Nach der Übernahme des Maschinenbauers Homag macht der Autozulieferer Dürr in diesem Jahr deutliche Abstriche beim Renditeziel. Da der Holzmaschinenproduzent aus dem Schwarzwald nicht so profitabel ist wie der Mutterkonzern, peilt Dürr für dieses Jahr 7,0 bis 7,5 Prozent operativen Gewinn (Ebit) vom Umsatz an. Das wären bis zu 260 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr sei die Rendite auf 8,6 von 8,4 Prozent gestiegen, teilte Dürr am Montag mit. Mittelfrisitg will der Spezialist für Auto- und Industrie-Lackieranlagen aber wieder eine Quote von acht Prozent erreichen. Dazu soll die Produktion bei Homag, aber auch bei Dürr selbst effizienter werden.
"Die Homag Group verfügt über großes Potenzial, das wir durch ein systematisches Optimierungsprogramm erschließen werden", erklärte Ralph Heuwing, Finanzvorstand von Dürr und zugleich Vorstandschef der neuen Konzerntochter Homag. 2014 konnte Dürr den Umsatz nur dank der Schwarzwälder, die seit Oktober eingerechnet wurden, um sieben Prozent auf 2,57 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) kletterte um 8,8 Prozent auf knapp 221 Millionen Euro und lag damit etwas über der durchschnittlichen Prognose von Analysten. Das im Nebenwerteindex MDax gelistete Unternehmen aus Bietigheim-Bissingen beschäftigt mittlerweile gut 14.000 Mitarbeiter.
In diesem Jahr rechnet Dürr mit kräftigen Wachstumsimpulsen von der Automobilindustrie. Mit einem Auftragsbestand auf Rekordhöhe stellte Dürr-Chef Ralf Dieter einen Umsatz von 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro in Aussicht. Homag soll dazu eine Milliarde Euro beisteuern.
Reuters