Noch zu Beginn des Jahres trauten Anleger Asiens Aktienmärkten wenig zu. Europäische Dividendentitel würden sich wesentlich besser entwickeln, hieß es. "Insbesondere die Sorge um Chinas Wirtschaft drückte da auf die Stimmung", sagt Jan Ehrhardt, Manager des DJE Asia High Dividend. Auch die Erwartung, der an den Greenback gebundene Hongkong-Dollar werde im Zuge von Zinserhöhungen seitens der US-Notenbank steigen, dämpfte die Renditeaussichten. Mittlerweile ist von Pessimismus nicht mehr viel zu spüren. Der DJE Asia High Dividend, der aktuell an den Börsen in Hongkong und China rund 60 Prozent der Mittel investiert hat, erzielte in diesem Jahr bisher 15 Prozent Plus. Allein im Juli legte der auf dividendenstarke Titel fokussierte Fonds 4,5 Prozent zu. Der von Ehrhardt ebenfalls gemanagte, global ausgerichtete DJE Zins & Dividende bringt es "nur" auf 1,5 Prozent.

Das wiedererwachte und nach Meinung von Ehrhardt anhaltende Anlegerinteresse für Asiens Börsen hat mehrere Gründe: So scheinen nach dem Brexit-Votum mehrere Zinserhöhungen der Fed zunächst einmal in weite Ferne gerückt zu sein. Auch die China-Ängste nehmen allmählich ab. "Es gibt zwar weiter Unwägbarkeiten, doch -Investoren gewinnen zunehmend den Eindruck, dass die Regierung in Peking möglichen Vermögensblasen etwa auf dem Immobilienmarkt entgegenwirken kann", sagt Ehrhardt. Zudem sind Asiens Märkte so günstig bewertet wie seit Langem nicht mehr. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beispielsweise von Aktien, die in Hongkong notieren, liegt bei zehn.

Kursfantasie Konjunkturprogramm



Bei der Titelauswahl konzentriert sich der Fonds auf Unternehmen, die ihre Anleger angemessen und kontinuierlich am Gewinn beteiligen. Die findet Ehrhardt unter anderem im Immobilienbereich. Die Branche ist mit fast 19 Prozent im Fonds prominent vertreten. Chancen vermutet Ehrhardt, der immer wieder nach Asien reist und die Firmenlenker vor Ort besucht, beispielsweise bei der Hang Lung Group. "Den Großteil seines Umsatzes erwirtschaftet das chinesische Unternehmen aus regelmäßigen Mieteinnahmen. Die Dividendenrendite liegt bei drei Prozent." Auch bei Konsumwerten wie etwa Anta Sports Products wird Ehrhardt fündig. Das Unternehmen wachse im hohen einstelligen Prozentbereich und biete für das nächste Jahr eine Dividendenrendite von vier Prozent, begründet Ehrhardt den Einstieg.

Das jüngst von Japans Regierung aufgelegte milliardenschwere Konjunkturprogramm sollte auch der bislang noch enttäuschenden Börse in Tokio mehr Schwung verleihen. Japanische Aktien sind im Fonds derzeit mit elf Prozent gewichtet. Zu den Unternehmen, die von den geplanten Infrastrukturinvestitionen besonders profitieren werden, zählt Ehrhardt unter anderem den Bauwert Daito Trust Construction. Für das Bauunternehmen spricht auch die hohe Ausschüttungskontinuität. In den vergangenen zwölf Jahren lag die durchschnittliche Dividendenrendite bei 3,4 Prozent.