von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Noch knapp ein Prozent Plus, und der Deutsche Aktienindex notiert erstmals über der 10.000er-Marke. Doch wer glaubt, dass dies irgendetwas zu bedeuten hat, der irrt. Dieser Marke ist nicht der Startschuss zur nächsten Jahrtausendrally, sie hat genau genommen nichts zu bedeuten. Was Anleger sich bestenfalls davon erwarten können, ist eine kurze Atempause des Marktes.

Sicher werden zahllose Korken knallen, so wie schon andere 1000er-Schwellen gefeiert wurden. Auch ist dieses Ereignis natürlich ein gefundenes Fressen für die Medien, um das nach der Dividendensaison beginnende Sommerloch in der Berichterstattung mit schönen Rück- und Ausblicken zu überbrücken. Auch wir werden diesem Event einen Sonderbeitrag widmen, der die Statistik des DAX in vergleichbaren Sondersituationen beleuchtet. Doch sobald der Zauber verflogen ist, kehrt wieder Normalität ein.

Dann wird die aktuelle Charttechnik und das Trendverhalten des Marktes wieder wichtiger als ein vermeintlich spektakuläres Einzelereignis. Wer sich bereits jetzt der nüchternen Analyse zuwendet, ist klar im Vorteil. Welche Kursentwicklung ist also am wahrscheinlichsten? Im Stundenchart ist der Weg zunächst frei, hier lassen sich vor allem Unterstützungen definieren. Bei 9800/9700 sollten Gewinnmitnahmen wieder stoppen können, die kurz vor der 10.000 auftreten können. Kurzfristige Long-Positionen lassen sich durch Stopps in dieser Zone momentan gut absichern.

Marschiert der Index dagegen weiter durch, hilft der Abstand zur 21-Tage-Linie, der auf Seite zwei dieser Analyse ganz unten im Chart visualisiert ist. Dort wird erkennbar, dass die Kurse in eine "rote Zone" kommen, wenn der Markt sich mehr als vier bis fünf Prozent von seinem Monatsmittelkurs entfernt. Ausgehend von der heutigen Position des Durchschnittswertes bei hat der Index daher Luft bis etwa 10.020/10.120 Punkten. Dann ist mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Mittelfristig reicht das Potenzial noch ein bisschen weiter (siehe folgende Seite). Anleger sollten sich also nicht von der 10.000 blenden lassen, sondern schon jetzt ihre Strategie auf die Zeit danach ausrichten.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist nun vor allem der Aufwärtstrendkanal wichtig: Er lässt den Kursen Luft nach oben bis etwa 10.350 / 10.550 Zähler. Die Untergrenze dieses Kurskorridors bildet bei 9150/9200 Punkten zusammen mit der 200-Tage-Linie zugleich die erste Unterstützung im übergeordneten Zeitfenster - erst darunter wird die Prognose wieder schlechter, doch momentan droht dieser Ernstfall nicht.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ergeben sich zusätzlich zu den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500/8000 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve warnen zudem rechtzeitig vor einer massiv überkauften Marktlage. Doch dazu müssen sie erst obere Extrembereiche (rote Zonen) erreichen - davon sind die Signalgeber noch weit entfernt.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände