Drägerwerk hat dank besserer Geschäfte in Europa und geringerer Währungsbelastungen einen überraschenden Gewinnanstieg verbucht. Das operative Ergebnis erhöhte sich binnen Jahresfrist im dritten Quartal um rund 50 Prozent auf 47,2 Millionen Euro, wie der Anbieter von Medizin- und Sicherheitstechnik aus Lübeck am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten hier mit einem Rückgang um fast ein Viertel auf 24 Millionen gerechnet. Der Umsatz kletterte währungsbereinigt um 6,7 Prozent auf 591,8 Millionen Euro.
Mit der Abschwächung des Euro-Kurses hatten sich zuletzt die Aussichten für exportierende Unternehmen wie Drägerwerk verbessert. Zudem profitierte das börsennotierte Familienunternehmen von Sondereffekten durch die stichtagsbezogene Bewertung von Fremdwährungskonten. Allein dadurch habe sich der Betriebsgewinn um einen hohen einstelligen Millionenbetrag erhöht, erläuterte ein Firmensprecher. Sollte dieser Trend beim Euro anhalten, könnten sich laut Firmenchef Stefan Dräger die Aussichten für das kommende Jahr verbessern.
Die Geschäftsziele für das laufende Jahr bekräftigte der Konzern. Demnach erwartet das Management ein um Währungseffekte bereinigtes Umsatzplus von zwei bis vier Prozent. Die Rendite (Ebit-Marge) soll einschließlich Währungseffekten zwischen 4,5 und 6,5 Prozent liegen. Im dritten Quartal lag sie bei acht Prozent. Seit Jahresbeginn hatte Drägerwerk seine Prognose zwei Mal gesenkt, weil der starke Euro, ein schwächeres Russland-Geschäft und die Zurückhaltung der Kundschaft für Medizintechnik in den USA dem Konzern einen Strich durch die Rechnung machten.
Reuters