Nach einem Jahr Coronapandemie klingt der Ausspruch "Das Büfett ist eröffnet" wie aus einer anderen Zeit. Anstatt sich gemeinsam auf das Speisenangebot zu stürzen, sitzen die meisten Menschen zu Hause am Tisch oder treffen sich allenfalls mit Abstand in der Betriebskantine. Für die mehr als 500 börsennotierten Unternehmen in Deutschland haben die Kontaktbeschränkungen einen positiven Nebeneffekt: Sie sparen sich die Kosten für die Ausrichtung der Hauptversammlung (HV). Das gilt für die Saalmiete genauso wie für das Catering.
Die fehlenden Snacks sind für Aktionäre indes das geringste Problem. Die Bundesregierung hat bei den Regelungen für die virtuelle HV zwar nachgebessert, Markus Kienle, Vorstand der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), hält die Aktionärsrechte aber weiterhin für massiv eingeschränkt.
Ungeachtet dessen tischen die Unternehmen mit ihren Dividenden ordentlich auf. Wir haben die Ausschüttungen der in der BÖRSE ONLINE-Datenbank enthaltenen Gesellschaften aus Deutschland analysiert. Insgesamt dürften sie für 2020 knapp 47 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner überweisen. Die Dividendensumme bleibt damit zwar hinter dem Spitzenniveau von 2018 zurück, doch angesichts der nicht ausgestandenen Pandemie ist das voraussichtliche Wachstum um knapp vier Prozent ein Zeichen der Stärke.
Zu Beginn der HV-Saison hat BÖRSE ONLINE wieder den traditionellen Kalender erstellt. Neben sämtlichen Terminen finden Sie ab Seite 16 die Dividendenvorschläge der Unternehmen sowie die daraus resultierende Rendite. Die Verzinsung der Ausschüttung in Relation zum Kurs ist ein wichtiges Kriterium für die Auswahl aussichtsreicher Aktien. Bei der Suche nach den Dividendenfavoriten haben wir weitere Aspekte miteinbezogen. Dazu zählen die Kontinuität der Ausschüttungen sowie die bilanzielle und operative Verfassung der Unternehmen.
DAX: Welle statt Delle
Zu mehr als 70 Prozent kommen die aufaddierten Zahlungen aus dem DAX. Mit Siemens hat ein Indexschwergewicht die Gewinnbeteiligung für das gebrochene Geschäftsjahr 2020 (per 30. September) bereits überwiesen. Der Industriekonzern kürzte die Barausschüttung zum ersten Mal seit annähernd zwei Jahrzehnten. Damit zählt er zu den fünf DAX-Mitgliedern mit einer rückläufigen Dividende für 2020. Auf die Gesamtsumme wirkt sich die Kürzung bei Bayer am stärksten aus. Der Chemiekonzern zahlt knapp 800 Millionen Euro weniger als vor einem Jahr. Die Rückgänge bei BMW und Infineon sowie die überraschende Nullrunde von Continental schlagen zusammen mit gut einer weiteren Milliarde Euro ins Kontor. Umso erstaunlicher ist, dass die DAX-Dividendensumme mit 34,4 Milliarden Euro den Vorjahreswert leicht übertrifft.
Aus der Corona-Delle helfen insgesamt 16 Dividendenerhöhungen. Neun weitere DAX-Unternehmen planen eine stabile Ausschüttung. In absoluten Beträgen bringt Daimler den stärksten Schub. Nach der drastischen Kürzung vor zwölf Monaten will der Automobilkonzern für 2020 wieder knapp eine halbe Milliarde Euro mehr verteilen. Gleichwohl bleibt die anstehende Dividende mit rund zwei Milliarden Euro oder 60 Prozent hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Mehr lässt die Prämisse der Stuttgarter, 40 Prozent des Gewinns auszuschütten, nicht zu.
Die Dividendenpolitik wird ein Thema sein, wenn Vorstandschef Ola Källenius am 31. März per Livestream zu den Aktionären spricht. Die Daimler-Hauptversammlung findet gut drei Monate früher statt als 2020. Bei der virtuellen Premiere waren bis zu 12 000 Zuschauer online dabei. Wie viele andere Unternehmen hatte Daimler den ursprünglichen Termin verschieben müssen, als sich das Coronavirus mehr und mehr ausbreitete. Im zweiten Jahr der Pandemie ist die Planungssicherheit sowohl hinsichtlich der Termine als auch bei den Dividenden deutlich größer.
