Inländische Unternehmen:

K+S-Aktie fällt ans Dax-Ende

Die Anleger machen bei K+S Kasse:Die Titel verlieren 2,4 Prozent auf 23,73 Euro. Seit Monatsbeginn haben K+S überfünf Prozent zugelegt, während der Dax ein Prozent einbüßte. Charttechnischseien K+S überkauft, sagte ein Händler.

'HB': Deutsche Telekom trennt sich von Polen-Chef

Die Deutsche Telekom trennt sich einem Zeitungsbericht zufolge wegen der enttäuschenden Entwicklung der Geschäfte in Polen von dem dortigen Chef. Damit reagiere der Konzern auf die schwachen Zahlen einer ihrer wichtigsten Auslandstöchter, schrieb das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf eigene Informationen. Landeschef Miroslav Rakowski muss demzufolge seinen Hut nehmen. Dem Blatt zufolge erklärte die Telekom auf Anfrage, sie wolle sich "an Personalspekulationen nicht beteiligen". Das Unternehmen war am Morgen zunächst nicht zu erreichen.

Ende des zweiten Quartals zählte die Telekom in Polen 15,7 Millionen Mobilfunk-Kunden - das waren über 70 000 weniger als Ende März. Der Umsatz war im zweiten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um mehr als 10 Prozent auf 365 Millionen Euro abgerutscht. Vor einigen Monaten hatten sich die Bonner dort mit dem Breitbandanbieter GTS für gut eine halbe Milliarde Euro verstärkt, um mit Bündelprodukten aus Mobilfunk und Festnetz mehr Geschäftskunden anlocken zu können.

Die Telekom hat in Europa ehrgeizige Ziele und will zum führenden Anbieter auf dem Heimatkontinent werden. Das lassen sich Konzernchef Tim Höttges und Europachefin Claudia Nemat einiges kosten, unter anderem soll das gesamte Festnetz im Europasegment auf moderne IP-Technologie umgerüstet werden. Die Entwicklung in Polen passt dem Management daher gar nicht in den Kram: Schon mehrfach machten sowohl Höttges als auch Finanzchef Thomas Dannenhardt klar, dass sie mit den Geschäften ihrer dortigen Tochter nicht zufrieden sind.

Infineon-Aktie rutscht nach Milliarden-Übernahme ins Minus ab

Immer mehr Infineon-Aktionäre finden die milliardenschwere Übernahme des Chipherstellers in den USA nicht so prickelnd: Die Aktien rutschten um bis zu 0,8 Prozent auf 8,53 Euro ab undzählen im Dax damit zu den wenigen Verlierern. Infineon hat vor dem Gebot für International Rectifier auch andere Übernahmemöglichkeiten ausgelotet. Der Chiphersteller habe sich eine ganze Reihe von Akquisitionszielen angeschaut, sagte Finanzchef Dominik Asam am Donnerstag in einer Analystenkonferenz. "Wir haben uns bei einem Unternehmen angenähert, konnten beim Preis aber nicht übereinkommen. Und für andere wollten wir nicht die hohen Preisaufschläge zahlen."

Infineon hatte am Mittwoch mitgeteilt, den US-Rivalen Rectifier für drei Milliarden Dollar zu übernehmen. Je Aktie sollen die Rectifier-Anteilseigner 40 Dollar erhalten. Der Aufschlag zum Schlusskurs vom Dienstag fällt mit rund 50 Prozent selbst für die Hightech-Branche üppig aus. Infineon fühle sich wohl damit, denn das Unternehmen wisse, wie die Profitabilität erreicht werden könne, die diesen Preis rechtfertige, sagte Asam.

Gea-Aktie klettert an MDax-Spitze - Konzern streicht 1000 Jobs

Der Anlagenbauer Gea will rund 1000 Jobs streichen und die Kosten drücken. Bis Ende 2017 wolle Gea jährlich mindestens 100 Millionen Euro weniger ausgeben, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Die bisher auf vier Sparten verteilten Geschäfte würden im kommenden Jahr in zwei gebündelt und die Verwaltung und der Vertrieb gestrafft.

Vorstandschef Jürg Oleas will Gea nach dem Verkauf des Wärmetauschergeschäfts noch stärker auf die Kunden aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ausrichten. Ihre Nachfrage ist weniger konjunkturanfällig. An der Börse kamen die Pläne gut an. Die Aktie kletterte zeitweise über zwei Prozent und war damit der größte Gewinner im MDax.

