Chinesische Hersteller machen den europäischen Wettbewerbern weiter Druck. Für die Aktien von Mercedes-Benz und BMW könnten die nächsten Wochen spannend werden.
Die Preisschlacht könnte weitergehen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) könnten wachsende Exporte von Elektroautos chinesischer Hersteller, auf die 2023 mehr als die Hälfte aller Verkäufe entfielen, den Druck auf die Autopreise weiter erhöhen. Den Angaben zufolge hätten chinesische Unternehmen mit Produktionsstätten im Ausland in Überseemärkten einen starken Absatz erzielt.
Damit würde klar werden, dass die Produktion von Elektrofahrzeugen in anderen Teilen der Welt angesiedelt sei als die traditionelle Automobilindustrie. Das sind vor allem für Autohersteller wie BMW, die stark auf die Elektromobilität setzen, keine guten Nachrichten. Aber auch andere Wettbewerber wie Mercedes-Benz dürften diese Entwicklungen mit Sorge betrachten. Zumal beide Aktien in der Berichtssaison zum ersten Quartal ohnehin vor Herausforderungen stehen.
BMW-Aktie schwächer?
Am 08. Mai wird sich BMW voraussichtlich zu den Geschäftsergebnissen des abgelaufenen Quartals äußern. Zwei Analysten prognostizieren dabei im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 4,09 Euro statt 5,31 Euro wie im Vorjahresquartal.
Der Ausblick von 20 Analysten auf das laufende Fiskaljahr beläuft sich zudem im Schnitt auf einen Gewinn je Aktie von 16,86 Euro. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert noch bei 17,67 Euro. Kurzfristig könnte die Aktie je nach Ergebnis der Zahlen also noch etwas ins Wanken kommen, die langfristige Perspektive bleibt für den Autohersteller davon aber erstmal relativ unberührt.
Jefferies schätzt Mercedes-Benz ein
Ähnliches gilt auch für Mercedes-Benz. Das Analysehaus Jefferies rät bei der Aktie mit einem Kursziel von 100 Euro weiter zum Kauf, mahnt aber zumindest kurzfristig auch zur Vorsicht. Die starke Kursentwicklung seit Beginn des Jahres und ein mittelmäßiges Geschäft im ersten Quartal sollten laut einer am Montag veröffentlichten Studie zu Autowerten in Europa und den USA vor der Vorlage der Zahlen vorsichtig stimmen.
Mit Material von dpa-AFX
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.