Pharma-Aktien haben sicherlich schon bessere Zeiten erlebt. Das zeigt sich an der Bilanz des STOXX TMI Pharmaceut. & Biotechnology Performance-Index. Denn der tritt seit September 2014 letztlich nur auf der Stelle. Das steht im starken Kontrast zur starken Performance von März 2009 bis April 2015, als der Index von 336,07 auf 1.272,44 Punkte stieg. Doch der in dieser Zeitspanne hingelegte Gipfelsturm kam auch aus dem Nichts. Denn zuvor ging ab Mitte 2016 sogar deutlich abwärts mit den Notierungen. Will heißen: Eine Trendwende bei der Performance ist jederzeit möglich.
Allerdings wird derzeit ein Richtungswechsel nach oben durch ein zuletzt abgeschwächtes Wachstumstempo erschwert. Dabei sorgen vor allem auslaufende Patente oft für Schwierigkeiten beim Versuch, die Ergebnisse weiter zu steigern. Zumal aufkommende Konkurrenz heutzutage noch schwerer wiegt als früher, weil auch die Entwicklungskosten für Medikamente noch weiter gestiegen sind.
Auch die DZ Bank weist in einer Branchenstudie darauf hin, dass es für die Sektor-Vertreter zusehends schwieriger wird, die marktbeherrschende Position zu halten. Hat sich doch die Ausgangslage deutlich gewandelt. Während es früher klarer verteilte Favoritenrollen der führenden Konzerne in den einzelnen Segmenten gab, ist die Situation heute deutlich unübersichtlicher.
Wie es heißt, gibt es Angreifer, welche den marktführenden Platzhirschen deren Rolle streitig machen wollen. Wer letztlich das Rennen macht, bleibt abzuwarten. Auf Basis der aktuellen Ausgangslage macht die DZ Bank bei ausgewählten Titeln aber aus Sicht von Anlegern trotz allem Chancen aus. Schließlich spreche dafür auch, dass der weltweite Pharmamarkt weiter mit vielleicht rund fünf Prozent p.a. wachsen wird. Wer die Nachfrage mit den richtigen Produkten bedienen kann, sollte also weiterhin gut verdienen können.
Wir stellen auf den nächsten Seiten fünf Aktien vor, die mit einer Kaufempfehlung versehen sind. Deren Kursziele veranschlagt das deutsche Kreditinstitut zwischen 22 Prozent und 29 Prozent über den aktuellen Notierungen.
Auf Seite 2: Sanofi
Sanofi-Aktie
Bei Sanofi hat die DZ Bank eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 82,00 Euro versehen. Das heißt, dem französischen Pharmakonzern traut man ein Aufwärtspotenzial von rund 28 Prozent zu.
Grundsätzlich ist der zuständige Analyst Elmar Kraus hier der Ansicht, dass der Markt den Wechsel von häufigen zu seltenen Erkrankungen noch zu wenig würdigt. Der französische Gesundheitskonzern sei in den Bereichen Pharma, Generika und verschreibungsfreie Produkte aktiv. Die Schwerpunkte lägen dabei zunehmend in sogenannten seltenen oder immunologischen Erkrankungen, Nervenerkrankungen, Onkologie und Impfstoffen und weniger als früher noch in den Bereichen Diabetes oder Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.
Mit gleich zwei Übernahmen in jüngster Zeit (Ablynx und Bioverativ) setze Sanofi nun jedenfalls gezielt auf die Behandlung von (seltenen) Bluterkrankungen und verstärke darüber hinaus die Investitionen in die Gemeinschaftsprojekte mit Regeneron (das immunologische Medikament DUPIXENT (dupilumab) oder das Krebsmittel cemiplimab). Die neue Entwicklungsstrategie setze auch auf das Einsparen von Kosten durch die gezielte Entwicklung von Wirkstoffen gleich in einer Reihe von Indikationen. Das Geschäft mit seltenen Erkrankungen sei lukrativ, weil es zweistellige Wachstumsraten und hohe Margen verspreche.
Der bereinigte Gewinn je Aktie soll im nächsten Jahr um zwei bis fünf Prozent zulegen inklusive eines Beitrags der jüngsten Akquisition Bioverativ. Die Zulassung von DUPIXENT in Asthma auf dem wichtigen US-Markt stehe noch in diesem Jahr an. Die Bewertung deutlich unterhalb der Vergleichsunternehmen überbewerte die nachlassende Diabetes-Sparte und reflektiere weder die Wachstums- und Ertragsstärke der mittlerweile stärksten Sparte "Seltene Erkrankungen" noch die Pipeline.
