Top-Gesprächsthema unter Börsianern war die Meldung, dass die USA bis auf weiteres keine Sonderzölle auf Autos und Autoteile aus Europa verhängen werden. US-Präsident Donald Trump kündigte an, eine Entscheidung über solche Sonderzölle um bis zu sechs Monate zu verschieben. Dieser Entschluss dürfte vor allem deutsche Hersteller wie BMW, Daimler und Volkswagen freuen, denn sie hätten finanziell unter diesen Sonderabgaben stark zu leiden.

Auf Unternehmensseite hat es die Aktie des Anlagenbauers Dürr besonders hart erwischt. Der Maschinen- und Anlagenbauer hat im ersten Quartal 2019 zwar den Umsatz um rund 13 Prozent auf 949,9 Millionen Euro gesteigert. Das operative Ergebnis ging jedoch auf 54,6 Millionen Euro, nach 56,8 Millionen Euro im Vorjahresvergleich zurück.

Selbst die geringen Erwartungen an das operative Ergebnis habe Dürr verfehlt, kommentierte Analyst Sven Weier von der UBS. Die Dürr-Aktie verlor im frühen Handel am Freitag zeitweise um bis zu 8,6 Prozent, ein Dreieinhalb-Monats-Tief.

Auf Talfahrt ging es auch mit der Delivery Hero-Aktie. Grund war die Ankündigung des Internet-Händlers Amazon, beim britischen Bringdienst Deliveroo in das Liefergeschäft für Essen einzusteigen. Einer Mitteilung von Deliveroo zufolge, habe Amazon die jüngste und 575 Millionen Dollar schwere Finanzierungsrunde angeführt.

Insgesamt haben mehrere Investoren bisher 1,53 Milliarden Dollar in das Unternehmen gesteckt. Das Geld wolle Deliveroo in Technik und den Ausbau des Geschäfts investieren, hieß es weiter. Diese Ankündigung machte die Mitbewerber und deren Anteilseigner nervös. So auch die Aktionäre von Delivery Hero, denn sie trennten sich massenhaft von dem Titel. Die Delivery Hero-Aktie fiel am Freitag zeitweilig um bis zu 5,6 Prozent.

Was am Freitag an der Börse noch wichtig war


PORSCHE SE steigerte Nettogewinn
Mit seiner Beteiligung an VW hat PORSCHE SE im ersten Quartal seinen Nettogewinn um 20 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro gesteigert. Die Nettoliquidität sank bis Ende März um mehr als 300 auf 527 Millionen Euro vor allem wegen des Erwerbs weiterer VW-Aktien. Die Holding der Familien Porsche und Piech besitzt mittlerweile 53,1 Prozent der Stammaktien von VW. Die PSE hatte im März erklärt, weitere Aktienkäufe seien möglich, aber nur in kleinem Umfang. Verbraucherstimmung in den USA auf 15-Jahreshoch
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Mai stark verbessert und ist auf den höchsten Stand seit gut 15 Jahren gestiegen. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg um 5,2 Punkte auf 102,4 Zähler, wie das Institut am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Januar 2004. Volkswirte hatten im Mittel mit einer Stagnation gerechnet.

rtr/dpa-AFX/dp