Für die Mitarbeiter beginnt hingegen eine Zeit der Ungewissheit. Gea beschäftigt weltweit rund 18.000 Mitarbeiter, davon 5500 in Deutschland. Die 1000 Jobs sollen über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren gestrichen werden. Dies solle zusammen mit den Arbeitnehmervertretern geschehen. Details müssten noch geklärt werden, so dass derzeit betriebsbedingte Kündigungen und auch die Schließung von Standorten nicht ausgeschlossen werden könnten. Ganz billig wird der Umbau auch nicht: Gea kalkuliert dafür bis Ende 2017 Kosten von rund 100 Millionen Euro ein.

GEA PEILT ZUKÄUFE IM KERNGESCHÄFT AN

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf erhält rund drei Viertel seiner Aufträge von Kunden aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Zu diesen gehören Nestle, Mondelez oder Unilever. Gea will künftig alle Geschäfte in den Bereichen "Equipment" und "Solutions" bündeln. Zur Sparte Equipment gehöre der Verkauf einzelner Maschinen wie Separatoren, Kompressoren oder Dekanter. Bei Solution gehe es um ganze Prozesse mit kompletten Anlagen wie Molkereien, Milchpulverfabriken oder Brauereien. In die beiden Sparten könnten auch Zukäufe integriert werden, ohne dass deren Ergebnisse nach einer Akquisition einzeln sichtbar gemacht werden müssten, erklärten die Analysten von Equinet. Dies trage allerdings nicht zur Transparenz bei.

Gea-Chef Oleas hatte im Mai berichtet, bereits Verhandlungen über mehrere Zukäufe zu führen. Dabei handele es sich um Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zehn bis 90 Millionen Euro. Gea selbst hatte 2013 Erlöse von 4,3 Milliarden Euro erzielt. Der Konzern hatte Mitte April den Verkauf seines Wärmetauscher-Geschäfts im Wert von 1,3 Milliarden an den Finanzinvestor Triton perfekt gemacht. Mit dem Erlös will er sein Kerngeschäft stärken.

Evonik sucht weiter Zukäufe - und will Geschäft umbauen

Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik fahndet weiter nach möglichen Zielen für Übernahmen. Gleichzeitig zeigte sich Konzernchef Klaus Engel in einem Interview mit dem "Manager Magazin" offen für "neue Partnerschaften oder Kooperationen" für Teile des margenschwachen Kunststoffgeschäfts. Der Essener Konzern könnte damit sein Geschäft weiter umbauen. Evonik wolle gut laufende Bereiche etwa auf den Feldern Gesundheit, Ernährung oder Ressourceneffizienz "durch eine größere Akquisition" stärken, unterstrich Engel erneut. Das MDax-Unternehmen wolle bei der Konsolidierung der Branche "nicht an der Seitenlinie stehen", hatte der Firmenchef bereits im Frühjahr angekündigt. Größere Zukäufe hatte es bislang aber nicht gegeben.

Mit Blick auf das Kunststoffgeschäft sagte Engel dem Magazin weiter, Partnerschaften oder Kooperationen könnten "deutliche Synergien und positive Skaleneffekte" bringen. Der Manager steht mit dieser Idee nicht allein: Der Chef des Konkurrenten Lanxess, Matthias Zachert, hatte erklärt, der Konzern sondiere Allianzen für einzelne Geschäfte. Generell sei Lanxess beim Thema Allianzen offen für alle Sparten. Näheres dazu werde das Dax-Unternehmen aber voraussichtlich erst 2015 berichten.

Probleme in Ungarn drücken RTL-Aktie ans MDax-Ende - Gewinn bricht ein

Probleme in Ungarn, Frankreich und den USA belasten den Fernsehkonzern RTL Group . Ärger mit der Regierung in Budapest, sinkende Werbeeinnahmen jenseits des Rheins und Schwierigkeiten im TV-Produktionsgeschäft ließen auch im zweiten Quartal Umsatz und Gewinne zurückgehen. Der Überschuss brach um 62 Prozent auf 110 Millionen Euro ein, wie die Bertelsmann -Tochter am Donnerstag mitteilte.

