In einem Bericht im Anschluss an die dreitägige Konferenz hat die deutsche Privatbank die Aktien von jenen Unternehmen zusammengefasst, welche die Aufmerksamkeit des Berenberg-Verkaufsteams aufgrund ihrer Präsentationen besonders stark auf sich ziehen konnten.
Aufgabe der Sales-Mitarbeiter bei der Zusammenfassung ihrer Eindrücke war es dabei, kurz und knapp ihr Fazit zu den jeweiligen Werten zu vermitteln. Zudem ging es auch darum, die kurzfristigen Einflüsse von COVID-19 ebenso zu berücksichtigen wie die langfristigen Investitionsthesen sowie die jeweiligen Bewertungen zu kommentieren.
Unter den besonders gut angekommenen Gesellschaften befinden sich auch einige aus Deutschland. BÖRSE ONLINE stellt dabei nachfolgend jene vier Werte näher vor, die auch über eine Kaufempfehlung der zuständigen Analysten verfügen sowie über nennenswertes Kurspotenzial.
Hellofresh-Aktie
Beim ersten der vier portraitierten deutschen Favoriten der Sales-Mitarbeiter der Berenberg-Bank handelt es sich um den Lebensmittel-Lieferdienst Hellofresh SE. Mit Kelleigh Faldi und mit Jonathan Smith fand dieser Wert gleich zwei Fürsprecher. Die Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 43,00 Euro versehen. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 36,14 Euro hat dieser Wert theoretisch rund 19 Prozent Luft nach oben.
Aus der Sicht von Smith zeigte sich Hellofresh-Vorstandschef Dominik Richter sowohl zuversichtlich, was die aktuelle Geschäftslage rund um das Coronavirus angeht als auch zur allgemeinen Verfassung der zugrunde liegenden Geschäftsaktivitäten. So habe die Krise mehr Nutzer zu geringeren Kosten auf die Plattform gebracht, als dies sonst der Fall gewesen wäre - was den Margen zugutekommen dürfte. Dabei habe Richter angemerkt, dass diese Kunden ähnliche Kundenbindungsprofile und Auftragsraten aufweisen würden wie frühere Kunden.
Die Aktie werde auf Basis der Schätzungen für 2020 mit einem nur gut zweifachen Multiplikator beim Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz gehandelt, was anspruchslos sei gemessen am Wachstums- und Margenprofils sowie der nachgewiesenen Erfolgsbilanz. Mit Blick auf die Ergebnismultiplikatoren ist man bei der Berenberg Bank außerdem der Ansicht, dass der Titel gemessen an den Schätzungen für 2021 mit einem 19-fachen Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA und einem KGV von 35 Value biete.
HelloFresh habe im ersten Quartal 1,2 Millionen Kunden hinzugewonnen, eine beeindruckende Leistung in einem Quartal, in dem man nur wenige Wochen von den Sperrungen profitiert habe - was das starke zugrunde liegende Wachstum unterstreiche. Tatsächlich glaubt man bei der Berenberg Bank, dass das Wachstum von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch höher hätte ausfallen können, wenn das Unternehmen die Neukundengewinnung in der zweiten Märzhälfte nicht aktiv eingeschränkt hätte, als sich die Produktion der vollen Kapazität näherte. Um diese Leistung in den Kontext zu stellen, verweist Smith darauf, dass HelloFresh fünf Jahre benötigt, um die ersten 1,2 Millionen Kunden zu gewinnen.
Ergänzend dazu fügt Faldi an, das sich Hellofresh mit Blick auf die Preisgestaltung als widerstandsfähiger erweisen dürfte als das manche Beobachter auf den ersten Blick derzeit noch erwarten würden. Die eigene Marke EveryPlate koste jedenfalls 5,00 Dollar pro Abendessen und die Marke HelloFresh 7,50 Dollar, was dem Preisniveau von Lebensmittelgeschäften entspreche. Hinzu komme, dass während der globalen Finanzkrise die Ausgaben für Lebensmittel zu Hause in absoluten Zahlen konstant blieben und im relativen Vergleich zugenommen hätten.