Aus alphabetischer Sicht findet sich im Leitindex gleich an zweiter Stelle ein Dividendenfavorit. Die Allianz hat ihre Gewinnbeteiligung seit der Finanzkrise nicht mehr gekürzt. Für 2020 schlägt der Versicherer eine stabile Dividende von 9,60 Euro vor. Angesichts der etwas rückläufigen Solvenzquote wäre Vorstandschef Oliver Bäte mit einer Erhöhung bei der Finanzaufsicht wohl nicht durchgekommen. Die Rendite von 4,4 Prozent kann sich dennoch sehen lassen. Für 2021 strebt Bäte beim operativen Gewinn einen neuen Bestwert an. Die Märkte gehen also zu Recht davon aus, dass die Dividende dann erstmals zweistellig wird.
Bereits in diesem Jahr will die Deutsche Post nach drei stabilen Zahlungen eine rekordhohe Dividende von 1,35 Euro ausschütten. Der Logistikkonzern lässt seine Aktionäre mit rund der Hälfte des Gewinns am Paketboom teilhaben, den die Pandemie verstärkt hat. Neben der Überweisung von insgesamt knapp 1,7 Milliarden Euro machen die Bonner bis zu maximal einer weiteren Milliarde Euro für den Rückkauf von Aktien locker. Obwohl die Deutsche Post auf Sicht von einem Jahr zu den Top-Performern im DAX zählt, zeigt das Börsenschwergewicht eine beachtliche Dividendenrendite von rund drei Prozent.
14 Basispunkte mehr wirft die Vonovia- Aktie ab. Damit braucht die Rendite des Wohnungskonzerns einen Vergleich mit den Erträgen aus einem direkten Immobilieninvestment nicht zu scheuen. Gegenüber 2013, dem Jahr des Börsengangs, hat das Unternehmen die Ausschüttung um den Faktor 1,5 erhöht. Der kontinuierliche Anstieg dürfte 2021 weitergehen: Auf Basis der Ergebnisprognose ist ein Plus von mehr als sechs Prozent realistisch. Nachdem die Vonovia-Aktie korrigiert hat, zeigt sie einen deutlichen Abschlag zum inneren Wert des mehr als 400 000 Mietwohnungen umfassenden Portfolios.
Spendable Mid Caps
Ein Blick auf die Dividendenentwicklung 2020 zeigt, dass auch die deutschen Mittelständler nicht von der Pandemie verschont blieben. Um knapp 40 Prozent brachen die Ausschüttungen im MDAX im Corona-Jahr ein. Dabei kam es bei einem Drittel der Indexmitglieder sogar zu Nullrunden. In der bevorstehenden Dividendensaison wird eine leichte Erholung erwartet. So soll die Gesamtsumme um ein Zehntel auf 6,6 Milliarden Euro zulegen. Doch nicht jedes Unternehmen beteiligt sich daran: Von den 60 MDAX-Firmen werden voraussichtlich 16 ihren Aktionären kein Geld überweisen.
Einen stattlichen Beitrag zu den Ausschüttungen leistet Evonik. Der Spezialchemiekonzern wird rund 535 Millionen Euro auskehren und zählt damit zu den Top-3-Zahlern im MDAX. Die Rendite fällt mit 3,9 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich aus. Seit 2015 hält der Vorstand die Dividende durch alle Höhen und Tiefen bei 1,15 Euro je Aktie stabil. Was das operative Geschäft betrifft, will Konzernchef Christian Kullmann im laufenden Jahr wieder Gas geben. Der CEO erwartet bei einem Umsatz zwischen zwölf und 14 Milliarden Euro ein Ebitda von zwei bis 2,3 Milliarden Euro (Vorjahr 1,9 Milliarden Euro). Rückenwind bekommt Evonik von den verbesserten Rahmenbedingungen. Der Branchenverband VCI geht nach einem dreijährigen Rückgang hierzulande von einem Anstieg der Chemie- und Pharmaproduktion um drei Prozent und einem Preisanstieg um zwei Prozent aus.
