Gesundheits-Aktien hatten zuletzt nicht den leichtesten Stand. Denn immer wieder sorgten Querschüsse von Politikern für Rückschläge bei den Kursen. Zu Wort gemeldet hat sich in diesem Zusammenhang in den vergangenen Wochen auch immer wieder US-Präsident Donald Trump. Sein Ziel lautet bekanntlich die Medikamentenpreise zu drücken. Ob sich das umsetzen lässt, bleibt zwar abzuwarten, die Aussagen drücken aber auf die Stimmung rund um das Segment.

Nach einer zwischenzeitlichen Schwäche haben sich die Aktienkurse der Pharma-Unternehmen in den vergangenen Monaten aber wieder etwas freigekämpft. Die Chartbilder präsentieren sich dadurch oft wieder in besserer Verfassung. Positiv registriert haben die Anleger zudem den einen oder anderen Erfolg, den gerade auch europäische Branchenvertreter beim Versuch, neue Mittel auf den Markt zu bringen, jüngst erzielen konnten.

Auch sonst gibt es durchaus Gründe, die bei ausgewählten europäischen Vertretern aus dem Sektor für Investments sprechen. So zählte die Société Générale in einer Studie gleich mehrere Faktoren auf, die aus Sicht der dortigen Analysten trotz der "Trumpcare"-Drohungen zugunsten der Branche sprechen. Unter anderem verweisen sie dabei auf ein soliden Volumenwachstum, einen sich verbessernden Produktmix und die operative Effizienz. Alles das soll dazu beitragen, die Ergebnisentwicklung nicht nur qualitativ zu stärken, sondern auch noch ein Gewinnwachstum im einstelligen Prozentbereich ermöglichen.

Sobald sich das Umfeld wieder aufhelle, würde außerdem auch ein im Schnitt gedrücktes Bewertungsniveau Kurspotenzial versprechen. Absehbaren Innovationen sollen zudem dabei helfen, bisher nicht abgedeckte Nachfragesegmente zu bedienen. Wahrscheinlich seien auch nachhaltig Kapitalrückführungen an die Aktionäre, etwa auch in der Form von attraktiven Dividendenzahlungen.

Im global von der französischen Bank beobachteten Branchenuniversum streichen die Analysten der Société Générale fünf europäische Titel als kaufenswert heraus. Die Empfehlungen sind dabei mit erheblichen Kurspotenzialen versehen, die sich immerhin zwischen 18 Prozent und 55 Prozent bewegen. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie mehr über diese Werte.

Auf Seite 2: Novartis





Novartis (WKN: 904278)



Mit auf der Kaufliste bei der Société Générale steht Novartis. Das Kursziel beträgt in diesem Fall 90,00 Euro. Das verspricht bei Zielerreichung einen Kursanstieg von 21 Prozent. Zusätzlich aufgepeppt werden könnte die mit dem Titel erzielbare Performance zudem durch die Dividende. Die Franzosen rechnen für das Geschäftsjahr 2017 mit einer Zahlung von 2,88 Euro. Kommt es dazu, wäre das die 21. Dividendenerhöhung in Folge. Das würde auf der aktuellen Kursbasis einer Dividendenrendite von 3,87 Prozent entsprechen.

Für das Vorjahr hat der Schweizer Pharmakonzern übrigens 2,75 Franken je Anteilsschein gezahlt. Geht es nach der Société Générale soll dieser Satz für das Geschäftsjahr 2018 auf 3,03 Franken steigen. Leisten kann sich Novartis diese Zahlungen, denn für 2017 entspricht die erwartete Dividende einer Ausschüttungsquote von rund 60 Prozent, was vertretbar ist. Das Unternehmen hat abgesehen davon ein Aktienrückkauf von bis zu 5,0 Milliarden Dollar im Rahmen der bestehenden Genehmigung der Aktionäre eingeleitet. Der Vorstand will das als Vertrauensbeweis in die Wachstumsaussichten verstanden wissen.

