Die Hype um sogennannte Spacs ist vorbei. Die Akquisitionsgesellschaften wurden nämlich oft genutzt, um nicht börsenfähige Firmen den Kapitalmarktzugang zu ermöglichen. Offenbarten sich dann die Defizite und stiegen Altaktionäre zudem im großen Stil aus, sanken die Kurse. Noch recht gut hält sich die Aktie von Draftkings (WKN: A2P 205). Das US-Unternehmen bietet Onlinewetten an.
Die Aktie ist nach dem Spac-Deal, in den die Online-Glücksspiel-Technologiefirma SBTech involviert war, deutlich gestiegen und rund 20,5 Milliarden Euro wert. Draftkings hat gerade die Übernahme von Golden Nugget mitgeteilt. Der relativ bekannte Betreiber von Casinos und Restaurants soll in einem reinen Aktiendeal übernommen werden. Dieser Ausflug in die analoge Welt zeigt, dass sich die digitale doch noch nicht so gut entwickelt.
Die Erlöse steigen zwar deutlich, das liegt aber am Kauf teurer Lizenzen. Die operativen Ergebnisse sind noch tiefrot. Und der Hedgefonds Hindenburg Research glaubt, dass die Tochter SBTech zusätzliche Probleme verursachen könnte. Das bulgarische Unternehmen steuert als Einziges positiv zum Betriebsergebnis bei, soll aber laut Hindenburg Research eine Historie in Schwarzmarkt-Glücksspiel haben.
So kämen rund 50 Prozent der Erlöse aus Märkten, in denen Glücksspiel verboten ist. SBTech sei auch einmal im Iran vertreten gewesen, was in den USA sicherlich kein Kavaliersdelikt ist. Dass die Gründer von SBTech ihre Aktien von Draftkings schon im großen Stil verkauft haben, wundert da wenig. Draftkings bringt nicht mehr mit als andere Wettbewerber im jungen US-Online-Sportwettenmarkt, ist aber mehr wert als sie alle zusammen und hat möglicherweise hohe regulatorische Risiken.