Die Märkte hätten bislang erwartungsgemäß auf den beschlossenen Austritt der Briten aus der EU reagiert, stellte Börsenexperte Pascal Blanqué vom Vermögensverwalter Amundi fest. Für langfristig orientierte Investoren sieht er in den kommenden Wochen interessante Einstiegsgelegenheiten.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) stieg im frühen Handel um 0,23 Prozent auf 17 736,08 Punkte. Am Mittwoch war der US-Leitindex klar fester aus dem Handel gegangen. Der marktbreite S&P 500 gewann am Donnerstag 0,11 Prozent auf 2073,01 Zähler. Für den technologiewertelastigen NASDAQ 100 ging es um 0,10 Prozent auf 4369,18 Punkte nach oben.
Es ist vor allem die Hoffnung auf stützende Maßnahmen der weltweiten Notenbanken, die die Anleger bei Laune hält. Eine Rede in London von James Bullard, dem Chef der US-Notenbank Fed in St. Louis, könnte am Abend neue Hinweise auf die weitere US-Zinspolitik geben. Nicht wenige Experten gehen inzwischen davon aus, dass die Vereinigten Staaten den Leitzins vor 2018 nicht erneut anheben werden.
Neue US-Konjunkturdaten zeigten kaum Einfluss auf die Kurse. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg erwartungsgemäß moderat. Das Geschäftsklima in der Region Chicago hat sich im Juni überraschend deutlich aufgehellt.
Nach einem Stresstest der US-Notenbank Fed steht der US-Bankensektor im Anlegerfokus. Von den 33 geprüften Banken mit bedeutendem Geschäft in den USA fielen nur die Deutsche Bank und die US-Tochter der spanischen Banco Santander (Banco Santander Central Hispano) durch. Die Investmentbank Morgan Stanley bestand den Test, muss aber ihren Kapitalplan nachbessern.
In der Vorwoche hatte die Fed bereits verkündet, dass die eigentlichen Kapitalpuffer der Banken dick genug sind, um auch im Krisenfall die Wirtschaft mit Geld zu versorgen. Die großen US-Geldhäuser wollen nun Aktien zurückkaufen und die meisten auch höhere Dividenden zahlen.
Die Aktien von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo), Goldman Sachs und Morgan Stanley verbuchten moderate Kursgewinne. Die Papiere der Citigroup und der Bank of America (Verizon Communications) notierten knapp im Minus./edh/jha/