Die Notenbanken dominieren weiterhin das Geschehen an den Finanzmärkten. Das schreibt die DZ Bank in einer aktuellen Studie, in der es um Dividendenaktien geht. Die Aussicht auf noch billigeres Geld lässt die Vielzahl an konjunkturellen Warnsignalen und Gewinnwarnungen verblassen, heißt es darin weiter.
Ein Risiko gebe es allerdings dann, wenn die Zinssenkungsfantasie entweicht und der Blick der Marktteilnehmer wieder stärker auf die Realwirtschaft fällt. Sollten die Folgen des Handelsstreits zwischen Washington und Peking stärker als bisher vom Markt erwartet auf die Unternehmen wirken, lauere die Gefahr einer Vielzahl von Gewinnwarnungen. Die Analysten bei der DZ Bank sind für die Entwicklung an den Märkten kurz- bis mittelfristig daher eher vorsichtig gestimmt.
Auch mit Blick auf die Dividenden hätten die Notenbanken zuletzt das Bild mitbestimmt. Die Aussicht auf sinkende Renditen habe die Aktienkurse befeuert. Da die realwirtschaftlichen Indikatoren eher schwach ausgefallen seien, seien die erwarteten Dividendenausschüttungen leicht gesunken.
Dies wiederum führe dazu, dass auch die Dividendenrenditen gesunken sind. Auf Sicht der nächsten zwölf Monate bieten der DAX eine Dividendenrendite von 3,5 % und der Euro Stoxx 50 von 3,9 Prozent, was um den historischen Durchschnitt liegt. Da allerdings die Bondrenditen noch stärker gesunken sind, liegt der Renditeaufschlag der Dividendenpapiere mit über vier Prozentpunkten weiter nahe den Höchstständen.
Der Renditeaufschlag gegenüber Euro-BBB-Anleihen hat laut DZ Bank sogar ein neues Rekordniveau erreicht. Dividenden böten somit absolut und noch stärker relativ eine attraktive Stillhalteprämie in unruhigen wirtschaftlichen Zeiten.
In einem der Sreenings in der Studie zeigt die DZ Bank für Investoren mit höherer Risikobereitschaft Aktien mit attraktiver Dividendenrendite und zusätzlichem Kurspotenzial, die zudem mit einer Kaufempfehlung der DZ Bank-Analysten versehen sind. Wir stellen davon fünf Titel aus Europa vor. Die Dividendenrenditen bewegen sich bei diesen Werten zwischen 4,2 Prozent und 6,4 Prozent und die Kursziele liegen zwischen 22 Prozent und 30 Prozent über den aktuellen Notierungen.
Engie-Aktie
In der DZ Bank-Liste mit den dividendenstarken Aktien aus Europa mit Kurspotenzial ist unter anderem Engie enthalten. Der französische Energieversorger kommt mit einem als fair bezifferten Wert von 16,50 Euro daher. Gegenüber dem aktuellen Kurs von 13,35 Euro verspricht das einen Anstieg von 23,6 Prozent.
Die Dividende je Aktie sehen die Analysten in diesem Jahr bei 0,80 Euro je Anteilsschein. Das wäre gleichbedeutend mit einer Rendite von rund sechs Prozent. Für 2020 und 2021 sollen dann 0,86 Euro bzw. 0,94 Euro je Aktie an die Aktionäre fließen.
Die Vorhersage zur Ergebnisentwicklung hat die DZ Bank jüngst in Reaktion auf neue Geschäftszahlen leicht angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr ging es mit der Schätzung beim Gewinn je Aktie von 1,04 Euro auf 1,05 Euro nach oben. Für die beiden Folgejahren rechnet man mit 1,17 Euro und mit 1,29 Euro statt wie bisher mit 1,16 Euro und 1,26 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 10,35.
Laut dem zuständigen Analysten Werner Eisenmann basiert seine Kaufempfehlung auf einer attraktiven Dividendenrendite und den nach seiner Meinung zu niedrigen Bewertungsrelationen. Jedenfalls erachtet er einen leichten Bewertungsaufschlag angesichts der Wachstumschancen und der angedachten deutlichen Reduktion des Geschäftsportfolios für angebracht.
Die Fokussierung auf Vereinfachung gepaart mit gezielten Übernahmen, Kostensenkungen, den gestiegenen Strompreisen und vor allem hohen Investitionen in rasch wachsende und relativ stabile Bereiche sollte nachhaltiges Cashflow- und Gewinnwachstum ermöglichen. In Verbindung mit der soliden Bilanz ermöglicht dies eine attraktive Ausschüttungspolitik.
Ferner sei die Nachhaltigkeit der Ausschüttungspolitik durch die soliden Finanzen und eines stabilen Geschäftsmodells relativ gut abgesichert. Größtes Risiko stellen aus seiner Sicht weiterhin die anfälligen belgischen Kernkraftwerke dar. Hinzu komme die Politik in Frankreich.
Charttechnik
Der Aktienkurs von Engie hat eine lange Talfahrt hinter sich. Konkret sanken die Notierungen von Juni 2008 bis Februar 2017 von 44,73 Euro auf 10,89 Euro. Seit dem letztgenannten Rekordtief versucht sich der Titel an einer Bodenbildung. Aus dem lange vorherrschenden Abwärtstrend war der Titel jüngst kurzzeitig bereits herausgelaufen, für die Etablierung eines nachhaltigen Aufwärtstrends hat es aber noch nicht gereicht und im Zuge der Marktschwäche der vergangenen Tage musste auch wieder wertvollen Boden hergegeben werden. Sollte es dem Titel aber irgendwann gelingen, eine hartnäckige Widerstandszone um 15,00 Euro zu knacken, dann wäre das ein wichtiger charttechnischer Meilenstein.
Profil
Engie (vormals GDF Suez S.A.) ist eine internationale Unternehmensgruppe, die im Bereich Energieversorgung mit Strom und Erdgas international tätig ist. Als einer der größten Energieversorger weltweit ist sie in der Erschließung und Produktion von Erdgas, der Erzeugung von Strom, der Energiebeschaffung und dem Energiehandel wie auch im Infrastrukturmanagement engagiert. Dazu kommen Umweltprojekte und -angebote wie Wasserversorgung und Abfallwirtschaft. Das Unternehmen ist auf allen Kontinenten der Welt tätig. Mit einer Beteiligung von über 35 Prozent ist der französische Staat Hauptaktionär der Gesellschaft.
Nokia-Aktie
Der zweite Wert aus der DZ Bank-Liste mit Aktien, die sowohl mit einer Kaufempfehlung sowie mit Kurspotenzial versehen sind und die auch noch als dividendenstark gelten, heißt Nokia. Der faire Wert beträgt hier 6,00 Euro, was um 26,3 Prozent über den aktuellen Notierungen von 4,75 Euro liegt.
Die Vorgabe für den fairen Wert hat der zuständige Analyst Ingo Wermann nach der jüngst erfolgten Vorlage von neuen Geschäftszahlen durch den finnischen um 0,50 Euro von bisher 5,50 Euro erhöht. Zur Begründung hieß es, Nokia zähle zu den Hauptprofiteuren des neuen Mobilfunkstandards "5G" - auch abseits des Telekom-Sektors. Die aus Sicht von Wermann verbesserten Perspektiven hat er in Form höherer Prognosen im angewandten abgezinsten Cash-Flow-Modell reflektiert.
Bei der Dividende geht es für 2019 von einer Zahlung von 0,20 Euro nach 0,19 Euro für 2018 aus. Die Prognosen für 2020 und 2021 betragen 0,22 Euro und 0,24 Euro. Auf Basis der Schätzung für das laufende Jahr ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,2 Prozent.
Was den Gewinn je Aktie angeht, hat Wermann seien Vorhersage für 2019 von 0,23 Euro auf 0,26 Euro erhöht. Für die beiden kommenden Geschäftsjahre ging es mit der Prognose von 0,37 Euro auf 0,41 Euro nach oben und von 0,46 Euro auf 0,47 Euro. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein KGV von 10,1.
Ansonsten heißt es ganz allgemein als Begründung zum Anlageurteil, die Investitionen in den neuen Mobilfunkstandard "5G" würden langsam anziehen. Die Ergebnisse im zweiten Quartal 2019 hätten über der Markterwartung gelegen. Der Konzern dürfte von Sicherheitsbedenken gegenüber dem chinesischen Wettbewerber Huawei profitieren. Chancen sieht die DZ Bank in der Gewinnung von Kunden außerhalb des Telekommunikationssektors. Für den Kauf der Aktie sprächen zudem die sehr solide Bilanz und die hohe Dividendenrendite.
