Inländische Unternehmen:

Adidas triumphiert bei der Fußball-WM über Nike

Einer hat schon vor dem Endspiel gewonnen: Mit dem Einzug von Deutschland und Argentinien ins Finale trägt der künftige Fußball-Weltmeister auf jeden Fall Trikots von Adidas. Als Ausrüster beider Finalisten kann der deutsche Konzern nun auch in den kommenden vier Jahren mit der besten Mannschaft der weltweit populärsten Sportart für sich werben und verschafft sich damit einen Vorteil im Wettbewerb mit Nike. Der US-Konzern ist Adidas beim Umsatz mit Fußball-Ausrüstung hart auf den Fersen. Beide Konzerne haben Millionensummen in die WM-Werbung gepumpt. Adidas hat auch den bisherigen Weltmeister Spanien unter Vertrag.

Im Duell der größten Sportausstatter um Aufmerksamkeit hat Adidas am Sonntag die weltweit wichtigste Werbearena fast für sich allein: Die drei Streifen des Konzerns, der als offizieller WM-Sponsor bereits mit seinem Matchball "Brazuca" und seiner Bandenwerbung ins Bild drängt, werden nun auch auf den Trikots und Shorts sämtlicher Spieler im Finale prangen. Allein bei den Schuhen muss sich Adidas die Reklamefläche teilen - so laufen die Deutschen Miroslav Klose und Jerome Boateng in Nike-Tretern auf, der Argentinier Sergio Agüero in Puma-Schuhen.

NIKE RÜSTET BEI WM MEHR TEAMS AUS, ADIDAS DEN SIEGER

Der US-Ausrüster hatte sich in beiden Halbfinalspielen noch mit den Niederlanden und den Brasilianern Hoffnungen auf eine Endspiel-Teilnahme gemacht, wird nun aber lediglich im Match um den dritten Platz noch einmal mit seinem bogenförmigen "Swoosh"-Logo das Feld beherrschen. Nike hatte sich während der WM damit gebrüstet, mit zehn Mannschaften erstmals mehr Teams unter Vertrag zu haben als Adidas. Der deutsche Hersteller hatte neun Mannschaften ins Rennen geschickt, der wesentlich kleinere Branchendritte Puma immerhin acht.

In der Branche führt Nike mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 20 Milliarden Euro, gefolgt von Adidas mit 15 Milliarden und Puma mit drei Milliarden Euro. Wer von den beiden Platzhirschen aber das größere Geschäft mit dem Fußballsport macht, ist nicht mehr so eindeutig wie bisher. Dem Konzern aus Herzogenaurach sollen Bälle, Trikots und Schuhe im WM-Jahr die Rekordsumme von mindestens zwei Milliarden Euro in die Kassen spülen. "Adidas ist die klare Nummer eins im gesamten Fußballmarkt", gab Hainer als vorläufige WM-Bilanz aus.

Allerdings meldete Nike-Boss Mark Parker jüngst Summen, die in eine ähnliche Größenordnung vorstoßen: 2,3 Milliarden Dollar haben die Amerikaner in ihrer Fußballsparte im vergangenen Geschäftsjahr erlöst, das zwar anders als bei Adidas bis Mai und damit weit in die umsatzträchtige WM-Verkaufssaison reicht. Jedoch kommen Parker zufolge einige hundert Millionen Dollar für Kleidung hinzu, die Nike separat abrechnet. Allein das ergibt in Euro zusammen rund zwei Milliarden. Und im angelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 erwartet Parker im Fußballgeschäft erneut um die 20 Prozent Wachstum.

