Die Sorge der Anleger um eine stärker als erwartete Abkühlung der Konjunktur in China bringt auch den Aktienkurs des schwäbischen Spezialisten für Autolackiertechnik, Dürr, stark unter Druck. Inzwischen sind die Papiere des Weltmarktführers aus Bietigheim-Bissingen unter den Stoppkurs von BÖRSE ONLINE bei 73,40 Euro gerutscht. Als größter Automarkt der Welt ist China für die Schwaben, die weltweit mehr als die Hälfte aller Autolackieranlagen ausliefern, der wichtigste Markt. Mit einer starken globalen Aufstellung ohne größere Lücken traut sich Dürr jedoch zu, Schwächephasen in China durch Aufträge in anderen Regionen auszugleichen. Mit der Bilanz für das erste Halbjahr, die der Autozulieferer aus dem MDAX Anfang August vorgelegt hat, wurden bei Umsatz und Auftragseingang für 2015 jeweils 3,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt - das obere Ende der eigenen Prognosen.
Vorausgesetzt, die Schwäche in China hat nur geringe Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der Autokonzerne in anderen Märkten, sollte Dürr seine Prognosen schaffen. Anleger sollten die Korrekturphase der lange Zeit anspruchsvoll bewerteten Aktie aussitzen. Wir stufen sie auf "Beobachten" herab.