Große Pharmakonzerne wie Pfizer oder Novo Nordisk konzentrieren sich meist auf weit verbreitete Krankheiten. Einen kleinen Player mit einer lukrativen Nische und einem enormen Kurspotenzial kennt aber kaum jemand.
Sagt Ihnen der Begriff „Status epilepticus“, kurz SE, etwas? Dabei handelt es sich um eine Serie epileptischer Anfälle oder einen besonders langen Anfall. SE ist in Amerika die zweithäufigste Erkrankung des zentralen Nervensystems. Jährlich sind etwa 23.000 bis 131.800 Amerikaner von diesen Anfällen betroffen. Neue Behandlungsmöglichkeiten gibt es kaum, auch weil die Krankheit vergleichsweise selten ist. Unbedeutend sind solche sogenannten „Waisenkrankheiten“ (Orphan Diseases) aber nicht und entsprechende „Orphan Drugs“ zur Behandlung seltener Erkrankungen bieten für Unternehmen große Wachstumspotenziale, wie die Plattform „TipRanks“ berichtet. Auftritt: Marinus Pharmaceuticals.
Marinus Pharmaceuticals forscht in der Nische
Marinus Pharmaceuticals hat eines der wenigen neuen SE-Medikamente namens ZTAMLY im Portfolio. ZTAMLY wurde 2022 von der FDA zugelassen und trieb in der Folge die Umsätze von Marinus an. Durch eine für 2024 vorgesehene Ausweitung des Medikamentenzugangs auch in einigen europäischen Ländern rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum bei ZTAMLY von 68,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Aktie hat von den Wachstumsprognosen aber bisher noch nichts abbekommen. Zuletzt notierte das Wertpapier noch 87 Prozent unter ihrem Allzeithoch von 77,5 US-Dollar aus dem Jahr 2015. Dabei lohnt sich laut den Experten von „TipRanks“ nicht nur aufgrund steigender Umsätzen ein Blick auf die Aktie.
Eine Aktie mit enormen Kurspotential
Derzeit bewegt sich die Marinus-Aktie über der 50-Tage und 200-Tage-Linie und zeigte zuletzt ein Ausbruchsmuster nach oben. Um den 11. Januar 2024 hatte die 50 Tage-Linie den längerfristigen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt überschritten und ein goldenes Kreuz gebildet. Zuletzt war es Anfang 2023 zur Bildung eines goldenen Kreuzes gekommen und die Aktie stieg daraufhin um fast 40 Prozent innerhalb von zwei Monaten, wie „TipRanks“ berichtete. Das nun erschienene neue Muster könnte also auf ein enormes Aufwärtspotenzial im ersten Quartal 2024 hindeuten. Aber auch längerfristig sehen Wall Street-Analysten Marinus mit seinem SE-Medikament im Aufwind und raten mehrheitlich zum Kauf. Das durchschnittlich prognostizierte Kurswachstum liegt zudem unter den Analysten bei 97 Prozent. Trotz Nische ist das ein großer Wert. Anleger sollten jedoch beachten, dass es in der Vergangenheit bei Marinus nach Kursgewinnen auch immer wieder Abverkäufe mit in der Folge fallenden Kursen gab. Zudem ist der Pharma- und Biotechnologiesektor von Natur aus sehr volatil. Sollte der Bedarf an dem Medikament von Marinus mal schwinden, stünde der Konzern mit leeren Händen da.
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