tatsächliche Währungsumrechnungsverlust werde beim Abschluss der Transaktion festgelegt, der für das dritte Quartal erwartet wird.
Umsatzssprung für Schokokonzern Barry Callebaut
Die vor allem in Asien ungebrochene Lust auf Süßes hat dem Schweizer Kakao- und Schokoladenhersteller Barry Callebaut einen Umsatzsprung beschert. Die Verkaufserlöse stiegen in den ersten neun Geschäftsmonaten um 22 Prozent auf 4,32 Milliarden Franken (3,56 Milliarden Euro), wie der Weltmarktführer aus Zürich am Donnerstag mitteilte. Die Menge der verkauften Kakao- und Schokoladenprodukte erhöhte sich um 15,8 Prozent auf 1,29 Millionen Tonnen und übertraf damit das Marktwachstum um das Fünffache.
Barry Callebaut bekräftigte seine Finanzziele.
Rückversicherer Swiss Re sieht sich auf Kurs
Der Schweizer Rückversicherer Swiss RE sieht sich auf Kurs zu seinen Finanzzielen. "Im Zentrum unserer Ambitionen steht das Erreichen der Finanzziele, die wir uns für den Zeitraum 2011 bis 2015 gesetzt haben", erklärte Konzernchef Michel Lies am Donnerstag vor einer Investorenveranstaltung in London. "Wir sind auf Kurs."
Die Nummer zwei der Branche strebt im Schnitt einen Gewinnanstieg je Aktie von zehn Prozent an. Die Eigenkapitalverzinsung soll 700 Basispunkte über dem risikofreien Zinssatz liegt. Neue Finanzziele will Swiss Re im kommenden Februar bekanntgeben. Der Konzern strebe weiterhin überdurchschnittliche Ergebnisse im operativen Geschäft an, erklärte Lies.
dpa-AFX und Reuters