Bei einem für 2018 erwarteten Gewinn je Aktie von 5,60 Euro bewegt sich das geschätzte KGV für dieses Jahr bei 11,4. Für 2019 rechnet Kraus beim Gewinn je Aktie mit 6,05 Euro, was ein geschätztes KGV von 10,6 bedeutet. Für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 kalkuliert er außerdem mit Ausschüttungen von 3,09 Euro und 3,20 Euro je Aktie. Das wäre gleichbedeutend mit Dividendenrenditen von 4,82 bzw. von 5,00 Prozent.
Charttechnik
Ziemlich schwach ist es um das Chartbild von Sanofi bestellt. Zum einen bewegt sich der Kurs bei Notierungen, die bereits Ende 2000 Gültigkeit hatten. Zum anderen hat sich im Laufe des Vorjahres ein Abwärtstrend breit gemacht, dessen Intaktheit eben erst aufgestellte neue Zwischentiefs bestätigen.
Profil
Der französische Gesundheitskonzern Sanofi ist in den Bereichen Pharma, Generika und verschreibungsfreie Produkte aktiv. Der Schwerpunkt der Forschung, Entwicklung und Vermarktung liegt zunehmend in sog. seltenen oder immunologischen Erkrankungen. Weitere Indikationsgebiete sind Diabetes, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Nervenerkrankungen, Onkologie und Infektionskrankheiten.
Auf Seite 3: Novartis
Novartis-Aktie
Bei Novartis hat die DZ Bank eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 96,00 Franken versehen. Das heißt, damit diese Rechnung aufgeht, müssten die Anteilsscheine des Schweizer Pharmakonzerns um 24,7 Prozent zulegen.
Zum Anlageurteil heißt es, das Unternehmen habe eine bessere zweite Jahreshälfte 2017 angekündigt und das mit den vorgelegten Zahlen auch eingehalten. Die Sparte Augenheilkunde/Alcon habe dabei erneut zugelegt und eine mögliche strategische Aktion bezüglich der Sparte bleibe an Bedingungen (Umsatz- und Margenverbesserung über weitere Quartale) geknüpft und dürfte damit kaum vor der ersten Hälfte 2019 passieren. Mit dem ab dem ersten Februar antretenden neuen Vorstandschef und einer neuen Chefin für den Bereich Krebsmedikamente dürfte das Augenmerk noch stärker auf die Pharmasparte gerichtet sein. Weiterer kurstreibender Nachrichtenfluss bleibe damit garantiert.
Was den geschäftlichen Ausblick angehe, sollen im laufenden Jahr Umsatz und bereinigtes Einkommen im unteren bis mittleren einstelligen Bereich steigen. Laut DZ Bank dürfte der Gewinn je Aktie von 4,86 Euro auf 5,27 Dollar zulegen und 2019 sogar 5,68 Dollar betragen. Daraus errechnen sich für das laufende und das kommende Jahre KGVs von 15,4 bzw. 14,3
Die Bewertung leicht über den Vergleichsunternehmen reflektiere die überaus erfolgreiche Entwicklungsarbeit nicht vollständig. Weiteres Kurspotential sieht die DZ Bank in strategischen Aktionen im Zusammenhang mit den Anteilen an Roche bzw. an dem Gemeinschaftsunternehmen mit GlaxoSmithKline, wo die Haltephase demnächst abläuft.
Der Erlösrückgang aufgrund generischer Konkurrenz für das Krebsmittel GLEEVEC werde durch neue Krebsmittel mittlerweile mehr als ausgeglichen. Gleichzeitig liefere die breite Pipeline beständig kurstreibenden Nachrichtenfluss (klinische Daten, Zulassungen oder Zulassungserweiterungen). Daneben stünden 2018 wichtige Markteinführungen (unter anderem ein neuartiges Migränemittel) an.
Eine Trennung von den Beteiligungen an Roche bzw. dem Gemeinschaftsunternehmen mit Glaxo könnte zudem auch größere Akquisitionen erlauben, die noch deutlich über das Volumen von Novartis jüngster Akquisition (3,9 Milliarden Dollar für den Krebsspezialisten AAT und dessen Medikament LUTATHERA) hinausgehen.
