Die US-Börsen haben sich am Donnerstag von einem etwas schwächeren Start erholt. Die Konjunkturdaten waren gemischt ausgefallen. Die Krim-Krise rückte wieder etwas in den Hintergrund, bleibt aber ein entscheidender Unsicherheitsfaktor. Im frühen Handel legte der Dow Jones Industrial (Dow Jones) um 0,13 Prozent auf 16 290,12 Punkte zu, nachdem er tags zuvor etwas schwächer geschlossen hatte. Der S&P-500-Index (S&P 500) trat mit minus 0,02 Prozent auf 1852,19 Punkten auf der Stelle und der Nasdaq-100-Index (NASDAQ 100) fiel um 0,28 Prozent auf 3572,73 Punkte.

Positiv fielen vor allem die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten auf, denn die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit November 2013 gesunken. Der Blick auf die US-Wirtschaft zeigt zudem, dass diese im vierten Quartal mit 2,6 Prozent etwas stärker zulegte als zuvor prognostiziert. Allerdings blieb der Anstieg etwas hinter den Expertenerwartungen zurück. Die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe hingegen waren im Februar überraschend zurückgegangen und auch der Vormonatswert wurde kräftig nach unten korrigiert.

Unternehmensseitig stand vor allem der Bankensektor im Fokus. So hat die Notenbank Fed im Zuge ihres jährlichen Stresstests die Pläne für die Kapitalausgaben von 30 US-Banken und US-Töchtern ausländischer Finanzfirmen untersucht. So soll sichergestellt werden, dass die Geldhäuser ihr Kapitalpolster durch Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe nicht zu stark angreifen. Die Citigroupbekam dies nun zu spüren, denn ihr Kapitalplan wurde als einer von fünf abgelehnt. Die Fed begründete dies unter anderem mit Defiziten bei der bankeigenen Vorhersage, wie sich das globale Geschäft in einem Krisenfall entwickeln würde. Der Anteilsscheine der Großbank gaben im S&P 100 um 4,43 Prozent nach.

Analyst Murali Gopal von der Societe Generale geht davon aus, dass die Citigroup ihre Investitionen in die Optimierung des Kapitalplans nun deutlich ausweiten wird. Allerdings werde dies einige Zeit benötigen.

Die Papiere von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo)und der Bank of America (Verizon Communications)legten hingegen zu. Die Aktie der Muttergesellschaft von Merrill Lynch stieg um 0,93 Prozent, die von JPMorgan sank hingegen um 0,08 Prozent. Fünfeinhalb Jahre nach der Lehman-Pleite will JPMorgan die Dividende über das damals erreichte Niveau heben. Die Bank kündigte zudem einen weiteren Rückkauf eigener Aktien über bis zu 6,5 Milliarden Dollar an. Erstmals seit mehr als drei Jahren hebt zudem die Bank of America wieder ihre Dividende an.

Die Facebook-Aktie (Facebook), die tags zuvor wegen der angekündigten 3,2 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Oculuar VR um sieben Prozent eingebrochen war, gab um ein knappes weiteres Prozent nach.

Das sehr holprige Börsendebüt von King Digital Entertainmentsetzte sich ebenfalls fort. Die Aktie der Firma, die das populäre Smartphone-Spiel "Candy Crush" entwickelt hat, büßte weitere 2,94 Prozent auf 18,47 Dollar ein. Ausgegeben worden waren die Aktien zur Wochenmitte zu 20,50 Dollar das Stück.

dpa-AFX