Disney veröffentlichte die Zahlen zum vierten Quartal. Die zeigen: Der Streaming-Dienst Disney+ lässt Netflix klein aussehen, doch bei den Zahlen hat der Medienkonzern enttäuscht. Das steckt dahinter. Von Jennifer Senninger
Der Unterhaltungsriese Disney gewährte einen Blick in seine Bücher. Die zeigten: Auch im vierten Quartal boomte das Streaming-Geschäft. Der hauseigene Dienst Disney+ konnte die Zahl der Abonnenten um 39 Prozent steigern – mehr als von Analysten erwartet. Auch die Streaming-Anbieter Hulu und ESPN+ legten deutlich zu. Alle drei Streaming-Dienste kommen nun insgesamt auf rund 235 Millionen zahlende Abonnenten.
Zum Vergleich: Netflix hatte zum Quartalsende 223 Millionen, damit liegt Disney beim Rennen um die Streaming-Herrschaft aktuell vorne. Allerdings: Noch macht Disney mit Streaming keinen Gewinn. Seit dem Start vor drei Jahren hat der Konzern insgesamt über acht Milliarden Dollar verloren. Disney investiert hohe Summen, um im boomenden Streaming-Markt vorne mitzuspielen.
Quartalszahlen von Disney
Das zeigt sich allerdings auch in den Zahlen, die Quartalsergebnisse lagen hinter den Erwartungen. So nahm der Gewinn in den drei Monaten bis Ende September nur um ein Prozent auf 162 Millionen Dollar zu. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,30 Dollar, im Vorjahr waren es noch 0,37 Dollar. Der Umsatz konnte zwar um fast neun Prozent auf 20,15 Milliarden Dollar zulegen, lag jedoch ebenfalls hinter den Erwartungen.
Allerdings: Bei den Freizeitparks von Disney läuft es nach der Corona-Flaute wieder richtig gut, der Konzern erzielte mit 7,42 Milliarden Dollar einen Umsatzrekord.
Einschätzung zur Disney-Aktie
Die Disney-Aktie verlor 2022 35 Prozent, im Vergleich zur Konkurrenz schnitt Disney damit aber immer noch besser ab. Disney will im Dezember in den USA eine werbefinanzierte Version von Disney+ einführen, um noch mehr Abonnenten zu gewinnen. Das könnte dem Konzern zunehmend den Weg in die Profitabilität beim Streaming ebnen.
Am heutigen Mittwoch verliert die Disney-Aktie aber mit rund 7 Prozent Minus stark. Anleger achten drauf, ob die Aktie ein neues Tief bildet oder sich darüber halten kann.