Die Vorstandschefs Guillaume de Posch und Anke Schäferkordt blicken nun skeptischer auf das Gesamtjahr: Der Umsatz werde leicht und das Betriebsergebnis (Ebita) deutlicher zurückgehen. Bisher hatten sie in Aussicht gestellt, dass beide Kennziffern stagnieren. Im zweiten Quartal sanken die Erlöse um 4,5 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn (reported Ebita) ging um 5,8 Prozent auf 325 Millionen Euro zurück. Die Aktie war mit einem Minus von rund sechs Prozent schwächster Titel im Nebenwerteindex MDax.

Ins Kontor schlug vor allem eine Abschreibung von 88 Millionen auf die Tochter in Ungarn. Weil die umstrittene Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban eine neue Steuer von bis zu 40 Prozent der Werbeerlöse einführt, werden die Gewinne des größten Privatsenders im Land aufgefressen, wie RTL bereits im Juli angekündigt hatte. Der Konzern setzte deshalb nun den Buchwert seiner Ungarn-Tochter von 153 Millionen auf 65 Millionen Euro herab.

Ein Rückzug komme jedoch nicht infrage, betonten die Vorstandschefs Schäferkordt und de Posch: "RTL ist tief in Ungarn verwurzelt und wird dies auch bleiben." RTL werde sich zur Wehr setzen. Ungarn hat sich mit einer restriktiven Banken- und Medienpolitik bereits mehrfach Kritik der Europäischen Union und ausländischer Unternehmen eingehandelt.

In Frankreich macht dem Fernsehkonzern weiterhin das schwache Werbegeschäft zu schaffen. Während die Erlöse im wichtigsten Markt Deutschland leicht auf 478 Millionen Euro zulegten, ging das Geschäft in Frankreich um sieben Prozent auf 324 Millionen Euro zurück. Die französische Wirtschaft stagniert, auch die Werbekunden sparen.

Das großteils in den USA angesiedelte Produktionsgeschäft der Tochter FremantleMedia lief im ersten Halbjahr ebenfalls nicht rund. Rückläufige Auftrage aus der Fernsehbranche und Wechselkursverluste beim Umtausch der Dollar-Erlöse in Euro ließen dem Umsatz um 15 Prozent auf 310 Millionen Euro einbrechen. Auf das Ergebnis drückten auch hohe Kosten für Übernahmepläne.

Obwohl der Überschuss einbrach, sind die Kassen der RTL-Gruppe immer noch so prall gefüllt, das der Konzern dem Hauptaktionär Bertelsmann und den übrigen Anteilseignern erneut eine Sonderdividende genehmigt: Im September ist eine außerordentliche Ausschüttung von zwei Euro je Aktie geplant.

Spekulation auf Kapitalerhöhung drückt BVB-Aktie

Spekulationen auf eine Kapitalerhöhung machen dem BVB zu schaffen. Die Aktien verlieren im Frankfurter Frühhandel 0,9 Prozent und gehören damit zu den schwächsten SDax-Werten. Der BVB steht laut "Handelsblatt" vor einer mehr als 100 Millionen Euro schweren Kapitalspritze.

Borussia Dortmund will einem Zeitungsbericht zufolge mit einer mehr als 100 Millionen Euro schweren Kapitalspritze dem FC Bayern München besser Paroli bieten. Deutschlands einziger börsennotierter Fußballclub werde am Donnerstag eine Kapitalerhöhung ankündigen, bei der bis zu 24,6 Millionen neue Aktien ausgegeben werden sollen, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch vorab unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Damit würde das Kapital um mehr als ein Drittel aufgestockt. Der Trikot-Ausrüster Puma und der Versicherer Signal Iduna - zugleich Namensgeber des Stadions der Borussia - seien bereit, dabei Aktienpakete von jeweils rund fünf Prozent zu übernehmen. Puma und der BVB lehnten eine Stellungnahme ab. Signal Iduna war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Borussia Dortmund ist an der Börse zum Schlusskurs vom Mittwoch rund 330 Millionen Euro wert. Beim üblichen Abschlag könnte der Traditionsverein mit der Kapitalerhöhung rund 110 Millionen Euro einnehmen. Nach dem Zeitungsbericht sackte die BVB-Aktie im Späthandel um 1,5 Prozent ab. Bei einer so großen Kapitalerhöhung müsste der BVB seinen Aktionären ein Bezugsrecht einräumen. Der Verein gehe aber davon aus, dass nicht alle neue Aktien kaufen wollen, so dass Papiere für Puma und Signal Iduna übrigblieben, berichtete die Zeitung.

