Dass die Gewinnbeteiligung steigen soll, hatte der Hersteller von Lackieranlagen Dürr bereits mit seinen Zahlen für 2016 bekanntgegeben. Offen ließ das Unternehmen vor wenigen Wochen allerdings, wie stark die Dividende steigen solle. Dabei hatte der Analgen- und Maschinenbauer seinen "Kurs der nachhaltigen Ertragssteigerung erfolgreich fortgesetzt", so Vorstandschef Ralf Dieter. "Davon sollen unsere Aktionäre profitieren."

Dürr erhöht die Dividende um 13,5 Prozent auf 2,10 Euro je Aktie. Es ist die siebte Anhebung in Folge. Damit steigt die Ausschüttung prozentual sogar stärker als der um 12,8 Prozent verbesserte Nachsteuergewinn. Für das Plus erhöhte Dürr seine Ausschüttungsquote leicht von 38,4 auf 38,7 Prozent.

Den Kursrücksetzer nach seinen Zahlen hat die Aktie aber bereits vor der Dividendenerhöhung ausgeglichen. Die Anfängliche Enttäuschung um ein im besten Fall stark einstellig steigendes operatives Ergebnis scheint damit bereits verflogen. Die Gewinnbeteiligung dürfte dürfte die Laune der Anleger daher weiter verbessern.

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Einschätzung der Redaktion



Dürr ist bekannt für seine konservativen Prognosen. Wie gut der Konzern sich derzeit durch die nicht immer einfache weltwirtschaftliche Lage steuert, zeigt der Auftragseingang. Das Orderbuch wuchs 2016 um sieben Prozent auf 3,7 Milliarden Euro an.

Sowohl ein stornierter Großauftrag in Mexiko wie auch die sich abschwächende Nachfrage in China konnten damit kompensiert werden. Bei der ausgegebenen Ebit-Prognose muss allerdings berücksichtig werden, dass Dürr seinen operativen Gewinn dieses Jahr durch einen 25 Millionen Euro schweren Sondererlös aufpumpt. Das Unternehmen verkauft seine Tochter Ecoclean. Aus der Veräußerung des auf industrielle Reinigungstechnik spezialisierten Unternehmens entsteht laut Dürr auf Ebit-Basis ein Gewinn von 25 Millionen Euro. Ohne den Verkaufsgewinn wird das operative Ergebnis laut der aktuellen Prognose im besten Fall lediglich stagnieren. Natürlich muss dabei berücksichtig werden, dass Dürr 2016 mit Ecoclean noch Geschäft gemacht hat, dass nun fehlt.

Zudem hat der Konzern bereits für 2016 das obere Ende der anvisierten Umsatzspanne erreicht und seine Planungen bei der Ebit-Marge sogar leicht übertroffen.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 93,00 Euro
Stoppkurs: 65,00 Euro