Behalten die Experten recht, drohen Ernteausfälle. Die Preise für Agrarrohstoffe würden dann steigen. Daran entzündet sich wiederum Kursfantasie für Unternehmen, die entlang der Wertschöpfungskette Nahrung aufgestellt sind. In sie investiert Jörg Dehning, Manager des DJE Agrar & Ernährung.
Zu den größten Positionen zählt beispielsweise K + S. Das Kassler Bergbau- und Rohstoffunternehmen baut den zur Düngung in der Landwirtschaft eingesetzten Rohstoff Kali ab. In den vergangenen Monaten zog der Aktienkurs zwar nicht in erster Linie aufgrund kommender Wetterkapriolen an, sondern vor allem wegen der Übernahmeofferte des Konkurrenten Potash (siehe Seite 29). K + S aber will eigenständig bleiben. Sollte der Deal daher nicht zustande kommen, droht der Titel wieder kurzfristig auf das Ausgangsniveau zurückzufallen. Langfristig haben die Aktie und die übrigen Werte im Fonds jedoch Potenzial.
Denn nicht nur extremes Wetter, sondern auch die fortschreitende Urbanisierung drohen die globalen Ernteerträge zu schmälern. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung schneller als bislang gedacht. Am Ende des Jahrhunderts könnten es jüngsten Berechnungen der Vereinten Nationen zufolge 11,2 Milliarden Menschen sein, aktuell sind es 7,3 Milliarden. Um sie mit ausreichend Nahrung zu versorgen, müssen Produktivität und Effizienz in der Landwirtschaft deutlich gesteigert werden.
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Gut im Futter
Fondsmanager Dehning investiert daher auch in Deere & Co. Das US-Unternehmen produziert unter anderem Traktoren und Mähdrescher. Derzeit ist die Aktie zwar unter Druck, die Nachfrage nach Deere-Produkten leidet unter der schwachen Konjunktur in den Schwellenländern. Kurschancen speisen sich jedoch aus den massiven Investitionen des Konzerns in digitale Software. Mithilfe von GPS-gestützten Lenksystemen lassen sich mittlerweile Deere-Erntemaschinen bis auf zwei Zentimeter genau steuern. Unter den Top-Ten-Positionen findet sich auch Zoetis. Das global agierende Unternehmen stellt unter anderem das Implantat Synovex her, das die Futteraufnahme und -verwertung bei Rindern verbessert. Zu den Schlüsselmärkten zählt China. Dort zieht mit steigenden Einkommen die Nachfrage nach Fleisch an