Mercedes-Benz hat ordentliche Quartalszahlen vorgelegt und sieht sich in seiner auf Luxusautos ausgerichteten Strategie bestätigt. Preiserhöhungen können der hohen Nachfrage nach den besonders teuren Autos praktisch nichts anhaben. Im Kerngeschäft mit Pkw rechnet der Auto-Konzern nun mit Gewinnen am oberen Ende der bisher erwarteten Ziele. Die Mercedes-Aktie legt am Freitag leicht zu.
Der Autobauer Mercedes-Benz hat den Gewinn im ersten Quartal dank höherer Preise und des Verkaufs vieler hochprofitabler Modelle deutlich gesteigert. Das Konzernergebnis wuchs um zwölf Prozent auf vier Milliarden Euro - noch stärker als das schon bekanntgegebene Betriebsergebnis.
Höhere Materialkosten seien dank besserer Preise, die Mercedes durchsetzen konnte, kompensiert worden, erklärte das Unternehmen am Freitag. Der operative Gewinn legte um fünf Prozent auf 5,5 Prozent zu. "Die Fokussierung auf Top-End-Pkw und Premium-Vans hat Mercedes-Benz wetterfester gemacht", erklärte Finanzchef Harald Wilhelm. Zusammen mit Konzernboss Ola Källenius trimmt er die Marke mit dem Stern auf Luxus.
Sehr hohe Marge bei Luxus-Limousinen
Mit einem hohen Absatz von Spitzenmodellen wie der G-Klasse und der Luxuslimousine Mercedes-Maybach fuhren die Schwaben eine Rekord-Gewinnspanne ein, die etwa doppelt so hoch war wie früher in guten Zeiten.
Der Pkw-Absatz legte um drei Prozent auf gut 503.000 Stück zu. Bei den Vans sorgten Verkäufe vieler Transporter für ein nicht gekanntes Renditeniveau, der Absatz lag mit knapp 99.000 Fahrzeugen zwölf Prozent über dem Vorjahresniveau.
Ausblick für Van-Sparte erhöht
Nach dem starken Jahresauftakt hob Mercedes den Ausblick für die Van-Sparte an – der Absatz soll nun leicht steigen statt auf Vorjahresniveau liegen. Im Gesamtjahr erwarten die Schwaben hier zwei Prozentpunkte mehr Rendite mit nun elf bis 13 Prozent. Im Pkw-Geschäft soll das obere Ende der bisherigen Spanne von zwölf bis 14 Prozent erreicht werden.
Die Prognose auf Konzern-Ebene bleibt unverändert mit einem Betriebsgewinn leicht unter den 20,5 Milliarden Euro des Vorjahres und einem Konzernumsatz auf Vorjahresniveau (150 Milliarden Euro). Im ersten Quartal zogen die Erlöse um acht Prozent auf 37,5 Milliarden Euro an.
Mercedes-Aktie wenig verändert
Der DAX-Konzern hatte über Betriebsergebnis und Renditen bereits am 20. April per Pflichtmitteilung berichtet, da die Zahlen höher waren als an der Börse erwartet. Die bereinigten Margen waren im Hauptgeschäftsfeld Pkw mit knapp 15 Prozent wie auch bei der kleineren Van-Sparte, die sogar mehr als 15 Prozent erreichte, auch höher als Mercedes selbst für das Gesamtjahr bislang anstrebte.
Satte Dividende
Analysten beobachten genau, ob der Autobauer seinen Profit dank Disziplin bei Kosten und Preisgestaltung hoch halten kann oder wie früher nach Erfolgen hier wieder nachlässig wird. Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Mercedes-Benz kürzlich auf "Buy" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen. Die Stuttgarter hätten die Erwartungen einmal mehr übertroffen, schrieb Analyst Tim Rokossa.
BÖRSE ONLINE ist für die Mercedes-Aktie ebenfalls optimistisch, hat aber zuletzt 'nur' ein Kursziel von 90 Euro ausgegeben. Bevor der Chart-Widerstand bei 76 Euro angegriffen wird, müsste der Wert zunächst die 50-Tage-Linie (aktuell bei 71,51 Euro) überwinden (siehe Chart).
Der DAX-Wert wird nach der Hauptversammlung (am 3. Mai) voraussichtlich eine Dividende von 5,20 Euro je Aktie an die Anteilsinhaber ausschütten. Das ergibt eine Dividendenrendite von über sieben Prozent, womit Mercedes-Benz zu den Top-Zahlern im DAX gehört. (Mit Material von Reuters)
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.