BASF baut Kunststoffgeschäft in Nord- und Südamerika um

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF sortiert seine Kunststoff-Aktivitäten in Nord- und Südamerika neu. Unter anderem werde BASF sein Geschäft mit Polystyrol-Schaumstoff (EPS) in Nord- und Südamerika an den mexikanischen Petrochemiekonzern Alpek verkaufen, wie die beiden Unternehmen am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Der mexikanische Konzern betreibt bereits in Amerika die größte Anlage für diesen Kunststoff, der unter dem Namen Styropor als Dämmstoff eingesetzt wird. Darüber hinaus vereinbarten die beiden Unternehmen, ihr Gemeinschaftsunternehmen Polioles mit Sitz in Mexiko-Stadt umzubauen. So erwerben die Mexikaner das bei Polioles angesiedelten EPS-Geschäft - BASF kauft im Gegenzug alle Polyurethan-Aktivitäten des Joint Ventures.

"BASF wird ihr EPS-Geschäft auf strategische Märkte in Europa und Asien sowie auf Neopor konzentrieren, das wir in Deutschland und Korea herstellen", erklärte der Leiter der BASF-Sparte Performance Materials, Raimar Jahn. BASF hatte bereits vor rund zwei Jahren wegen Überkapazitäten und niedrigen Gewinnspannen die Schließung von zwei EPS-Anlagen in Malaysia und in Indien angekündigt. Damals hatte der Konzern weitere Schritte in dem Geschäft in Aussicht gestellt und erklärt, sich künftig auf Neopor, eine Weiterentwicklung von Styropor, konzentrieren zu wollen.

Finanzielle Angaben zur Vereinbarung mit Alpek sowie Umsatzzahlen der Geschäfte wurden nicht genannt. Die gesamte Kapazität aller EPS-Anlagen, die Alpek übernehme, liege bei 230.000 Tonnen im Jahr, erklärten die Unternehmen. Rund 440 Beschäftigte seien von der Vereinbarung betroffen, die Mehrheit soll ihre Jobs trotz Firmenwechsels behalten. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. BASF und Alpek erwarten, sie Anfang 2015 unter Dach und Fach zu bringen. Ihr Joint Venture Polioles soll sich dann auf Industrie- und Spezialchemikalien konzentrieren.

Volkswagen steigert Halbjahres-Absatz in China um 17,5 Prozent

Europas größter Autobauer Volkswagen hat seinen Absatz in China im ersten Halbjahr um 17,5 Prozent gesteigert. "Wir schauen auf ein weiteres Rekordjahr", sagte VW-China-Vorstand Jochem Heizmann laut Mitteilung vom Freitag. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres lieferte Volkswagen mit seinen chinesischen Partnern demnach mehr als 1,8 Millionen Fahrzeuge an Kunden in China aus. China ist für den Konzern insgesamt der wichtigste Absatzmarkt. Er macht rund jedes dritte verkaufte Fahrzeug aus.

Die VW-Tochter Audi steigerte laut Mitteilung in den vergangenen sechs Monaten ihren Absatz in China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,8 Prozent auf rund 269 000 Fahrzeuge.

Volkswagen treibt sein Wachstum in China mit großen Schritten voran. Vergangene Woche hatten die Wolfsburger beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt, Fabriken an der Ostküste in den Städten Qingdao in der Provinz Shandong und in Tianjin zu bauen. Die Wolfsburger und ihr chinesischer Partner FAW stecken gemeinsam zwei Milliarden Euro in die neuen Werke.

Blatt: Rheinmetall will Panzerschmiede KMW übernehmen

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will einem Medienbericht zufolge den Konkurrenten Krauss-Maffei Wegmann (KMW) übernehmen und würde damit dessen geplante Fusion mit der französischen Nexter torpedieren. Es habe auf höchster Führungsebene dazu Kontakte gegeben, berichtete das "Handelsblatt" vorab aus seiner Freitagausgabe unter Berufung auf Branchenkreise. Rheinmetall wollte zu dem Bericht am Donnerstagabend keine Stellungnahme abgeben.

Rheinmetall hatte bereits mehrfach sein Interesse an KMW bekundet, war jedoch dem Blatt zufolge an der Frage gescheitert, wer in einem gemeinsamen Konzern die Führung hätte.

KMW und Nexter hatten vor wenigen Tagen mitgeteilt, die Eigner hätten eine Grundsatzerklärung für einen Zusammenschluss bis 2015 unterzeichnet. Bei den Regierungen in Berlin und Paris waren die Pläne grundsätzlich auf Wohlwollen gestoßen. An der Börse wurden Befürchtungen laut, Rheinmetall könnte bei einer Fusion von KMW und Nexter zum Verlierer werden.

Symrise-Aktie steigt nach Übernahmebericht

Der Duft- und Aromenhersteller Symrise ist ins Zentrum von Übernahmespekulationen gerückt. Die Aktie des niedersächsischen Unternehmens schoss am Freitag zeitweise um mehr als sieben Prozent auf 42,05 Euro in die Höhe. Der Börsendienst "Platow Brief" berichtete ohne Quellenangabe, der japanische Gewürzproduzent Ajinomoto habe ein Auge auf Symrise geworfen. Eine Investmentbank, "vermutlich die Deutsche Bank", sei bereits damit beschäftigt, die Transaktion auf den Weg zu bringen, so "Platow". Symrise wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Auch Ajinomoto lehnte eine Stellungnahme ab. Symrise ist an der Börse mehr als fünf Milliarden Euro wert.

Durch die Duft- und Aromenbranche rollt momentan eine Übernahmewelle. Erst vor wenigen Tagen hatte der US-Agrarkonzern Archer Daniels Midland (ADM) angekündigt, den deutsch-schweizerischen Aromen-Hersteller Wild Flavors für 2,3 Milliarden Euro zu schlucken. Auch Ajinomoto hatte Insidern zufolge ein Angebot eingereicht. Es sei nicht auszuschließen, dass Ajinomoto sich nun nach anderen Zielen in Europa umschaue, sagte ein Insider. Die Japaner hätten in der Vergangenheit schon einmal bei Symrise vorgefühlt.

Symrise ist die weltweite Nummer Vier unter den Duft- und Geschmackstoff-Herstellern nach der Givaudan, Firmenich und IFF. Größte Aktionäre sind laut Symrise der Versicherer Sun Life mit rund 9,6 Prozent, die Gerberding Vermögensverwaltung mit rund 5,9 Prozent und die Versicherungsgruppe Prudential mit 4,9 Prozent.

Analysten sehen die Spekulationen skeptisch. "Wir glauben nicht, dass Ajinomoto Interesse hat, Symrise zu erwerben", schreibt Thomas Maul von der DZ Bank. Ein potenzieller Käufer müsste rund sieben Milliarden Euro für Symrise zahlen. "Das scheint zu groß für Ajinomoto zu sein." Die Japaner hätten mit einem Angebot über 2,1 Milliarden Euro für Wild Flavors den kürzeren gezogen. Zudem liege 40 Prozent des Geschäfts von Symrise nicht im Lebensmittel-Bereich. Die Japaner seien aber an Geschäften im Segment Lebensmittel und Tierfutter interessiert.

SYMRISE SCHLÄGT IN FRANKREICH ZU

Symrise selbst hatte erst vor wenigen Monaten seine bislang größte Übernahme angestoßen. Für 1,3 Milliarden Euro übernimmt der MDax-Konzern den französischen Rivalen Diana. Damit dringt der Konzern, der Parfümhersteller wie Christian Dior und große Lebensmittelhersteller wie Nestle zu seinen Kunden zählt, in neue Geschäftsfelder vor. Symrise steigt mit Diana zur weltweiten Nummer Eins bei Aromen für die Tierernährung und bei Geschmacksstoffen für Zahnpasta und andere Mundpflegeprodukte auf. Auch Ajinomoto war Insidern zufolge an Diana interessiert. Symrise kommt künftig zusammen mit den Franzosen auf einen Jahresumsatz von rund 2,3 Milliarden Euro und eine operative Rendite (Ebitda-Marge) von mehr als 20 Prozent. Symrise will die Diana-Übernahme nach früheren Angaben im dritten Quartal unter Dach und Fach bringen.

