Inländische Unternehmen:

'HB': Deutsche Bank will noch mehr sparen

Die Deutsche Bank verschärft einem Pressebericht zufoge ihren Sparkurs. Die beiden Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen wollten die bisher erfolgreichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung über das bisherige Ziel hinaus ausdehnen, berichtete das "Handelsblatt" (Freitag) unter Berufung auf Finanzkreise. Die Spitze des größten deutschen Finanzinstituts bereite ein weiteres milliardenschweres Sparpaket vor. So solle das laufende "Operational Excellence Programm" ausgedehnt werden, mit dem die Bank bis Ende des Jahres 2015 rund 4,5 Milliarden Euro einsparen wolle. Bis 2018 solle die Kostenkürzung dann insgesamt sechs bis sieben Milliarden Euro umfassen. Zusätzlich sollten also bis zu zweieinhalb Milliarden Euro eingespart werden. Ein Sprecher der Bank habe sich zu den Informationen nicht äußern wollen.

Im Zentrum sollen dem Bericht zufolge kein zusätzlicher Abbau von Jobs stehen, sondern Effizienzgewinne durch neue Technologien und bessere Abläufe der Bankprozesse. Die Belegschaft kenne die zusätzlichen Sparpläne bisher nicht. Sie solle in den kommenden Wochen auf den neuen Kurs eingeschworen werden. Angesichts der zunehmenden Regulierung, hoher Rechtskosten und dem extrem niedrigen Zinsniveau solle die Kostendisziplin zu einer permanenten Aufgabe werden.

Commerzbank-Aktie setzt sich an Dax-Spitze

Die Commerzbank-Aktien beschleunigen ihre Kurserholung und steigen um 5,4 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 11,76 Euro. Einen Grund für die heutige Rally konnten Börsianer nicht nennen. Am kommenden Dienstag will das Geldhaus seine Zahlen für das zweite Quartal präsentieren.

Insider: ThyssenKrupp nimmt neuen Anlauf zum Verkauf von VDM

Der Stahlkonzern ThyssenKrupp nimmt Finanzkreisen zufolge einen neuen Anlauf zum Verkauf seiner Tochter VDM. Thyssen habe die Deutsche Bank damit beauftragt, den Verkaufsprozess für den Hersteller von Hochleistungswerkstoffen vorzubereiten, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Bevor es losgehen könne, müsse bei VDM allerdings noch einiges umgebaut werden. Stahlwerk im italienischen Terni wieder von der finnischen Outokumpu zurücknehmen müssen, an die er 2012 sein Edelstahl-Geschäft verkauft hatte. Die Finnen hätten sich damit beinahe übernommen.

Angesichts eines erwarteten operativen Gewinns von 60 bis 70 Millionen Euro bei VDM könnte ein Verkauf den Insidern zufolge mehr als 500 Millionen Euro einbringen. VDM und Terni zusammen waren mit 950 Millionen Euro bewertet worden. Für Terni hatte Thyssen in der vergangenen Woche ein Sparprogramm verkündet, das denm Abbau von 550 Stellen vorsieht. VDM, 1930 als Vereinigte Deutsche Metallwerke gegründet, stellt mit 2000 Mitarbeitern Metall-Legierungen und Spezial-Edelstähle her, die in Chemie-Anlagen oder im Öl- und Gas-Bereich eingesetzt werden. 1988 war VDM von Krupp übernommen worden. Firmensitz ist Werdohl im Sauerland.

Letztlich könnte Thyssen sich auch dafür entscheiden, VDM zu behalten, wenn die gebotenen Preise weitere Abschreibungen nach sich zögen, sagten die Insider. Die Stahlkonzerne in Europa leiden unter einen niedrigen Nachfrage, doch die Aussichten für Edelstahl und Nickel-Legierungen haben sich in den vergangenen Monaten verbessert. Denn mit einem steigenden Nickel-Preis steigen auch die Preise für Stahlprodukte, in denen das Metall enthalten ist.

Schon Outokumpu hatte versucht, VDM loszuschlagen. Damals hatten sich vor allem Finanzinvestoren wie Lindsay Goldberg, KPS Capital, Triton, Pamplona und Advent dafür interessiert. Banker hoffen darauf, dass sie auch diesmal mit von der Partie sind. Aber auch der Edelstahl-Hersteller Aperam und die deutsch-schweizerische Schmolz + Bickenbach, die dem russischen Milliardär Viktor Vekselberg gehört, könnten bieten, sagte einer der Insider. Thyssen, die Deutsche Bank und die möglichen Bieter wollten sich nicht äußern.

Allianz will nach Bill Gross keinen neuen "Bondkönig"

Die Allianz will den Personenkult bei ihrer schwächelnden Fondstochter Pimco beenden. Wenn irgendwann die Zeit gekommen sei, dass der inzwischen 70 Jahre alte Pimco-Gründer Bill Gross abtrete, müsse die starke Fokussierung auf eine Figur beendet werden, sagte der für die Vermögensverwaltung zuständige Allianz-Vorstand Jay Ralph in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters: "Pimco ist nicht nur Bill Gross, Pimco hat eine ganze Menge herausragender Talente. Die sechs stellvertretenden Anlagechefs, die jetzt mit Gross zusammenarbeiten und ihn unterstützen, sind das perfekte Beispiel dafür." Die breitere Führungsstruktur ebne den Weg in die Zukunft. "Wir wollten die starke Abhängigkeit von einer Person auf mehrere Schultern verteilen."