Die Analysten hoffen bei Novartis auf Fortschritte in der Medikamenten-Pipeline, was dann dabei helfen soll, den Kurs zu treiben. Jüngst mussten die Schweizer allerdings in einer Phase-III-Studie beim Wirkstoff RLX030 (Serelaxin) einen Rückschlag hinnehmen nehmen. Die Ziele bei der Behandlung von Patienten mit akuter Herzinsuffizienz wurden demnach nicht erreicht. Serelaxin ist einer der Hoffnungsträger, auch weil es bei der Bekämpfung von Herzinsuffizienz Bedarf gibt, nachde die Sterberate hier höher ist als bei vielen Formen von Krebs. Rund 50 Prozent der Patienten sterben innerhalb von fünf Jahren laut Novartis nach der Diagnose.

Bei der Société Générale setzen die Experten aber darauf, dass es dennoch gelingt, die Ergebnisse mittelfristig wieder zu verbessern. Im laufenden Jahr wird gegenüber dem im Vorjahr erzielten Ergebnis von 4,75 Dollar je Aktie zwar nur ein leichter Anstieg auf 4,79 Dollar vorhergesagt. 2018 und 2019 sollen dann mit 5,45 Dollar und mit 5,88 Dollar wieder höhere Gewinne herausspringen.

Das Unternehmen selbst sagt bisher für das laufende Jahr einen Nettoumsatz und ein operatives Kernergebnis voraus, die sich weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres bewegen dürften. Für 2016 musste infolge von Einbußen durch Generika sowie Investitionen zur Wachstumssteigerung ein Rückgang beim operativen Kernergebnis von zwei Prozent ausgewiesen werden. Der Reingewinn profitiert vom höheren Ertrag aus assoziierten Gesellschaften und legte leicht um ein Prozent zu.

Charttechnik





Nach einer starken Phase von Mitte 2011 bis Mitte 2015 ist der Aktienkurs von Novartis anschließend auf Korrekturkurs eingeschwenkt. Im Vorjahr bildete der Titel dann so etwas wie einen doppelten Boden aus, das bisher ist es noch nicht gelungen, den mittelfristigen Abwärtstrend zu überwinden. Genau das müsste aber passieren, um hier charttechnisch betrachtet wieder mit Überzeugung zum Kaufen raten zu können.

Portrait



Bei Novartis aus der Schweiz handelt es sich mit Verkaufsaktivitäten in rund 155 Ländern um einen der größten Pharma-Unternehmen weltweit. Der Konzern konzentriert sich auf drei Geschäftsfelder: innovative verschreibungspflichtige Pharmazeutika, Augenheilkunde (Ophthalmologie) und Generika. Das globale pharmazeutische Portfolio umfasst über 50 wichtige vermarktete Produkte. Im Jahr 2016 erzielte der Konzern einen Nettoumsatz von 48,5 Milliarden Dollar und wies Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von rund 9,0 Milliarden Dollar aus. Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 118 000 Mitarbeitende (Vollzeitstellenäquivalente).

Auf Seite 3: Sanofi





Sanofi (WKN: 920657)



Die Société Générale rät auch bei Sanofi zum Kauf. Die Aktie dieses französischen Pharmakonzern ist mit einem Kursziel von 100 Euro ausgestattet. Das lässt dem Titel theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 18,4 Prozent. Erst jüngst ist diese Vorgabe von 96,00 Euro angehoben worden. Der Wert ist auch Bestandteil einer so genannten Premium List, die aus Sicht der französischen Bank besonders kaufenswerte Aktien enthält.

Zugunsten von Sanofi heißt es, die Geschäftsperspektiven für 2018 hätten sich zuletzt verbessert. In die Gewinnentwicklung soll demnach wieder mehr positive Dynamik als zuletzt kommen. Bereits im vierten Quartal 2016 ist es dank niedrigerer Abschreibungen und geringerer Restrukturierungskosten gelungen, das Ergebnis mehr als zu verdoppeln. Der Nettogewinn kletterte auf 790 Millionen von 334 Millionen Euro.