Puma-Chef Björn Gulden hatte mehrfach Interesse an einem Einstieg bei Borussia Dortmund signalisiert. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Gespräche mit interessierten Investoren zu vertiefen. Sportartikler Puma, der die Dortmunder seit 2012 ausrüstet, würde mit einem Einstieg seine Strategie unterstreichen, die Marke mit der Raubkatze wieder stärker im Leistungssport zu profilieren. Puma hatte sich mit Lifestyle-Kleidung verzettelt. Um den Sportausrüster wieder fit zu machen, verpflichtete der französische Puma-Haupteigner Kering im vergangenen Jahr den norwegischen Ex-Profifußballer Gulden.

Auch die Dortmunder Signal Iduna ist seit langem Partner der Borussia. Im Juli hatte sich der Chemiekonzern Evonik - seit Jahren Trikot-Sponsor des BVB - für 27 Millionen Euro mit 9,1 Prozent beteiligt. Größter BVB-Aktionär ist der Düsseldorfer Unternehmer Bernd Geske, der eine Marketingagentur betreibt, mit 10,8 Prozent.

GROSSER ABSTAND ZU DEN BAYERN

Borussia Dortmund war in den vergangenen zwei Jahren hinter dem FC Bayern die Nummer zwei im deutschen Fußball. Spieler wie Mario Götze und Robert Lewandowski mussten an den großen Rivalen aus München abgegeben werden. "Der BVB ist noch nicht so groß, dass wir Real Madrid oder Bayern München finanziell Paroli bieten könnten", sagte Finanzchef Thomas Treß in einem Interview des "Manager Magazin". Erst in fünf bis sechs Jahren könne der BVB aufschließen. "Wir werden alles daran setzen, unsere Umsätze in den nächsten Jahren massiv zu steigern. Dieses zusätzliche Geld werden wir auch in die Mannschaft stecken", sagte Treß.

Der FC Bayern wird von seinen Investoren dreimal so hoch bewertet wie der BVB. Der Versicherungsriese Allianz hatte Anfang des Jahres für einen Anteil von 8,3 Prozent 110 Millionen Euro gezahlt, womit das Fußball-Unternehmen mit 1,3 Milliarden Euro bewertet wird. Der Puma-Rivale Adidas und der Autobauer Audi halten ebenfalls 8,3 Prozent an der FC Bayern München AG.

Außenstehende Investoren dürfen im deutschen Fußball erst nach 20 Jahren die Mehrheit an einem Profiverein übernehmen. Die Werksteams Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg gehören seit langem Bayer und VW. Der Finanzinvestor KKR hatte im Januar mit seinem Einstieg bei Hertha BSC Berlin für Aufsehen gesorgt.

Sparpaket tut Air Berlin-Aktie gut

Das Sparpaket kommt bei den Aktionären von Air Berlin gut an: Die inkeinem der größeren Indizes mehr gelisteten Aktien steigen kurz nach Handelsbeginn um 8,7 Prozent auf 1,41 Euro. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft hat nach einer jahrelangen Durstrecke erste Details des neuen Sanierungsprogramms vorgestellt. Die Fluglinie will sich künftig auf die größten Reisemärkte in Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Mallorca konzentrieren, wie Air Berlin am Mittwoch mitteilte. Zudem sei eine engere Kooperation mit dem Großaktionär Etihad und der italienischen Fluggesellschaft Alitalia geplant. Mit der Einführung des neuen Streckennetzes sollen die Flotte um etwa zehn Flugzeuge reduziert, die Zahl der angebotenen Sitzplätze um zehn Prozent gesenkt und unrentable Bereiche aufgelöst werden. "Wir sind entschlossen, Air Berlin grundlegend neu zu strukturieren, um das Unternehmen innerhalb von drei Jahren wieder zu nachhaltiger Profitabilität zu führen", sagte Konzernchef Wolfgang Prock-Schauer.

Wegen eines übereilten Expansionskurses steht die mit ihrem "Mallorca-Shuttle" bekanntgewordene Air Berlin tief in der Kreide und schrieb in den vergangenen fünf Jahren nur einmal Gewinne. Größter Aktionär ist Etihad - die arabische Fluglinie griff der zweitgrößten deutschen Airline seit dem Einstieg 2011 mit etwa 800 Millionen Euro und Sachleistungen wie neuen Flugzeugsitzen unter die Arme. Ohne die Hilfen stünde Air Berlin vor dem Aus.

