Die Stimmung in der Industrie hatte sich im April leicht eingetrübt. Der vom privaten Marktforschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) war von 55,5 Punkten im Vormonat auf 55,4 Punkte gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Januar. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 56,0 Punkte gerechnet. Zudem war die Zahl der Neubauverkäufe im März deutlich gesunken. Analysten der Societe Generale kommentierten allerdings, dass dies nicht überbewertet werden sollte, da die Hauspreise weiter rasch stiegen und keinerlei Anzeichen einer Verlangsamung aufwiesen.
Abgesehen von Wirtschaftsdaten standen zudem zahlreiche große Konzerne mit ihren Quartalsbilanzen im Fokus. AT&T büßten als Dow-Schlusslicht 3,36 Prozent ein. Die am Vorabend vorgelegten Zahlen des Telekomkonzerns waren zwar weitgehend wie erwartet ausgefallen, das Ergebnis je Aktie im ersten Jahresviertel sogar etwas besser, doch der Ausblick enttäuschte. So hatte AT&T nur sein Jahresumsatzziel wegen des Zukaufs des Wettbewerbers Leap Wireless im März angehoben, die Schätzung für das Ergebniswachstum wurde hingegen beibehalten. Der weltgrößte Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (ProcterGamble) hatte im dritten Geschäfstquartal stagnierende Umsätze verzeichnet, das Papier büßte 0,25 Prozent ein.
Der Flugzeugbauer Boeing übertraf hingegen die Erwartungen der Analysten. Dies bescherte der Aktie ein deutliches Plus von 2,12 Prozent und katapultierte das Papier an die Spitze des Leitindex. Kräftige Gewinne verzeichneten außerdem die Aktien der Fluggesellschaft Delta Air Lines nach Zahlen zum ersten Quartal. Sie stiegen um 4,41 Prozent. Um 0,72 Prozent legten die Anteilsscheine von Dow Chemical zu. Der Chemiekonzern war mit einem Gewinnsprung ins Jahr gestartet.
Biogen Idec (Biogen Idec), Amgen und EMC büßten nach ihren vorgelegten Zahlenwerken zwischen zwei und etwas mehr als fünf Prozent ein.
Nach Börsenschluss kommen dann noch weitere Quartalszahlen aus dem Technologiesektor, etwa von Apple, Facebook, QUALCOMM und Texas Instruments, die zuletzt überwiegend nachgaben. Die nächsten Tage würden die wichtigsten der Quartalssaison, weil noch mehr US-Schwergewichte Zahlen vorlegen würden, sagte ein Börsianer.
dpa-AFX