Für dieses Jahr stellt der Vorstand derzeit unter der Annahme konstanter Wechselkurse einen um Zu- und Verkäufe bereinigten Gewinn je Aktie in Aussicht, der praktisch stagnieren dürfte. Wachstumshoffnungen hegen die Verantwortlichen allerdings in China. Dort soll der Umsatz um mindestens zehn Prozent zulegen. Im Vorjahr durchbrach Sanofi im Reich der Mitte die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro, was China zum drittgrößten Absatzmarkt für die Franzosen nach den USA und dem Heimatmarkt machte.

Erfolge wären wichtig, denn zuletzt gab es immer wieder Rückschläge. So leidet etwa der Absatz des bisherigen Verkaufsschlager Lantus unter dem 2015 abgelaufenen US-Patentschutz für dieses Diabetesmittel. Im Onkologie-Bereich scheiterte im April 2016 die Übernahme des US-Konkurrenten Medivation und auch beim Werben um Actelion aus der Schweiz zog man gegenüber Mitbieter Johnson & Johnson den Kürzeren.

Die Société Générale sagt für den Umsatz in diesem Jahr 36,748 Milliarden Euro voraus, 2018 sollen es 38,14 Milliarden Euro werden und 2019 dann 40,680 Milliarden Euro. Beim Gewinn je Aktie lautet die Prognose für 2017 auf 5,82 Euro nach 5,68 Euro. Für 2018 und 2019 betragen die Vorhersagen 6,21 Euro und 6,97 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein KGV von 12,2.

Bei der Dividende gehen die Analysten für 2017 von einer Zahlung von 3,15 Euro nach 2,96 Euro aus. Daraus errechnet sich eine Dividendenrendite von 3,73 Prozent. Die Ausschüttungen für die Geschäftsjahre 2018 und 2019 werden auf 3,30 Euro und auf 3,46 Euro je Anteilsschein taxiert. Die Ausschüttungsquote für das laufende Jahr ist auf knapp 40 Prozent zu veranschlagen.

Charttechnik





Beim Aktienkurs von Sanofi war in den vergangenen vier Jahren oft Sand im Getriebe. Letztlich trat die Notiz weitgehend auf der Stelle und das führte sogar dazu, dass sich bei einem Sechszehnjahres-Rückblick keine Kurgewinne ergaben. Seit dem vierten Quartal 2016 geht es aber wieder etwas aufwärts mit den Notierungen und diese Bewegung schürt sogar etwas die Hoffnung auf eine Annäherung an das alte Rekordhoch von 100,65 Euro.

Portrait



Sanofi ist ein weltweit führendes Gesundheitsunternehmen, das therapeutische Lösungen erforscht, entwickelt und vermarktet. Die französische Gesellschaft ist in fünf globalen Geschäftseinheiten organisiert: Diabetes und Herzkreislauferkrankungen, General Medicines und Schwellenländer, Sanofi Genzyme, Sanofi Pasteur und Consumer Healthcare. Etwas konkreter gesprochen geht es um Lösungen bei Diabetes, auf Impfstoffe (Weltmarktführer durch die Tochtergesellschaft Sanofi Pasteur), innovative Medikamente (in Therapiegebieten wie Onkologie, Thrombose, Herz-Kreislauf, Zentrales Nervensystem und Innere Medizin), frei verkäufliche Gesundheitsprodukte (Consumer Health Care), Schwellenmärkte und Genzyme (Seltene Erkrankungen).

Die Gesellschaft ist am 31. Dezember 2004 infolge der Übernahme von Aventis durch Sanofi-Synthelabo) entstanden. Aventis wiederum war im Dezember 1999 aus dem Zusammenschluss von Rhône-Poulenc mit Hoechst hervorgegangen. Im Mai 2011 wurde die Verkürzung des Firmennamens von sanofi-aventis zu Sanofi und die Einführung eines neuen Firmenlogos beschlossen. Sanofi ist an den Börsen von Paris (Euronext: SAN) und New York (NYSE: SNY) gelistet.