Auch Alitalia rettete Etihad jüngst vor dem Zusammenbruch und stieg mit 49 Prozent bei den Italienern ein. Air Berlin erarbeite nun die Rahmenbedingungen für eine enge, bilaterale Kooperation mit Alitalia, teilte der Lufthansa -Konkurrent mit. Zudem schließt Air Berlin fünf ihrer kleineren Crew-Standorte. Diese Maßnahme verändere zwar den Arbeitsort von Piloten, bedeute aber nicht, dass Air Berlin diese Flughäfen nicht mehr anfliegt.

BETRIEBSVERLUST VERRINGERT, KLEINER NETTOGEWINN

Im zweiten Quartal verringerte Air Berlin den Betriebsverlust (Ebit) auf 6,9 Millionen Euro nach 8,1 Millionen Euro Minus im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich reichte es dank eines besseren Finanzergebnisses zu einem Gewinn von 8,6 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 38 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte leicht auf 1,146 Milliarden Euro.

Per Ende Juni betrug die Nettoverschuldung 707,7 Millionen Euro. Dennoch verfüge Air Berlin dank der jüngsten Geldspritze von Etihad derzeit über 600 Millionen Euro liquide Mittel sowie über 300 Millionen Euro aus nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien. "Aufgrund der umfangreichen und erfolgreich abgeschlossenen Rekapitalisierung verfügen wir über ausreichend Liquidität für die Umsetzung der anstehenden Neustrukturierung und die Bedienung ausstehender Anleihen", sagte Air-Berlin-Finanzchef Ulf Hüttmeyer.

Analysten kritisieren das Geschäftsmodell von Air Berlin schon lange und meinen, dass die Airline in zu vielen Geschäftsfeldern gleichzeitig unterwegs ist: im Tourismusmarkt, als Billiganbieter, im Langstreckenverkehr und als Zubringer für das Flugnetz von Etihad. Doch Air Berlin zeigt sich unbeirrt. "Air Berlin wird auch in Zukunft die drei Segmente Europa, Touristik und Langstrecke bedienen", sagte Konzernchef Prock-Schauer. "Was wir substanziell ändern werden, ist die Art und Weise, wie wir unser Geschäft betreiben und den Markt bearbeiten."

Da der seit Jahren laufende Konzernumbau nicht die erhoffte Wende brachte, arbeitet Air Berlin seit dem Frühjahr mit Hilfe von Beratern an einem neuen Sanierungsanlauf. Den gesamten Maßnahmenkatalog mit weiteren Einzelheiten will Prock-Schauer Ende September vorstellen.

Osteuropa-Krise bremst Waggon-Vermieter VTG aus

Der Schienenlogistik-Konzern VTG tritt bei Umsatz und Gewinn auf der Stelle. Als Grund nannte Vorstandschef Heiko Fischer am Donnerstag im Reuters-Interview die Osteuropa-Krise. "Das Kerngeschäft, die Waggon-Vermietung, macht mit einer Auslastung von über 90 Prozent zwar Freude", sagte Fischer. Allerdings liefere die Schienenlogistik nicht die erhofften Impulse vor allem wegen der anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. "Da haben wir uns nach dem Joint Venture mit Kühne & Nagel mehr erhofft und Personal aufgebaut." Da aber bislang keine Besserung in Sicht sei, würden derzeit "Anpassungen" geprüft. Einen Stellenabbau könne er nicht ausschließen, räumte Fischer ein.

VTG hatte im vergangenen Jahr mit Kühne & Nagel ein Gemeinschaftsunternehmen, die VTG Rail Logistics, gegründet. Von dem Zusammenschluss erhofften sich die Vorstände eine Belebung der Geschäfte vor allem in Russland und der Balkanregion.

Im ersten Halbjahr stagnierten die Erlöse bei knapp 405 Millionen Euro. Auch der operative Gewinn (Ebitda) lag mit 90,2 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Fischer bekräftigte seine Jahresziele, die einen Konzernumsatz zwischen 800 und 900 Millionen Euro vorsehen und ein Ebitda von 188 bis 200 Millionen. Sollten die Ziele erreicht werden, sei eine unveränderte Dividende möglich, sagte Fischer. Der mögliche SDax-Rückkehrer hatte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 784 Millionen Euro einen Betriebsgewinn von 184 Millionen Euro verbucht. Die Aktionäre - darunter als größter Anteilseigner mit rund 52 Prozent der US-Investor Wilbur Ross - erhielten für 2013 je Aktie 42 Cent.