Das Unternehmen erwarte zudem, dass das zweite Quartal mit einem Umsatzwachstum von mehr als 70 Prozent und einer zweistelligen EBITDA-Marge das beste Quartal in diesem Jahr sein werde. Für das Gesamtjahr rechne man konservativ von einem 50-prozentigen Umsatzwachstum und einer sechs- bis zehnprozentigen EBITDA-Marge. Diese Prognose gehe grundsätzlich von einer Rückkehr zur Normalität im 2. Halbjahr aus und berücksichtige keine möglichen strukturellen Veränderungen durch zusätzliches Essen zu Hause. Dies erscheine sicherlich konservativ, da es schwer zu glauben sei, dass die Verbraucher wieder zu einem normalisierten Essverhalten zurückkehren werden.
In Bezug auf die Margen erhalte das Unternehmen den größten Hebel durch eine kontinuierliche Senkung der Kundengewinnungskosten. Mittelfristig rechnet es auch damit, durch strukturelle Verbesserungen in der Logistik und durch niedrigere Lebensmittelkosten die Marge um einen Prozentpunkt p.a. steigern zu können.
Charttechnik
Die Aktien von Hellofresh sind erst seit November 2017 börsennotiert. Die Notiz erfolgte zu einem Ausgabepreis von 10,25 Euro. Im Dezember 2018 markierte der Titel bei 5,97 Euro sein bisheriges Rekordtief. Doch seitdem ging es ziemlich stetig nach oben und die bisherige Bestmarke stammt mit 41,08 Euro vom Mai 2020. Gemessen daran ist die Notiz zuletzt etwas zurückgefallen, der seit dem erwähnten Rekordtief aufgebaute Aufwärtstrend ist aber weiterhin intakt, was positiv zu werten ist.Profil
HelloFresh SE ist ein Lieferservice für Lebensmittel. Das Unternehmen liefert die passenden Zutaten und die Rezepte für Gerichte zum selber Kochen an die Haustür. Die Lieferungen können individuell abgestimmt werden und die Essensplanung mit wöchentlich neuen Gerichtideen wird von HelloFresh übernommen. Abonnenten des Services können jede Woche aus abwechslungsreichen Gerichten auswählen und sparen sich den Weg zum Supermarkt.Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und ist in Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Australien und Kanada aktiv. Der Unternehmenssitz befindet sich in Berlin und HelloFresh unterhält weitere Büros in New York, London, Amsterdam, Zürich, Sydney und Toronto.
Shop Apotheke-Aktie
Unter den Sales-Mitarbeitern der Berenberg Bank hat sich im Anschluss an die US-Konferenz Richard Harb für die Aktien der Shop Apotheke Europe N.V. stark gemacht. Bei der Online-Apotheke hat die Berenberg die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von glatt 100,00 Euro verknüpft. Das ist eine Vorgabe, die sich um knapp elf Prozent über der aktuellen Notiz von 90,30 Euro bewegt.
Harb begründet seine positive Haltung gegenüber diesen Wert unter anderem damit, dass die Shop Apotheke als eine der führenden lizenzierten Online-Apotheken in Europa ein Unternehmen sei, das bereits vor COVID-19 als Nutznießer der Digitalisierung von Apothekendienstleistungen attraktiv gewesen sei. COVID-19 habe diese Migration noch einmal dramatisch beschleunigt, und das Unternehmen erlebe eine nachhaltige Steigerung der Rentabilität, die durch eine starke Umsetzung des Geschäftsmodells verbessert werde. Es fühle sich an wie eine Gesellschaft, das sich in einem fortlaufenden Upgrade-Zyklus befinde.
Aus der Diskussion mit Vorstandschef Stefan Feltens hebt Garb drei Punkte hervor: Erstens steige die Nachfrage nachhaltig an, wobei man sich weiterhin deutlich über den internen Zielen bewege. Sie habe man für das Geschäftsjahr 2020 ein Umsatzwachstum von 20 Prozent angestrebt, im ersten Quartal sei aber eine Zuwachsrate von 33 Prozent erreicht worden. Das Unternehmen sei zuversichtlich mit Blick auf das Logistikmanagement und erwarte keine Kapazitätsengpässe bei der Ausschöpfung des gegenwärtigen Wachstumspotenzials.
Zweitens bewegten sich die Margen höher und schneller nach oben. Das langfristige EBIT-Margenziel des Unternehmens von sechs Prozent sei bei beim Börsengang 2016 festgelegt worden. Jetzt heißt es, dass es sich mittel- bis langfristig "deutlich" nach oben bewegen werde. Deutschland gehe früher als erwartet (2022) zu E-Scripts mit höheren Margen über, und das Unternehmen profitiere von den Margenvorteilen, die sich aus dem gestiegenen Werbeumsatz, der bevorstehenden Marktplatzfunktion und den Größenvorteilen in Logistik und Marketing ergäben.
Drittens kommen laut Harb Effizienzsteigerungen durch. Das Unternehmen eröffne im Jahr 2021 ein bedeutendes neues Logistikzentrum, wodurch die Automatisierung des Fulfillments von derzeit nur zehn Prozent auf über 50 Prozent erhöht werde. Dies werde sich dramatisch auf die Dynamik der Kosten pro Auftrag auswirken und stelle mittelfristig einen bedeutenden Katalysator dar.
Die Aktien des seit dem 24. September 2018 im SDAX Index enthaltenen Unternehmens würden mit einem 1,3-fachen Multiplikator gemessen am Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz gehandelt und das bei einem für die nächsten drei Jahre erwarteten Umsatzwachstum von im Schnitt mehr als 20 Prozent.
Charttechnik
Ebenfalls noch relativ kurz ist das bisherige Börsen-Dasein bei der Shop Apotheke. Das niederländische Unternehmen erzielte beim Gang an die Frankfurter Börse im Oktober 2016 einen Ausgabepreis von 28 Euro, der sich damit am unteren Rand der Preisspanne von 28 bis 35 Euro bewegte. Das bisherige Rekordtief stellte der Wert kurz danach am 09. Dezember 2016 mit 24,20 Euro auf. Danach folgte eine volatile Phase, in der sich der Titel letztlich nicht entscheidend vom Ausgabepreis absetzen konnte. Fahrt nahm die Aktie dann aber ab August 2019 auf und gemessen am damaligen Zwischentief legte die Notiz bis zu dem am 25. Mai 2020 aufgestellten Rekordhoch von 102,40 Euro um gut 256 Prozent zu. Der dabei aufgebaute Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt.Profil
Die Shop Apotheke Europe bezeichnet sich selbst als eine der führenden und am stärksten wachsenden Online-Apotheken in Kontinentaleuropa. Mit der Übernahme der Europa Apotheek Venlo im November 2017 hat man demnach die europäische Marktführerschaft signifikant ausgebaut. Das Sortiment für die ganze Familie in den Bereichen OTC-, Schönheits- und Pflegeprodukte sowie rezeptpflichtige Medikamente wird zudem durch hochwertige Naturkost- und Gesundheitsprodukte, Low Carb-Produkte und Sportnahrung der seit Juli 2018 zur Unternehmensgruppe gehörenden nu3 GmbH ergänzt.Bereits heute betreibt die Gesellschaft Online-Apotheken in Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Schweiz. Das Unternehmen liefert nach eigener Einschätzung schnell und zu attraktiven Preisen ein sehr breites Sortiment von über 100.000 Originalprodukten an fünf Millionen aktive Kunden. Das Angebot wird ergänzt durch umfassende pharmazeutische Beratung und Betreuung.
Siemens Healthineers-Aktie
Zugunsten des nächsten Mitfavoriten Siemens Healthineers haben sich im Anschluss an die Konferenz mit Anthony Masucci und mit David Hogg erneut zwei Sales-Mitarbeiter der Berenberg Bank ausgesprochen. Die Kaufempfehlung ist in diesem Fall mit einem Kursziel von 52,00 Euro versehen. Das heißt, bei einem derzeitigen Kurs von 42,66 Euro müsste dieser Titel für eine Zielerreichung um knapp 22 Prozent zulegen.
Aus dem Kontakt mit Siemens Healthineers-Finanzvorstand Jochen Schmitz ergaben sich aus der Perspektive von Masucci folgende Schlussfolgerungen: Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen Marktführer mit stabilen und vorhersehbaren Umsätzen (rund 60 Prozent wiederkehrende Umsätze), einem Best-in-Class-Bildgebungsgeschäft, das mit führenden Margen über dem Markt wächst (drei bis vier Prozent) und von der Übernahme von Atellica profitiert.
