China ist auf dem Weg zur weltweit stärksten Wirtschaftsnation: Das zeigt sich sowohl an Wachstumsraten von über sechs Prozent, als auch an der steigenden Zahl chinesischer Firmen in der Liste der weltweit 500 umsatzstärksten Unternehmen. Wurden 2006 nur 16 chinesische Unternehmen in der Fortune-500-Liste geführt, sind es aktuell bereits über 100. "Für 2030 gehen wir von über 200 chinesischen Unternehmen in den Top 500 aus", schätzt Stefan Albrecht, Manager des Tamac Qilin-China Champions. "Und mit den Internetgiganten Tencent und Alibaba kommen bereits zwei der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt aus China."

Albrecht, der 15 Jahre für McKinsey China in Peking tätig war, und seine drei Managementkollegen wollen die künftigen Champions frühzeitig entdecken und von ihrem Aufstieg profitieren. Das Fabeltier Qilin im Fondsnamen steht für ihr Invest-mentziel. "Das Erscheinen eines Qilins galt in früheren Zeiten als Zeichen kommenden Wohlstands. Auch wir wollen eine hervorragende Wertentwicklung erzielen." Bislang ist dies gelungen. Seit Jahresanfang legte der Fonds um knapp 30 Prozent zu. Der Vergleichsindex MSCI All China in Euro bringt es auf 13 Prozent.

Früherkennungssystem



Um sich in chinesischen Unternehmen zu engagieren, nutzt der Fonds insbesondere den Shanghai und Shenzhen Stock Connect, die einzige Möglichkeit für ausländische Investoren uneingeschränkt am chinesischen Kapitalmarkt zu agieren. Neben diesen A-Aktien kommen auch in Hongkong (H-Aktien) oder in den USA (N-Aktien) gelistete Titel für ein Investment infrage. Insgesamt besteht das Anlageuniversum aus 1900 Unternehmen. Um daraus die Champions von morgen zu identifizieren, nutzt das Management eine seinerzeit bei McKinsey zusammen mit der Tsinghua-Universität entwickelte und bei Qilin Capital verfeinerte Forschungsmethodik. "DETECC (Detecting Emerging Chinese Champions) ist sehr analytisch und datengetrieben", erklärt Albrecht. 200 Titel werden herausgefiltert. Doch wer es ins 35-Werte-Portfolio schafft, macht Albrecht von seiner Recherche vor Ort und dem persönlichen Eindruck des Managements abhängig. Vom Vergleichsindex weicht der Fonds deutlich ab. Restrukturierungsbedürftige Unternehmen etwa aus den Bereichen Kohle oder Stahl werden gemieden.

Die Kaufkriterien erfüllt haben dagegen das führende Pharmaunternehmen Hengrui, der stärkste chinesische Automationsanbieter und Siemens-Konkurrent Inovance sowie der weltweit führende chinesische Videoüberwachungssystemanbieter Hikvision. "Wir finden in allen Branchen Unternehmen, die in die Weltspitze vordringen können", sagt Albrecht. Die Verlustgefahren hält er für überschaubar. "Unsere Sharpe-Ratio, ein Maß für risikobereinigte Verzinsung, liegt annualisiert bei 1,86 und damit besser als der deutsche Leitindex DAX mit 1,10."