Während Evonik mit seiner Dividendenpolitik Stabilität und Kontinuität beweist, legt Fuchs Petrolub Jahr für Jahr eine Schippe drauf - 2021 bereits das 19. Mal in Folge. Das ist aber längst nicht alles, was der Schmierstoffhersteller mit Blick auf die Gewinnbeteiligung zu bieten hat. Allein innerhalb der vergangenen Dekade errechnet sich eine durchschnittliche Dividendensteigerung um acht Prozent pro Jahr. Darüber hinaus kam es in den vergangenen 28 Jahren zu keiner einzigen Kürzung. Die Chancen, dass sich diese positive Serie fortsetzen wird, stehen gut. Der Vorstand von Fuchs Petrolub prognostiziert für dieses Jahr einen Umsatzanstieg um acht Prozent sowie ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau.
Ein besonders großes Herz für seine Aktionäre zeigt Freenet. Der Mobilfunkanbieter fügt dieses Jahr zur regulären Dividende von 1,50 Euro je Aktie noch einen Bonus von 15 Cent hinzu. Damit bringt es die Aktie auf eine stolze Rendite von 8,3 Prozent, was zugleich die höchste im gesamten MDAX ist. Damit nicht genug: Der Vorstand beschloss zudem ein Aktienru¨ckkaufprogramm im Volumen von bis zu 135 Millionen Euro. Dass der Geldregen in Zukunft anhalten könnte, zeigt die Dividendenpolitik von Freenet. Diese sieht eine Ausschüttung von mindestens 80 Prozent des erwirtschafteten Free Cashflow vor. Und für 2021 wird mit 200 bis 220 Millionen Euro ein Mittelzufluss auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Rendite im SDAX
Um rund eine halbe Milliarde Euro oder 26 Prozent dürfte die Ausschüttungssumme der 70 SDAX-Mitglieder für 2020 steigen. 15 Mitglieder des Small-Cap-Index nehmen die Dividendenzahlung nach einer Nullrunde wieder auf. 19 weitere Unternehmen erhöhen die Gewinnbeteiligung, während zehn eine stabile Überweisung planen. Um fünf Cent auf exakt einen Euro steigt die Ausschüttung der Baywa. Der Agrarhandelskonzern bleibt damit seiner Linie treu, die Dividende kontinuierlich nach oben zu schrauben. Ein Wermutstropfen ist zwar die relativ hohe Verschuldung des Konzerns, allerdings verfügt die Baywa über jede Menge Substanz und ein enormes operatives Momentum. Das gilt auch und gerade für den Bereich erneuerbare Energie.
Gerade haben die Münchner in diesem Geschäftszweig einen potenten Investor aus der Schweiz ins Boot geholt. Von Investor Energy Infrastructure Partners (EIP) betreute Fonds zahlen mehr als eine halbe Milliarde Euro für eine 49-Prozent-Beteiligung an Baywa Renewable Energy. Zum Vergleich: Der Baywa-Konzern als Ganzes ist an der Börse "nur" mit rund 1,3 Milliarde Euro bewertet. Mit dem frischen Kapital kann das Unternehmen das Portfolio an Wind- und Solarkraftanlagen weiter ausbauen. Im Agrarsegment spielen den Münchnern die steigenden Preise für Getreide und Ölsaaten in die Karten. Kurzum: Die Chancen stehen gut, dass der Knoten bei der dem Markt lange hinterherlaufenden Baywa-Aktie endlich platzt. Das unschöne Etikett "Underperformer" klebt auch an der DWS-Aktie. Drei Jahre nach dem Börsengang notiert der Titel des Finanzdienstleisters zwölf Prozent über dem Ausgabepreis. Im selben Zeitraum legte der SDAX mehr als doppelt so stark zu. Zuletzt konnte die Deutsche-Bank-Tochter allerdings Boden gutmachen. Operativ profitiert die DWS Group von einem positiven Marktumfeld und der Rückkehr vieler Privatanleger auf das Börsenparkett. Im Corona-Jahr 2020 sammelte die Gruppe, zu der unter anderem Europas zweitgrößtes ETF-Label zählt, netto mehr als 30 Milliarden Euro ein. Während diese Kennziffer damit um 16 Prozent nach oben schnellte, senkte der Finanzkonzern die Kosten zweistellig. Eine gute Basis, um der HV eine um acht Prozent erhöhte Dividende von 1,81 Euro je Aktie vorzuschlagen. In den kommenden Jahren sollte die Ausschüttung nach und nach über die Marke von zwei Euro klettern. Schon jetzt kann sich die Dividendenrendite von DWS mit knapp fünf Prozent für 2020 sehen lassen.
