Der Autokonzern Mercedes-Benz hat die Preise bei den Elektrolimousinen EQE und EQS für den chinesischen Markt wegen schwächelnder Nachfrage um bis zu 20 Prozent gesenkt. An der Börse brach die Mercedes-Benz-Aktie daraufhin am Mittwoch um bis zu sieben Prozent ein. Von Wolfgang Ehrensberger
Rückschlag für Strategie von Konzernchef Källenius
In Branchenkreisen wurden Zweifel an der Preissetzungsmacht geäußert, die Mercedes-Benz gern für sich reklamiert. In den Negativsog gerieten auch andere Autokonzerne wie Volkswagen (minus vier Prozent) und BMW (minus drei).
Hintergrund der Preissenkung ist, dass die harte Konkurrenz und aufstrebende chinesische Hersteller, die inzwischen 80 Prozent des Elektroautomarktes kontrollieren, den westlichen Autobauern immer stärker zusetzen. Günstigere Elektroautos seien gefragt, das Luxussegment dagegen entwickle sich erst noch. Mercedes reduziert die Preise nach Brancheninformationen, weil die Verkaufszahlen in China zuletzt enttäuschend gewesen seien. Händler versuchten mit Werbeaktionen den Absatz zu steigern.
Mercedes selbst sprach von einer „Neupositionierung“ bestimmter Modelle in China. Man dominiere Chinas Luxussegment weiterhin. Konzernchef Ola Källenius richtet den Konzern komplett auf Luxus aus und will bis zum Jahr 2030 nur noch Elektroautos verkaufen. Dies soll die Marge und den Börsenwert des Konzerns nach oben treiben. „Die Preissenkung beim Elektroflaggschiff EQS in China bedeutet für jeden dieser strategischen Punkte einen Rückschlag“, kommentierte heute die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz