Inländische Unternehmen:

Bayer profitiert von neuen Medikamenten

Neue Medikamente und eine kräftige Nachfrage in der Agrochemie schieben die Geschäfte von Bayer zur Jahresmitte an. Dabei musste der Leverkusener Konzern allerdings ungünstige Wechselkurse verdauen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im zweiten Quartal vor Sondereffekten um 1,0 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Pharma- und Chemieunternehmen am Mittwoch mit. Analysten hatten mit 2,31 Milliarden Euro mehr erwartet. Bayer setzte von April bis Juni 10,46 Milliarden Euro um - ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 953 Millionen Euro, 13,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Konzernchef Marijn Dekkers passte wegen des anhaltend starken Euro den Geschäftsausblick für das Gesamtjahr an: Bayer rechnet nun mit einem Umsatz von 41 (2013: 40,16) Milliarden Euro. Bisher wurden 41 bis 42 Milliarden Euro erwartet. Der bereinigte operative Gewinn soll 2014 wie bisher um eine untere bis mittlere einstellige Prozentzahl zulegen. Bayer erwartet aber nun Belastungen durch den starken Euro von 550 Millionen Euro.

Infineon-Aktie fällt auf Zweieinhalb-Monats-Tief - Anleger nutzen Zahlen für Gewinnmitnahmen

Nach Bekanntgabe ermutigender Geschäftszahlen haben einige Infineon-Anleger Kasse gemacht. Die Aktien des Chip-Herstellers rutschten um bis zu 5,8 Prozent ab und waren mit 8,42 Euro so billig wie zuletzt Mitte Mai. Dabei wechselten innerhalb der ersten 45 Handelsminuten bereits fast so viele Infineon-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. Mehr als die Hälfte des Geschäfts im Dax ging am Mittwoch auf das Konto dieses Wertes.

Das Geschäft von Infineon laufe gut, schrieb DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer in einem Kommentar. Das Unternehmen sei in einer guten Position, überdurchschnittlich zu wachsen. Allerdings hätten die Quartalsergebnisse und die angehobene Prognose lediglich im Rahmen der Erwartungen gelegen.

Seit Jahresbeginn haben Infineon-Papiere rund 15 Prozent zugelegt. Damit gehören sie zu den stärksten Werten im Dax, der im gleichen Zeitraum auf ein Plus von gerade einmal einem Prozent kommt.

Euro-Stärke bremst Gewinn bei HeidelbergCement

Die Schwäche vieler Währungen zum Euro hat dem Baustoffkonzern HeidelbergCement im zweiten Quartal zugesetzt. Von April bis Juni stagnierte das operative Ergebnis mit 516 Millionen Euro bei einem ebenfalls unveränderten Umsatz von 3,57 Milliarden Euro. Ohne den Wechselkurseffekt wäre der operative Gewinn um zwölf Prozent zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Überschuss brach wegen eines Sondereffekts um ein Drittel auf 290 Millionen Euro ein - ein Jahr zuvor konnten Risikopositionen wegen einer Asbest-Klage in den USA aufgelöst werden.

Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem höheren operativen Ergebnis von 532 Millionen Euro gerechnet. Der Vorstand bekräftigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr: Um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte bereinigt sollen Umsatz, operatives Ergebnis und Jahresüberschuss steigen.

Insider: Fusion von T-Mobile und Sprint nicht vor September

Die geplante Fusion von T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint dürfte Insidern zufolge nicht vor September umgesetzt werden. Die beteiligten Unternehmen prüften weiter die Bücher und wollten sicherstellen, dass das Vorhaben vor den US-Behörden Bestand habe, sagten mit der Situation vertraute Personen am Dienstag. T-Mobile US gehört der Deutschen Telekom und Sprint dem japanischen Konzern SoftBank. Sprint, T-Mobile und SoftBank lehnten eine Stellungnahme ab. Die Deutsche Telekom war zunächst nicht zu erreichen.

Im Juni hatte die Nachrichtenagentur Reuters erfahren, dass sich beide Unternehmen grundsätzlich einig seien. Sprint habe einem Kaufpreis von rund 40 Dollar je Aktie zugestimmt habe. Das würde T-Mobile US mit fast 32 Milliarden Dollar bewerten. Großer Unsicherheitsfaktor bei dem Unterfangen sind die US-Kartellbehörden, die einen Schulterschluss des viertgrößten US-Anbieters T-Mobile US mit dem Branchendritten Sprint skeptisch sehen, weil danach die Preise steigen dürften.

Polnische Commerzbank-Tochter mBank erwartet 2014 mehr Gewinn

Die polnische Commerzbank-Tochter mBank erwartet in diesem Jahr eine leichte Gewinnsteigerung. "Wenn die gegenwärtigen Ertragstrends anhalten, sind 1,3 Milliarden Zloty (rund 310 Millionen Euro) in Reichweite", sagte Vorstandschef Cezary Stypulkowski am Mittwoch in Warschau. Im vergangenen Jahr hatte die früher als BRE Bank firmierende viertgrößte Bank Polens netto 1,2 Milliarden Zloty verdient. Im zweiten Quartal stieg ihr Gewinn um fast 20 Prozent auf 325 Millionen Zloty (78 Millionen Euro). Grund dafür war ein höherer Zinsüberschuss.

Die Umbenennung in mBank spiegelt die Konzentration des Instituts auf das Online-Banking wider, in dem sie auch in die Nachbarländer Polens expandiert. Die Commerzbank selbst versucht dagegen den Spagat zwischen einer neuen Filialstruktur und einem wettbewerbsfähigen Online-Banking, in dem auch die Tochter Comdirect aktiv ist.

SMA Solar warnt vor roten Zahlen - 600 Arbeitsplätze vor dem Aus

Der Solartechnikhersteller SMA Solar (SMA Solar Technology) hat seine Hoffnung auf einen operativen Gewinn in diesem Jahr begraben: Unter dem Druck einer sinkenden Nachfrage und eines starken Verdrängungswettbewerbs strich der Konzern am Mittwoch seine Prognose zusammen. Ein Verlust im laufenden Geschäftsjahr könne nicht mehr ausgeschlossen werden, teilte das TecDAX-Unternehmen (TecDAX) in Kassel mit. Bisher hatte SMA Solar mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt. Nun wollen die Hessen mit Kostensenkungen gegensteuern, die Zahl der Mitarbeiter soll um 600 reduziert werden.

Evotec erhält Meilensteinzahlung bei Alzheimer-Allianz

Das Hamburger Biotechnologie-Unternehmen Evotec hat bei seiner Kooperation mit Janssen Pharmaceuticals einen Erfolg verbucht. Evotec habe für das Erreichen der ersten Meilensteine eine Zahlung erhalten, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. "Über die genaue Höhe können wir keine Angabe machen", sagte eine Sprecherin auf Nachfrage. Die Aktie reagierte zum Handelsauftakt mit einem kräftigen Kurssprung auf die Nachricht und legte 0,63 Prozent zu.