Charttechnik
In den letzten 29 Jahren hatte der Aktienkurs von Novaris von Mitte 2011 bis Mitte 2015 seine beste Zeit. Stiegen die Notierungen damals doch von 39,99 Euro auf 102,30 Franken. Doch die gute Form ging verloren und auch ein im Vorjahr unternommener Erholungsansatz droht zu versanden, nachdem ein noch Ende Januar markiertes Zwischenhoch nicht gehalten werden konnte und der Titel seitdem nach unten korrigiert. Charttechnisch betrachtet gibt es somit sicherlich interessantere Titel.
Profil
Der Schweizer Gesundheitskonzern Novartis konzentriert sich auf die Sparten Pharma (hier vor allem Onkologie), Generika und Biosimilars (Sandoz) sowie Augenheilkunde (Alcon). Die ehemals eigene Sparte für rezeptfreie Medikamente wurde in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der britischen GlaxoSmithKline eingebracht.
Auf Seite 4: Roche
Roche-Aktie
Auf 270,00 Schweizer Franken hat die DZ Bank im Rahmen einer Kaufempfehlung das Kursziel für die Genussscheine von Roche festgezurrt. Das heißt, man setzt auf einen Kursanstieg von 21,5 Prozent bei dem Schweizer Pharmakonzern.
Die positive Haltung dem Titel gegenüber begründet man mit den "jungen Krebsmedikamenten" (TECENTRIQ, ALECENSA und PERJETA) sowie dem rasant wachsenden MS-Mittel OCREVUS. Denn damit stemme sich Roche gegen zunehmende biogenerische Konkurrenz für wichtige Umsatzträger in der EU. Aus der prall gefüllten Pipeline stünden bis Jahresende einige Markteinführungen (unter anderem das neuartige Blutermedikament HEMLIBRA sowie neue Krebsmittel) und reichlich kurstreibende Daten aus klinischen Studien an.
Unabhängig von bereits im Markt befindlicher oder in diesem Jahr noch zu erwartender biogenerischer Konkurrenz für Hauptumsatzträger gehe das Unternehmen für 2018 von Umsätzen aus, die mindestens gleichbleiben oder im unteren einstelligen Bereich zulegen. Analog dazu solle sich das Ergebnis je Aktie entwickeln. Die DZ Bank sieht den Umsatz in diesem Jahr von 53,3 Milliarden auf 55,5 Milliarden Franken steigen.
Den Gewinn je Aktie taxiert man für das laufende Jahr auf 16,43 Franken. Daraus ergibt sich ein geschätztes KGV von 13,8. Die Dividende je Anteilsschein veranschlagt der zuständige Analyst Elmar Kraus auf 8,63 Franken. Zum aktuellen Kurs wäre das gleichbedeutend mit einer Rendite von 3,81 Prozent.
Die Bewertung werde maßgeblich vom größten Unternehmensteil, der Pharmasparte bestimmt und liege derzeit leicht unterhalb der Pharma-Konkurrenten und damit gleichzeitig deutlich unter den Wettbewerbern aus dem Medizintechnikbereich. Ein Konglomeratsabschlag sei aber nicht gerechtfertigt - die Möglichkeit der gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung von Therapeutika zusammen mit dem dazu gehörenden Diagnostikum spreche eher für einen Bewertungsaufschlag.
Ganz allgemein heißt es von Seiten der DZ Bank zu dem Wert noch, das Schweizer Urgestein in der Pharmabranche und hier besonders in der Onkologie müsse zwar im Zukunftsfeld Immunonkologie noch etwas aufholen, die dominierende Position im Bereich gerichteter Therapien werde aber auch unabhängig vom Auftreten biogenerischer Konkurrenz für wichtige Umsatzträger noch lange erhalten bleiben. Gleichzeitig setze Roche frühzeitig auf Bioinformatik sowie Big Data und erobere aktuell mit Multipler Sklerose und Blutererkrankungen gleich zwei neue und lukrative Indikationsgebiete.