Auf Seite 4: Shire





Shire (WKN: A0MMAG)



Auch der Aktie von Shire traut die Société Générale einiges zu. Das Kursziel beträgt 62,00 Pfund, wobei aber anzumerken ist, dass diese Vorgabe im März von bisher 65,00 Pfund gesenkt worden ist. Trotzdem hat dieser Titel auch auf dieser Basis noch immer 33,7 Prozent Luft nach oben.

Allgemein heißt es begründet zu der Kaufempfehlung für diesen Wert, die Anleger dürften die Risiken überschätzen, die Konkurrent Roche für die Hämophilie-Produkte von Shire ab dem zweiten Halbjahr 2017 darstelle. Viel von den damit verbundenen Gefahren stecke bereits im Aktienkurs drin. Positive Impulse könnte sich dagegen ergebe, wenn es dem Unternehmen wie von den Analysten der französischen Bank erwartet gelingt, bei Gewinnen und Margen positiv zu überraschen.

Geht es nach der Société Générale, dann steigt der Umsatz in diesem Jahr von 11,396 Milliarden auf 15,481 Milliarden Dollar. 2018 und 2019 sollen daraus dann noch etwas höhere 16,535 Milliarden bzw. 17,486 Milliarden Dollar werden. Beim Gewinn je Aktie prognostizieren die Experten nach zuletzt 4,37 Dollar sogar 5,46 Dollar für 2017, 6,54 Dollar für 2018 und 7,56 Dollar für 2019. Für das letztgenannte Jahr würde das ein geschätztes KGV von 7,54 bedeuten - ein Wert, der im historischen Bewertungsvergleich relativ niedrig wäre.

In Sachen Dividende ist das Unternehmen noch kein Krösus. Die Ausschüttungen sollen für die Jahre 2017 bis 2019 aber immerhin von 0,30 Dollar über 0,53 Dollar bzw. 0,61 Dollar bis auf 0,70 Dollar steigen. Die Dividendenrendite fällt aber selbst dann im Branchenvergleich noch eher niedrig aus. Auch gemessen an der Ausschüttungsquote von unter zehn Prozent besteht noch viel Luft nach oben. Für 2016 hatte die Gesellschaft ein Umsatzplus von 78 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar gemeldet. Zudem hieß es, der Gewinn sei um zwölf Prozent auf 13,10 Dollar je Aktie gestiegen. Das lag am oberen Ende der Prognosespanne. Hinsichtlich der langfristigen Wachstumsaussichten zeigte sich der Vorstand zudem extrem optimistisch.

Charttechnik





Die Aktie von Shire hat von Ende Februar 2003 bis Anfang August 2015 eine schöne Erfolgsgeschichte geschrieben. Ist die Notiz damals doch in dieser Zeitspanne von 2,93 Pfund auf 57,30 Pfund gestiegen. Zuletzt war nach diesem kräftigen Schluck aus der Pulle aber Verschnaufen angesagt und so tritt der Kurs nunmehr bereits seit Mitte 2014 nur noch auf der Stelle. Momentan ist der dabei ausgebildete mittelfristige Seitwärtstrend noch völlig intakt. Nachhaltige charttechnische Handlungssignale ergeben sich sobald daraus nach oben oder nach unten ein Ausbruch erfolgt.

Portrait



Als ein weltweit führendes Biotechnologie-Unternehmen beschäftigt sich Shire mit der Bekämpfung von seltenen und komplexen Erkrankungen. Das rechtlich in Saint Helier auf Jersey sitzende und mit operativen Sitzen im irischen Dublin sowie im britischen Hampshire versehene Unternehmen stellt in über 100 Ländern Produkte in den therapeutischen Schwerpunktgebieten Hämatologie, Immunologie, Neurowissenschaft, lysosomale Speicherkrankheiten, gastrointestinale / innere / endokrine Erkrankungen und dem hereditären Angioödem bereit. Zudem verfügt man über eine wachsende Zahl an Lizenzen im Bereich Onkologie sowie eine wachsende Pipeline im Bereich Ophthalmologie. Im Juni 2016 wurde die Fusion von Shire plc und Baxalta Incorporated abgeschlossen. Gemeinsam bezeichnet an sich als das führende internationale Biotechnologie-Unternehmen mit Schwerpunkt auf Patienten mit seltenen Erkrankungen und ungewöhnlichen Gesundheitsstörungen.

