Fondsmanagerin



Tiffany Hsiao managt seit 2015 den Matthews China Small Companies Fonds. Bevor sie 2014 zu Matthews kam, war sie von 2007 bis 2013 Analystin für chinesische Aktien bei Goldman Sachs in Hongkong und Tokio. Zuvor war sie sechs Jahre bei Franklin Templeton Investments tätig, wo sie einen Telekomfonds managte.

Anlagestrategie



2017 war das Jahr der großen chinesischen Techunternehmen wie Alibaba, Baidu, Tencent & Co. Aber auch abseits der ganz großen Player profitieren viele kleine Firmen von Chinas Masterplan für die industrielle Modernisierung des Landes China. Bis 2025 soll laut den China-Experten vom Forschungsinstitut Merics der Anteil chinesischer Hersteller an fortschrittlicher Produktionstechnik und wichtigen Werkstoffen auf dem heimischen Markt auf 70 Prozent ansteigen.

Um das Ziel zu erreichen, pusht die chinesische Regierung junge Firmen. Laut KPMG flossen 2015 in Neugründungen in China 231 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum haben die USA 50 Milliarden US-Dollar in ihre Start-ups investiert, Europa hat zehn Milliarden Euro ausgegeben und Deutschland ganze zwei Milliarden Euro.

Aufgrund solcher guten Rahmenbedingungen sieht Hsiao sehr gute Chancen für kleine chinesische Unternehmen. "Insgesamt glauben wir, dass Small Caps in China an der Spitze der Verlagerung des Landes weg von Sachinvestitionen in Richtung Innovation und Inlandskonsum stehen", sagt Hsiao. Denn die kleinen Unternehmen würden für 65 Prozent aller Patente und Innovationen sorgen sowie 75 Prozent aller neuen Produkte entwickeln.

Interessant hält die Expertin insbesondere Branchen wie Automatisierung, Gesundheitswesen, E-Commerce und Bildung. "Diese Bereiche sind in Large-Cap-orientierten Benchmarks und Portfolios unterrepräsentiert." Titel, die sie aus dem über 4500 Titel großen Universum selektiert, müssen über ein diszipliniertes Management und hohe Cashflows verfügen und nachhaltig wachsen. Zudem weisen ihre 40 bis 60 Portfoliotitel kaum Schulden auf. "Diese Unternehmen haben tendenziell ein höheres Gewinnwachstum und höhere Kapitalrenditen als der breite Small-Cap-Markt", sagt sie.

Rendite-Risiko-Verhältnis



Laut Hsiao sind chinesische Small Caps tendenziell weniger volatil als ihre Large-Cap-Pendants. In den vergangenen fünf Jahren legte der Fonds pro Jahr um gut 15 Prozent zu, die Volatilität betrug etwa 17 Prozent p.a. Damit war sein Rendite-Risiko-Profil besser als der Sektordurchschnitt.

Fazit: Für den chinesischen Markt bieten sich Nebenwertefonds an, da sie auf zukunftsträchtige Branchen setzen und ineffiziente Staatsbetriebe außen vor lassen.