Charttechnik
Die Kursentwicklung bei den Genussscheinen von Roche war in den vergangenen beiden Jahrzehnen von einem Auf und Ab geprägt. Die aktuellen Notierungen entsprechen einem bereits 2006 erreichten Niveau. Der Kontakt zu dem Ende 2014 bei 294,60 Franken aufgestellte Rekordhoch ist im Zuge einer Korrektur aus dem Blickfeld geraten. Hält das bisherige Jahrestief von 215,95 Franken sowie das Jahrestief auf dem Jahr 2013 bei 214,10 Franken nicht, dann wäre das charttechnisch ein schlechtes Zeichen.
Profil
Das forschungsorientierte Schweizer Gesundheitsunternehmen Roche operiert in den Sparten Pharma und Diagnostika. Roche ist der weltweit führende Anbieter von Arzneimitteln gegen Krebs und führend auch im Bereich In-vitro-Diagnostik.
Auf Seite 5: Merck & Co.
Merck & Co.-Aktie
Den fairen Wert bei der Aktie von Merck & Co. sieht die DZ Bank bei 70,00 Dollar. Das ist eine Vorgabe, die dem im Dow Jones Industrial Average enthaltenen US-Pharmakonzern theoretisch 28,5 Prozent Luft nach oben lässt.
Die positive Haltung gegenüber diesem Wert erklärt die DZ Bank wie folgt: Trotz Preisdrucks im US-amerikanischen Diabetes-Markt und des Patentablaufs für den einstmaligen Umsatzträger REMICADE kann Merck bei Umsatz und Ergebnis zulegen. Ein krisenfestes Geschäftsmodell und eine attraktive Dividendenrendite sprechen für die Aktie. Die Bewertung ist angesichts der starken Pipeline, speziell im Zukunftsfeld Immunonkologie, sehr attraktiv. Wobei als Begründung für diese Haltung auch noch das krisenfeste Geschäftsmodell sowie die Verlässlichkeit der Prognosen angeführt werden.
Denn Gewinn je Aktie schätzt die DZ Bank für 2018 auf 4,15 Dollar nach 3,98 Dollar und für 2019 auf 4,38 Dollar. Daraus ergeben sich geschätzte KGVs von 13,1 und 12,4. In Sachen Ausschüttungen setzt man für das laufende und das kommende Geschäftsjahr auf Zahlungen von 1,92 Dollar und 1,97 Dollar. Das wäre gleichbedeutend mit Dividendenrenditen von 3,5 bzw. 3,6 Prozent.
Grundsätzlich heißt es ansonsten, der Pharmagigant entwickele, produziere und vertreibe eine breite Palette an Human- und Tiermedizinprodukten. Aus der Spätphasen-Pipeline ragten eine Reihe höchst interessanter Krebsmedikamente und ein neuartiges Medikament gegen Krankenhauskeime heraus. Im Zukunftsfeld Immunonkologie arbeite sich Mercks KEYTRUDA mit imposanten Wachstumsraten immer weiter an den "Platzhirsch" OPDIVO von BristolMyers-Squibb heran.
Onkologische Kombinationstherapien würden in Zusammenarbeit mit AstraZeneca und dessen Krebsmittel LYNPARZA entwickelt. Gemeinsam mit Pfizer bringe Merck eine Riege neuer Diabetesmedikamente rund um den Wirkstoff ertugliflozin auf den US-amerikanischen Markt. Die Sparte Tiermedizin profitiere von der Ausrichtung auf die Behandlung von Haustieren und wachse zweistellig.
Charttechnik
Ausgehend von einem im historischen Vergleich tiefem Niveau konnte die Aktie von Merck von März 2009 bis März 2017 von 20,99 Dollar auf 66,58 Dollar zulegen. Das im Jahr 2000 markierte Hoch von 89,80 Dollar wurde aber selbst da nicht mehr erreicht. Insgesamt ist seit fünf Jahren letztlich ein charttechnischer Seitwärtstrend zu konstatieren. Dessen untere Begrenzung bewegt sich bei rund 48,00 Dollar und ein Fall darunter wäre charttechnisch gesehen sehr negativ.
Profil
Die US-amerikanische Merck ist ein global operierendes Pharmaunternehmen, das eine breite Palette an Human- und Tiermedizinprodukten entwickelt, produziert und vertreibt. Aus der breiten Spätphasen-Pipeline ragen eine Reihe höchst interessanter Krebsmedikamente und ein neuartiges Medikament gegen Krankenhauskeime heraus.