Das Management habe sich zudem zuversichtlich gezeigt, weitere Marktanteile gewinnen zu können und man freue sich auf die bevorstehenden Markteinführungen des Photon Counting Computertomographen Scanners und eines neuen "Low-Footprint"-Magnetresource-Imaging-Systems (MRI), das den adressierbaren Markt erweitern dürfte.
Bei der medizinischen Bildgebung sei das Geschäft durch COVID-19 unter Druck geraten, aber kam habe keine Auftragsstornierungen erhalten und sei optimistisch, dass im vierten Quartal eine Erholung einsetzen wird. Der Bereich In-vitro-Diagnostik habe sich seit dem Börsengang im Jahr 2018 etwas enttäuschend entwickelt, aber das Management habe mit Nachdruck betont, dass die meisten Probleme im Zusammenhang mit Atellica nun gelöst seien. Zu den mittelfristigen Ambitionen zählen hier ein nachhaltiges Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine Margenverbesserung in den mittleren Zehnerbereich bis 2024. Kurzfristig sei aber mit Gegenwind durch den Einbruch bei den Routinetests zu rechnen.
Phantasie berge auch ein serologischer COVID-19-Test, bei dem eine Blutprobe auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen das Virus (SARS-CoV-2) untersucht werde. Wie Hogg dazu ergänzt, könne die Gesellschaft das Volumen seiner serologischen Tests je nach Bedarf auf mindestens 25 Millionen pro Monat erhöhen. Dies könnte ein beachtlicher Vorteil für das Unternehmen sein, auch wenn es derzeit noch schwierig sei, das damit verbundene Potenzial zu bewerten.
Zur Bewertung stellt Hogg noch fest, dass der Titel mit einem geschätzten KGV von 23 für 2021 gemessen an vielen vergleichbaren Unternehmen im Bereich Medizintechnik und In-vitro-Diagnostik attraktiv bewertet sei. Angesichts der zugrundeliegenden Aussichten für den Konzern sowie der möglichen positiven Auswirkungen durch den neuen serologischen Tests fühlt sich die Bewertung niedrig an.
Charttechnik
Siemens Healthineers war am 16. März 2018 mit einem Ausgabekurs von 28 Euro an die Börse gegangen. Nach einem ziemlich zügigen Anstieg bis in den Bereich von 40 Euro folgte erst eine längere Seitwärtsphase, bevor sich dann ein weiterer Aufwärtsschub einstellte. Allerdings wurde dieser im Zuge der Coronavirus-Baisse wieder zunichte gemacht und der Kurs fiel im Zwischentief mit 31,00 Euro fast bis auf das bisherige Rekordtief von 30,20 Euro zurück. Anschließend kam es erneut zu einem massiven Richtungswechsel und die Notiz galoppierte in kurzer Zeit bis zum 25. Mai auf ein neues Rekordhoch von 46,73 Euro nach oben. Davon wiederum hat sich der Kurs zuletzt wieder etwas nach unten hin abgesetzt. Dabei wurde auch der steile Aufwärtstrend verletzt, aber insgesamt fällt die Performance seit dem Börsengang nach wie vor recht solide aus.Profil
Siemens Healthineers AG ist das separat geführte Healthcare-Geschäft der Siemens AG und seit 2018 börsennotiert. Zu den Kernbereichen zählen die Bildgebung für Diagnostik und Therapie, Labordiagnostik sowie digitale Gesundheitsservices und Krankenhausmanagement. Das Unternehmen bietet dabei Röntgen-, Computertomographie (CT)- und Magnetresonanztomographie-Geräte sowie Blut- und Urintests. Die medizinischen Systeme des Unternehmens und die klinische Informationstechnik werden von Krankenhäusern sowie Forschungslaboren genutzt und in einer Vielzahl von Teilgebieten wie der Kardiologie, Onkologie und Neurologie eingesetzt.Bayer-Aktie
Ebenfalls zwei positive Stimmen aus dem Sales-Mitarbeiter-Bereich der Berenberg Bank konnte nach der US-Konferenz der Life-Science-Konzern Bayer verbuchen. Bei dem DAX-Vertreter wittert die deutsche Privatbank die Chance auf einen Anstieg bis auf 82,00 Euro. Das heißt, gemessen an der aktuellen Notiz von 65,23 Euro traut man diesem Titel Gewinne von 56,9 Prozent zu.