Evotec hatte die Zusammenarbeit mit der Johnson & Johnson-Tochter Janssen erst im November 2013 gestartet. Ziel der Allianz mit dem Namen TargetAD (Alzheimer's Disease) ist die Identifizierung und Entwicklung neuer Wirkstoffe zur Behandlung von Alzheimer.

Wettbewerber nehmen Telefonica Deutschland in die Mangel

Für den O2-Mobilfunknetzbetreiber Telefonica Deutschland wird es vor der Fusion mit E-Plus immer enger. Im zweiten Quartal fuhr der Ableger des spanischen Telefonica-Konzerns (Telefonica) mit 24 Millionen Euro wie in den ersten drei Monaten einen Verlust ein, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Vor einem Jahr hatte ein Minigewinn von 3 Millionen Euro unter dem Strich gestanden. Der Umsatz bröckelte wegen des scharfen Preiswettbewerbs weiter um 4,4 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro ab, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel um 14,3 Prozent auf 252 Millionen Euro.

Allerdings verwies das Unternehmen auf eine deutlich bessere Dynamik des Geschäfts im Vergleich mit dem ersten Jahresviertel. Mit Umsatz und operativem Ergebnis lag das Unternehmen auch knapp über den Erwartungen von Analysten. Den Vollzug des Erwerbs von E-Plus erwarten die Münchener nach der bedingten Freigabe durch die EU-Kommission noch im laufenden dritten Quartal. Zur Prognose machte das Unternehmen wegen des angestrebten Zusammenschlusses weiter nur verhaltene Angaben. Die operative Marge soll im zweiten Halbjahr wegen höheren Ausgaben etwas unter derjenigen der ersten sechs Monate liegen.

Kontron fasst im Umbau nur langsam Tritt

Der Minicomputerhersteller Kontron findet in seinem weitreichenden Konzernumbau nur langsam wieder in die Spur. Der Umsatz aus den fortzuführenden Geschäftsteilen stagnierte zwar in den drei Monaten bis Juni bei 116,1 Millionen Euro, wie das TecDax-Unternehmen (TecDAX) am Mittwoch in Eching bei München mitteilte. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen mit 116,2 Millionen Euro etwas mehr erlöst, seitdem haben sich aber unter anderem bei zwei Großkunden die Abrechnungsbedingungen geändert - diesen Effekt herausgerechnet kletterte der Umsatz aus eigener Kraft den Angaben zufolge um knapp zehn Prozent.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern aus dem übriggebliebenen Geschäft konnten die Bayern auf 2 Millionen Euro nach 0,2 Millionen vor einem Jahr steigern, weil unter anderem nicht mehr so hohe Umbaukosten anfielen. Unter dem Strich und inklusive der abzugebenden Geschäftsteile stand aber erneut ein Verlust von 486 000 Euro, wovon 112 000 Euro auf die Aktionäre von Kontron entfielen.

Der wichtige Auftragseingang wuchs um knapp sechs Prozent auf 120,4 Millionen Euro und war damit das dritte Quartal in Folge größer als die Erlöse. "Die Entwicklung im ersten Halbjahr ist ermutigend", sagte Unternehmenschef Rolf Schwirz. Kontron hatte im Vorjahr das Energiegeschäft abgegeben und legt derzeit Standorte zusammen, um die Produktion zu verschlanken. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Management. Die Umsätze aus dem fortzuführenden Geschäft sollen zwischen 450 und 470 Millionen Euro betragen, die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern soll positiv sein.

Biotechkonzern Qiagen baut Gewinn aus

Eine starke Nachfrage nach Verbrauchsmaterial für Diagnostik-Geräte schiebt den Gewinn des Biotechkonzerns Qiagen an. Das Unternehmen baute im zweiten Quartal seinen bereinigten Konzernüberschuss um neun Prozent auf 60,9 Millionen Dollar aus, wie Qiagen am Dienstagabend mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 59,4 Millionen Dollar gerechnet. "Nachdem wir die Ziele für das erste Halbjahr 2014 erreicht haben, bestätigen wir die Erwartungen für das Gesamtjahr", sagte Qiagen-Chef Peer Schatz.

Das 1984 in Düsseldorf gegründete Unternehmen setzte von April bis Juni 331,2 Millionen Dollar um - ein Plus von fünf Prozent. Qiagen erzielte rund 88 Prozent seiner Umsätze mit Verbrauchsmaterial für seine Analysegeräte und damit verbundenen Geschäften. Vor allem in der molekularen Diagnostik zog die Nachfrage an. Ein weiterer Umsatztreiber war das Geschäft mit einem Test auf latente Tuberkulose, das wie schon im Auftaktquartal über 20 Prozent wuchs. Auch die Übernahmen der Bioinformatik-Firmen Ingenuity, CLC bio und Biobase trugen zum Konzernwachstum im Quartal bei.

Höhere Umsätze verzeichnete der Konzern auch mit begleitenden Gentests für die personalisierte Medizin. Dabei geht es um Tests, mit denen herausgefunden werden kann, ob Patienten von einem bestimmten Medikament profitieren können - etwa in der Krebsbehandlung. Dieser Zweig der Medizin gilt als Wachstumsfeld für die Pharmabranche.

Qiagen schloss im Juni sein zweites Aktienrückkaufprogramm über 100 Millionen Dollar ab. Ein drittes Programm mit gleichhohem Volumen soll folgen. Das Ziel, in diesem Jahr weitere 250 neue Analysegeräte des Typs QIAsymphony zu verkaufen, bekräftigte das Unternehmen. Konzernchef Schatz peilt für das Gesamtjahr wie bisher ein währungsbereinigten Umsatzplus von vier bis fünf Prozent an. Der bereinigte Konzerngewinn je Aktie soll auf 1,07 bis 1,09 Dollar zulegen nach 1,02 Dollar im Jahr 2013.

Passagierjets verschaffen Airbus weitere Zuwächse

Das brummende Geschäft mit Passagierjets hat dem Flugzeugkonzern Airbus im abgelaufenen Quartal weitere Zuwächse beschert. So stieg der Umsatz binnen Jahresfrist um sieben Prozent auf knapp 14,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Überschuss kletterte fast ein Drittel auf 696 Millionen Euro. Während die Zivilflieger- und die Helikoptersparte ihre Einnahmen steigerten, musste das Rüstungs- und Raumfahrtsegment leichte Einbußen hinnehmen. Für das Gesamtjahr bekräftigte Airbus-Chef Tom Enders seine Prognose, wonach der Umsatz des Konzerns stabil bleibe und die operative Rendite vor Einmaleffekten leicht steigen werde. Obwohl die Entwicklung des Langstreckenfliegers A350 im Plan liege, könnten mögliche Verzögerungen nach wie vor der früheren EADS die Bilanz verhageln, warnte er.