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Apple-Aktie bleibt auf Rekordjagd

Die Apple-Aktie eilt von einem Rekordhoch zum nächsten. Am Mittwoch stieg der Kurs an der Wall Street zwischenzeitlich bis auf 101,09 Dollar - so viel war der Anteilsschein noch nie wert. Das bisherige Allzeithoch war im September 2012 erzielt worden. Damals wurde die Aktie des kalifornischen iPhone-Riesen mit mehr als 700 Dollar gehandelt. Das war allerdings, bevor das Unternehmen seine Anteilsscheine aufteilte, um sie attraktiver für Kleinanleger zu machen. Unter Berücksichtigung der Aktiensplits lag der bisherige Rekord bei 100,72 Dollar.

Apple-Fans und Anleger warten gespannt auf die neuen iPhones, die laut US-Medien Anfang September vorgestellt werden sollen. Seit Ende April hat die Apple-Aktie mehr als 30 Prozent zugelegt.

Mit einem Börsenwert von etwa 600 Milliarden Dollar ist Apple eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Beim Markenwert liegt laut der aktuellsten Ausgabe der vom Marktforschungsunternehmen Millward Brown errechneten "Brandz"-Studie nur Internetgigant Google vor dem kalifornischen Smartphone-Riesen.

Buffett nach Strafurteil - "Wir haben Fehler gemacht"

Die Investmentfirma Berkshire Hathaway von Börsenlegende Warren Buffett muss wegen der Verletzung von Berichtsregeln eine Strafe von knapp 900.000 Dollar zahlen. Hintergrund ist die verspätete Mitteilung über die Erhöhung der Stimmrechtsanteile an der Baumaterial-Firma USG, wie ein US-Bezirksgericht in Washington am Mittwoch mitteilte. Buffett räumte kurz darauf das Fehlverhalten persönlich ein: "Wir haben einen Fehler gemacht, als wir die Mitteilungspflicht übersehen haben", sagte er. Berkshire habe die Transaktion bereits im Vorfeld bekanntmachen müssen, erläuterten die Regulierungsbehörden. Im Dezember 2013 wandelte Berkshire Anleihen in USG-Papiere um und erhöhte dadurch seinen Anteil auf 28 Prozent im Wert von mehr als 950 Millionen Dollar. Zu Buffetts Imperium gehören mehr als 80 Unternehmen - dazu zählen etwa eine Autoversicherung, eine Eisenbahn und ein Eis-Hersteller - sowie Firmenanteile im Wert von 119 Milliarden Dollar. Vor wenigen Tagen stieg der Aktienkurs von Berkshire erstmals über 200.000 Dollar.

PC-Geschäft beschert HP unerwartetes Umsatzplus

Ausgerechnet das gebeutelte PC-Geschäft hat Hewlett-Packard (HP) einen unerwarteten Umsatzanstieg beschert. Die Sparte wies für das dritte Quartal ein Plus von zwölf Prozent auf. Verbraucher und Unternehmen ersetzten ihre in die Jahre gekommenen Geräte, erklärte Konzernchefin Meg Whitman. Sie sprach von "einer Wende in einem rückläufigen Geschäftszweig". Whitman unterstrich einen Anstieg beim Server-Umsatz von von neun Prozent. HP habe dabei von der Unsicherheit profitiert, die der Verkauf von einem Teil der IBMs -Server-Sparte an Lenovo erzeugt habe. "Wir setzen uns häufiger gegen IBM durch", erklärte sie.

HP gab am Mittwoch nach US-Börsenschluss einen Umsatzanstieg von insgesamt ein Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar bekannt. Von Reuters befragte Experten hatten einen leichten Rückgang auf 27,01 Milliarden Dollar erwartet. Der Gewinn lag drei Prozent höher bei 1,7 Milliarden Dollar oder 89 Cent je Aktie und damit im Rahmen der Analysten-Erwartungen. HP-Titel gaben nachbörslich um 0,8 Prozent nach.