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Ausländische Unternehmen:

Microsoft-Chef Nadella formuliert neue Strategie

Microsoft-Chef Satya Nadella schwört seine Mannschaft auf neue Zeiten ein. Das Unternehmen müsse in einer von mobilen Diensten und Cloud-Services geprägten Welt seine Kunden besser verstehen und beweglicher auf Veränderungen am Markt reagieren. "Wir werden die Abläufe in der Entwicklung straffen und weniger Zeit und Energie aufwenden, um Dinge zu erledigen", schrieb Nadella in einer E-Mail an alle Microsoft-Mitarbeiter am Donnerstag.

Der seit Jahresbeginn amtierende Nadella will Microsoft unabhängiger von einem geschrumpften PC-Markt machen. Dazu hat er die Devise "mobile-first, cloud-first" ausgegeben. Daten und Anwendungen sollen über das Netz von jedem Gerät aus erreichbar sein - auch von solchen, die von Konkurrenten wie Apple stammen. Wichtig ist Nadella vielmehr, dass die Dienste im Hintergrund auf Microsoft-Servern laufen.

In einem sechseitigen Memo zum Beginn des neuen Geschäftsjahres kündigte Nadella eindeutigere Zuständigkeiten und einen besseren Informationsfluss innerhalb des Windows-Konzerns an. Auch jeder einzelne Mitarbeiter müsse sich verändern. "Gemeinsam werden wir das Unternehmen umgestalten und die großen Chancen nutzen, die vor uns liegen." In der Mail weist Nadella auch Überlegungen zurück, Microsoft solle sich aus dem Konsolen-Geschäft mit der Xbox zurückziehen.

Amazon fragt US-Behörden nach Erlaubnis für Drohnen-Tests

Amazon treibt seine Pläne für die Waren-Zustellung mit Drohnen voran. Der Online-Händler beantragte bei der US-Luftfahrtbehörde FAA eine Erlaubnis zum Test der Drohnen an seinen Standorten. Bisher sind solche Versuche nur an wenigen von der FAA dafür freigegebenen Orten in den USA möglich.

Aus dem Antrag geht auch hervor, dass Amazons Drohnen eine Geschwindigkeit von mehr als 80 Kilometern pro Stunde erreichen und Lasten von bis zu 2,5 Kilogramm tragen sollen. Mit über 27 Kilogramm Gewicht sind sie schwerer als ähnliche Fluggeräte, die man heute kaufen kann.

Amazon-Chef Jeff Bezos hatte die Idee, kleine Artikel den Kunden mit automatischen Drohnen zuzustellen, Ende vergangenen Jahres präsentiert. Inzwischen testete unter anderem auch die Deutsche Post das im kleinen Rahmen in der Firmenzentrale aus.

Imperial Tobacco führt Gespräche über Kauf von Zigaretten-Marken

Der britische Tabakkonzern Imperial Tobacco hat Gespräche mit den Konkurrenten Reynolds und Lorillard über den Kauf von Marken bestätigt. Eine Transaktion müsse aber strikte Kriterien erfüllen, teilte die Gesellschaft am Freitag mit. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg geht es bei der Transaktion mit Imperial Tobacco um ein Volumen von 7 Milliarden US-Dollar.

Über einen entsprechenden Schritt war zuletzt im Zusammenhang mit einer Mega-Übernahme im Tabakgeschäft bereits spekuliert worden. Der Camel-Hersteller Reynolds wolle Lorillard schlucken, schreibt die Agentur. So entstünde ein Gigant mit mehr als 13 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. Mit dem Verkauf von Marken könnten kartellrechtliche Bedenken in den USA ausgeräumt werden. Tabakkonzerne stehen derzeit unter Druck, auch weil in vielen Ländern verstärkt auf die Gesundheitsgefahren des Rauchens hingewiesen wird.

dpa-AFX und Reuters