Umsatz von MAN schrumpft - Südamerika-Geschäft belastet

Das schwache Geschäft in Südamerika hat MAN auch im zweiten Quartal belastet. Der Umsatz schrumpfte um zwölf Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, wie der Lastwagen- und Maschinenbauer am Mittwoch mitteilte. Besonders das Geschäft in Brasilien mache dem Unternehmen zu schaffen. Die Auftragseingänge sanken um zwei Prozent auf knapp vier Milliarden Euro. Allerdings schrieb MAN im abgelaufenen Vierteljahr Gewinne, nachdem vor Jahresfrist noch hohe Rückstellungen den Konzern in die Verlustzone gedrückt hatten. Das operative Ergebnis belief sich nun auf 154 Millionen Euro, unter dem Strich standen 61 Millionen Euro. MAN gehört wie das Schwesterunternehmen Scania zum Volkswagen -Konzern.

Osram-Chef Dehen streicht erneut fast 8000 Stellen

Der Leuchtmittelhersteller Osram opfert in einer weiteren Sparrunde fast 8000 Arbeitsplätze der Rendite. Wegen des schwindenden Geschäfts mit Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren will das Unternehmen weitere 7800 Stellen streichen, davon 1700 in Deutschland, wie die ehemalige Siemens -Tochter am Dienstagabend mitteilte. Der Stellenabbau solle im Herbst beginnen und bis September 2017 abgeschlossen werden. Die Kosten bezifferte Osram auf rund 450 Millionen Euro. Durch die Stellenstreichungen sollen die Kosten bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2017 (Ende September) dauerhaft um rund 260 Millionen Euro gedrückt werden. Betroffen sind neben der Münchner Zentrale im Inland vor allem die Fertigungsstandorte in der bayerischen Landeshauptstadt sowie in Augsburg, Berlin und Eichstätt.

Dem Beschluss ging eine lange Aufsichtsratssitzung voraus. Insidern zufolge leisteten die Arbeitnehmervertreter heftigen Widerstand gegen die Pläne, die Aufsichtsratschef Peter Bauer letztlich mit den Kapitalvertretern durchsetzte. Vorstandschef Wolfgang Dehen, dessen Vertrag 2016 ausläuft, könnte demnach die Last des neuerlichen Umbaus vor seinem Abschied in den Ruhestand auf sich nehmen, um seinem Nachfolger einen weitgehend unvoreingenommenen Start zu ermöglichen.

Es ist nicht der erste Stellenabbau bei Osram. Durch das bereits laufende Sparprogramm fallen bis zum Herbst dieses Jahres 8700 Arbeitsplätze weg, knapp 1500 davon in Deutschland. Da es Osram nur mit Mühe gelingt, das rückläufige Geschäft mit herkömmlichen Leuchtmitteln für Gebäude durch den Verkauf von LED-Leuchtdioden auszugleichen, wird der Sparkurs nun verschärft.

Noch kann das Traditionsunternehmen, das vor einem Jahr sein Börsendebüt feierte, den Schwund bei traditionellen Leuchtmitteln mit dem Wachstum bei den modernen, stromsparenden Leuchtdioden annähernd ausgleichen. Im dritten Quartal sank der Umsatz dem Unternehmen zufolge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (berichtetes Ebita) habe sich mehr als verdreifacht und 81 Millionen Euro beziehungsweise 6,7 Prozent des Umsatzes erreicht. Grund hierfür war laut Osram, dass im Vorjahreszeitraum hohe Kosten für den Konzernumbau anfielen.

PROGNOSE BESTÄTIGT

Osram bestätigte die Ende Mai gesenkte Prognose. Der Konzern erwartet einen Umsatz auf Vorjahresniveau und allenfalls ein geringes Umsatzwachstum. Zudem gehe der Vorstand unverändert davon aus, dass im laufenden Geschäftsjahr der Konzerngewinn nach Steuern stark ansteigen werde. Im Geschäftsjahr 2012/13 hatte Osram bei einem Umsatz von 5,29 Milliarden Euro einen Gewinn nach Steuern von 33,6 Millionen Euro erreicht.

Im kommenden Jahr würden die Kosten des neuen Sparprogramms ihre Spuren in der Bilanz hinterlassen, warnte Dehen. Ende Mai hatte der frühere Siemens-Vorstand die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Bei LED-Leuchtdioden sorgt die weltweite Konkurrenz für einen enormen Preisdruck.

Seit der Abspaltung von der Mutter ist Osram nicht zur Ruhe gekommen. Neben dem Jobabbau und Patentstreitigkeiten mit asiatischen Rivalen gibt es Personalquerelen im Vorstand. Jüngst warf Technikchef Peter Laier nach 18 Monaten das Handtuch. Nachdem Siemens die Osram-Aktien an seine Aktionäre verschenkt hatte, waren die Titel vorübergehend zum Liebling der Börsianer geworden. Der Kurs stieg bis Anfang März, seither geht es bergab.

Der wiederholte Stellenabbau erinnert an andere Konzernsparten und -ableger, die nach der Abspaltung vom Mutterkonzern Siemens Jobs abbauten, etwa das Telefontechnikgeschäft unter den Namen Unify und NSN. Manche Firmenteile wurden auch wie der Komponentenhersteller Epcos von Rivalen geschluckt. Das Mobiltelefongeschäft ging unter dem Namen BenQ ganz unter.

Küchenhersteller Rational profitiert von Großauftrag

Die Geschäfte des Großküchenausrüster Rational kommen in Schwung. Nach einem verhaltenen Start habe der Umsatz im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 15 Prozent zugelegt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im ersten Halbjahr kommen die Landsberger auf Erlöse von 223,2 Millionen Euro und damit ein Plus von rund sechs Prozent. Der Gewinn vor Steuern kletterte um ein Zehntel auf 55,5 Millionen Euro. Mit den Zahlen schnitt der Gastronomiezulieferer etwas besser ab als von Analysten erwartet.

Dabei profitierte Rational vor allem von Aufträgen aus Europa, aber auch von einer Großbestellung einer Imbisskette im Orient und Nordafrika. Der Absatz in Amerika und Asien ließ indes nach, wie Rational erklärte.

Vorstandschef Peter Stadelmann bekräftigte, dass sein Haus im laufenden Jahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern werde. Eine konkretere Prognose gab er nicht.

