"Aus unserer Sicht ist das dritte Quartal 2014 ein Wendepunkt", urteilte Equinet-Analyst Konrad Lieder. Die Marktposition des Unternehmens sei stärker als angenommen. Lieder empfiehlt die Titel nun zum Kauf, nachdem sein Urteil vor den Zahlen bei "Halten" gelegen hatte. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank zufolge zeigt die stark positive Abweichung im Quartal, dass die Geschäftsentwicklung von Drägerwerk derzeit nur sehr schwer prognostizierbar sei. Der Ergebnisanstieg sei teilweise auch auf währungsbedingte Einmaleffekte zurückzuführen, "die allerdings bislang vom Unternehmen nicht näher quantifiziert wurden."

Die Geschäftsziele für das laufende Jahr bekräftigte der Konzern. Seit Jahresbeginn hatte Drägerwerk seine Prognose zwei Mal gesenkt, weil der starke Euro, ein schwächeres Russland-Geschäft und die Zurückhaltung der Kundschaft für Medizintechnik in den USA dem Konzern einen Strich durch die Rechnung machten.

Reuters

Einschätzung der Redaktion

Statt mit einer Gewinnwarnung wie während der vergangenen Quartale überraschte der Medizintechnik-Spezialist Drägerwerk jetzt erstmals wieder positiv. Das operative Ergebnis legte im dritten Quartal um beachtliche 50 Prozent zu - während Analysten einen Rückgang erwartet hatten. Mit dem gegenüber dem Dollar deutlich schwächeren Euro hat sich die Situation für exportstarke deutsche Unternehmen wie den Lübecker Familienkonzern wesentlich verbessert. Risikobereite Anleger setzen deshalb auf eine nachhaltige Trendwende bei Drägerwerk und stocken ihre Positionen in den Depots auf. Wir bekräftigen unsere Kaufempfehlung.

Stopp: 64,80

Ziel: 90,00

Klaus Schachinger