Der Markt erwartet schon seit Langem Zinssenkungen zum Ende des Jahres und hat diesen Schritt der Fed bereits eingepreist. Doch was, wenn dieser nun doch ausbleibt? Wie sollten Investoren reagieren? Und welche Folgen hat das für den Markt?
Seit Langem gilt es schon fast als beschlossene Sache, dass die Fed zum Jahresende die Zinsen senken wird. Auch wenn Jerome Powell und die anderen Notenbanker bisher wenig Anlass zu einer solchen Vermutung gegeben haben.
Aus diesem Grund stellen sich Barclays und Goldman Sachs jetzt ganz offen gegen die Meinung des Marktes und glauben nicht mehr an aggressive Zinssenkungen durch die Fed. Doch welche Folgen hat das für den Markt?
Goldman Sachs und Barclays erwarten keine Zinssenkungen
Aktuell sieht der Markt laut den Versicherungsprämien für die Zinsen im Dezember einen Abstand von 70 Basispunkten zum jetzigen Wert in den USA. Doch diese eingepreiste Zinssenkung scheint für Goldman Sachs wie auch für Barclays unwahrscheinlich.
Wie beide Banken in unabhängigen Analysen schreiben, sei eine Zinssenkung nach dem starken Anstieg im Vorjahreszeitraum, sowie einer weiterhin robusten Wirtschaft unwahrscheinlich. Goldman argumentierte dazu noch, dass historisch gesehen die Fed immer nach der letzten Leitzinserhöhung und zwei weiteren Sitzungen ohne Anhebung erst nach weiteren sechs Monaten wieder Einfluss auf die Zinsen genommen hatte.
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Nicht nur Goldman Sachs und Barclays
Aber nicht mehr nur Goldman Sachs und Barclays sind inzwischen auf dieser Position angekommen, sondern offensichtlich auch einige Hedgefonds.
Die neuesten Futures-Positionierungsdaten der Commodity Futures Trading Commission deuten nämlich darauf hin, dass Hedgefonds davon ausgehen, dass die Fed die Zinsen länger hochhalten wird. Sie erhöhten ihre gesamten Short-Positionen bis zur Fed-Sitzung am Mittwoch (03.05) auf die größte Summe seit Beginn der Aufzeichnungen.
Doch keine Zinssenkung in 2023? Das bedeutet es für den Markt
Vor diesem Hintergrund ist freilich eines klar: sollte die Fed die Zinsen nicht wie bisher erwartet senken, so dürfte sich eine Korrektur am Markt anbahnen. Denn gerade die Rallye, die Anleger zu Jahresauftakt gesehen haben, war primär damit begründet, dass Anleger Licht am Ende des Tunnels sahen.
Dementsprechend sollten sich Anleger auf eine weitere Korrektur, wie in 2022 einstellen. In Panik müssen Anleger allerdings deswegen nicht verfallen, da es viele externe Faktoren, wie zum Beispiel weitere Bankenpleiten geben kann, die die Fed zu den erwarteten Zinssenkungen zwingen.
Allgemein schadet es allerdings nicht, sich auf ein etwas ruckeligeres zweites Halbjahr einzustellen und vielleicht Cash vorzuhalten, um die Chancen am Markt zu nutzen.
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