Autozulieferer Bertrandt auf Kurs zu Jahreszielen

Der Autozulieferer Bertrandt hat sein Wachstumstempo im dritten Quartal gehalten. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 628 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch erklärte. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 60 Millionen Euro. Diese Steigerungsraten hat sich das Management auch für das gesamte, im September endende Geschäftsjahr vorgenommen. Die vollständigen Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht Bertrandt am 13. August.

Der Ingenieur-Dienstleister, der zu 29 Prozent der Volkswagen-Tochter Porsche gehört, profitiert von der wachsenden Modellvielfalt in der Autoindustrie. Die Schwaben entwickeln und testen für Fahrzeughersteller Antriebe, Elektronik und Fahrwerke. Zuletzt war die im Kleinwertesegment SDax notierte Aktie stark unter Druck, nachdem VW-Chef Martin Winterkorn angekündigt hatte, die Modellpalette straffen und Kosten senken zu wollen.

Gericht weist Schadensersatzklage gegen Porsche zurück

In der Serie von Schadensersatzprozessen gegen die Porsche SE hat das Landgericht Braunschweig eine Klage abgewiesen. Dabei geht es um eine vergleichsweise kleine Forderung von 130.000 Euro. In einem zweiten Fall erklärte Richter Stefan Puhle am Mittwoch, in dem Verfahren hätten sich kartellrechtliche Fragen ergeben. Den Klägern solle daher Gelegenheit gegeben werden, einen Antrag zur Übertragung des Verfahrens an das Kartellgericht in Hannover zu stellen, oder die Punkte fallen zu lassen. In Braunschweig klagen insgesamt fünf Anleger und Investoren-Gruppen, darunter auch Hedgefonds. Die Prozesswelle ist das Nachspiel des Übernahmepokers vor sechs Jahren, als Porsche mitten in der Finanzkrise den viel größeren Volkswagen-Konzern übernehmen wollte. Institutionelle Anleger sehen sich über die wahren Absichten von Porsche damals hinters Licht geführt und verlangen Schadenersatz teils in Milliardenhöhe.

In zwei größeren Fällen will das Gericht erst Anfang Dezember entscheiden. Bis dahin soll sich ein neuer Rechtsanwalt in die komplexe Materie einarbeiten. Der bisherige Anwalt der Klägers hatte sein Mandat niedergelegt.

In einem weiteren Fall halten die Kläger den Richter für befangen und wollen dessen Ablösung durchsetzen. Da Puhle zum Monatsende nach 40 Jahren ohnehin als Richter ausscheidet, muss schon deshalb ein Nachfolger gefunden werden. Puhle hatte in dem Verfahren gesagt, er habe "Schwierigkeiten", den Argumenten der Kläger zu folgen. Porsche attestierte er zudem "Schlitzohrigkeit" beim Versuch, VW vor einigen Jahren zu übernehmen. Damit brachte er die Kläger gegen sich auf.

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Ausländische Unternehmen:

Toyota erzielt Rekordabsatz im Halbjahr - Doch VW wächst stärker

Der weltweit absatzstärkste Autokonzern Toyota hat seine Verkäufe im ersten Halbjahr auf Rekordniveau gesteigert. Das Plus betrug 3,8 Prozent auf 5,097 Millionen Fahrzeuge, wie das Management am Mittwoch mitteilte. Der Branchenriese aus Japan spürt aber deutlich den Rivalen VW im Nacken, der ein stärkeres Wachstum im selben Zeitraum erzielte. Volkswagen kam auf einen Anstieg im Vergleich zur Vorjahresperiode von 5,9 Prozent auf 4,97 Millionen Wagen. Darin nicht berücksichtigt sind die Absatzzahlen der Lkw-Bauer Scania und MAN, die am Donnerstag veröffentlicht werden.

Twitter-Aktie nachbörslich 35 Prozent im Plus - Unerwartet starker Nutzerzuwachs

Der Kurznachrichtendienst Twitter wächst schneller als erwartet. Im zweiten Quartal stieg die Zahl der Nutzer um fast ein Viertel auf 271 Millionen. Gleichzeitig verbuchte der Konzern mehr als doppelt so hohe Werbeeinnahmen wie vor einem Jahr, der Gesamtumsatz legte um 124 Prozent zu auf 312 Millionen Dollar. Das dämpfte Sorgen der Anleger, das Unternehmen könnte den Anschluss an den deutlich größeren Rivalen Facebook endgültig verlieren. Für das laufende Vierteljahr stellte Twitter zudem höhere Erlöse in Aussicht, als bislang von Analysten anvisiert. Die Aktie schoss am Dienstag im nachbörslichen US-Handel um 35 Prozent in die Höhe.

Das am 30. Juni zu Ende gegangene Quartal war nicht zuletzt von der Einführung neuer Dienste rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien geprägt. Dies habe aber nicht zum Anstieg der Nutzerzahlen beigetragen, sagte Twitter-Chef Dick Costolo. Bereits eingetragene Nutzer verbrachten aber mehr Zeit auf der Plattform. Damit sollte offenbar unterstrichen werden, dass das unerwartet rasante Wachstum nicht allein mit der WM zusammenhing, die noch bis in das dritte Quartal hinein lief.

Analysten hatten im Schnitt damit gerechnet, dass Twitter lediglich etwas mehr als ein Fünftel neue Nutzer hinzugewinnen würde. Auch beim Umsatz waren die Experten von weniger ausgegangen - sowohl für das vergangene als auch für das laufende Quartal, für das Twitter Erlöse in der Spanne von 330 bis 340 Millionen Dollar anpeilt. Nach dem zuletzt enttäuschend ausgefallenen Anstieg der Nutzerzahlen seien die Erwartungen für das vergangenen Vierteljahr allerdings auch "recht niedrig" gewesen, sagte Analyst Arvind Bhatia vom Handelshaus Sterne Agee. Jetzt müsse erst mal abgewartet werden, wie sich Twitters Nutzerzahlen weiter entwickelten.

Vorerst aber zeigten sich Investoren begeistert von den Zahlen. Die Aktie stand nachbörslich bei 51,20 Dollar, nachdem sie mit 38,59 Dollar aus dem New Yorker Handel gegangen war. p> Der kürzlich ernannte Twitter-Finanzchef Anthony Noto zeigte sich zuversichtlich, dass der Online-Dienst das "größte Publikum auf der Welt" bekommen könne. Schon jetzt sei die Reichweite viel größer als es die monatliche Nutzerzahl abbilde. Mehrere Hundert Millionen Menschen besuchten die Website oder seien Twitter-Inhalten ausgesetzt, ohne bei dem Dienst eingetragen zu sein. Zu Facebook ist es aber noch ein weiter Weg. Das weltgrößte Internet-Netzwerk hat mittlerweile 1,32 Milliarden Nutzer.