Auf Seite 5: Roche





Roche (WKN: 855167)



Als vierten Kaufkandidaten aus Europa hat die Société Générale Roche auf ihrer Liste mit den Pharma-Aktien stehen. Das Kursziel beträgt 330,00 Franken, wobei es erst kürzlich von 315,00 Franken angehoben worden ist. Damit ergibt sich ein Kurspotenzial von fast 32 Prozent. Die Hoffnung lautet, dass Produktinnovationen dabei helfen, die bestehenden Risiken durch Nachahmerprodukte zu senken.

Diese Zuversicht drückt sich auch in den Schätzungen zur Geschäftsentwicklung aus. Die Analysten der französischen Großbank sehen den Umsatz in diesem Jahr bei 56,968 Milliarden Franken nach zuletzt 52,636 Milliarden Franken. Für 2018 beläuft sich die Schätzung auf 62,283 Milliarden Franken und für 2019 auf 62,208 Milliarden Franken. Aufwärts gehen soll es auch mit dem Gewinn je Aktie und zwar im laufenden Jahr von 14,53 Euro auf 16,01 Euro. 2018 und 2019 sollen dann 18,04 Euro bzw. 20,06 Euro herausspringen. Für das letztgenannte Jahr ergibt sich somit ein KGV von 12,8.

Die Dividende soll ebenfalls kontinuierlich steigen. Den Schätzungen zufolge sollen die Aktionäre für das laufende Geschäftsjahr 8,61 Franken nach 8,20 Franken erhalten. Die Prognosen für das kommende und das übernächste Jahr sehen Zahlungen von 9,04 Franken und 9,49 Franken vor. Die Ausschüttungsquote für 2017 taxiert die Société Générale auf rund 54 Prozent.

Auf der Produktebene konnte der schweizerische Pharmakonzern mit positiven Studienergebnissen zum Brustkrebsmedikament Perjeta aufwarten. Damit erweitert sich der potenzielle Markt für Perjeta, der bereits in Kombination mit Herceptin zur Behandlung von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs und in bestimmten Fällen der Frühphasenkrankheit eingesetzt wird.

Außerdem erhielt das neue Multiple-Sklerose-Mittel "Ocrevus" in den USA die Zulassung. Damit kommt nach Angaben von Roche das erste Präparat zur Behandlung von primärer progredienter Multipler Sklerose (MS) auf den Markt. Darüber hinaus kann das Mittel auch zur Behandlung schubförmig verlaufender MS angewendet werden und hat sich nach Angaben von Roche dabei als wirksamer erwiesen als "Rebif" des deutschen Pharmakonzerns Merck.

Charttechnik



Im Zuge von zwei längeren Kursschüben hat sich die Aktie von Roche seit 2003 deutlich nach oben geschraubt. Allerdings gab es auf dem Weg nach oben auf immer wieder einmal Rücksetzer und seit Mitte 2013 hat sich die Notiz per Saldo letztlich nicht bewegt. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer, nachdem die Kurse seit Dezember merklich zugelegt haben. Dadurch ist es gelungen, den mittelfristigen Abwärtstrend zu überwinden, was charttechnisch ein ermutigendes Signal ist, sofern diese Ausgangslage verteidigend werden kann.

Portrait



Roche ist ein globales Unternehmen, das sich in einer Vorreiterrolle bei der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika sieht. Die Kombination von Pharma und Diagnostika unter einem Dach verhilft zu einer mit führenden Position in der personalisierten Medizin. Roche bezeichnet sich auch als das größte Biotech-Unternehmen weltweit mit differenzierten Medikamenten für die Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Zudem stuft man sich als bedeutendster Anbieter von In-vitro-Diagnostika und gewebebasierten Krebstests ein sowie als ein Pionier im Diabetesmanagement.

Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen heute 29 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Krebsmedikamente. Die 1896 gegründete Roche-Gruppe mit Hauptsitz in Basel, Schweiz ist in über 100 Ländern tätig und beschäftigte 2016 weltweit über 94, 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2016 investierte Roche 9,9 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 50,6 Milliarden Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai Pharmaceutical, Japan.

Auf Seite 6: Astrazeneca







Astrazeneca (WKN: 886455)



Als Top-Pick aus dem Pharma-Sektor bezeichnet die Société Générale die Aktie von Astrazeneca. Als Kursziel werden 76,00 Pfund genannt. Das verspricht ein Aufwärtspotenzial von beachtlichen 54,8 Prozent. Das positive Votum und die sehr zuversichtliche Kursprognose haben mit der Erwartungshaltung zu tun, dass die Produktpipeline des Unternehmens deutlich positiv überraschen kann.

Zuletzt gab es von Seiten des britischen Pharmakonzern auch etliche Nachrichten. Enttäuschend war dabei allerdings, dass sich die Markteinführung der Hyperkaliämie-Arznei auf dem US-Markt weiter verzögert, weil die dortige Gesundheitsbehörde noch Produktionsmängel sieht. Die Hoffnung intern lautet, damit künftig einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Dollar zu erzielen.

Grünes Licht hat Astrazeneca dafür von der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Lungenkrebsmittel Tagrisso erhalten. Darüber hinaus teilte der Konzern mit, er habe von Tersera Therapeutics inzwischen die vereinbarte Zahlung von 250 Millionen Dollar für Rechte am Prostatakrebsmittel Zoladex in den USA und Kanada erhalten.

In einer weiteren Meldung war zudem von positiven Studienergebnissen der Phase III zum Brustkrebsmittel Lynparza die Rede. Patienten mit metastasenbildendem Brustkrebs, die mit dem Medikament behandelt wurden, zeigten demnach eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung im Vergleich mit Patienten, die Chemotherapie erhielten. Das sind Nachrichten, welche die Hoffnung nähren, dass es Astrazeneca wie geplant gelingt, auf Sicht der nächsten 18 Monate einige aussichtsreiche Produkte neu auf den Markt zu bringen.

Die französischen Analysten setzen von 2016 bis 2019 auf einen Umsatzanstieg von 23,002 Milliarden Dollar auf 29,022 Milliarden Dollar. Mit dem Gewinn je Aktie soll es gleichzeitig von 4,31 Dollar auf 6,29 Dollar nach oben gehen. Das wäre gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von knapp zehn für das übernächste Jahr. Bei der Dividende wird von 2017 bis 2019 mit kleineren Anhebungen von 2,80 Dollar über 2,94 und 3,09 Dollar bis auf 3,24 Pfund Dollar.

Charttechnik





Beim Aktienkurs von Astrazeneca hatte sich nach einem spürbaren Anstieg ab 2008 zuletzt etwas Lethargie breit gemacht. Jedenfalls bewegte sich die Notiz seit dem zweiten Quartal 2014 nur in einer breiten Seitwärtsspanne. Doch zuletzt gab der Titel charttechnische Lebenszeichen von sich und wenn es gelingt, das in Reichweite befindliche Rekordhoch von 52,20 Pfund aus dem Vorjahr zu übertreffen, dann wäre das ein prozyklisches Kaufsignal.

Portrait



Astrazeneca gehört mit einem Konzernumsatz von rund 23 Milliarden Dollar (2016) weltweit zu den führenden Unternehmen der forschenden Arzneimittelindustrie. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt innovative Arzneimittel zur Behandlung von Krankheiten im Bereich Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Onkologie, Atemwegserkrankungen sowie für die Behandlung von Infektions- und Autoimmunkrankheiten. Das Unternehmen entstand 1999 durch die Fusion des bereits 1913 gegründeten schwedischen Konzerns Astra mit dem englischen Unternehmen Zeneca.