Gross wurde von den Märkten jahrelang als "Bond-König" gefeiert. Wenn er den Daumen über bestimmten Staatsanleihen oder Hypothekenpapieren senkte, dann bewegte das die Kurse rund um den Globus. Die Anleger liefen ihm in den besten Zeiten die Türe ein. Die Pacific Investment Management Company (Pimco), die sich die Allianz im Jahr 2000 einverleibte, hatte Gross schon 1971 aus der Taufe gehoben. Europas größter Versicherer baute seine Vermögensverwaltung mit dem Deal deutlich aus. Plötzlich konnten sich die Münchner mit Branchengrößen wie Blackrock messen. Heute verwaltet die Sparte knapp 1,8 Billionen Euro, davon 1,3 Billionen für Dritte, der Rest sind Allianz-Gelder.

Gross und seine Kollegen im kalifornischen Newport Beach lieferten jahrelang verlässlich Gewinne ab und wurden deshalb an der langen Leine gelassen. Doch zuletzt verließ den obersten Anlagechef von Pimco das Glück. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise und dauerhafter Niedrigzinsen gingen viele Wetten nicht mehr auf, und Gross' Vorzeigefonds Total Return warf für die Anleger nicht mehr die erhofften Gewinne ab.

GROSS DARF SO LANGE BLEIBEN, WIE ER WILL

Der US-Amerikaner Ralph, der dem Allianz-Vorstand seit 2010 angehört und die Vermögensverwaltung seit 2012 führt, stellte sich nun demonstrativ hinter Gross. "Ich kenne Bill Gross seit vielen Jahren und ich weiß, dass er an sich selbst die höchsten Anforderungen stellt. Wir möchten ihn so lange wie möglich an der Pimco-Spitze behalten - so lange, wie er möchte und wie er kann."

Die Zahlen sprechen im Moment gegen Gross. Seit 14 Monaten in Folge verzeichnet der von ihm gemanagte Fonds Total Return nun schon Nettomittelabflüsse - sie summieren sich auf insgesamt 64 Milliarden Dollar, wie das Analysehaus Morningstar errechnet hat. Die Formschwäche von Pimco trieb die Allianz-Aktionäre auch auf der Hauptversammlung im Mai um - insbesondere nach dem spektakulären Zerwürfnis von Gross mit seinem langjährigen Kompagnon Mohamed El-Erian, der über die Medien ausgetragen wurde.

Ralph will den Blick allerdings nach vorne lenken. Den Bericht zum zweiten Quartal legt die Allianz zwar erst am 8. August vor. Doch schon jetzt sei klar, dass Pimco trotz des Total Return das verwaltete Vermögen im abgelaufenen Vierteljahr habe steigern können, auch weil die Märkte gut liefen. Die Nettomittelabflüsse, die Ende 2013 ihren Höhepunkt erreichten, hätten sich im Vergleich zum Auftaktquartal weiter abgeschwächt, erklärte Ralph. Insgesamt sei die Vermögensverwaltung, zu der auch die kleinere Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) gehört, "auf Kurs", ihr Jahresziel eines operativen Gewinns von 2,5 bis 2,9 Milliarden Euro zu erreichen.

Damit bleibt die Sparte weit hinter dem Vorjahresergebnis von 3,2 Milliarden Euro zurück. Ralph warb um Geduld. In diesem Jahr schlage unter anderem zu Buche, dass sich der Euro stärker entwickelt habe als von der Allianz gedacht. Die Großaktionäre des Konzerns beobachten die Vermögensverwaltung inzwischen sehr genau. Einer der Top-15-Eigner betonte im Gespräch mit Reuters, wegen des schwierigen Marktumfelds sei es nachvollziehbar, dass sich der Gewinn kurzfristig bei zwei bis drei Milliarden Euro einpendele. Sobald die Zinsen wieder anzögen, gebe es aber keine Ausflüchte mehr. "In drei bis fünf Jahren erwarte ich von der Sparte einen Ergebnisbeitrag von drei bis vier Milliarden Euro. Bis dahin hat Pimco auch stärker in Aktien Fuß gefasst."

KEINE LUST AUF ZUKÄUFE

Pimco will das bislang verschwindend kleine Aktiengeschäft aus eigener Kraft ausbauen, wie Ralph unterstrich. "Das liegt in der DNA von Pimco. Zukäufe stehen nicht auf der Agenda." AGI wiederum sei in den vergangenen drei Jahren damit beschäftigt gewesen, zu einem Unternehmen zusammenzuwachsen. "Auch hier gibt es also auf absehbare Zeit keinen Grund für Zukäufe und wenn, dann wäre es ohnehin eher etwas Kleines."

Die Bedenken einiger Analysten, die beiden Vermögensverwalter der Allianz kannibalisierten sich gegenseitig, während etwa die Deutsche Bank ihre verschiedenen Investment-Marken gerade zu einem Unternehmen verschmelze, teilt Ralph nicht. Die Allianz habe sich 2011 für eine Zwei-Säulen-Strategie entschieden und stehe dazu. "Die Kunden sehen Pimco und AGI als zwei unterschiedliche Anbieter. In der Produktpalette gibt es relativ wenig Überschneidungen. Warum sollte man das alles aufgeben und zusammenlegen? Das wäre so, als ob Sie in ein edles französisches Restaurant gehen, ein Fünf-Gänge-Menü bestellen und hinterher dann doch alles in den Mixer werfen."

Deutsche Börse macht wegen Handelsflaute weniger Gewinn

Der maue Handel im Frühjahr hat deutliche Spuren in der Bilanz der Deutschen Börse hinterlassen. Der Betriebsgewinn (Ebit) ging im zweiten Quartal um rund zehn Prozent auf 241 Millionen Euro zurück, wie Deutschlands größter Börsenbetreiber am Donnerstagabend mitteilte. Der maue Handel im Frühjahr hat deutliche Spuren bei der Deutschen Börsehinterlassen. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) des größten deutschen Börsenbetreibers fiel im zweiten Quartal um rund zehn Prozent auf 241 Millionen Euro. Obwohl der Leitindex Dax im Juni das Rekordhoch von 10.050,98 Zählern erklomm, wagten sich viele Investoren auch im zweiten Quartal nicht aus der Deckung. Zudem gab es an den Börsen keine großen Ausschläge, was traditionell auch dazu führt, dass Hochfrequenzhändler weniger Geschäfte abschließen.

"Das Ergebnis im zweiten Quartal wurde durch die geringe Aktienmarktvolatilität und das äußerst niedrige Zinsniveau belastet", sagte Deutsche-Börse-Finanzchef Gregor Pottmeyer am Donnerstagabend. Die Wertpapier-Verwahrtochter Clearstream und das Geschäft mit Technologie und Marktdaten hätten die Rückgänge aber etwas abfedern können. Der Konzern sei deshalb auf einem guten Weg, die für 2014 gesteckten Ziele zu erreichen. Die Deutsche Börse hat Anfang des Jahres einen Anstieg der Nettoerlöse auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro und des bereinigten Betriebsgewinns auf 850 bis 1050 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Nach dem ersten Quartal 2014, das besser als erwartet lief, lag der Konzern noch in der oberen Hälfte der jeweiligen Prognosespannen, nun nur noch in der Mitte.

Das Kerngeschäft der Deutschen Börse schwächelt schon seit langem, weil sich die Kunden auch wegen der Regulierung der Finanzmärkte zurückhalten. Viele Banken schrumpfen ihre Bilanzsummen und zocken wegen höherer Eigenkapitalanforderungen weniger. Hinzu kommt die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Euro-Schuldenkrise und in letzter Zeit auch über die Entwicklung in der Ukraine. Nach der jüngsten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank habe die fehlende Perspektive auf ein verändertes Zinsumfeld den Handel zusätzlich belastet, erklärte die Deutsche Börse. Bei der Derivate-Tochter Eurex, die für den Konzerns besonders wichtig ist, fiel der Betriebsgewinn um ein Viertel auf 87 Millionen Euro.

ASIEN-OFFENSIVE IM AUFSICHTSRAT

Auch andere Börsenbetreiber leiden unter der Zurückhaltung der Investoren. Viele Anbieter setzten deshalb verstärkt auf Geschäfte abseits des Handels. Die US-Börse Nasdaq geht bei der Expansion in neue Geschäftsfelder besonders aggressiv vor und hat zuletzt unter anderem das Public- und Investor-Relations-Geschäft von Thomson Reuters gekauft. In der Folge baute die Nasdaq ihren Gewinn im zweiten Quartal um rund 15 Prozent auf 101 Millionen Dollar (75 Millionen Euro) aus.

Auch die Deutsche Börse will künftig stärker auf Geschäfte abseits des Handels setzen und zudem in Ländern wie China oder Indien angreifen. "Um die anhaltenden zyklischen Schwächen in unseren Kernmärkten zu kompensieren, treiben wir die Erschließung neuer Wachstumsfelder und den Ausbau unseres Geschäfts in Asien konsequent voran", sagte Finanzvorstand Pottmeyer. Der Aufbau eines Abwicklungshauses in Singapur, das 2015 in Betrieb gehen soll, verlaufe planmäßig.

Die Asien-Offensive, die Konzernchef Reto Francioni Anfang 2013 ausgerufen hatte, soll sich künftig auch im Aufsichtsrat widerspiegeln. Das Unternehmen wolle auf der Hauptversammlung im Mai 2015 Amy Yok Tak Yip als Kandidatin für das Kontrollgremium vorzuschlagen, erklärte das Unternehmen. Yip, die in der Geschäftsführung der Kapitalanlagegesellschaft RAYS Capital Partners in Hongkong sitzt, hat viele Jahre in der asiatischen Finanzindustrie gearbeitet - unter anderem bei der Hong Kong Monetary Authority und der DBS Bank.

Kreise: VW erwägt Entwicklungszentrum in Brasilien

Europas größter Autohersteller Volkswagen erwägt Insidern zufolge ein neues Entwicklungszentrum in Brasilien. In dem Land, das als weltweit viertgrößter Einzelmarkt für Autos gilt, hat VW wegen der nachlassenden Konjunktur und seiner alternden Modellpalette in den vergangenen Monaten Rückgänge hinnehmen müssen: Der Absatz im ersten Halbjahr 2014 sank um 18 Prozent auf 271.700 Autos. Nun werde VW möglicherweise ein Planungs- und Entwicklungszentrum einrichten, um seine Modelle mehr an die speziellen Anforderungen der südamerikanischen Märkt anzupassen, sagten zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Ein VW-Sprecher widersprach den Angaben. In der vergangenen Woche hatte VW die Einrichtung eines neuen Entwicklungszentrums an seinem US-Standort Chattanooga angekündigt. In Brasilien will VW bis 2018 erklärtermaßen 3,6 Milliarden Euro in neue Modelle, Fabriken und Technologien investieren.

Bayer erleidet Rückschlag mit Nexavar bei Studie zu Brustkrebs

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat für sein Medikament Nexavar bei Brustkrebs einen Misserfolg verzeichnet. Eine abschließende klinische Studie (Phase III) des Mittels mit dem Wirkstoff Sorafenib habe das Studienziel - eine Verbesserung des progressionsfreien Überlebens - nicht erreicht, teilte das Unternehmen am Freitag in Berlin mit.

In der Studie wurde Nexavar in Kombination mit Capecitabin bei Patienten mit einer lokal fortgeschrittenen oder metastasierten, speziellen Form von Brustkrebs untersucht. Die Ergebnisse haben laut Bayer keine Auswirkungen auf die derzeit zugelassenen Anwendungsgebiete. Nexavar ist bereits zur Behandlung etwa von Leberkrebs und fortgeschrittenem Nierenkrebs zugelassen.

Bayer entwickelt das Mittel gemeinsam mit dem US-Biotechriesen Amgen, der den ursprünglichen Partner Onyx kürzlich geschluckt hatte. Dem Mittel werden Milliardenumsätze zugetraut.

Evotec-Aktie geht nach Übernahmespekulation auf Achterbahn-Fahrt

Die Rally der Evotec-Aktie ist am Freitag zunächst zu Ende gegangen. Der Kurs pendelte in einer Spanne von Minus 3,7 Prozent bis plus 0,8 Prozent um seinen Vortagesschluss. Dabei wechselten innerhalb der ersten 45 Handelsminuten bereits mehr als doppelt so viele Evotec-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. Im Geschäft von Lang & Schwarz und im Frankfurter Frühhandel hatten die Papiere der Biotech-Firma bis zu sechs Prozent zugelegt. Börsianer verwiesen auf einen Bericht der britischen "Daily Mail", dem zufolge der britische Pharmakonzern AstraZeneca AZN.L "fünf Euro plus X" je Evotec-Papier bieten wolle. Evotec wollte sich zu dem Thema zunächst nicht äußern. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits gemeinsam an der Entwicklung von Medikamenten gegen chronische Nierenerkrankungen.

Evotec hatten in den vergangenen drei Tagen insgesamt knapp 14 Prozent zugelegt. Damit war dieser Wert der mit Abstand stärkste im TecDax. Der Technologie-Index gewann im gleichen Zeitraum gerade einmal 2,5 Prozent.

Sky Deutschland wird britisch - Murdoch bündelt Pay-TV-Sender bei BSkyB

Der Bezahlsender Sky Deutschland wechselt wie erwartet den Eigentümer. Medienmogul Rupert Murdoch bündelt seine Pay-TV-Sender in Deutschland und Italien unter dem Dach des von ihm kontrollierten britischen Konzerns BSkyB (BÖWE SYSTEC). Bislang gehörten Sky Deutschland und Italia zum US-amerikanischen Medienunternehmen 21st Century Fox, das ebenfalls zu Murdochs Reich gehört.

BSkyB bezahlt für beide Sender 4,9 Milliarden Pfund (rund 6,2 Mrd Euro) in bar, wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte. Zudem erhalten die Amerikaner von den Briten den 21-prozentigen Anteil an dem Sender National Geopraphic International. Der Wert der Beteiligung wurde auf 382 Millionen Pfund beziffert. Der britische Konzern hatte bereits im Mai mitgeteilt, dass er über den Kauf der beiden Pay-TV-Sender verhandelt.

Sky Italia wandert komplett in den Besitz von BSkyB. Bei Sky Deutschland übernimmt der britische Konzern den 57-prozentigen Anteil von 21st Century. Den übrigen Aktionären bieten die Briten 6,75 Euro je Aktie und damit kaum mehr als das Papier zuletzt an der Börse kostete. BSkyB hatte immer betont, keinen großen Aufschlag zahlen zu wollen.