Amazon investiert zwei Milliarden Dollar in Indien

Amazon treibt seine Investitionen voran und pumpt weitere zwei Milliarden Dollar in den aufstrebenden indischen Markt. So wie sich Indien derzeit entwickele, könnte es das Land werden, in dem Amazon am schnellsten die Marke von einer Milliarde Dollar Umsatz erreiche, sagte Konzern-Chef Jeff Bezos am Mittwoch. Mit dem zusätzlichen Geld sollte weiteres Wachstum sichergestellt werden. Wegen seiner hohen Investitionen war der US-Konzern zuletzt in die roten Zahlen gerutscht, obwohl der Umsatz stetig steigt.

Amazon hatte seine Präsenz in Indien erst vor einem Jahr aufgebaut. Derzeit betreibt der US-Konzern dort eine Seite mit etwa 17 Millionen verschiedene Artikeln anderer Anbieter. Indiens Regierung erwägt derzeit, ausländischen Händlern auch den direkten Handel zu erlauben. In einem ersten Schritt ist mittlerweile der direkte Verkauf von in Indien produzierten Waren gestattet.

Studien zufolge wächst der Internet-Handel in Indien derzeit pro Jahr um 34 Prozent. Erst am Dienstag hatte sich der Indiens größter Online-Händler Flipkart eine Milliarde Dollar frisches Kapital gesichert. Konkurrenten in dem 13 Milliarden Dollar schweren Markt sind Snapdeal, Jabong und eBay. "Es geht nur darum, wer am schnellsten wächst und in den nächsten Jahrzehnten seine Stellung behauptet", sagte Analyst Harminder Sahani von der Beratungsfirma Wazir Advisors. Der Forschungsgruppe Technopak zufolge wird der Online-Markt bis 2021 auf 76 Milliarden Dollar anwachsen. Zum Vergleich: In China wird er in diesem Jahr laut eMarketer die Marke von 180 Milliarden Dollar übersteigen.

Marktforscher: Chinesen setzen Samsung bei Smartphones unter Druck

Der weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung (Samsung Electronics GDRS) hat unter dem Druck chinesischer Rivalen massiv Marktanteile verloren. Im vergangenen Quartal kam noch rund jedes vierte Computer-Handy von Samsung, wie die Marktforschungsfirma IDC ermittelte. Ein Jahr zuvor war es fast jedes Dritte gewesen. Der Grund sei vor allem der Vormarsch von Anbietern wie Huawei und Lenovo im Heimatmarkt China, erklärte IDC am späten Dienstag. Insgesamt wuchs der Smartphone-Markt im Jahresvergleich demnach um 23,1 Prozent auf einen Rekordwert von 295,3 Millionen Geräte.

Samsung verkaufte nach Berechnungen von IDC im vergangenen Quartal 74,3 Millionen Smartphones. Das waren drei Millionen Geräte weniger als ein Jahr zuvor - ein ungewöhnlicher Rückgang für die Südkoreaner. Huawei verdoppelte dagegen den Absatz auf 20,3 Millionen Smartphones. Das brachte den Chinesen einen Marktanteil von 6,9 Prozent. Lenovo folgt mit 5,4 Prozent der Marktanteil, nachdem die Verkäufe im Jahresvergleich um fast 39 Prozent zulegten.

Apple (Apple) blieb die klare Nummer zwei im Markt. Die gut 35 Millionen verkauften iPhones bedeuteten zwar ein Absatzplus von über zwölf Prozent. Aber da das gesamte Geschäft noch schneller wuchs, sank der Marktanteil laut IDC auf 11,9 Prozent von 13 Prozent vor einem Jahr.

Gewinn von Pfizer bricht ein - Rivale Merck&Co im Aufwind

Der Kampf gegen die scharfe Generika-Konkurrenz und die fieberhafte Jagd nach neuen Wirkstoffen hinterlassen bei den führenden US-Pharmakonzernen unterschiedliche Spuren im Geschäft. Während bei US-Branchenprimus Pfizer im zweiten Quartal das Ergebnis einbrach, verzeichnete sein schärfster US-Rivale Merck & Co einen Gewinnschub. Trotz der Differenzen: Beide Arzneimittelhersteller schnitten mit ihrem Zahlen für den Zeitraum April bis Juni besser ab als Analysten vorhergesagt hatten. An der Börse kam das gut an. Merck&Co-Aktien legten 1,4 Prozent zu - Pfizer-Papiere gewannen 0,2 Prozent.

Der Überschuss von Pfizer schrumpfte im zweiten Quartal um 79 Prozent auf 2,91 Milliarden Dollar. Allerdings hatte dem Viagra-Hersteller noch vor einem Jahr die Abspaltung der Tiermedizinsparte Zoetis mehr als zehn Milliarden Dollar in die Kasse gespült. Insgesamt setzte der Pharmariese von April bis Juni 12,77 Milliarden Dollar um - ein Minus von zwei Prozent. Lichtblicke boten die Sparten für Krebsmedizin und Impfstoffe. Hier legten die Erlöse deutlich zu, bei der Krebsmedizin gar um 16 Prozent.

Pfizer durchläuft seit einiger Zeit eine Durststrecke. Seit rund zehn Jahren haben die Forschungslabors keinen großen Kassenschlager mehr hervorgebracht und es drohen weitere Patentabläufe bei umsatzstarken Arzneien. So könnten zum Jahresende bereits billigere Nachahmer für das lukrative Schmerzmittel Celebrex im den Handel kommen. Pfizer hat zwar vielversprechende neue Substanzen in der Entwicklung wie das Brustkrebsmittel Palbociclib und neue Impfstoffe. Das dürfte nach Experten-Einschätzung aber nicht ausreichen, um für einen neuen Wachstumsschub zu sorgen.

Konzernchef Ian Read forcierte daher zuletzt die Suche nach Übernahmezielen. Der Plan, für rund 118 Milliarden Dollar den britisch-schwedischen Rivalen AstraZeneca zu schlucken und so mit einem Schlag den Wirkstoffnachschub aufzufüllen, scheiterte jedoch vorerst. Es wäre die größte Übernahme in der Geschichte der Pharmabranche gewesen. Pfizer-Chef Read will aber auch weiterhin Zukaufsgelegenheiten ausloten, wie er am Dienstag sagte. Pfizer schaue sich andere potenzielle Deals an.

GEWINNSPRUNG BEI MERCK & CO

Beim Rivalen Merck & Co sorgte dagegen eine hohe Nachfrage nach Wirkstoffen gegen Arthritis und Aids dafür, dass der Konzern seinen Gewinn im zweiten Quartal mehr als verdoppelte. Der Überschuss schnellte auf 2,03 Milliarden Dollar nach oben. Vor einem Jahr lasteten allerdings noch Sonderkosten für Übernahmen und Umbauschritte auf dem Gewinn. Das Unternehmen aus dem Bundesstaat New Jersey setzte von April bis Juni 10,93 Milliarden Dollar um - ein Rückgang von einem Prozent.