Whitman erklärte nach der Veröffentlichung der Zahlen, HP werde sein Vier-Milliarden-Dollar-Softwaregeschäft mit Blick auf den Trend zu internetbasierten Anwendungen - dem sogenannten Cloud Computing - überprüfen. HP will unabhängiger von PCs werden, deren Absatz weltweit insbesondere wegen des Aufstiegs von Tablet-Computern einen massiven Einbruch erlitten hat. Whitman richtet dabei das Traditionsunternehmen verstärkt auf den Server- und Infrastrukturmarkt aus. Im Rahmen eines Sparprogramms werden Zehntausende Stellen gestrichen.

Großinvestor Icahn steigt beim US-Autovermieter Hertz ein

Großinvestor Carl Icahn ist beim US-Autovermieter Hertz eingestiegen und könnte damit Einfluss auf dessen Geschäft nehmen. Der Milliardär, der unter anderem auch an ebay, Apple und der Discounter-Kette Family Dollar beteiligt ist, sicherte sich 8,5 Prozent an Hertz Global Holdings, wie er am Mittwoch bekanntgab. Für 38,8 Millionen Aktien zahlte er demnach 470,5 Millionen Dollar. Icahn erklärte, er strebe möglicherweise einen Aufsichtsratsposten an. Der für sein aggressives Finanzgebaren bekannte Milliardär kauft immer wieder Anteile von Firmen und setzt das Management anschließend unter Druck. So versuchte Icahn beispielsweise, das Management des Online-Händlers ebay dazu zu bewegen, den lukrativen Bezahldienst Paypal zu verkaufen, um das Geld dann an die Aktionäre auszuschütten. Auch bei Apple drängte er zuletzt auf Sonderauszahlungen für die Anteilseigner.

Vergangenes Jahr hatte Hertz eine Reihe von Abwehrmaßnahmen festgesetzt, um zu verhindern, dass ein einziger Aktionär Kontrolle über den Konzern erlangen kann. Am Mittwoch erklärte das Unternehmen, es begrüße den Dialog mit seinen Aktionären, zudem seien Kontrollen und Abläufe verbessert worden.

Hertz hat derzeit keinen leichten Stand. Wegen verschiedener operativer Probleme und Kosten für Bilanzkorrekturen der vergangenen drei Jahre kappte der US-Autovermieter seine Gewinnziele für das laufende Jahr. Dabei musste Hertz auch dem Rückruf zahlreicher Autos Tribut zollen, weil dadurch die Flotte in den USA begrenzt war.

Toyota will Chinas Kartellwächter mit Preissenkung besänftigen

Nach den deutschen Herstellern Audi, Mercedes und BMW reagiert nun auch Toyota auf den Druck der chinesischen Kartellwächter und senkt seine Preise für Auto-Ersatzteile. Die Reduktion um durchschnittlich 26 Prozent beziehe sich auf rund 15.000 Teile des Luxusmodells Lexus in China, teilte Toyota am Donnerstag mit. Damit wolle das Unternehmen Bedenken der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) ausräumen. Die neuen Preise gelten ab 1. September. Die Behörde hatte ausländischen Fahrzeugbauern vorgeworfen, zu hohe Preise für Ersatzteile, Wartungsdienste und zum Teil auch für die Autos selbst zu verlangen. Ob die Preissenkungen der Hersteller reichen, um Geldstrafen zu vermeiden, ist offen. Bei Daimler erschienen kürzlich die Kartellwächter zur Razzia in der Mercedes-Benz-Vertretung in Shanghai.

China geht auf Grundlage eines Gesetzes von 2008 nicht nur gegen Autoproduzenten, sondern auch gegen Unternehmen aus anderen Industriezweigen schärfer vor. Der Vorwurf lautet oft, eine marktbeherrschende Stellung werde missbraucht. Insgesamt 80 Branchen sollen auf monopolistische Praktiken hin durchleuchtet werden.

Presse: Ein Drittel der Playstation 4-Nutzer kommen von Xbox

Sony hat mit seiner neuen Konsole Playstation 4 einem Bericht zufolge ein Drittel der Nutzer vom Rivalen Microsoft und dessen Xbox abgeworben. 31 Prozent der PS4-Nutzer hätten zuvor nicht deren Vorgänger PS3 genutzt, sehr wohl aber eine Xbox 360 oder Nintendo Wii, berichtet das Technologie-Blog "Recode". Das gehe aus einer der Redaktion vorliegenden Studie der Marktforscher von Nielsen von April hervor. Dabei seien 1200 aktive Spieler befragt worden. Demnach hätten 17 Prozent der PS4-Nutzer zuvor keine der Vorgänger-Konsolen besessen.

Sony hatte erst kürzlich auf der Spielemesse Gamescom in Köln bekanntgegeben, dass das Unternehmen seit November 10 Millionen Einheiten der Playstation 4 verkauft habe. In etwa der gleichen Zeit setzte Microsoft 5 Millionen Geräte der Xbox One an den Handel ab. In einem Gespräch mit der Spielewebseite "Eurogamer.net" zeigte sich Sony-Manager Shuhei Yoshida selbst überrascht: "Das übersteigt unsere Vorstellungen", sagte er. Warum die Playstation 4 so erfolgreich sei, könne er nicht sagte. Das mache ihn aber auch etwas nervös.

Einzelhändler Ahold kämpft mit Margenrückgang und schwachen Umsätzen

Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold hat auch im zweiten Quartal den harten Wettbewerb und einen starken Euro zu spüren bekommen. Die Umsätze des vor allem in den USA und den Niederlanden starken Supermarktbetreibers sanken im Jahresvergleich unerwartet kräftig um gut vier Prozent auf 7,42 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Zaandam mitteilte. Ohne Wechselkurseffelte hätte das Minus gut ein Prozent betragen. Zudem drückten eingeleitete Sparmaßnahmen und Preissenkungen zunächst auf die Ergebnisse: So fiel der Nettogewinn um fast 30 Prozent auf 147 Millionen Euro, das operative Ergebnis um mehr als ein Fünftel auf 260 Millionen Euro. Aus den Vergleichswerten des Vorjahrs hat der Konzern das verkaufte Geschäft in der Slowakei herausgerechnet.

Besonders schwach erwies sich das wichtige Geschäft in den USA mit einem Umsatzrückgang von über sechs Prozent, wobei maßgeblich - aber nicht nur - der starke Euro ins Gewicht fiel. In den Staaten erzielt der Konzern rund sechs Zehntel seiner Erlöse. Auch hier werde der Wettbewerb härter, sagte Konzernchef Dick Boer in einer Telefonkonferenz. In den Niederlanden hielten sich die Verkäufe mit einem kleinen Plus zwar stabil. Preissenkungen und der Konkurrenzkampf im Handel schmälerten aber die Marge, zudem fielen Kosten für den Organisationsumbau an. Lichtblick im Konzern war insbesondere der Onlinehandel. Auf vergleichbarer Basis zogen die Umsätze im Internet um 19 Prozent an. Nach wie vor steht das Ziel, in diesem Jahr konzernweit wie im vergangenen Jahr rund 300 Millionen Euro einzusparen - die wiederum direkt in die Wettbewerbsfähigkeit investiert werden sollen.

Faserhersteller Lenzing erwartet schwieriges zweites Halbjahr

Der österreichische Faserhersteller Lenzing macht seinen Aktionären nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr keine Hoffnung auf rasche Besserung. Die Preise für die Textilfasern des Konzerns könnten weiter sinken. "Eine nur leichte Besserung der Situation ist frühestens im Verlauf des Jahres 2015 zu erwarten", teilte Lenzing am Donnerstag mit.

Die Firma stellt Viskosefasern her, die dann zu Bekleidung, Bettwäsche, Wattepads oder Tampons weiterverarbeitet werden. Der Preis für diese Spezialfasern orientiert sich an jenem für Baumwolle. Weil dieser aber wegen hoher Lagerbestände in China seit Monaten auf Talfahrt ist, brechen die Gewinne von Lenzing trotz einer unverändert guten Nachfrage ein.

Im ersten Halbjahr schrumpfte der Gewinn auf 15,2 von 45,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, während der Umsatz auch wegen des Verkauf eines Geschäftsbereichs um rund vier Prozent auf 900 Millionen Euro zurückging.

Angesichts der düsteren Aussichten verschärft Lenzing das laufende Sparprogramm. Im laufenden Jahr sollen die Kosten um bis zu 90 Millionen statt der bislang anvisierten 60 bis 80 Millionen Euro gesenkt werden. Im Zuge des Sparprogramms baut die Firma 600 Stellen ab.

dpa-AFX und Reuters