Charttechnik
Mit den Aktien von Nokia war seit der Jahrtausendwende kein Staat zu machen. In der Spitze ging es von Mai 2000 bis Juli 2012 von 64,95 Euro auf 1,37 Euro nach unten mit den Notierungen. Nach dem letztgenannten Rekordtief kam es zunächst zu einer spürbaren Erholung, für die vergangenen Jahre ist aber nicht mehr als ein Seitwärtstrend zu konstatieren. Ein erstes wirklich bedeutsames prozyklisches charttechnisches Kaufsignal wäre ein Sprung über das Jahreshoch von 5,74 Euro, das vom Januar stammt.
Profil
Die Nokia Corporation ist ein finnischer Telekommunikationskonzern und einer der führenden Anbieter von Systemen und Produkten in der globalen Kommunikationsindustrie. Das Unternehmen verfügt über eine breite Produktpalette und bietet eine Vielfalt unterschiedlicher Anwenderprodukte für die Bereiche Musik, Navigation, Video, TV, Games, Fotografie und Telekommunikation an. Hinzu kommen verschiedene Produkte aus dem Bereich Netzwerktechnologie, die in Fertigungsstätten in China, Finnland, Deutschland und Indien hergestellt werden.
Neben unterschiedlichsten Mobiltelefonen und Smartphones vertreibt der Konzern Originalzubehör und bietet über einen eigenen Online-Shop Inhalte und Apps zum Download. 2014 wurde die gesamte Handysparte an Microsoft verkauft, da sich der Konzern zukünftig mehr auf das Netzwerkgeschäft konzentrieren will. 2013 wurde bereits das ehemalige Joint Venture Nokia Siemens Networks komplett von Nokia übernommen. Dort wird für internationalen Kunden Telekommunikationsinfrastruktur sowie die entsprechende Hardware, Software und Dienstleistungen entwickelt. Außerdem will Nokia den französischen Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent übernehmen.
Erste Group-Aktie
In der DZ Bank-Liste mit Aktien, die sowohl mit einer Kaufempfehlung sowie mit Kurspotenzial daherkommen und außerdem auch noch eine attraktive Dividendenpolitik verfolgen, gehört unter anderem die Erste Group. Dem österreichischen Kreditinstitut billigt man einen fairen Wert von 37,40 Euro zu, wobei diese Vorgabe kürzlich von bisher 40,00 Euro gesenkt wurde, obwohl es mit den Gewinnschätzungen gleichzeitig leicht nach oben ging. Bei einem aktuellen Kurs von 30,60 Euro hatte dieser Wert theoretisch 22,2 Prozent Luft nach oben.
Die Erste Group berichtete nach Einschätzung des zuständigen Analysten Manuel Mühl jüngst über ein sehr solides Quartal und weitete den operativen Leverage auf vier Prozent aus. Neben gutem Wachstum in Osteuropa habe die Bank nun erstmals seit mehreren Quartalen die Konsenserwartungen auf der Kostenseite erfüllen können.
Weitere positive Argumente sähen wie folgt aus: die Wachstumsdynamik in Osteuropa und die sehr gute Kapitalisierung sowie die hohe Kreditqualität. Auch habe das Management trotz Probleme in Rumänien die Ziele bestätigt. Im Konsens sei bereits eine Eigenkapitalrendite von mehr als zwölf Prozent abgebildet. Sollten im zweiten Halbjahr keine weiteren rechtlichen Probleme auftreten, so sei dies auch realistisch.
Die Aktie notiere beim KGV für 2020 über dem Niveau der EU-Peers, aber unter dem Niveau der CEE-Peers. Die DZ Bank hält im Vergleich zur EU-Vergleichsgruppe aufgrund des Wachstums in CEE, der Positionierung als Retail Bank, des hohen Marktanteils in den Kernmärkten, der Kooperation mit den Sparkassen in Österreich, steigenden Dividenden und der guten Kapitalausstattung einen Bewertungsaufschlag für gerechtfertigt.
Die Schätzungen für den Gewinn je Aktie von 2019 bis 2021 sehen wie folgt aus: 3,41 Euro, 3,58 Euro und 3,67 Euro. Auf letztgenannter Basis beträgt das geschätzte KGV 8,34. Bei der Dividende je Aktie geht Mühl nach den für 2018 gezahlten 1,40 Euro in den drei Jahren bis 2021 jeweils von einer jährlichen Anhebung von 0,10 Euro je Anteilsschein aus. Für 2019 ergibt sich gemäß der Prognosen eine Dividendenrendite von 4,9 Prozent.