Wie Pfizer ist auch Merck & Co gegenwärtig dabei, seine Geschäfte neu zu sortieren und sich stärker auf wenige Sparten zu konzentrieren. So hatte der Konzern im Mai angekündigt, sein Geschäft mit rezeptfreien Arzneien und Gesundheitspräparaten an Bayer für umgerechnet 10,4 Milliarden Euro zu verkaufen. Zudem will Merck & Co für 3,85 Milliarden Dollar den kleineren Pharmahersteller Idenix übernehmen, um sein Geschäft mit Hepatitis-C-Präparaten zu stärken.

US-Biotechfirma Amgen will bis zu 2900 Stellen streichen

Der US-Biotechkonzern Amgen will weltweit bis zu 15 Prozent seiner Stellen streichen, um Geld zu sparen und in die Entwicklung neuer Medikamente zu stecken. Zudem würden zwei Werke in den USA geschlossen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Insgesamt sollen bis zu 2900 Jobs im Laufe dieses und des kommenden Jahres wegfallen, die meisten davon in den Vereinigten Staaten. Amgen setzt für künftiges Wachstum auf neue Arzneien wie den Cholesterinsenker Evolocumab, dessen Zulassung in den USA und Europa in diesem Quartal beantragt werden soll.

Im abgelaufenen Quartal stieg der Gewinn stärker als von Analysten erwartet. Unter dem Strich blieben 1,55 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um elf Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar zu. Seine Gewinn- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr hob das Unternehmen an.

Konjunkturerholung versetzt American-Express-Kunden in Kauflaune

American Express hat dank der gestiegenen Kauflaune seiner Kreditkartenkunden im zweiten Quartal mehr verdient. Der Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 1,53 Milliarden Dollar, wie das US-Unternehmen am Dienstag nach New Yorker Börsenschluss mitteilte. Die Einnahmen kletterten um fünf Prozent auf 8,66 Milliarden Dollar. Die Ergebnisse fielen wie von Analysten erwartet aus. Die American-Express-Aktie tendierte im nachbörslichen Handel nahezu unverändert.

American-Express-Kunden gaben währungsbereinigt weltweit 258 Milliarden Dollar aus, ein Plus von neun Prozent. Im ersten Quartal waren es sieben Prozent mehr gewesen. Der Konzern profitierte vom gestiegenen Verbrauchervertrauen im Zuge der wirtschaftlichen Erholung in den USA. Zum Gewinn trug aber auch der Verkauf eines Anteils an der Sparte für Geschäftsreisen bei.

Auch der weltgrößte Kreditkartenanbieter Visa hatte kürzlich für das abgelaufene Quartal eine Gewinnsteigerung ausgewiesen. Die kleineren Rivalen Capital One Financial und Discover Financial Services legten besser als erwartete Zahlen vor.

Electronic Arts kündigt Spiele-Abo an

Der Videospiele-Anbieter Electronic Arts hat einen Abo-Dienst für einige seiner bekanntesten Titel angekündigt. So sollen Nutzer der Microsoft -Spielekonsole Xbox One für 4,99 Dollar im Monat zunächst die Games "FIFA 14", "Battlefield 4", "NFL 25" und "Peggle 2" spielen können. Weitere Spiele sollen folgen, versprach Electronic Arts am späten Dienstag. Der Dienst mit dem Namen EA Access soll im Sommer starten und auch in Deutschland verfügbar sein. Das Jahresabo verkauft der Konzern mit einem deutlichen Abschlag schon für 29,90 Dollar.

Die Anbieter traditioneller Konsolen-Spiele spüren den Druck von günstigen oder kostenlosen Games für Smartphones und Tablets. Ihre erfolgreichsten Titel bringen zwar nach wie vor Einnahmen wie Hollywood-Blockbuster, in der zweiten Reihe sind die höheren Preise aber schwerer durchzusetzen. Der Umstieg auf ein Abo-Modell könnte für stabilere Einnahmen über einen längeren Zeitraum sorgen, statt der heutigen Schwankungen mit dem Start neuer Hits. Allerdings zeigt das Beispiel des Software-Anbieters Adobe, dass dies auch eine lange Übergangsphase mit zunächst schwächeren Erlösen bedeuten kann.

Gewinn von Fiat Chrysler bricht weg - Probleme in Lateinamerika

Fiat Chrysler hat wegen hoher Steuerbelastungen und anhaltenden Problemen in Lateinamerika einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Im zweiten Quartal sank der Überschuss um mehr als die Hälfte auf 197 Millionen Euro, wie der italienische Auto-Hersteller, der gerade die US-Marke Chrysler übernimmt, am Mittwoch mitteilte. Fortschritte gab es unterdessen in Asien und Europa sowie im Luxussegment.

Mit den Quartalszahlen blieb der künftig siebtgrößte Autobauer der Welt hinter den Analystenerwartungen zurück. Fiat-Aktien büßten daraufhin in Mailand knapp zwei Prozent ihres Börsenwertes ein. Der Umsatz des Konzerns kletterte unterdessen um über vier Prozent auf 23,3 Milliarden Euro.

Gewinn und Umsatz von Holcim sinken im Halbjahr

Der starke Franken hat dem Schweizer Zementkonzern Holcim im ersten Halbjahr 2014 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Umsatz sank wegen schwacher Schwellenländerwährungen um sechs Prozent auf 9,061 Milliarden Franken, wie das vor der Fusion mit dem französischen Rivalen Lafarge stehende Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Reingewinn sank um 14,9 Prozent auf 485 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte Holcim durch den Verkauf einer Beteiligung in Australien einen einmaligen Zusatzgewinn erzielt.

Dagegen verkaufte Holcim gemessen in Tonnen mehr Zement. Der HeidelbergCement-Konkurrent geht davon aus, 2014 den Zementabsatz in allen Konzernregionen steigern zu können.

Bank Vontobel verliert an Schwung

Bei der Schweizer Bank Vontobel ist das zuletzt kräftige Wachstum zum Erliegen gekommen. Im ersten Halbjahr 2014 sammelte die Zürcher Bank unter den Strich kein neues Geld mehr ein. Vor Jahresfrist hatte das Neugeld noch den Rekordwert von 8,2 Milliarden Franken erreicht. Doch inzwischen hätten Großanleger Gelder aus den Schwellenländer-Fonds der Bank Vontobel abgezogen, teilte das Institut am Mittwoch mit. Der Nettogewinn sank um drei Prozent auf 73,5 Millionen Franken und lag damit leicht über den von Analysten geschätzten 72 Millionen Franken. Vontobel kauft die bisher von Raiffeisen gehaltenen eigenen Aktien zurück. Die Titel im Wert von rund 270 Millionen Franken sollen vernichtet werden.