Autozulieferer SHW traut sich mehr Gewinn zu

Der Autozulieferer SHW will mit neuen Produkten in diesem Jahr stärker vom Aufschwung in der Fahrzeugindustrie profitieren. Der Hersteller von Pumpen, Bremsscheiben und Motorkomponenten rechnet nun mit einem Jahresumsatz von 390 bis 415 Millionen Euro und damit zehn bis 15 Millionen Euro mehr als bisher. Davon sollen zehn Prozent an operativem Gewinn (Ebitda) eingestrichen werden, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Umsatz- und Gewinnaussichten haben sich dem Unternehmen zufolge verbessert, da die Autobauer komplexere Pumpen zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs nachfragen.

Das zweite Quartal schlossen die Schwaben unterdessen trotz eines kräftigen Umsatzanstiegs von 17 Prozent mit einem deutlich niedrigeren Gewinn als vor Jahresfrist ab. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag mit 5,7 Millionen Euro fast ein Fünftel unter dem Vorjahresquartal, wie es die von Reuters befragten Analysten schon erwartet hatten.

Grenkeleasing steuert auf höheres Gewinnziel zu

Der IT-Vermieter Grenkeleasing nimmt nach einem kräftigen Zuwachs im ersten Halbjahr eine höhere Zielmarke beim Gewinn ins Visier. Der Gewinn im Gesamtjahr werde das obere Ende der bisher angepeilten Spanne von 52 bis 56 Millionen Euro (Vorjahr: 47 Millionen Euro) erreichen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. "Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Wert übertroffen wird, ist höher geworden." In den letzten Quartalen sei das Neugeschäft sehr erfolgreich verlaufen. Dieses erhöhte sich im zweiten Vierteljahr um 16 Prozent und damit noch stärker als zum Jahresauftakt. Die neu erworbenen Leasinggegenstände und Existenzgründungsfinanzierungen summierten sich im ersten Halbjahr auf 656 Millionen Euro.

Von April bis Juni verdiente Grenkeleasing unter dem Strich 16,7 Millionen Euro. Mit einem Plus von gut 50 Prozent zum Vorjahresquartal legte der Gewinn des SDax-Unternehmens doppelt so stark zu wie die von Reuters befragten Analysten erwartet hatten.

Loewe schreibt wieder schwarze Zahlen

Schneller als erwartet wird der zuletzt schwer angeschlagene TV-Gerätehersteller Loewe wieder schwarze Zahlen schreiben. "Wir werden unser erstes Geschäftsjahr profitabel abschließen", kündigte der geschäftsführende Gesellschafter Mark Hüsges in der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag) an. Das Unternehmen hatte 2013 nach jahrelangen hohen Verlusten Insolvenzantrag gestellt.

Im vergangenen Frühjahr hatten schließlich Hüsges und sein Partner Boris Levin mit ihrer Münchner Investmentfirma Stargate Capital Loewe übernommen. Nach Angaben von Hüsges wurde inzwischen am Stammsitz in Kronach "eine wettbewerbsfähige Fertigungskette" aufgebaut, die eine Fernseherproduktion wirtschaftlich möglich mache. Deswegen sollten dort weniger Stellen gestrichen werden als ursprünglich geplant.

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Ausländische Unternehmen:

Amazon-Aktie bricht nach Zahlen nachbörslich ein - Verlust beim Online-Händler steigt drastisch an

Der US-Onlinehändler Amazon nimmt wegen kräftiger Investitionen in neue Geschäftsbereiche einen drastischen Verlustanstieg in Kauf und verschreckt damit die Anleger. Der Konzern schrieb im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 126 Millionen Dollar - fast doppelt so viel wie von Analysten erwartet. Investoren trennten sich dennoch in Scharen von ihren Aktien, der Amazon-Kurs fiel nachbörslich um rund zehn Prozent. Dabei sind hohe Investitionen bei Amazon nichts Neues. Firmengründer Jeff Bezos steckt viel Geld in neue Produkte rund um das Kindle-Tablet und Datendienste, entwickelt inzwischen eigene Fernsehshows und Videospiele. Außerdem ist Bezos mit dem Handy "Fire" ins Smartphone-Geschäft eingestiegen, mit dem er vor allem Apple und Samsung angreifen will. Dazu kommen viele Milliarden Dollar an Ausgaben für den Ausbau von Logistikzentren.

VERLUST AUCH FÜR DAS DRITTE QUARTAL ANGEKÜNDIGT

Der Fehlbetrag von 126 Millionen Dollar im zweiten Quartal bedeutete pro Aktie einen Verlust von 27 Cent. Analysten hatten mit lediglich 15 Cent gerechnet. Zudem kündigte Amazon am Donnerstag für das laufende Quartal einen operativen Verlust zwischen 410 und 810 Millionen Dollar an - im dritten Quartal 2013 hatte das Minus lediglich 25 Millionen Dollar betragen.

Anleger haben den Kurs lange mitgetragen, zuletzt verloren einige aber offenbar die Geduld. Denn während die US-Börsen in diesem Jahr von Rekord zu Rekord eilten, ging es für die Amazon-Aktie seit Jahresbeginn um zehn Prozent bergab. Dazu kommt nun der Kursrutsch vom Donnerstag von ebenfalls zehn Prozent.

