Der Auftragseingang habe die Erwartungen übertroffen, der Bedarf an Produkten zur Behandlung an Covid-19 erkrankter Patienten halte länger an als ursprünglich erwartet. Die Aktie legte am Dienstagvormittag um rund 2,7 Prozent zu. Seit Jahresbeginn verteuerte sich das Papier damit um fast ein Viertel.
So erwartet der SDAX-Konzern 2021 jetzt nur noch einen währungsbereinigten Rückgang der Erlöse um 2 bis 6 Prozent, wie er am Montagabend in Lübeck mitteilte. Bisher hatte das Unternehmen mit einem Minus von mindestens 7 Prozent gerechnet. Auch bei der Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) wird Drägerwerk optimistischer. Sie soll nun bei 8 bis 11 Prozent liegen, nachdem das Unternehmen zuvor nur im besten Fall 8 Prozent erwartet hatte.
Die Lübecker hatten aufgrund der hohen Nachfrage nach Beatmungsgeräten die Produktionskapazitäten am Stammsitz bis Ende 2020 vervierfacht und mehrere Hundert zusätzliche Arbeitskräfte mit befristeten Verträgen eingestellt. Wegen der hohen Nachfrage nach FFP-Masken hatte der Konzern auch seine Produktionsstandorte in Schweden und Südafrika ausgebaut und zudem neue Fabriken errichtet.
Das Unternehmen geht den Angaben zufolge aber weiterhin davon aus, dass sich die pandemiebedingte Nachfrage im laufenden Jahr weiter normalisieren werde und rechnet nicht mit einer vergleichbaren Nachfrage im kommenden Geschäftsjahr.
2020 hatte die starke Nachfrage nach Beatmungsgeräten und Masken im Zuge der Corona-Pandemie Drägerwerk ein Umsatzplus um mehr als ein Fünftel auf 3,4 Milliarden Euro beschert. Unter dem Strich war auf die Aktionäre ein Überschuss von rund 250 Millionen Euro entfallen. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Ergebnis von 33,4 Millionen Euro gestanden.
Die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2021 will Drägerwerk Mitte Juli bekanntgeben.
dpa-AFX