Diese zeigt mittlerweile wieder nach oben. Dass die Euphorie aber womöglich übertrieben sein könnte, zeigt der jüngste Rücksetzer. Aktuell notiert die Unze wieder bei rund 1.300 US-Dollar. Wohin geht die Reise also?
Schlägt jetzt die große Stunde von Gold?
Für Gold spricht derzeit die nach wie vor brisante geopolitische Gemengelage in Fernost. Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA war bereits für den jüngsten Preisanstieg mitverantwortlich. Sichere Häfen wie Gold waren plötzlich wieder gefragt. Das zeigt auch der Mittelzufluss beim weltgrößten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares. Dessen Bestand hat sich im Zeitraum von 1. August bis 25. September um rund 65 Tonnen Gold erhöht. Indes: Kaum einer rechnet wirklich damit, dass der verbale Schlagabtausch zwischen Kim Jong Un und Donald Trump in einen bewaffneten Flächenbrand ausartet. Gold mag von Nordkoreas militärischen Provokationen zwar kurzfristig profitieren, dauerhaft dürfte das Thema aber an Relevanz verlieren.
Neue Impulse aus Indien?
Regelmäßig, wenn es Herbst wird, sorgt an den Goldmärkten noch ein anderes Schlagwort für Fantasien. Die Rede ist von der "indischen Hochzeitssaison". Hintergrund ist, dass in Indien für gewöhnlich in den Monaten September bis November geheiratet wird. Die Brautpaare erhalten dabei traditionell insbesondere Goldgeschenke. Kann diese Nachfrage den Goldpreis weiter beflügeln? Eine klare Antwort darauf gibt es nicht. Auf der einen Seite dürfte die Nachfrage der Inder nach Gold tatsächlich zu einer Stabilisierung des Preises beitragen. Immerhin wird in keinem anderen Land der Welt so viel Goldschmuck gekauft, wie auf dem Subkontinent.
Andererseits sollten die von der indischen Hochzeitssaison ausgehenden Effekte für Gold nicht überbewertet werden. Denn die Nachfrage verändert sich von Jahr zu Jahr. Außerdem ordern die indischen Juweliere das Gold oftmals schon Monate im Voraus. So kann es passieren, dass es ganz anders kommt, als man es sich erhofft. Wie beispielsweise 2016: Statt zuzulegen, brach der Goldpreis in der vermeintlich so vielversprechenden September-November-Periode um fast zehn Prozent ein.
Der Dollar als Wegweiser
Wer wissen möchte, wohin der Goldpreis geht, sollte weniger nach Nordkorea oder Indien blicken, sondern vielmehr den US-Dollar im Auge haben. Denn in der Vergangenheit war wieder mal ein bemerkenswerter Gleichlauf zwischen diesen beiden Assets zu beobachten. Ein schwacher Dollar bedeutete starkes Gold; legte der Dollar hingegen zu, ging es mit Gold bergab. Zuletzt war dieser Zusammenhang besonders stark ausgeprägt. So stieg Gold in den vergangenen Monaten fast in dem gleichen Maße, wie der Dollar gegenüber dem Euro abwertete. Mit anderen Worten: Gold profitierte von der Dollar-Schwäche.
Und genau dieser Punkt könnte das Edelmetall noch weiter anziehen lassen, denn derzeit ist das Sentiment des Dollars schwer angeschlagen. Schwache Wirtschaftsdaten sowie das Scheitern zahlreicher Trump-Projekte wie die Gesundheitsreform haben den Greenback belastet. Immerhin: Die großangekündigte Steuerreform, an der sich die Trump-Berater schon seit Monaten abarbeiten, ist nach Aussagen des US-Präsidenten nunmehr "völlig finalisiert". Was dabei tatsächlich herauskommt, muss sich aber erst zeigen. Aktuell gehen die Prognosen der Analysten davon aus, dass US-Dollar mittelfristig gegenüber dem Euro noch ein Stück weiter nachgeben wird. Auch wenn kurzfristige Korrekturen nach Meinung einiger Marktteilnehmer nach dem starken Rückgang des Dollars auch nicht ausgeschlossen sind.
Kleiner Einsatz, hohe Gewinnchance
Wer das Metall nicht physisch kaufen will, aber von dessen Preisbewegungen überproportional profitieren möchte, findet in Hebelprodukten chancenreiche Anlageinstrumente. Jedoch sollte man bei der Auswahl des Hebels genau hinsehen. Je höher der Hebel, desto größer auch das Risiko und aktiveres Positionsmanagement ist gefragt.