KONKURRENT ALIBABA

Auf seinem Heimatmarkt hat Amazon inzwischen schlagkräftige Konkurrenz aus Asien. Chinas führender Online-Händler Alibaba will Amazon und auch eBay mit einem eigenen US-Internet-Auftritt angreifen. Der Konzern will damit auch seine Position vor seinem Mega-Börsengang in den USA festigen, bei dem der Alibaba mit bis zu 150 Milliarden Dollar bewertet werden könnte.

In Deutschland liegt Amazon mit der Gewerkschaft Verdi im Streit. Immer wieder gibt es Streiks in Amazon-Verteilzentren. Verdi fordert höhere Löhne sowie tarifliche Regelungen wie im Einzel- und Versandhandel. Amazon nimmt als Maßstab indes die Logistikbranche, in der weniger gezahlt wird.

Vodafone bricht der Umsatz weiter weg

Vodafone ist mit einem deutlichen Umsatzrückgang in das neue Geschäftsjahr 2014/15 gestartet. Die sogenannten Service-Erlöse, bei denen Subventionen für Handys herausgerechnet sind, fielen im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni um 4,2 Prozent, wie der weltweit zweitgrößte Mobilfunk-Anbieter am Freitag mitteilte. In den drei Monaten zuvor hatte es hier noch ein Minus von 4,0 Prozent gegeben.

Dem britischen Konzern setzt unter anderem der Preiskampf in der hart umkämpften Branche zu. Im abgelaufenen Quartal habe es vor allem in Spanien und Südafrika Probleme gegeben. In Deutschland, Italien und Großbritannien bessere sich die Lage dagegen, sagte Vodafone-Chef Vittorio Colao.

Air France-KLM fliegt profitabler - Bald Plan gegen Billigflieger

Der Lufthansa -Rivale Air France-KLM hat im abgelaufenen Quartal deutlich profitabler gewirtschaftet. Der Betriebsgewinn (Ebitda) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 641 Millionen Euro, wie der französisch-niederländische Konzern am Freitag mitteilte. Der bereinigte Umsatz kletterte um 1,7 Prozent auf 6,45 Milliarden. Air France kündigte an, das Unternehmen wolle bald eine Strategie für den Wettbewerb mit Billigfliegern wie easyJet und Ryanair vorstellen. Mit dem "Perfom 2020" genannten Programm will das Unternehmen im Zeitraum von 2015 bis 2020 Marktanteile von den Rivalen wieder abnehmen.

Eine Belastung für Air France sind noch immer die Maschinen, die ausschließlich Fracht befördern. Auf die Flugzeuge musste die Gesellschaft 106 Millionen Euro abschreiben und sucht jetzt nach einem Partner oder will die Sparte umbauen. Die Lufthansa hatte bereits im Frühjahr angekündigt, einen Partner für ihre schwächelnde Cargo-Sparte zu suchen.

Starker Euro belastet HeidelbergCement-Konkurrent Lafarge

Auf dem Weg zur Fusion mit dem Schweizer Konkurrenten Holcim muss der französische Zementkonzern Lafarge trotz steigender Nachfrage Umsatzeinbußen hinnehmen. Im zweiten Quartal bekam Lafarge den starken Euro erneut zu spüren. Der Umsatz ging insgesamt um 5 Prozent auf 3,37 Milliarden Euro zurück, wie Lafarge am Freitag in Paris mitteilte. Die Währungseffekte kosteten 7 Prozent Umsatz. Der Zementabsatz kletterte dagegen um 2 Prozent nach oben. Die Geschäfte in Nordamerika liefen dabei nach einem witterungsbedingt schwachen Jahresauftakt gut.

Operativ verzeichnete der HeidelbergCement-Konkurrent mit 812 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen leichten Rückgang um 2 Prozent. Auch hier drückten Währungseffekte, mit 7 Prozent wurde das Ebitda belastet. Analysten hatten im Schnitt etwas mehr Gewinn erwartet.

Unter dem Strich verdiente der Konzern auch dank Sparmaßnahmen mehr. Der Überschuss erhöhte sich um 2 Prozent auf 205 Millionen Euro. Lafarge versucht schon seit geraumer Zeit mit einem Sparprogramm die Kosten im Zaum zu halten. Zudem wollen die Franzosen sich mit dem Schweizer Konkurrenten Holcim zusammenschließen. Der Deal soll im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden. Mehrere Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Holcim und der deutsche Konkurrent HeidelbergCement legen ihre Quartalsberichte am kommenden Mittwoch vor.

Luxusgüterkonzern LVMH steigert Umsatz nicht so stark wie erwartet

Der Luxusgüterkonzern LVMH (PMC-Sierra) hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr dank der Nachfrage aus Asien und den USA weiter gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Erlöse auf vergleichbarer Basis um 3 Prozent auf 14 Milliarden Euro, wie LVMH am Donnerstagabend in Paris mitteilte. Analysten hatten aber etwas mehr erwartet.

