Mit einer Dividendenrendite von fast sechs Prozent steht diese Pharma-Aktie glänzend da. Der Titel offenbart aber auch einige Schwächen, die Renditenjägern zu denken geben sollten. Also lieber die Finger von dem Wert lassen?
Eigentlich ist die Aktie des Pharma-Giganten Pfizer für Renditejäger definitiv einen Blick wert. Seit mittlerweile 13 Jahren hat der Titel seine Dividende nicht gesenkt, sogar kontinuierlich erhöht. Die Dividendenrendite liegt mit etwa 5,9 Prozent (auf US-Dollarbasis) zudem so hoch wie lange nicht mehr. Im Jahr 2024 lag die Spannweite der Rendite bisher bei 5,32 bis 6,81 Prozent. In der Spitze lag dieser Wert zuletzt nur 2020 ähnlich hoch. Im Schnitt pendelte sich die Dividendenrendite in den letzten Jahren bei 3,75 Prozent ein.
Aktuell hat die Pfizer-Aktie in diesem Bereich also deutlich mehr zu bieten. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass Pfizer diese Zahlen aufrechterhalten und womöglich weiter steigern kann? Zwei Gründe sprechen dagegen.
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Dividendenwachstum bei Pfizer lässt nach
Besonders besorgniserregend ist bei der Pfizer-Aktie die Entwicklung des Dividendenwachstums. Die durchschnittliche Wachstumsrate pro Jahr lag bei der Dividende über zehn Jahre bei 4,9 Prozent. Über die letzten fünf Jahren ging der Wert auf 3,1 zurück und die letzte Erhöhung der Dividende lag nur noch bei 2,4 Prozent.
Damit liegt das Dividendenwachstum schon unter der US-Inflationsrate von 2,5 Prozent, was Anlegern definitiv nicht schmecken dürfte. An dem negativen Trend dürfte sich zudem nicht so schnell etwas ändern.
Pfizer fehlt der nächste Umsatztreiber
Wer sich die Geschäftszahlen von Pfizer ansieht, stellt fest, dass die Einnahmen und Erträge schon seit Jahren mehr oder wieder stagnieren. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete das Unternehmen gar einen Umsatzeinbruch von 42 Prozent, nachdem die Nachfrage unter anderem nach COVID-Impfstoffen nach der Pandemie stark zurückging.
Der Wirkstoff hatte die Pfizer-Aktie maßgeblich angetrieben, über drei Jahre betrachtet liegt das Papier aber schon um die 20 Prozent im Minus. Dem Titel fehlt aktuell wieder ein schlagkräftiger Blockbuster in der Pipeline. Mit dem Corona-Überschuss hatte sich der Konzern zwar durch Übernahmen von Global Blood Therapeutics und Seagen breiter aufgestellt, die Transaktionen gelten innerhalb der Branche aber als diskussionswürdig oder produzierten sogar schon Fehlschläge wie das Mittel Oxbryta von Global Blood Therapeutics, das aufgrund von Sicherheitsbedenken vom Markt genommen wurde.
Es gibt auch positive Nachrichten für die Aktie von Pfizer
Wirklich rosig klingt das alles nicht. Dennoch konnte die Aktie zuletzt an der Börse zulegen, nachdem das „Wall Street Journal“ mit Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichtete, dass sich der US-Hedgefonds Starboard Value mit etwa einer Milliarde US-Dollar bei Pfizer beteiligt und als aktivistischer Investor Änderungen beim Konzern erwirken möchte. Die Beteiligung sollte man nicht zu hoch bewerten, aber sie setzte an der Börse ein Ausrufezeichen.
Ebenfalls nicht außer Acht lassen sollten Anleger Pfizers Bemühungen bei der Entwicklung einer eigenen Abnehmpille. Zwar erweis sich ein erster Kandidat im letzten Jahr in klinischen Studien als Fehlschlag, im Sommer startete das Unternehmen aber einen neuen Versuch und will noch in diesem Jahr eine überarbeitete Version des Mittels „Danuglipron“ klinisch testen, das einmal täglich eingenommen werden soll. Laut Experten soll der Markt für Medikamente zur Gewichtsreduktion bis zum Jahr 2031 um die 200 Milliarden US-Dollar schwer sein.
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