Dieses börsennotierte Unternehmen aus Österreich mit einer aktuellen Bewertung von KGV 7,2 und 5,3 Prozent Dividendenrendite machte kürzlich Schlagzeilen, denn es will seine Dividende nie wieder senken. Doch ist der Titel jetzt auch ein gutes Investment?

Niemals die Dividende zu senken klingt wie ein verwegener Plan, aber auch gleichzeitig wie der Traum von Aktionären, die sich auf stabile und vielleicht auch steigende Erträge in jedem Jahr freuen können. Dieses Unternehmen hat ein solches Ziel jetzt ins Auge gefasst:

Dieses Unternehmen mit KGV 7,2 und 5,3 Prozent Dividendenrendite will seine Ausschüttung nie wieder senken

Die österreichische Vienna Insurance Group will ihre Dividende ab sofort auch bei rückläufigen Gewinnen nie mehr senken. Der Wiener Versicherungskonzern werde künftig mindestens die Dividende aus dem Vorjahr ausschütten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Abhängig vom operativen Gewinn solle sie damit kontinuierlich steigen. Die VIG passt ihre Dividendenpolitik damit der vieler internationaler Versicherer an. Für das Jahr 2022 hatte die VIG 1,30 Euro je Aktie gezahlt. Seit 2015 war die Dividende stetig erhöht worden, mit Ausnahme des Jahres 2020, in dem die Aufsichtsbehörden die Versicherer wegen der Corona-Pandemie zur Zurückhaltung gedrängt hatte. Bisher hatte der VIG-Vorstand als Ziel ausgegeben, zwischen 30 und 50 Prozent des Nettogewinns auszuschütten.

Für das laufende Jahr hatte der Vorstand im August einen Gewinn von 700 bis 750 Millionen Euro vor Steuern in Aussicht gestellt. Das wäre deutlich mehr als 2022 (547 Millionen Euro). Im ersten Halbjahr hatte sich der Vorsteuergewinn auf 460 (222) Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Zahlen für das dritte Quartal sollen am Donnerstag veröffentlicht werden.

Dividende niemals senken – Ein guter Plan?

Doch so schön diese Pläne des Unternehmens klingen, einen Haken bei der Sache gibt es doch. Denn gerade die Zahlung einer nicht gedeckten Dividende (sollte es dazu kommen) kann langfristig deutliche Schäden bei dem Unternehmen hinterlassen, auch weil so möglicherweise dringend notwendige Investitionen verhindert werden. Das Unternehmen hat sich also mit seiner Ankündigung selbst ein Dogma auferlegt, was man im Nachhinein bereuen könnte.

Gute Beispiele aus dem DAX findet sich dazu in den Aktien der Chemiekonzerne Bayer und BASF, die ihre Dividende zwar zahlen, diese aber eigentlich besser zu einem Investitionsprogramm in die Zukunft des Unternehmens nutzen sollten.

Ist es aber vielleicht trotzdem eine gute Idee in den Versicherer mit KGV 7,2 und einer Dividendenrendite von 5,2 Prozent zu investieren?

Lohnt sich ein Investment in den günstigen Dividendentitel?

Grundsätzlich scheint ein Investment in die Vienna Insurance Group optisch attraktiv, wobei es allerdings zwei Knackpunkte gibt. Der Erste ist dabei das nun selbst auferlegte Dividenden-Dogma, das Aktionäre eher kritisch beobachten sollten. Der zweite Punkt, der gegen ein Investment spricht, ist, dass mit der Allianz einer der Branchenprimi mit KGV 9 und einer Dividendenrendite von 5,6 Prozent nicht wesentlich teurer gepreist ist. Hinzu kommt, dass der deutsche Versicherer auch ein spannendes und großes Vermögensverwaltungsgeschäft hat.

Dementsprechend können sich interessierte Anleger die Aktie der Vienna Insurance Group zwar genauer anschauen, doch wer eine Allianz im Portfolio hat oder beabsichtigt diese zu kaufen, der muss sich hier kaum ein ähnlich geartetes Papier ins Depot legen.

Vienna Insurance (WKN: A0ET17)

Mehr zur Vienna Insurance Group erfahren Sie hier

Mit Material von Reuters

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