Charttechnik
Das langfristige Chartbild bei der Erste Group ist geprägt von einigen heftigen Schwankungen. Nach dem Absturz im Zuge der Finanzkrise hat sich der Titel aber deutlich besser geschlagen als viele andere europäische Banken Allerdings hat sich seit März 2018 ein Abwärtstrend herausgebildet und der Wert muss aufpassen, nicht wieder in Richtung Jahrestief von 28,10 Euro abzurutschen.
Profil
Die Erste Group wurde 1819 als die "Erste österreichische Spar-Casse" gegründet. Im Jahr 1997 ging sie mit der Strategie, ihr Retailgeschäft in die Märkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die Wiener Börse. Seither entwickelte sich die Erste Group durch zahlreiche Akquisitionen und organisches Wachstum zu einem der größten Finanzdienstleister im östlichen Teil der EU gemessen an Kunden und Bilanzsumme.
ENI-Aktie
Als vierten Vertreter aus der DZ Bank-Liste mit Aktien, die sowohl mit einer Kaufempfehlung sowie mit Kurspotenzial ausgestattet sind, stellen wir ENI vor. Die Vorgabe für den fairen Wert wurde zwar jüngst von 18,00 Euro auf 17,50 Euro gesenkt. Damit ergibt sich gemessen an der aktuellen Notierung von 13,48 Euro aber noch immer ein Anstiegspotenzial von 29,8 Prozent.
Nachdem für das Vorjahr 0,83 Euro je Aktie an die Anleger geflossen sind, sieht die Schätzreihe für die weiteren Zahlungen an die Aktionäre bis 2021 wie folgt aus: 0,86 Euro, 0,88 Euro und 0,90 Euro. Für das laufende Geschäftsjahr ergibt sich damit eine Dividendenrendite von 6,38 Prozent.
Für die DZ Bank boten die aktuellen Quartalszahlen insbesondere aufgrund der guten Cashflow-Entwicklung mehr Licht als Schatten. Vor diesem Hintergrund bestätigt man wegen der hohen und nachhaltigen Dividende, der soliden Bilanz, der Stärke in der Exploration und des massiven Ausbaus im Bereich Erneuerbare Energien die bestehende Kaufempfehlung.
Die Expansion im arabischen Raum sei zudem vielversprechend. Ein Risiko stelle ein weiterer deutlicher Ölpreisverfall dar. Die politischen Risiken (Italien, Venezuela, Libyen; Iran) sollten aber beherrschbar sein, so das Urteil.
Die Ausschüttungspolitik sei infolge einer hohen Dividende und zusätzlichen Aktienrückkäufen attraktiv. Sie sei durch den erwarteten hohen Cashflow und durch solide Bilanzrelationen abgesichert. Die hauseigene Zuversicht baue dabei insbesondere auf die ausgewiesene Stärke in der Exploration auf, die zunehmend seine positive Wirkung auf die Gewinne entfalten sollte. Ferner werde das Geschäftsmodell durch die Expansion im Raffinerie- und Erneuerbare Energien-Bereich stabiler.
In Reaktion auf die jüngst vorgelegten Geschäftsergebnisse kam es zu kleineren Anpassungen nach unten bei den Prognosen zum Gewinn je Aktie. Konkret rechnet man dadurch jetzt für 2019 mit 1,19 Euro, für 2020 mit 1,34 Euro und für 2021 mit 1,42 Euro. Das geschätzte KGV auf letztgenannter Basis beläuft sich auf 9,5.
Charttechnik
Die Aktien von ENI hatten in den vergangenen 20 Jahren von Februar 2000 bis Juli 2007 ihre beste Zeit, als es mit dem Kurs von 9,54 Euro bis auf 28,33 Euro nach oben ging. Im Zuge der Finanzkrise ging es dann bis März 2009 nach unten, bevor sich daran eine bis heute anhaltende Seitwärtsbewegung anschloss. Nach der jüngsten Abwärtsbewegung ist dabei ein Ausbruch nach unten derzeit als wahrscheinlicher einzustufen als ein Ausbruch nach oben.