BBVA arbeitet sich nach oben

Die spanische Großbank BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) hat ihren Erholungskurs im zweiten Quartal fortgesetzt. Der um Sondereffekte wie Verkäufe von Geschäftsteilen bereinigte Überschuss legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 704 Millionen Euro zu, wie das Institut am Mittwoch in Bilbao mitteilte. Das war besser als von Analysten erwartet. Die Bank profitierte dabei vom Ende der wirtschaftlichen Talfahrt Spaniens. Die Gefahr von Zahlungsausfällen der Kreditnehmer wird dadurch kleiner. Vor einem Jahr hatte BBVA vom Verkauf seines Pensionsgeschäfts in Kolumbien und Peru profitiert, das den Nettogewinn auf 1,15 Milliarden Euro trieb.

Schneider Electric bestätigt Prognosen - Dämpfer im zweiten Quartal

Schneider Electric (Pacific Sunwear of California) hinkt nach einem schwachen zweiten Quartal etwas hinter den Jahreszielen her. Der französische Elektronikkonzern bestätigte trotzdem die Prognosen. 2014 werde weiterhin ein um Sondereffekte bereinigtes Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich erwartet, teilte das im EuroSTOXX 50 notierte Unternehmen am Mittwoch mit. Zudem soll die bereinigte operative Marge um 0,4 bis 0,8 Prozentpunkte steigen. Bis Ende Juni lag Schneider am unteren Ende dieser Spanne. Der Konzern rechnet mit einer Belebung des Geschäfts in der zweiten Jahreshälfte.

In den ersten sechs Monaten legte der Erlös trotz eines verhaltenen Geschäfts zwischen April und Ende Juni um 3,2 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro zu - wobei das Wachstum aus eigener Kraft bei 0,6 Prozent lag. Im zweiten Quartal fiel der Umsatz wegen eines schwachen Infrastuktur- und IT-Geschäfts vor Sondereffekten. Der Gewinn sank im ersten Halbjahr unter anderem wegen höherer Einmalkosten für den Konzernumbau um ein Prozent auf 821 Millionen Euro. Damit übertraf der Konzern, der in einigen Bereichen mit Siemens konkurriert, aber die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten. Diese hatten mit einem stärkeren Gewinnrückgang gerechnet.

Peugeot verringert Verlust - Umbaupläne zahlen sich aus

Die Umbau-Pläne bei Peugeot zeigen erste Erfolge. Der französische Autobauer verringerte im ersten Halbjahr seinen Nettoverlust deutlich auf 114 Millionen Euro, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Zahlen hervorgeht. Zudem schrieb die Auto-Sparte erstmals seit drei Jahren operativ wieder schwarze Zahlen. Der Umsatz sank allerdings leicht um 0,4 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro. Der Konzern bekräftigte sein Ziele für 2014 und auch die Mittelfrist-Ziele. "Unser Umbau-Plan trägt in allen Bereichen Früchte", erklärte das Unternehmen.

Ukraine-Krise trifft französischen Ölkonzern Total

Der französische Ölriese Total bekommt die Folgen der Ukraine-Krise zu spüren und muss mit erheblichen Auswirkungen der härteren EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland rechnen. Als einer der wichtigsten ausländischen Investoren in Russland sieht der Konzern seine Partnerschaft mit dem zweitgrößten russischen Gasförderer Novatek bereits beeinträchtigt. Der Kauf weiterer Novatek-Aktien sei an dem Tag gestoppt worden, an dem die malaysische Passagiermaschine mit fast 300 Menschen an Bord über der Ostukraine abstürzte. Grund seien "all die Unsicherheiten, zu denen der Vorfall führen kann", sagte Finanzvorstand Patrick de La Chevardiere am Mittwoch.

Es sei aber noch zu früh, um die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland auf das Total-Geschäft abzuschätzen. "Wenn diese Strafmaßnahmen es uns verbieten, dort zu arbeiten, werden wir gezwungen sein, die Arbeit einzustellen", sagte de La Chevardiere. An der Börse herrschte Pessimismus: Total-Aktien gaben zeitweise um rund drei Prozent nach. Grund war allerdings auch ein Gewinnrückgang des Unternehmens im vergangenen Vierteljahr.

Noch im April hatte Total erklärt, Russland werde dank der Total-Partnerschaft mit Novatek und des Gas-Projekts Yamal LNG in Sibirien bis 2020 der wichtigste Lieferant von Öl und Gas. Aktuell sei Total noch in Sibirien engagiert, sagte der Finanzvorstand. "Wir sind aber uns mit unseren Partnern einig, dass die Lage Ende August überprüft werden soll."

2011 hatte Total zwölf Prozent an Novatek übernommen mit der Option, den Anteil binnen drei Jahren auf 19,4 Prozent zu erhöhen. Ende Juni hielten die Franzosen bereits 18 Prozent.

Im zweiten Quartal ging die Öl- und Gasproduktion von Total um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Als Gründe nannte der Konzern unter anderem umfassende Wartungsarbeiten in der Nordsee, in Nigeria und Thailand sowie die Verschlechterung der Sicherheitslage in Libyen. Deshalb sei auch der bereinigte Nettogewinn um zwölf Prozent auf 3,15 Milliarden Euro gesunken.

Chemiekonzern Clariant ringt mit Währungsverfall

Der Währungsverfall in einigen Schwellenländern setzt dem Spezialchemiekonzern Clariant zu. Der Schweizer Konzern verbuchte im zweiten Quartal bei stagnierenden Umsätzen von rund 1,5 Milliarden Franken (1,23 Milliarden Euro) nach Steuern einen Gewinnrückgang um fünf Millionen auf 74 Millionen Franken, wie Clariant am Mittwoch mitteilte. In Lokalwährungen hätte sich ein Umsatzanstieg um sechs Prozent ergeben, ungünstige Entwicklung des US-Dollars und des japanischen Yens, sowie wichtiger Währungen in Schwellenländern, zu denen vor allem der brasilianische Real und die indische Rupie gehörten, hätten die Erlöse insgesamt um ein Prozent geschmälert.

Vorstandschef Hariolf Kottmann rechnet auch im Gesamtjahr mit einem schwierigen Geschäftsumfeld, behält aber seine Prognose bei, die ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen im maximal mittleren einstelligen Bereich vorsieht. Die um Sonderposten bereinigte operative Marge (Ebitda) soll steigen. Ab kommendem Jahr peilt Kottmann eine Rendite von 16 bis 19 Prozent an. Im zweiten Quartal lag sie bei 14 (Vorjahreszeitraum: 13,7) Prozent.