Mit Talanx zählt ein weiterer Finanzwert zu unseren Favoriten aus dem SDAX. 2020 musste der Assekuranzkonzern Corona-Schäden von 1,5 Milliarden Euro verkraften. 80 Prozent davon fielen in der Rückversicherung an. Auf den Gewinn von Talanx schlug die Pandemie mit knapp einer halben Milliarde Euro durch. Ohne diesen Effekt hätte die Gruppe ein weiteres Rekordjahr verbucht. Bei der Dividende verzichtet der Mehrheitsaktionär von MDAX-Mitglied Hannover Rück auf eine Erhöhung. Geht die Prognose von Vorstandschef Torsten Leue auf, wird sich Talanx im laufenden Jahr beim Gewinn wieder auf das Spitzenniveau von 2019 zubewegen - dann dürfte das Unternehmen bei der Ausschüttung den seit dem Börsengang im Herbst 2012 laufenden Erhöhungsreigen wieder aufnehmen.
Feine Nebenwerte
Annähernd 350 Aktien sind im deutschen Nebenwertesegment beheimatet. Gut die Hälfte davon dürfte für 2020 eine Dividende zahlen. Die erwarteten Ausschüttungen summieren sich auf 2,8 Milliarden Euro und übertreffen damit den Vorjahreswert um annähernd 14 Prozent. Der größte Wachstumsbeitrag kommt von Hapag-Lloyd mit einer auf 3,50 Euro mehr als verdreifachten Ausschüttung. Allerdings landet der Geldregen wegen des Ministreubesitzes von 3,6 Prozent bei relativ wenig freien Aktionären.
Auf 30,9 Prozent beläuft sich der Freefloat der Baader Bank. Die Mehrheit des Wertpapierhändlers liegt bei der namensgebenden Familie. Seit 2015 steht Nico Baader an der Unternehmensspitze. Er hält an der Kernkompetenz fest und richtet das Geschäft gleichzeitig auf die Digitalisierung des Sektors aus. Dabei hievten die im Corona-Ausverkauf und während der darauf folgenden Rally rasant gestiegenen Börsenumsätze Baader in neue Sphären. Nach einem Gewinnsprung zahlt das Unternehmen zum ersten Mal seit sechs Jahren eine Dividende. Obwohl die Aktie stark gelaufen ist, beträgt die Rendite 3,7 Prozent. Wir gehen eine spekulative Wette darauf ein, dass sich die Baader-Bank zum Dividendenwert mausert.
Als weiterer Profiteur des Börsenbooms gilt MLP. Der Finanzdienstleister ist 2020 das siebte Jahr nacheinander gewachsen. Bei Gesamterlösen von 767,3 Millionen Euro steigerte das Unternehmen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als ein Viertel auf knapp 60 Millionen Euro. Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg ist längst nicht zufrieden: Bis 2022 soll das Ebit um 75 bis 85 Millionen Euro steigen. Auch an der Börse läuft das Comeback des früheren Problemfalls. Neben dem operativen Wachstum sprechen die Dividendenrendite von 3,3 Prozent und die Aussicht auf weiter steigende Ausschüttungen für eine dauerhafte Aufwärtsbewegung.