Mode und Lederwaren, die umsatzstärkste Sparte im Konzern, erzielte zwar mit einem Plus von 7 Prozent ein überproportionales Wachstum. Doch der Verkauf von Weinen und Spirituosen ging gleichzeitig ebenfalls um 7 Prozent zurück. Die schwindende Lust der Chinesen auf ein edles Tröpfchen hatte den Konzern bereits im ersten Quartal gebremst. Im ersten Halbjahr sank der Gewinn im Gesamtkonzern um 4 Prozent auf knapp 1,51 Milliarden Euro. LVMH ist bekannt für Marken wie Louis Vuitton, Tag Heuer, Givenchy oder Moët & Chandon./

Danone mit schwachem Halbjahr - Umsatz und Gewinn fallen zurück

Der starke Euro und sinkender Absatz in vielen wichtigen Märkten haben Danone (Groupe Danone) belastet. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr um 5,3 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro gefallen, teilte das Unternehmen mit Marken wie Dany Sahne, Actimel, Milupa oder Volvic am Freitag in Paris mit. Der operative Gewinn brach in den ersten sechs Monaten um 20 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro ein. Bereinigt um Verluste aus Währungsumrechnungen und andere Effekte sei der Umsatz um 2,2 Prozent gestiegen und der Gewinnrückgang habe lediglich zehn Prozent betragen. Experten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet.

Insider: Alitalia will Aktionären Kapitalerhöhung vorschlagen

Die italienische Fluggesellschaft Alitalia will einem Insider zufolge den Anteilseignern eine Kapitalerhöhung von bis zu 250 Millionen Euro vorschlagen. Der Board des angeschlagenen Unternehmens habe ein entsprechendes Dokument für die Hauptversammlung am Freitag vorbereitet, sagte eine mit den Unterlagen vertraute Person am Donnerstag nach der Sitzung des Gremiums. Darin würden die Aktionäre gebeten, einer Kapitalerhöhung von 200 bis 250 Millionen Euro zuzustimmen. Damit sollten alte Verbindlichkeiten bezahlt und Verluste aufgefangen werden, die vor dem geplanten Einstieg der Fluggesellschaft Etihad entstehen könnten.

Etihad will 49 Prozent der Anteile an der krisengeschüttelten Alitalia übernehmen. Die finanzstarke Etihad, die dem Golf-Emirat Abu Dhabi gehört, ist bereits Großaktionär der deutschen Air Berlin.

Preisrückgang und geringere Produktion - Statoil verdient operativ weniger

Sinkende Gaspreise, Abschreibungen und eine niedrigere Produktion haben Norwegens größten Ölkonzern Statoil (Statoil ASA) im zweiten Quartal belastet. Der Umsatz sei um fünf Prozent auf 142,3 Milliarden norwegische Kronen (rund 17 Mrd Euro) gesunken, wie das staatlich kontrollierte Unternehmen am Freitag in Stavanger mitteilte. Der operative Gewinn ging um sieben Prozent auf 32 Milliarden Kronen zurück. Damit verfehlte der Konzern die Erwartungen der Experten. Unter dem Strich verdiente Statoil dank eines positiven Finanzergebnisses und geringerer Steuern mit 12 Milliarden Kronen fast drei Mal so viel wie noch vor einem Jahr.

Starbucks legt bei Neueröffnungen einen Zahn zu

Der Vormarsch der Kaffeehaus-Kette Starbucks scheint nicht zu stoppen. Nach einem Rekordquartal beschleunigt die Firma aus Seattle den Ausbau neuer Filialen. Im gesamten Geschäftsjahr, das im September endet, sollen nun 1550 neue Standorte weltweit eröffnet werden und damit 50 mehr als bislang geplant. Ende Juni kam Starbucks auf annähernd 20 900 Filialen, die meisten davon in den USA. Auf die Region Europa entfielen 2100.

Auch im dritten Geschäftsquartal, das im Juni endete, habe Starbucks eine "überragende Leistung" gezeigt, erklärte Firmenchef Howard Schultz am Donnerstag. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn verbesserte sich um 23 Prozent auf unterm Strich 513 Millionen Dollar. Beides waren Rekordwerte für die Jahreszeit.

Zu Starbucks' Erfolgsrezept gehört es, in neue Segmente jenseits von Kaffee und Kuchen vorzustoßen. Die Kette kaufte einen Teehändler, eine Saftfirma und eine Großbäckerei und verkauft ihre Produkte in Supermärkten. Unter dem Namen Verismo vertreiben die Amerikaner Kaffeemaschinen für Kaffeekapseln. Inzwischen gibt es ab dem späten Nachmittag auch Bier und Wein in bestimmten US-Läden, zusammen mit warmen Snacks.

Visa verdient an Kauflust seiner Kunden

Die Konsumfreude der Menschen füllt dem Kreditkarten-Anbieter Visa weiterhin die Kasse. Im dritten Geschäftsquartal von April bis Juni stieg der Gewinn um 11 Prozent auf unterm Strich 1,4 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro), wie der Mastercard -Rivale am Donnerstag im kalifornischen Foster City mitteilte. Im nachbörslichen Handel rutschten Visa-Titel dennoch um mehr als 3 Prozent ab.

Visa hatte zuletzt befürchtet, dass sich die Ukraine-Krise und Sanktionen gegen Russland negativ aufs Geschäft auswirken. Visa hat in der Region Millionen Kunden. Die abgewickelten Zahlungen stiegen jedoch weltweit an und zwar um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,2 Billionen Dollar.

