Noch bewege sich die Bewertung in einem normalen Rahmen. Im vergangenen Jahr seien die Gewinne der Unternehmen allenfalls durchwachsen ausgefallen. "Das niedrige Zinsumfeld hat den Märkten aber geholfen". In diesem Jahr benötige es allerdings Unterstützung von der Gewinnseite.
"Sachwerte sind nach wie vor in. Daran dürfte sich vorerst nichts ändern", sagt Finanzexperte Burkhard Wagner von Partners Vermögensmanagement. Anleger dürfen aber auch die Risiken nicht ausblenden. Insbesondere US-Investoren hätten die europäischen Aktien zufolge im letzten Jahr nach oben getrieben.
"Das stärkt natürlich auch den Euro", sagt Kaffarnik. Neben politischen Risiken sei das eine Gefahr für die Gewinnentwicklung europäischer Unternehmen. Zudem könnten sich institutionelle Anleger wieder den Emerging Markets zuwenden und Geld aus europäischen Aktien abziehen. "Die Emerging Markets bleiben interessant. Auf lange Sicht sehen wir eine günstige Einstiegsgelegenheit", sagt Wagner.
Skepsis bei Gold
Gold sehen beide Experten skeptisch. Nach der schwachen Entwicklung im Vorjahr ist der Aufschwung seit Anfang des Jahres laut Kaffarnik vor allem technisch bedingt. Es fehlten die kurzfristigen Treiber für den Goldpreis. Als Absicherung gegen Risiken sei Gold aber durchaus interessant. Der Anteil am Portfolio solle aber überschaubar bleiben.
Öl- und Gassektor attraktiv bewertet
Kurz-bis mittelfristig interessant sei Kaffarnik zufolge der Öl- und Gassektor. "Der Sektor ist attraktiv bewertet und gilt als defensiv". Auch der Bankensektor biete Chancen, solange die Euro-Krise nicht zurückkehre und die Banken den Stresstest der EZB bestünden. Anleger, die hier investieren wollen, sollten ein Basket Einzelwerten vorziehen. Wagner rät Anlegern zu "Global Brands" - zu global aufgestellten Marken. "Die Aktie ist die beste Krisenwährung."
Wichtig sei vor allem, breit zu diversifizieren. Kaffarnik meint damit nicht nur, auf verschiedene Aktien, sondern auf verschiedene Anlageklassen zu setzen. Der Fokus sollte aber auf der Aktie liegen.