Profil
Eni (Ente Nazionale Idrocarburi) ist ein führender Öl- und Erdgasproduzent mit eigenen Förderplattformen und Raffinerien in Europa, Afrika, Australien, Südamerika sowie im mittleren Osten. Insgesamt ist Eni weltweit in 85 Ländern aktiv. Das Unternehmen kauft unter anderem bei externen Produzenten Rohöl und Erdgas ein, welche zu Benzin und anderen Petrochemiekalien weiterverarbeitet und schließlich bei der Energiegewinnung verwendet werden. Eni hält außerdem das Tankstellennetz Agip und zählt damit in Italien zu den größten Tankstellenbetreibern. Von den Servicestationen werden auch rund 470 Filialen in Deutschland betrieben.
Telefónica-Aktie
Als fünften und letzten Wert aus der DZ Bank-Liste mit Aktien mit einer Kaufempfehlung, Kurspotenzial und attraktiven Dividenden präsentierten wir Telefónica. Der faire Wert beträgt in diesem Fall 8,30 Euro, was verglichen an der aktuellen Notiz von 6,655 Euro 24,7 Prozent Luft nach oben lässt.
Telefónica hat nach dem Urteil des zuständigen Analysten Matthias Volkert den soliden Jahresauftakt fortgeführt und die Marktschätzung übertroffen. Das operative Ergebnis am hart umkämpften Heimatmarkt sei zwar im Quartal gesunken. Dies werde jedoch insbesondere durch die positive Dynamik in Großbritannien sowie die stabilisierten Aktivitäten in Brasilien überkompensiert.
Der Konzern komme beim Schuldenabbau (ohne Einbezug von Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16) voran. Das Unternehmen profitiere von einer höheren Nachfrage nach Bündelangeboten. Telefónica habe im zweiten Quartal 2019 trotz der harten Wettbewerbsbedingungen am Heimatmarkt ein Ergebniswachstum aufgewiesen.
Volkert hält den Titel wegen der im Vergleich zum Sektor niedrigen Bewertung mit einem KGV für 2019 von knapp zehn sowie einer Dividendenrendite oberhalb von fünf Prozent für attraktiv.
Konkret sehen die Schätzungen bei der Dividende bis auf weiteres eine unveränderte Zahlung von 0,40 Euro je Anteilsschein vor (Dividendenrendite von 6,0 Prozent). Das vom Unternehmen abgegebene Bekenntnis zu einer stabilen Dividende sei positiv zu bewerten. Die unveränderten Prognosen für das Ergebnis je Aktie gestalten sich wie folgt: 0,74 Euro für 2019 (geschätztes KGV von neun), 0,78 Euro für 2020 und 0,80 Euro für 2021.
Charttechnik
Bei Telefónica fällt das Chartbild erschreckend schwach aus. Ein von März 2000 bis September 2018 verbuchter Kursrückgang von 31,26 Euro auf 6,63 Euro ist auch einfach nur schlecht. Im Zuge der jüngsten Schwäche am Gesamtmarkt ist auch dieser Titel wieder unter Druck geraten und so besteht die Gefahr, dass es zu einer Unterschreitung des zuvor erwähnten Rekordtiefs kommt. Und sollte das passieren, wäre das natürlich aus charttechnischer Sicht ein sehr negatives Signal.
Profil
Telefónica S.A. ist ein Telekommunikationsanbieter, der in den Bereichen Festnetz, Mobilfunk, Internet, Medien und Verzeichnis-Erstellung tätig ist. Das Unternehmen ist primär in spanisch- und portugiesisch sprechenden Ländern vertreten. In Lateinamerika bedient die Gesellschaft über zweihundertzehn Millionen Kunden und gilt in Chile, Argentinien, Brasilien und Peru als führender Anbieter. In Europa gilt Telefónica als führende Telekommunikationsgesellschaft in Spanien und hält darüber hinaus Niederlassungen in Irland, Deutschland, Großbritannien, Tschechien und in der Slowakei.
Das Unternehmen vertreibt seine Services unter den Markennamen vivo, O2, movistar und Telefónica. Die Produktpalette deckt das gesamte Spektrum der Telekommunikation und Datenübertragung ab: das Angebot reicht von Festnetz, Breitband TV, Drahtlostelefonie, Internet, dem Versand umfangreicher Daten und value added Services. Der Bereich Festnetz, der Kernbereich des Unternehmens, bietet Festnetzanschlüsse und unterhält die Leitungsnetze in Spanien und Lateinamerika. Der Mobilfunkbereich unterhält Mobilfunknetze und Serviceangebote für eine große Teilnehmerzahl in Spanien und Lateinamerika.