Preisverfall und Abschreibungen setzen Energiekonzern Verbund zu

Österreichs größtem Energiekonzern Verbund haben auch im ersten Halbjahr niedrigere Strom-Großhandelspreise sowie tiefere Wasserstände der Flüsse das Geschäft verdorben. Zudem belasteten Einmalaufwendungen für die Schließung und vorübergehende Stilllegung von Wärmekraftwerken. Der operative Gewinn (Ebitda) brach um mehr als die Hälfte auf 354,8 (Vorjahr: 806,2) Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn sogar um 86,1 Prozent auf 56,6 Millionen Euro. Der Rückgang sei besonders stark ausgefallen, weil in der Vorjahresperiode ein positiver Einmaleffekt aus einem Geschäft mit E.ON angefallen war. Die Österreicher hatten damals ihr Türkei-Geschäft an E.ON abgegeben und dafür Wasserkraftwerke in Bayern erhalten.

Für das Gesamtjahr rechnet der teilstaatliche Konzern weiter mit stark sinkenden Gewinnen. Der Konzern wiederholte seine vor rund drei Wochen veröffentlichte neue Prognose, die ursprünglichen Ziele hatte der Konzern damals gekippt: Das Ebitda werde im laufenden Jahr rund 690 Millionen Euro betragen und nicht wie zuvor geplant 850 Millionen Euro. Unter dem Strich rechnet der Konzern weiterhin mit einem Gewinn von rund 70 Millionen Euro.

"Der dramatische Umbruch in den europäischen Strommärkten setzt sich weiterhin fort", sagte Konzernchef Wolfgang Anzengruber. Bei den Großhandelspreisen gebe es zwar Anzeichen einer Bodenbildung, die Profitabilität der konventionellen Stromerzeuger in Europa sinke aber weiter massiv. Auch den großen deutschen Stromkonzerne E.ON und RWE macht die Energiewende zu schaffen. Der Verfall bei den Großhandelspreisen sei vor allem auf die Überkapazitäten durch die massive Förderung von erneuerbaren Energien zurückzuführen.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet Verbund weiter niedrige Strompreise. Besonders schwierig sei die Situation von Gaskraftwerken, deren Betrieb derzeit unrentabel sei. Verbund hatte daher im Mai beschlossen, das österreichische Gaskraftwerk Mellach sowie die zwei französischen Gaskraftwerke vorübergehend stillzulegen. Auch ein Steinkohlekraftwerk sowie ein Öl-Fernheizkraftwerk in Österreich wurden geschlossen.

Investmentbanking bremst britische Großbank Barclays aus

Barclays hat im ersten Halbjahr wegen einer Schwäche im Investmentbanking weniger verdient. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sei um sieben Prozent auf umgerechnet 4,22 Milliarden Euro gefallen, teilte die britische Großbank am Mittwoch mit. Im Investmentbanking brachen die Einnahmen um 18 Prozent ein. Ein schwacher Handel mit festverzinslichen Wertpapieren hat viele Branchenvertreter ausgebremst. Barclays musste zudem weiteres Geld für Verfehlungen von Mitarbeitern und entsprechende Strafen zurückgelegen.

KPN sieht Talsohle durchschritten - Aktie springt nach oben

Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN hat dank Stellenstreichungen und Sparmaßnahmen mehr verdient als erwartet. Im zweiten Quartal sei der Gewinn von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwar um 19 Prozent auf 633 Millionen Euro zurückgegangen, teilte KPN am Mittwoch mit. Von Reuters befragte Analysten hatten aber einen Betriebsgewinn von lediglich 626 Millionen Euro erwartet. Belastet durch die starke Konkurrenz ging der Umsatz um sieben Prozent auf zwei Milliarden Euro zurück. Konzernchef Eelco Blok sagte, die Talsohle sei durchschritten. "Wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte besser werden als in der ersten."

An der Börse sorgte KPN für gute Stimmung. Der Aktienkurs des Unternehmens schoss 4,2 Prozent in die Höhe.

KPN hat sich ein drastisches Sparprogramm verordnet und im Februar die Streichung von bis zu 2000 Stellen angekündigt, um den Gewinnrückgang aufzufangen. Nun hieß es, im ersten Halbjahr hätten bereits 350 Mitarbeiter die Firma verlassen. Am stärksten betroffen ist die Sparte, die Dienstleistungen an Unternehmen verkauft. Hier konnte der Rückgang des operativen Gewinns verlangsamt werden.

Wenn der Verkauf der deutschen Tochter E-Plus an Telefonica Deutschland ("O2") abgeschlossen ist, will KPN in diesem Jahr auch wieder eine Dividende zahlen. Sieben Cent sollen die Eigner je Aktie erhalten. 2015 soll die Ausschüttung dann erhöht werden.

Starkes Pfund belastet British American Tobacco

Der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) (British American Tobacco) hat im ersten Halbjahr wegen des starken Pfund Federn gelassen. Umsatz und Gewinn sind zurückgegangen. Die Erlöse seien um 10 Prozent gesunken, wie Europas größter Tabakkonzern am Mittwoch in London mitteilte. Ohne Währungseffekte wäre der Umsatz um drei Prozent gestiegen. Der Zigarettenabsatz blieb mit 331 Milliarden Stück weltweit praktisch stabil.

Der bereinigte Gewinn sank um neun Prozent auf 2,67 Milliarden Pfund. Der Hersteller von Marken wie "Lucky Strike", "Pall Mall", "Kent" oder "Dunhill" traf damit aber die Erwartungen der Analysten. Mit strikter Kostenkontrolle und steigenden Marktanteilen sieht sich BAT auf Kurs zu Gewinnwachstum bei konstanten Wechselkursen.

Die Tabakindustrie sortiert sich gerade neu. Unter dem Druck vermehrter Rauchverbote und des Vormarschs der E-Zigaretten peilen zwei US-Konzerne ihren Zusammenschluss an. Der "Camel"-Hersteller Reynolds American hat Mitte Juli ein 27,4 Milliarden Dollar (20,1 Mrd Euro) schweres Angebot für die Firma hinter den "Newport"-Mentholzigaretten vorgelegt. Reynolds American ist die Nummer zwei auf dem US-Markt, der "Newport"-Hersteller Lorillard die Nummer drei.

In das Geschäft ist auch British American Tobacco eingebunden als Großaktionär von Reynolds American. BAT hat dem Deal seinen Segen gegeben. Laut Medienberichten waren Reynolds, Lorillard und BAT seit vergangenem Herbst auf der Suche nach einer Lösung, mit der alle Parteien leben können.


dpa-AFX und Reuters