Für Spekulanten hatte die Krypto-Welt in den vergangenen Handelstagen mal wieder einiges zu bieten. Denn selbst unter den führenden Kryptowährungen kam es teilweise zu massiven Preisbewegungen. So legte Binance Coin als Nummer drei gemessen an der Marktkapitalisierung im Wochenvergleich um fast 42 Prozent zu. Der Preis von XRP erhöhte sich sogar um satte gut 124 Prozent, was mit Platz vier ein Vorrücken unter die Top-5 nach sich zieht. Von Rang vier auf fünf abgerutscht ist dagegen Tether. Und Polkadot als zuletzt Fünftplatzierten findet sich aktuell auf Platz sieben wider.

Was hinter dem Preis-Verdoppler XRP steckt


Laut dem Kryptowährungsdaten-Anbieter CoinMarketCap ist XRP eine Währung, die auf einer digitalen Zahlungsplattform namens RippleNet läuft, die wiederum auf einer verteilten Ledger-Datenbank namens XRP Ledger basiert. Während RippleNet von einem Unternehmen namens Ripple betrieben wird, ist der XRP Ledger Open-Source und basiert nicht auf Blockchain, sondern auf der zuvor erwähnten verteilten Ledger-Datenbank.

Die RippleNet-Zahlungsplattform ist ein Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem (RTGS), das darauf abzielt, sofortige Geldtransaktionen weltweit zu ermöglichen. Während XRP die Kryptowährung ist, die dem XRP-Ledger zugrunde liegt, kann man eigentlich jede Währung verwenden, um auf der Plattform zu transagieren. Während die Idee hinter der Ripple-Zahlungsplattform erstmals 2004 von Ryan Fugger geäußert wurde, begann der Aufbau von Ripple erst, als Jed McCaleb und Chris Larson das Projekt im Jahr 2012 übernahmen (damals hieß es noch OpenCoin).

Zu sehen ist die jüngste Preisexplosion vor dem Hintergrund der Nachricht, dass ein US-Bundesrichter die Führungskräfte von Ripple davon befreite, ihre persönlichen Finanzunterlagen der Securities and Exchange Commission (SEC) zur Verfügung stellen zu müssen. Zuvor hatte derselbe Richter Ripple auch Zugang zu SEC-Protokollen und Memos gewährt. Diese Aufzeichnungen sollen detailliert beschreiben, warum die Regulierungsbehörde Bitcoin oder Ether nicht als Wertpapiere eingestuft hat. Ripple, das den XRP-Ledger entwickelt hat, der von großen Finanzinstituten weltweit für die Interbankenkommunikation und -abrechnung verwendet wird, hofft, dass die Dokumente dabei helfen, Argumente vorzubringen, dass XRP auf dieselbe Weise behandelt werden sollte.

XRP Chart


Noch um einiges besser gelaufen als XRP ist in den vergangenen sieben Handelstagen bis Sonntagabend Bitcoin Gold, denn hier beträgt das Plus sogar 182,22 Prozent. Mit einem Minus von 33,62 Prozent trägt dagegen Pundi X[old] die rote Laterne.

Die jüngsten Nachrichten-Highlights zur Krypto-Welt


In einem wie meist emsigen Meldungs-Umfeld waren in den vergangenen Tagen die folgenden Nachrichten die Highlights (die nach der Überschrift zu sehenden Plus- und Minuszeichen zeigen an, ob wir eine Meldung als positiv oder negativ für das Krypto-Universum einstufen. o steht für eine neutrale Bedeutung):

Marktkapitalisierung der Kryptowährungen erstmals über zwei Billionen Dollar (+): Nach Angaben der Marktbeobachter CoinGecko und Blockfolio übertrafen während der Osterfeiertage alle Digital-Währungen zusammen die Marke von zwei Billionen Dollar. Fazit: Der Wert der Kryptowährungen nimmt weiter zu und mit zu verdanken ist das auch einem verstärkten Engagement institutioneller Investoren.

Starinvestor Peter Thiel stuft Bitcoin als "eine chinesische Finanzwaffe gegen die USA" ein (-): Peter Thiel ist als Investor zwar "Pro-Krypto", aber er denkt laut einem Bloomberg-Bericht auch, dass die Kryptowährung die Vormachtstellung Amerikas untergraben kann. Der weltbekannte Risikokapitalgeber drängt die US-Regierung jedenfalls dazu, strengere Regelungen für Kryptowährungen in Betracht zu ziehen. "Ich frage mich, ob man Bitcoin an diesem Punkt auch teilweise als chinesische Finanzwaffe gegen die USA betrachten sollte. Es bedroht Fiat-Geld, aber es bedroht vor allem den US-Dollar", so Thiel. Fazit: Wenn Kryptos in den Machtkampf zwischen den USA und China gezogen werden, ist das nicht gut.

Krypto-Rat für Innovation startet mit branchenführenden Mitgliedsorganisationen (+): Der Crypto Council for Innovation (CCI) gab am 06. April seine Gründung bekannt. CCI ist eine neue Allianz von führenden Krypto-Branchenvertretern, die Regierungen und Institutionen unterstützen wird, indem sie eine verantwortungsvolle Krypto-Politik fördert und die Öffentlichkeit über das Potenzial der Kryptowährung aufklärt, positive Veränderungen zu schaffen. Zu den Mitgliedsorganisationen gehören Coinbase, Fidelity Digital Assets und Square. Fazit: Mehr Aufklärungsarbeit sollte der Krypto-Welt gut tun.

Bitcoin-Börse Kraken plant Börsengang im Jahr 2022 (+): Die Bitcoin-Börse Kraken Exchange erwägt einen Börsengang, vermutlich als direktes Listing, im Jahr 2022. Fazit: Ein Ausbau des Krypto-Aktien-Anlageuniversums ist positiv.

Coinbase-Quartalsgewinn mehr als doppelt so hoch wie im Gesamtjahr 2020 (+): Kurz vor dem eigenen Börsengang am 14. April berichtete Coinbase über einen Gewinn im ersten Quartal von 730-800 Millionen Dollar. Das ist mehr als das Doppelte als im gesamten Jahr 2020. Die größte US-Kryptowährungsbörse hat zudem einen Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar erzielt (gesamtes Vorjahr: 1,3 Milliarden Dollar). Fazit: Mit dem Krypto-Boom lässt sich derzeit gutes Geld verdienen.

State Street entwickelt Krypto-Handelsplattform für Institutionen (+): State Street, die zweitälteste Bank in den USA, gab die Zusammenarbeit ihres Handelstechnologie-Arms Currenex mit Pure Digital bekannt, einem Devisenhandels-Infrastrukturanbieter, um eine auf Institutionen ausgerichtete Handelsplattform für digitale Währungen zu schaffen. Die Plattform ist ein außerbörsliches Angebot mit bilateralen Kreditlinien und voller Transparenz, so dass die Kunden genau sehen können, mit wem sie handeln und Kontrahenten nach eigenem Ermessen ein- und ausschalten können. Fazit: Ein weiterer Beleg für die anhaltende Krypto-Expansion.

Robinhood steigert Zahl der Krypto-Trader im ersten Quartal um 460 Prozent (+): Der Online-Broker Robinhood sah im ersten Quartal 2021 9,5 Millionen Kunden auf seiner Plattform mit Krypto handeln. Im vierten Quartal 2020 waren es erst 1,7 Millionen. Fazit: Je mehr Anleger bei Kryptos mitmischen, umso schwieriger dürfte ein staatliches Verbot werden.