Die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) schlägt Alarm: Russland drohe als Vergeltung für westliche Sanktionen seine bereits in den vergangenen Monaten auf die Ukraine zielenden Cyberattacken auf westliche Staaten auszuweiten. Regierungsstellen, Kommunikationsstrukturen, Verwaltungen, Stromversorger sowie Unternehmen seien durch "Distributed-Denial-of-Service"-Angriffe gefährdet. Dabei werden Server gezielt überlastet und funktionsunfähig gemacht.
Die Sorge vor einem hybriden Krieg beziehungsweise die Notwendigkeit, massiv in Firewalls zu investieren, treibt die Titel von IT-Sicherheitsanbietern. Diese Unternehmen verfügen über das Know-how und Equipment, um bösartige Attacken abzuwehren. Die Aktie eines US-Unternehmens stieg innerhalb einer Woche um 15 Prozent. Noch besser entwickelte sich ein deutsches Unternehmen. Der Wert erzielte in fünf Tagen 36 Prozent. Nicht auszuschließen, dass das Unternehmen seine für Anleger enttäuschende Gewinnprognose für 2022 Anfang des Jahres nach oben korrigieren wird.
Auf sechs Prozent bringt es ein Cybersecurity-ETF. Seit Jahresanfang weist der Exchange Traded Fund allerdings noch ein Minus von rund zwölf Prozent auf. Doch seit vergangener Woche realisieren Anleger, wie dringend Schutzmaßnahmen sind.
Um welche Unternehmen es sich handelt, erfahren Sie in der neuen Ausgabe von €uro am Sonntag.
Weitere Themen im Heft:
- Aktien springen an: Endlich sieht die Kursentwicklung in der Beobachtungsliste etwas erfreulicher aus: Novavax, Moderna und Biontech liegen zum Redaktionsschluss auf Wochensicht deutlich im Plus, Curevac (siehe Investor-Info) und Valneva zumindest leicht. Novavax’ erste Lieferungen sind endlich in der EU angekommen, außerdem veröffentlichten die Amerikaner Daten, wonach der Impfschutz nach zwei Dosen mindestens sechs Monate lang anhält - wenngleich diese auch vor Omikron erhoben wurden. (S. 30)
- Comeback in der Krise: Kein Apple Pay oder Google Pay, keine Kreditkarten von Visa und Mastercard mehr, dafür Probleme beim Abheben von Bargeld - und selbst wenn der Geldautomat noch etwas ausspuckt, ist es ein Drittel weniger Wert als noch in der Vorwoche. Die Sanktionen des Westens als Reaktion auf Putins Angriffskrieg zielen auch auf die großen und kleinen Geldbörsen russischer Bürger ab. Kein Wunder, dass vor diesem Hintergrund das Interesse an Bitcoin und Co steigt. (S. 32)
- Auf Rekordkurs: Drohen weitere Länder in den Krieg des Kreml hineingezogen zu werden? Die wachsenden Ängste vor einer Eskalation mit unkalkulierbarem Ausgang unterstützen den Goldpreis. Das Edelmetall gilt wie der US-Dollar als sicherer Hafen in gefährlichen Zeiten. Noch dazu verspricht Gold zumindest einen Teil der kriegsbedingten Kursverluste an den Börsen zu kompensieren. (S. 36)
- Schlottern oder nicht - das ist hier die Frage: Kein Tag vergeht, an dem das Thema Energiepreise nicht in irgendeiner Form in den Medien auftaucht. Man könnte auch sagen: Die Hiobsbotschaften überschlagen sich. Insolvente Anbieter, Belieferungsstopps, Fragen zu den Folgen des Überfalls Russlands auf die Ukraine - und immer weiter steigende Preise. So lag der Einfuhrpreis für Erdgas im Januar 2022 etwa viermal so hoch wie ein Jahr zuvor. (S. 39)