Visa verdient an den Gebühren, die Händler für die Nutzung des Dienstes berappen müssen. Der Umsatz stieg im Quartal um 5 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Genauso wie Mastercard vergibt Visa dabei - im Gegensatz zu American Express (Alexion Pharmaceuticals) - nicht den eigentlichen Kredit. Das machen zumeist Banken, die die Karten ausgeben.

Sondereffekte verhageln RBS mal wieder das Ergebnis

Die Royal Bank of Scotland (RBS) (Royal Bank of Scotland (RBS)) kämpft weiter mit den Sünden der Vergangenheit. Im zweiten Quartal brach der Gewinn unter anderem wegen hoher Kosten für den Konzernumbau und Rechtsstreitigkeiten um 81 Prozent auf 230 Millionen Pfund (315 Mio Euro) ein, wie die Bank am Freitag in London mitteilte. Operativ kommt die seit der Finanzkrise größtenteils verstaatlichte Bank aber voran. Ohne Sonderbelastungen sei der operative Gewinn um drei Prozent auf 1,32 Milliarden Pfund gestiegen.

Die Bank mache in allen wichtigen Punkten wie dem Kostenabbau, dem Aufbau von Kapital und dem Kundengeschäft Fortschritte, sagte der seit Oktober amtierende Vorstandschef Ross McEwan. Er warnte jedoch auch vor zu viel Euphorie - vor allem die juristische Aufarbeitung der Finanzkrise und früherer Geschäfte werde die Bank weiter in Atem halten. Im zweiten Quartal fielen wieder einmal 250 Millionen Pfund für schon länger schwelende Rechtsstreitigkeiten oder Verfahren an.

Der britische Staat hatte die RBS in der Finanzkrise mit dem Rekordbetrag von 45,5 Milliarden Pfund gerettet und ist seitdem mit rund 81 Prozent größter Aktionär. Von einem Gewinn ist der Steuerzahler noch weit entfernt. Seit 2008 schrieb die RBS in jedem Jahr Verluste.

Internetsuche auf Handys beschert Baidu aus China Gewinnsprung

Für Chinas führenden Suchmaschinenbetreiber Baidu machen sich milliardenschwere Investitionen in die mobile Internetnutzung bezahlt. Dank wachsender Einnahmen aus dem Werbegeschäft auf Smartphones und Tablets konnte das an der Nasdaq notierte Unternehmen seinen Nettogewinn im zweiten Quartal um mehr als ein Drittel auf umgerechnet 422 Millionen Euro (3,5 Milliarden Yuan) steigern, wie Baidu mitteilte. Die Markterwartungen übertraf das oft als ein "chinesisches Google" bezeichnete Unternehmen damit deutlich. Der US-Rivale Google machte von April bis Juni einen Gewinn von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro (3,42 Milliarden Dollar).

Bei Baidu schnellte der Umsatz in derselben Zeit fast 59 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro (gut zwölf Milliarden Yuan) in die Höhe, wie Baidu weiter mitteilte. 30 Prozent der Umsätze würden inzwischen mit dem mobilen Internetgeschäft erwirtschaftet, in den Vorquartalen waren es noch 20 Prozent.

Weil sich die Werbewirtschaft immer stärker auf die Smartphones und Tablets potenzieller Kunden konzentriert, hatte Baidu Analysten zufolge in diesem Bereich noch Nachholbedarf. Das Unternehmen kaufte daraufhin im vergangenen Jahr entsprechende Geschäfte zu und kündigte weitere Investitionen an. Werbung auf Mobilgeräten ließ zuletzt auch den Gewinn von Facebook massiv in die Höhe schnellen.

Baidu-Aktien legten im nachbörslichen Handel um gut sieben Prozent zu.

Ölkonzern Rosneft verfünffacht dank Rubel-Stärke seinen Gewinn

Der größte russische Ölkonzern Rosneft hat dank des stärkeren Rubels seinen Gewinn fast verfünffacht. Unter dem Strich verdiente das Staatsunternehmen im abgelaufenen Quartal 172 Milliarden Rubel (3,65 Milliarden Euro). Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 161 Milliarden Rubel gerechnet. Ohne die Auswirkungen der Wechselkurse lag die Steigerung bei 88 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. An ihm ist die britische BP mit 19,75 Prozent beteiligt. Die Rosneft-Aktie lag am Freitagmittag 0,15 Prozent im Minus, während der Gesamtmarkt um 1,4 Prozent nachgab.

Wegen der Krise in der Ukraine haben die USA Rosneft mit Strafmaßnahmen belegt. Damit wird es für den Konzern schwieriger, an westliches Kapital zu kommen. Konzernchef Igor Setschin erklärte, man arbeite gemeinsam mit Partnerunternehmen daran, die Auswirkungen der Sanktionen so gering wie möglich zu halten.

Rosneft will etwa gemeinsam mit Statoil Ölvorkommen in der russischen Arktis ausbeuten. Das norwegische Unternehmen will seine Pläne wegen der Krise in der Ukraine nicht ändern. Der Westen wirft der Regierung in Moskau vor, die Separatisten im Osten des Landes zu unterstützen. Russland bestreitet dies.

dpa-AFX und Reuters