So geht in der jüngsten Erhebung mehr als die Hälfte der Befragten (50,9 Prozent) davon aus, dass die Aktienkurse in Europa in den letzten drei Monaten dieses Jahres steigen werden. Im zweiten Quartal war nur etwa jeder Dritte (36,3 Prozent) von steigenden Aktiennotierungen ausgegangen. Mittelfristig sind die Anleger sogar noch zuversichtlicher: 65,7 Prozent glauben, dass sich die Aktienkurse in den kommenden zwölf Monaten nach oben bewegen.
Ein Grund für die sich aufhellende Stimmung dürfte die Reaktion der Märkte in den Wochen nach der Brexit-Entscheidung der Briten gewesen sein. Die Kurseinbrüche unmittelbar nach dem überraschenden Ergebnis Ende Juni konnten die Aktienmärkte in den vergangenen Monaten mehr als wettmachen. Eine Garantie für eine kommende Rally gibt es freilich nicht. Sollte etwa die US-Notenbank in diesem Jahr die Zinsschraube doch noch anziehen, könnte die positive Stimmung durchaus wieder kippen.
Verglichen mit dem Vorquartal sind die Anleger bei Rohstoffen dagegen etwas vorsichtiger geworden. Zwar glaubt bei Gold immer noch mehr als die Hälfte der Befragten (52,3 Prozent) an einen Preisanstieg bis zum Jahresende; im Sommer hatten allerdings noch 58,8 Prozent kurzfristig steigende Notierungen erwartet. Noch stärker hat sich die Anlegermeinung hinsichtlich der Erwartungen zu Öl geändert: Im dritten Quartal sind 36,4 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass sich der Wert des schwarzen Goldes in den nächsten drei Monaten erhöhen wird. Im Vorquartal waren hingegen noch 48,6 Prozent von einem Preisanstieg ausgegangen. Dabei ist jedoch anzumerken, dass die Erhebung zum Citi-Investmentbarometer vor dem OPEC-Beschluss zu einer Begrenzung der Fördermengen durchgeführt wurde. Der Beschluss hätte sicherlich das Stimmungsbild anders gezeichnet.
Während aber die Anleger Aktien - und auch Gold und Öl - weiterhin auf ihrer Liste haben, scheint für Zinsinvestments genau das Gegenteil zu gelten. Angesichts der schon lange anhaltenden Niedrigzinsphase verwundert es kaum, dass lediglich 5,8 Prozent der befragten Investoren daran glauben, dass in Europa die Zinsen im letzten Quartal 2016 steigen werden. Vielmehr erwarten 82,9 Prozent weiterhin einen Seitwärtstrend europäischer Zinsen.
Das Gesamt-Sentiment, das die Einschätzungen von Aktien, Zinssatz, Öl und Gold aggregiert und Werte von -100 bis +100 Punkten einnehmen kann, liegt im dritten Quartal 2016 bei +29 Punkten - und damit leicht unter dem Niveau aus dem zweiten Quartal 2016 (+32 Punkte).