Dies belegt eine Studie der Ruhr-Universität Bochum, die gemeinsam mit der Deutschen Post, dem DAI (Deutsches Aktieninstitut) und dem DIRK (Deutscher Investor-Relations-Verband) erstellt wurde.

Auch wenn die absolute Mehrheit der Befragten nach wie vor ein "tendenziell ausgewogenes Verhältnis von Dividenden und Kurssteigerungen bevorzugt", habe sich seit 2008 eine deutliche Verschiebung in Richtung hoher Dividenden und geringer Kurssteigerungen ergeben. Zudem wurde klar: Trotz der umfangreichen Geschäfts- und Zwischenberichte von Unternehmen informieren sich die Privatanleger bei Aktienkäufen oder -verkäufen in erster Linie durch die Presse. Diese sei aus Sicht der -Privataktionäre wie in den Jahren 2004 und 2008 "mit Abstand sowohl der bedeutendste als auch der aktuellste, verständlichste und vertrauenswürdigste Informationskanal", heißt es in der Studie. Während die Geschäftsberichte der Unternehmen etwas an Bedeutung gewannen, verlor die Beratung durch Finanzinstitute und Broker "ganz erheblich" an Bedeutung.

Angesichts der Ergebnisse fordert das DAI die Politik zum Handeln auf. "Damit Privataktionäre die Berichte der Unternehmen besser verstehen und für ihre Anlageentscheidung als Informationsquelle verwenden können, muss sich die Politik stärker für eine bessere finanzielle Grundbildung einsetzen", sagte Christine Bortenlänger, Geschäftsführerin des DAI. Ökonomische Grundbildung sei der beste Verbraucherschutz, nicht Bevormundung und Verbote.

Laut der Studie geht es den Privataktionären mehr um Vermögenszuwachs als um Mitbestimmung in den Unternehmen. "Mehr als 80 Prozent der befragten Aktionäre messen der langfristigen Vermögensbildung eine hohe bis sehr hohe Bedeutung als Anlageziel bei", stellte DIRK-Geschäftsführer Kay Bommer fest. Privataktionäre dächten also langfristig und stellten damit für die Aktionärsstrukur einen stabilisierenden Faktor dar.