Anders als bei MLP liegt der finale Dividendenvorschlag von Mutares für 2020 noch nicht vor. Der Finanzinvestor fährt eine zweiteilige Strategie. Neben der Basisausschüttung erhalten die Aktionäre eine Erfolgsbeteiligung. Die Höhe des Performanceanteils für 2020 erfahren Anleger am 8. April. Auf die bereits zugesagte Basisdividende von einem Euro könnten die Münchner mindestens 50 Cent drauflegen. Aus dieser Schätzung resultiert eine Dividendenrendite von 3,9 Prozent. Momentan zeigt sich Mutares umtriebig wie nie: Neben zwei Neuerwerben verkündete das Unternehmen 2021 bereits zwei Verkäufe. Unter anderem gibt die Gesellschaft ihre Mehrheitsbeteiligung an der börsennotierten STS Group ab. Die Trennung vom Lkw-Zulieferer dürfte mehr als 30 Millionen Euro in die Kasse von Mutares spülen. Allein die nach Angaben des Managements erfolgreichste Transaktion der Firmengeschichte spricht für eine weitere Dividendenerhöhung im kommenden Jahr. Trotz allem sollten lediglich risikobewusste Anleger bei diesem stark gelaufenen Small Cap auf Renditejagd gehen. Ein Fehlgriff des Managements könnte reichen, um die Rally abzuwürgen.
Systematische Dividendenjagd
Die Dividende gilt seit geraumer Zeit als "der neue Zins". Während Anleger an den Rentenmärkten auf Magerkost stoßen, locken Aktien mit lukrativen Ausschüttungen. Die DAX-Dividendenrendite übertrifft den Ertrag aus Unternehmensanleihen mit soliden Ratings um rund 220 Basispunkte. Gegenüber der nach wie vor im roten Bereich liegenden Bundesanleihe zehnjähriger Laufzeit beträgt der Vorsprung mehr als drei Prozentpunkte.
Vor diesem Hintergrund ist die Strategie einzelner Mischfonds sinnvoll, in das Beste aus beiden Welten zu investieren. Der DJE Zins & Dividende versucht einerseits, stabile Zinsen abzugreifen. Folgerichtig führen zwei US-Staatsanleihen - der Aufschwung in den USA hat die Renditen steigen lassen - die Liste der größten Positionen momentan an. Auf der Aktienseite achtet Fondsmanager Jan Ehrhardt andererseits auf stabile Dividendenzahlungen. Ganz nach seinem Geschmack sind außerdem Unternehmen, die Kapitalrücklagen bilden und Aktienrückkäufe tätigen. Neben dem US-Investmentriesen Blackrock zählt Hannover Rück zu den Schwergewichten. Zum zehnjährigen Bestehen stimmt die Bilanz: Seit dem 10. Februar 2011 hat der hälftig aus Aktien und Anleihen bestehende Fonds um rund drei Viertel oder 5,8 Prozent per annum zugelegt.
Im Herbst 2014 ging der Fidelity Zins & Dividende an den Start. Bei diesem Multi- Asset-Fonds geben Anleihen mit einer Gewichtung von fast zwei Dritteln den Ton an. Generell kann das Management bis zu knapp 30 Prozent des Portfolios in Infrastrukturprojekte und Geschlossene Immobilien-REITs investieren. Darüber hinaus ist der Fonds als Dividendenjäger aktiv. In puncto Performance hat Fidelity zwar gegenüber dem etwas aktienlastigeren DJE-Produkt das Nachsehen, im Rennen mit dem Segment der globalen defensiven Mischfonds liegt das Portfolio jedoch klar vorn.
Dividendenstrategien fahren mehrere reine Aktienfonds wie etwa der DWS Top Dividende. Auf Sicht von einer Dekade hat dieses Produkt knapp acht Prozent per annum erwirtschaftet. Naturgemäß geht der Vorsprung gegenüber den beiden Mischfonds mit einer höheren Volatilität einher.
Mit relativ starken Schwankungen müssen auch die Halter des SPDR S & P U.S. Dividend Aristocrats ETF rechnen. Der passive Indexfonds macht sich systematisch auf die Suche nach den Zahlmeistern der Wall Street. Neben der Dividendenrendite sind langfristige und permanente Erhöhungen zwingend vorgeschrieben.
Dividendenkalender: Zahltage im Überblick - 160 Aktien, Termine und Ausschüttungen
Im Frühjahr ist Dividendensaison. Da die Corona-Krise im vergangenen Jahr zu Verschiebungen geführt hat, sind die Termine in der Übersicht zum Teil noch mit Fragezeichen versehen. Wir gehen davon aus, dass nahezu alle Hauptversammlungen 2021 virtuell stattfinden werden.
Hier finden Sie den HV-Kalender in zwei Teilen:
Teil 1
Teil 2