Wie Zubin Hubner berichtet, wurde die Gesellschaft auf der Veranstaltung durch Finanzvorstand Wolfgang Nickl vertreten, der sich nach umfassenden Portfoliobereinigungen positiv zu den Wachstumschancen in allen Geschäftsbereichen geäußert habe. Bayer erwarte ein sich fortlaufend verbesserndes Free-Cashflow-Profil bei sinkenden Einmalkosten im Jahr 2022, wobei sich Nickl zur bisherigen Geschäftsentwicklung im 2. Quartal schmallippig gezeigt habe.
Bayer ist nach Ansicht der Berenberg Bank mit einem geschätzten KGV von 8,4 für 2021 und einer Dividendenrendite von rund 4,6 Prozent günstig und bleibe hausintern einer der Top-Picks im Bereich Chemie.
In Bezug auf den Chemikalien-Bereich werde die Berufung gegen das bisherige Johnson-Glyphosat-Urteil am 2. Juni beginnen, danach hätten die Richter maximal 91 Tage Zeit, um ein Urteil zu fällen. Laut Nickl sei die Berufung im Fall Johnson aber nur ein Schritt in vielen Verfahren, und es sei "ein langer Weg bis zum Obersten Gerichtshof". Zu Dicamba sagte der Finanzvorstand, es gebe keinen Grund, an der Sicherheit des Produkts zu zweifeln, und man sei zuversichtlich, dass es wieder zugelassen werde.
Aus der Sicht von Edward Wales war auch noch erwähnenswert, dass Bayer die Wachstumschancen im Pharmabereich weiterhin positiv einschätzt und man insbesondere hinsichtlich der langfristigen Chancen in China optimistisch sei. Das Unternehmen
Bayer sei nach wie vor optimistisch, was das Potenzial für eine sequentielle Verbesserung des freien Cashflows von 2019-22 angehe. Treiber dafür seien höhere Erträge und der Wegfall der Kosten, die für Effizienzeinsparungen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro erforderlich seien. Bayer sollte zudem in der Lage sein, mit Investitionen in Höhe von fünf bis sechs Prozent des Umsatzes, gegenüber sechs bis sieben Prozent in der Vergangenheit, die angestrebte Wachstumsrate zu erreichen.
Charttechnik
Die Aktien von DAX-Vertreter Bayer hatten im Zeitraum von März 2003 bis April 2015 einen sehr guten Lauf. Denn da stieg der Kurs von 9,63 Euro auf 143,88 Euro. Danach konnte der Titel aber nicht mehr nachlegen und stattdessen hat sich ein Abwärtstrend herausgebildet, der nach wie seine Gültigkeit hat, auch wenn es immerhin gelungen ist, sich vom Mehrjahrestief von 47,50 Euro vom 23. März 2020 wieder deutlicher abzusetzen. Spürbar aufhellen würde sich das Chartbild, wenn es gelingen sollte, das Jahreshoch von 78,29 vom Februar zu überwinden.Profil
Die Bayer AG ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet. Das operative Geschäft ist dabei in die Bereiche Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science inklusive Animal Health untergliedert. Das Produktangebot erstreckt sich von verschreibungspflichtigen Medikamenten über Aspirin, Alka-Seltzer und anderen Schmerzmitteln, Dermatologika, Vitaminen, Blutzuckermessgeräten und Injektionssystemen bis hin zu Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie Produkten für Nutz- und Haustiere.Des Weiteren forscht die Bayer AG unter anderem an der Entwicklung neuer Medikamente in den Bereichen Herz-Kreislauf und verwandte Erkrankungen, Onkologie und gynäkologische Therapien. Ende 2016 gliederte Bayer sein MaterialScience-Segment um High-End-Werkstoffe aus und notierte es als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Covestro an der Börse. Mitte September 2016 unterzeichneten Bayer und der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto eine Fusionsvereinbarung.