Ein stetig wachsende Dividende bedeutet nicht nur, dass man in eine florierende Firma investiert, sondern die Ausschüttungen auch konsequent steigen. Mit diesen drei deutschen Aktien ist ein starkes Dividendenwachstum möglich. Von Johann Werther
Nicht die Dividendenrendite ist es, die Anleger letztlich reich macht, sondern das Dividendenwachstum eines Unternehmens. Wer langfristig investiert und dabei bleibt, der kann die persönliche Dividendenrendite in Höhen treiben, die man sonst nur mit hochriskanten Anlagen erreicht.
Ein klassisches Beispiel für das Dividendenwachstum ist die Aktie von Microsoft. Wer Anteile der Softwarefirma zum Jahreswechsel 2008/2009 zu 14,25 Euro gekauft hatte, dessen Dividendenrendite lag bei 1,37 Prozent oder 0,46 Cent je Aktie. Inzwischen schüttet Microsoft durch mehr als eine Dekade des Ausschüttungswachstums eine Dividende von 2,54 Euro aus. Dies entspricht einem annualisiertem Wachstum von 14,05 Prozent. Das bedeutet nicht nur eine Verfünffachung der Ausschüttung, sondern auch eine Steigerung der persönlichen Dividendenrendite (bezogen auf den Einstiegskurs) auf 17,8 Prozent.
Auch wenn eine Dividendenrendite von 17,8 Prozent mit Microsoft Aktien utopisch klingt, so ist es beim Kauf von Dividendenwachstumswerten doch immer wieder der Fall, dass nach einigen Jahren die persönliche Dividendenrendite in ungeahnte Höhen steigt. Doch um die richtigen Aktien dafür auszuwählen, muss nicht erst nach Amerika geschaut werden, denn auch in Deutschland gibt es einige starke Ausschüttungssteigerer. Diese drei sollte man dabei besonders auf dem Schirm haben:
Bechtle (Wachstum 17 Prozent letztes Jahr)
Erster Wert ist Deutschlands größter IT-Dienstleister und IT-E-Commerce Anbieter Bechtle. Das 4,5 Milliarden Euro schwere Unternehmen wurde in den letzten Jahren stark gehypt und ist nun deutlich nach unten gekommen.
Trotzdem steigt die Dividende hier deutlich an, mit 17 Prozent pro Jahr, blendet man die kürzliche Kürzung aus. Aktuell beträgt die Dividendenrendite 1,6 Prozent, doch durch den Markt mit einigem Wachstumspotenzial dürfte einer Steigerung hier kaum etwas entgegenstehen.
ATOSS Software (Wachstum 24 Prozent letztes Jahr)
Ebenfalls im Software-Geschäft ist die ATOSS Software unterwegs, mit einer ähnlich hohen Dividendenrendite von 1,5 Prozent. Hier konzentriert man sich vor allem auf den Bau und Verkauf von Anwendungssoftware im Bereich des strategischen Managements.
Bisher ist die Dividende des Unternehmens sehr solide gewachsen, auch wenn es durch Sonderausschüttungen und Corona immer wieder zu einigen Verzerrungen kam.
Mensch und Maschine (Wachstum 25 Prozent letztes Jahr)
Neben einem ungewöhnlichen Namen bietet die Mensch und Maschine AG auch eine stark wachsende Dividende. Während die aktuelle Dividendenrendite des 900 Millionen Euro schweren Unternehmens schon bei 2,7 Prozent liegt, lag die Steigerung in den vergangenen Jahren bei durchschnittlich 25 Prozent.
Operativ ist das Unternehmen einer der Marktführer im DACH-Raum für Computer Aided Design und hat in den kommenden Jahren weiter spannende Wachstumsaussichten.