Ein erneuter Lockdown droht ganz Europa. Videospiele waren beim Shutdown im Frühjahr sehr beliebt. Inzwischen spielen nicht nur Jugendliche und Männer, sondern das Interesse zieht sich durch alle Altersgruppen und Geschlechter. So sind 47 Prozent der deutschen Gamer mittlerweile Frauen.
Der Sektor zählt zu den Gewinnern der Corona-Krise. Die Umsätze sind gestiegen. Weltweit zahlten Kunden seit Beginn der Pandemie 39 Prozent mehr für das Hobby. Sie verbringen mindestens fünf Stunden pro Woche vor dem Bildschirm.
Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners. Dabei hat die Branche schon vor Covid-19 geboomt. Dieses Jahr soll der globale Umsatz 159 Milliarden US-Dollar betragen und bis 2023 auf 200 Milliarden Dollar anwachsen.
Die Zahl der Gamer auf dem Globus beträgt aktuell 2,7 Milliarden Menschen und soll bis zum Jahr 2023 auf drei Milliarden klettern. Das sagt die auf Videospiele spezialisierte Analysefirma Newzoo voraus.
Daher ist es wenig erstaunlich, dass Branchenaktien aufgrund der hohen Wachstumsraten schon lange gefragt sind. In der Pandemie bekamen diese noch einmal einen Schub, etwa beim US-Marktführer Activision Blizzard, dessen Kurs seit Januar um etwa 25 Prozent stieg. Nun sollte die Firma wie der gesamte Sektor zusätzlich vom Weihnachtsgeschäft profitieren.
Konkurrenz für "Fortnite"
Sehr erfolgreich war zuletzt das Spiel "Call of Duty: Warzone" mit 75 Millionen Nutzern. Damit konnte sogar dem legendären "Fortnite" Konkurrenz gemacht werden. In der Vorweihnachtszeit will die Firma vom Retrotrend mit der Wiederauflage des Klassikers "Tony Hawk’s Pro Skater" die Verkäufe steigern. Zielgruppe sind vor allem kaufkräftige ältere Kunden, bei denen mit Spielen aus ihrer Jugendzeit nostalgische Gefühle geweckt werden sollen.
Die Rechnung könnte aufgehen. Da die Aktie von Activision Blizzard schon teuer ist, ist das Cap-Bonuszertifikat von Vontobel (ISIN: DE 000 VP7 R0V 8) dieser vorzuziehen. Wird bis zur Fälligkeit im September 2021 die Barriere bei 65 US-Dollar, was 21 Prozent Puffer entspricht, nie berührt, ist bis zum Cap von 120 Dollar eine Maximalrendite von 31 Prozent drin.
Attraktiv ist auch der Konkurrent Electronic Arts. Mit den Neuerscheinungen "FIFA 21" und "Star Wars: Squadrons" wollen die Amerikaner ein gutes Weihnachtsgeschäft machen. Zudem haben sie eine prall gefüllte Kriegskasse und könnten Wettbewerber zukaufen, was Fantasie in die Aktie bringt. Die ist mit einem KGV von 30 für 2021 bereits ambitioniert bewertet. Jedoch wird 2021 auch ein Gewinnwachstum von 36 Prozent erwartet. Trotzdem läuft der Kurs seit August seitwärts.
Mit dem Discounter (ISIN: DE 000 KA7 KQL 2) der Citi können Investoren davon profitieren. Bei einem Rabatt von 13 Prozent auf die Electronic-Arts-Aktie sind bis zur Fälligkeit im Juni 2021 bis zum Cap von 120 Dollar maximal gut neun Prozent Rendite erzielbar. Vorsicht: Trotz der guten Perspektiven sind Gaming-Titel hochvolatil.