Die Welt schwebt im KI-Hype – doch könnte nächstes Jahr schon alles vorbei sein? Ein bekannter Analyst mahnt zur Vorsicht. Das sollten KI-begeisterte Anleger jetzt wissen
Spätestens, seit ChatGPT Ende 2022 der breiten Masse vorgestellt wurde, entflammte das Thema künstliche Intelligenz eine Welle der Begeisterung. Das Thema KI war maßgeblich daran beteiligt, dass es an den Aktienmärkten wieder bergauf ging. Tech-Giganten wie Nvidia, Microsoft, Alphabet oder Tesla konnten enorme Kursgewinne verzeichnen.
Und tatsächlich eröffnet künstliche Intelligenz zahlreiche Möglichkeiten, die auch das Wirtschaftswachstum enorm ankurbeln können. Laut PWC soll KI bis 2030 rund 15,7 Billionen Dollar zum weltweiten BIP beitragen. Doch viele Anleger fürchten, dass sich der Hype um KI-Aktien auch genauso schnell abkühlen kann, wie er gekommen ist. Sollte man nun also lieber erstmal aufhören, zu kaufen?
Analysten mahnen: 2024 könnte KI "kalte Dusche" erleben
Geht es nach den Analysten von CCS Insight, ist Vorsicht geboten. Denn wie CNBC berichtete, zeigte ein jüngst veröffentlichter Prognosebericht, dass generativer KI nächstes Jahr eine „kalte Dusche“ bevorsteht, da die Kosten der Technologie immer mehr steigen würden. So meint Ben Wood, Chefanalyst bei CCS Insight, dass generative KI „überbewertet“ geworden ist und gerade kleinere Entwickler vor Herausforderungen stehen, da der Betrieb „zu teuer“ werde. Denn bekannte KI-Modelle wie ChatGPT von OpenAI oder Bard von Google benötigen eine enorme Rechenleistung. Dafür braucht es fortschrittlichste Chips. „Allein die Kosten für den Einsatz und die Aufrechterhaltung generativer KI sind immens“, erklärte Wood gegenüber CNBC.
„Unter dem Strich reden derzeit alle über generative KI, Google, Amazon, Qualcomm, Meta“, erklärte Ben Wood, Chefanalyst bei CCS Insight, gegenüber CNBC vor der Veröffentlichung des Prognoseberichts. „Wir sind große Befürworter der KI, wir glauben, dass sie enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft haben wird, wir glauben, dass sie große Auswirkungen auf die Gesellschaft insgesamt haben wird, wir glauben, dass sie großartig für die Produktivität ist“, fügte er hinzu. „Aber der Hype um generative KI im Jahr 2023 war einfach so immens, dass wir denken, er sei überbewertet, und es gibt viele Hindernisse, die überwunden werden müssen, um sie auf den Markt zu bringen.“
Jetzt lieber nicht mehr in KI-Aktien investieren?
Sollte man jetzt also lieber Vorsicht walten lassen, wenn es darum geht, in KI-Aktien zu investieren? Es kommt darauf an. Sicherlich haben viele Aktien den enormen Hype, den künstliche Intelligenz dieses Jahr mit sich brachte, bereits eingepreist. Und vermutlich haben auch viele Anleger mit ihren Käufen schon viel Fortschritt und Zukunft eingepreist haben, der sich aber erst in den kommenden Jahren zeigen wird. Wenn es nicht ganz so schnell geht, wie in der Euphorie erwartet, könnte das erstmal für Enttäuschungs-Rücksetzer sorgen. Und Ja: Die Kosten für KI können enorm hoch sein und so wird vermutlich nicht jedes Unternehmen in der Lage sein, die Technologie dauerhaft profitabel zu betreiben. Aber: Künstliche Intelligenz eröffnet immense Möglichkeiten. Das, was wir 2023 erleben, ist vermutlich nur ein Vorgeschmack dessen, was noch kommen wird. Dass sich also mit KI Geld verdienen lässt und die entsprechenden Unternehmen weiter profitieren werden, ist unbestreitbar. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann vor allem auf die großen KI-Giganten wie Nvidia, Microsoft, Apple und Co. setzen. Denn diese verfügen über genügend finanzielle Mittel, die Technologie weiterhin zu finanzieren. Auch bei diesen können sich sicherlich nochmal günstigere Einstiegszeitpunkte ergeben. Doch bei diesen Aktien geht es um die langfristige Vision. Wer sie also lang genug hält, sollte am Ende so oder so mit Gewinn herausgehen.
Und wer nicht alles auf eine Karte setzen mag: Die Redaktion von BÖRSE ONLINE macht den Megatrend jetzt per Index investierbar. Der Aktienkorb des Künstliche Intelligenz Index enthält 19 aussichtsreiche Aktien, die mittelbar oder unmittelbar vom Megatrend KI profitieren und sich daher für ein Investment in die bahnbrechende Technologie eignen. Zu den attraktiven Werten zählen unter anderem Alphabet, Amazon, Shutterstock, Veritone, C3AI, Nvidia oder Microsoft. Alle Aktien im Index sind gleich gewichtet.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
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