Das Gremium sei sich einig in der Verpflichtung, bei Bedarf weitere unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen. Dazu könnte nach früheren Äußerungen Draghis auch der massenhafte Ankauf von Staatsanleihen zählen. Der Italiener setzte sich zugleich mit dem Ziel im Rat durch, die Bilanz der Notenbank um eine Billion Euro aufzublähen. Dies ergibt sich aus einer Formulierung in der gemeinsamen Erklärung des Rats, in der ein Bilanzniveau angestrebt wird, wie es Anfang 2012 erreicht wurde.
Staatsanleihenkäufe gelten als letztes Mittel zur Abwehr einer Deflation - also eines konjunkturschädlichen Preisverfalls. Einige Experten sehen den Ankauf jedoch kritisch. EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hatte zuletzt als weiteres Mittel auch den Ankauf von Firmenanleihen ins Spiel gebracht.
Der Euro fiel während der Draghi-Pressekonferenz zwischenzeitlich auf 1,2404 Dollar, der Dax stieg sprunghaft an. Die Notenbanker haben im September den Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. In den vergangenen Monaten hat die EZB zudem ein ganzes Maßnahmenbündel beschlossen, um mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Dazu gehören unter anderem spezielle Geldspritzen für die Banken und der Aufkauf von Pfandbriefen und Kreditverbriefungen.
Reuters