Auf Seite 6: Eli Lilly
Eli Lilly-Aktie
Beim US-Pharmakonzern Eli Lilly kann sich die DZ Bank einen Anstieg bis auf 95,00 Dollar vorstellen. Damit diese Rechnung aufgeht, müsste der S&P 500 Index-Vertreter um 22,7 Prozent steigen.
Wie das deutsche Kreditinstitut ausführt, fokussiert sich die Gesellschaft in der Humanmedizinvor allem auf die Indikationsgebiete Nervenleiden, Diabetes, Krebs, Osteoporose und Herzkrankheiten. In der Sparte mit Tiergesundheitsmitteln liegt der Schwerpunkt auf Mitteln zur Behandlung von Haustieren. Während der Bereich Humanmedizin von wachstumsstarken neuen Diabetes- und Rheumamedikamenten profitiere, weise der Bereich Tiermedizin eine anhaltend schwache Entwicklung auf. Ein Prozess zur Überprüfung der strategischen Optionen in Bezug auf die Sparte seien bereits angestoßen worden, dessen Ergebnisse zusammen mit der Vorlage des Halbjahresberichts verkündet werden sollen.
Der bereits im Dezember 2017 ausgegebene Ausblick auf einen Umsatz 2018 von 23,0-23,5 Milliarden Dollar sei jüngst bei der Ergebnisvorlage für das abgelaufene Quartal bestätigt worden, während für den bereinigtem Gewinn je Aktie aufgrund positiver Effekte der US-Steuerreform nun 4,81 - 4,91 Dollar erwartet werden. Die DZ Bank kalkuliert konkret mit 4,86 Dollar. Für 2019 und 2020 betragen die Schätzungen 5,21 Dollar und 5,60 Dollar. Daraus ergibt sich für sich für das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von 13,8.
Obwohl die Bewertung derzeit bereits leicht über dem Median der Vergleichsunternehmen liege, sieht die DZ Bank aufgrund des Wachstumspotentials noch Luft nach oben. Eine mögliche Abspaltung der Tiermedizinsparte sollte die Bewertung ebenfalls erhöhen. Bei der Dividende rechnen die Analysten für 2018 mit einer Zahlung von 2,12 Dollar. Das wäre gleichbedeutend mit einer Rendite von 2,74 Prozent.
Zusammenfassend räumt man zwar ein, dass der Bereich Tiermedizin sich nun schon länger nicht zufriedenstellend entwickele, aber die Sparte Humanmedizin glänze und hier vor allem die neuen Pharmaprodukte in den Bereichen Diabetes (TRULICITY und JARDIANCE), Immunologie (TALTZ) und Krebsbehandlung (CYRAMZA). Gerade im Wachstumsmarkt Diabetes sei Lilly sehr erfolgreich dabei, seine starke Position bei kurzwirkenden Insulinen auch auf andere Klassen von Diabetesmedikamenten (langwirksame Insuline, "Insulinturbos") auszudehnen.
Unterstützung für die Aktie sieht man auch in der Ankündigung, die infolge der US-Steuerreform freiwerdenden Mittel sowohl in die Pipeline zu investieren als auch gleichzeitig die Bilanz zu stärken und auch die Aktionäre direkt profitieren zu lassen.
Charttechnik
In ausgedehnten Zyklen verlief die Kursentwicklung bei Eli Lilly, Während es von 2009 bis 2000 letztlich nur nach unten ging, legten die Notierungen danach bis 2015 einigermaßen kontinuierlich zu. Das dabei erreichte Zwischenhoch von 89,98 Dollar wurde anschließend zwar immer wieder einmal getestet, war aber bisher letztlich nicht zu überwinden. Folglich hat sich hier ein wichtiger Widerstand aufgebaut, dessen Überwindung gleichbedeutend mit einem klaren charttechnischen Kaufsignal wäre.
Profil
Eli Lilly ist ein global ausgerichtetes Pharmaunternehmen, das sich in der Humanmedizin vor allem auf die Indikationsgebiete Nervenleiden, Diabetes, Krebs, Osteoporose und Herzkrankheiten fokussiert. In der Sparte mit Tiergesundheitsmitteln liegt der Schwerpunkt auf dem Heimatmarkt und in Mitteln zur Behandlung von Haustieren.